Der große Wadas -  René Wadas

Der große Wadas (eBook)

Das Nachschlagewerk für gesunde und glückliche Pflanzen | Alles rund um Garten und Balkon

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
336 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-02022-1 (ISBN)
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«Was mache ich, wenn...?» «Der große Wadas» beinhaltet alles an Wissen, was Pflanzenarzt René Wadas in den letzten Jahrzehnten angesammelt hat - übersichtlich aufbereitet und strukturiert als praktisches Nachschlagewerk. Hier finden Hobbygärtner die Lösung für jedes Problem, sei es der Schädlingsbefall, das kümmerliche Wachstum des Lieblingsgemüses oder eine Erkrankung des Obstbaums: René Wadas weiß Rat und hilft, wie immer garantiert ohne Chemie!

René Wadas ist Gärtnermeister und lebt in Börßum bei Braunschweig. Als Pflanzenarzt ist er seit vielen Jahren im Norden unterwegs und hilft Hobbygärtnern mit ihren «Sorgenkindern». Der gebürtige Berliner schult mittlerweile in ganz Deutschland Mitarbeiter aus Gärtnereien und Baumärkten, Landwirte und Biologen.

René Wadas ist Gärtnermeister und lebt in Börßum bei Braunschweig. Als Pflanzenarzt ist er seit vielen Jahren im Norden unterwegs und hilft Hobbygärtnern mit ihren «Sorgenkindern». Der gebürtige Berliner schult mittlerweile in ganz Deutschland Mitarbeiter aus Gärtnereien und Baumärkten, Landwirte und Biologen.

I Krankheiten, die durch eine lebende Umwelt entstehen


Ein häufiges Übel an Garten- und Zimmerpflanzen: Pilzerreger


Pilzerreger sind wirklich eine große eine Gefahr für unsere Gartenpflanzen, zumal weltweit ungefähr 45000 unterschiedliche Pilzarten existieren. Einst wurden Pilze zu den Pflanzen gezählt, sie waren als sesshaft eingestuft worden, aber als dann klar wurde, dass sie keine Fotosynthese betreiben können, wie es Pflanzen möglich ist, war diese Einstufung nichtig. Aber waren sie Tiere? Dadurch hätten sie organische Substanzen aufnehmen müssen – was sie tun –, aber in gelöster Form, was wiederum nicht der Fall ist. Entsprechend dieser Erkenntnisse wird den Pilzen heute eine größere Verwandtschaft zu den Tieren zugestanden als zu den Pflanzen, mit anderen Worten: So richtig klar ist das alles noch nicht. Bislang gibt es auch keine genaue Einteilung der einzelnen Pilzarten, so verschieden sind sie.

In Form von Sporen, die von den Pilzen zur Fortpflanzung gebildet werden, sind Pilze nahezu überall auf der Erde zu finden. Sie befinden sich am Boden, sie sind in der Luft, mit jedem Atemzug atmen wir sie ein. In der Regel sind die meisten Pilzarten weder für Menschen noch für Pflanzen giftig. Leider gibt es parasitäre Pilze, diese können sich auf Kosten ihrer Wirtspflanzen ernähren und dabei die Pflanzen, mit denen sie eine ziemlich einseitige Beziehung eingegangen sind, auf Dauer zerstören, besser gesagt, sie möchten sie aussaugen oder zersetzen. Sämtliche Nährstoffe werden aufgebraucht, denn Pilze haben auch wie alle Lebewesen die Eigenschaft, sich zu ernähren und fortzupflanzen.

Viele Pilzkrankheiten haben sich auf bestimmte Pflanzen spezialisiert, wie zum Beispiel der Sternrußtau, der nur Rosen befällt. Sie verbreiten sich mittels jener Sporen, die der meist asexuellen Fortpflanzung sowie der Überdauerung dienen, bei feucht-nassem Wetter können sie sich gut verbreiten und vermehren. Wie immer im Leben gibt es ein paar Ausnahmen, so benötigt zum Beispiel der Echte Mehltau kein Regenwetter, um sich wohlzufühlen.

Meist zielen die Sporen auf Pflanzen ab, die Wunden aufweisen, dadurch können die Sporen tief in das Pflanzengewebe eindringen. Einige Sporen sind aber in der Lage, durch die Blattoberfläche in die Pflanze einzumarschieren, ohne dass sie auch nur einen einzigen Riss aufweist. Das Pilzgeflecht, Myzel genannt, breitet sich nämlich je nach Pilzart auf der Blattober- oder -unterseite aus oder direkt im Innern der Pflanze. Von der Infektion bis zum Erkennen erster Symptome gibt es kein einheitliches Vorgehen, das kann einige Tage bis zu mehreren Monaten dauern.

Die meisten Pilzkrankheiten, wenn sie dann ausgebrochen sind, sind leicht zu diagnostizieren. Gehen Sie regelmäßig durch Ihren Garten und schauen Sie sich Ihre Pflanzen genau an. Haben sich Blätter verändert, kann der erste Blick oft Schlimmeres verhindern. Pilzkrankheiten äußern sich in Form von Blattflecken, Pusteln, Verfärbungen oder mehligen Blättern.

Wichtig sind, wenn es um Pilzinfektionen geht, vorbeugende Maßnahmen, und bei Sichtbarwerden der Krankheit sind schnelle Direktmaßnahmen erforderlich. Vorbeugende Initiativen machen eine Ansteckung unwahrscheinlich, zumindest unwahrscheinlicher, direkte Maßnahmen helfen bei einem akuten Befall. Sind die Anzeichen einer Pilzerkrankung bereits deutlich zu sehen, kann es schnell zu spät sein. Bitte entfernen Sie dann alle befallenen Blätter und Triebe sofort. Nur so können Sie noch retten, was zu retten ist. Wenn die Krankheit unbekannt ist, entsorgen Sie die Reste besser nicht auf dem Kompost, sondern im Hausmüll.

Nachfolgend sind die wichtigsten Pilzkrankheiten aufgeführt, wie Sie diese erkennen und vorbeugend oder direkt behandeln können. Nochmals: Bei Pilzerkrankungen ist die vorbeugende Behandlung die erste Wahl. Mein Tipp: Reinigen Sie auch alle Gartentöpfe, Stäbe und Geräte, die mit der Pilzerkrankung in Berührung kamen, sonst bricht sie im nächsten Gartenjahr wieder aus.

Amerikanischer Stachelbeermehltau

Der Amerikanische Stachelbeermehltau ist eine Pilzkrankheit und um 1900 aus den USA nach Europa eingewandert. Harmlos waren die Pilzerreger (Sphaerotheca mors-uvae), die sich auf Reisen gemacht haben, keineswegs, denn sie eroberten in kürzester Zeit Schwarze und Rote Johannisbeeren sowie die Stachelbeeren. Noch heute schädigen sie die Triebspitzen, aber auch die Blätter und die jungen Früchte werden mit einem feinen weißen Belag überzogen. Dieser wird nach und nach aber immer dichter, schließlich ist er braun und filzähnlich. Die Früchte können nicht reifen, junge Triebe wachsen nicht weiter, zudem werden dadurch vermehrt Seitentriebe gebildet – das typische Besenbild entsteht.

Vorbeugung und biologische Bekämpfung: Schneiden Sie im Winter erkrankte Triebe um ein Drittel zurück, auch im Frühjahr ist das noch möglich – so wird die Krankheit massiv eingeschränkt. Befallenes Schnittgut nicht auf den Kompost geben. Weniger anfällig sind bei den Stachelbeeren Sorten wie ‹Pax›, ‹Invicta› oder ‹Xenia›. Sollte der Pilz trotzdem auftreten, empfiehlt sich Netzschwefel zur Behandlung (allerdings bereits ab Beginn des Austriebs, da dieses Präparat nur vorbeugend wirksam ist).

Ein pilzlicher Erreger, der jährlich immer wieder auftreten kann: Amerikanischer Stachelbeermehltau.

Apfelschorf

Er gehört zu den gefährlichsten Apfelkrankheiten weltweit: der Apfelschorf. Bei feuchtwarmer Witterung und anfälligen Sorten ist ein Befall mit dem Schlauchpilz (Venturia inaequalis) kaum zu vermeiden und oftmals nur schwer zu bekämpfen; ohne Pflanzenstärkungsmittel geht es in der Regel nicht, will man auf chemische, kupferhaltige Mittel verzichten. Der Pilz überwintert an befallenen Blättern am Boden. Im Frühjahr, bei feuchter Witterung, schleudert er seine Sporen aus und sorgt so für die erste Verbreitung. Auf den jungen Blättern keimen die Sporen und bilden die ersten Schorfflecken. Dort entwickeln sich dann die Sommersporen, die durch Wind und Regen verbreitet werden und ständig neue samtartige, braune Schorfflecken an Blättern und Früchten verursachen. Hier können große Ernteausfälle und nicht mehr lagerfähige Früchte jeden Obstbauern und jede Obstbäuerin zur Verzweiflung bringen.

Vorbeugung und biologische Bekämpfung: Wichtigste Präventionsmaßnahme ist, das Falllaub vor dem Frühjahr zu entfernen. Weiterhin: Die Baumkronen durch einen fachmännischen Schnitt offen halten, so können die Blätter schnell abtrocknen. Daher stammt auch die Aussage vieler älterer Kleingärtner und Kleingärtnerinnen: «Wenn man einen Hut durch den Apfelbaum werfen kann, ist er richtig geschnitten.» Auch spielt die Wahl der Sorte eine Rolle. Anfällige Sorten sind: ‹Jonagold›, ‹Gala› oder ‹Gloster›. Zu den robusteren Sorten zählen: ‹Alkmene›, ‹Ecolette›, ‹Reglindi›, ‹Rosana›, ‹Rubinola›, ‹Topaz›, ‹Enterprise›, ‹Reanda›, ‹Regine›, ‹Renora›, ‹Resi› und ‹Rewena›.

Sinnvoll ist auch eine Behandlung mit Rainfarn (Tanacetum vulgare): 50 Gramm blühendes Kraut frisch im Spätsommer geerntet oder 5 Gramm getrocknetes mit 100 Gramm grünen Blättern der Birke auf 1 Liter Wasser 24 Stunden ziehen lassen. Danach kurz aufkochen und weitere 30 Minuten ziehen lassen. 1:5 verdünnt vorbeugend bei feuchtwarmem Wetter an Früchte und Blätter sprühen.

Der Apfelschorf bereitet vielen Hobbygärtnern und -gärtnerinnen Kopfzerbrechen.

Birnenschorf

Schorf tritt nicht nur an Äpfeln auf, auch an Birnen. Und schorfige Birnen sind ebenso unbeliebt wie schorfige Äpfel. Der Apfelschorf ist mit dem Birnenschorf (Venturia pyrina) zwar verwandt, aber es gibt zwischen ihnen keinen Austausch. Jeder bleibt für sich auf seinem Baum. Der Birnenschorf ist eine Pilzerkrankung direkt an der Frucht. Die jungen Birnen werden rissig und von unschönen schwarzgrauen Schorfstellen bedeckt; sie werden vorzeitig abgestoßen. Die großen und älteren Birnen weisen vergleichbare Risse auf, nur sind sie meist noch verkrüppelt. Auch die Blätter werden in Mitleidenschaft gezogen: Auf der Blattunterseite bildet sich ein schwarzgrüner Pilzrasen. Zu guter Letzt befällt der Pilz die jungen Triebe; stellenweise reißt bei ihnen die Rinde auf.

Der Schorfpilz ist leider weit verbreitet, und zwar überall da, wo Birnen wachsen. Eine besondere Ausbreitungsgefahr besteht in feuchten Frühjahren. Der Pilz überwintert mit seinen Sporen auf Falllaub und den aufgerissenen jungen Vorjahrestrieben. Der Wind sorgt dafür, dass er sich ausbreiten kann.

Vorbeugung und biologische Bekämpfung: Sind Ihre Birnenbäume im Frühjahr und Frühsommer öfter nass, ist ein jährlicher Baumschnitt nützlich. Er sorgt dafür, dass die Bäume luftdurchlässiger und damit weniger anfällig für Angriffe nicht nur dieser Pilzart sind. Der Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln ist bei großen Bäumen eher schwierig, sie können mit den üblichen Spritzen oft nicht ausreichend besprüht werden. Grundsätzlich würde aber eine Spritzung schon helfen, und zwar mit einem Tee aus Knoblauch (Allium sativum): 50 Gramm frische zerhackte Knoblauchzehen und 200 Gramm Meerrettich (Armoracia...

Erscheint lt. Verlag 12.3.2024
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Garten
Schlagworte Balkonpflanzen • Bodenverbesserung im Garten • Düngen • Garten • Gartenarbeit für Anfänger • Gartendoktor • Gartenpflege-Tipps • Gärtnerwissen • Hochbeet • Kübelpflanzen • last minute geschenke • Nachschlagewerk • Nachschlagewerk Garten • Natur • natürliche Schädlingsbekämpfung • Ökologie • Permakultur • Pflanzenarzt • Pflanzendoktor • Pflanzenpflege • Pflanzenpflege leicht gemacht • Ratgeber Garten • Ratgeber Zimmerpflanzen • Schädlinge • Schädlingsbefall
ISBN-10 3-644-02022-1 / 3644020221
ISBN-13 978-3-644-02022-1 / 9783644020221
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