Schwarzwald über 1000 m -  Christian Wagner

Schwarzwald über 1000 m (eBook)

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2023 | 1. Auflage
134 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-6681-4 (ISBN)
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Die Tausender sind das Sahnehäubchen auf dem Schwarzwald. Es gibt mehr davon, als man meinen möchte. 59 Wanderungen führen uns auf 1200 km abseits ausgetretener Pfade zu 642 Höhenpunkten über 1000 m. Wir erlauben uns, deren 162 als Gipfel zu bezeichnen. Wir legen jedoch weder ein geografisches Lehrbuch noch einen Wanderführer vor. Unser Wanderbericht dokumentiert vielmehr die Expedition in eine etwas andere Seite des Schwarzwalds.

Christian Wagner wurde 1965 in der Schwarzwaldhauptstadt Freiburg geboren. Mittlerweile lebt er in der Region Basel vor den Toren des südlichen Schwarzwalds. Wenn es ihn nicht in den Schwarzwald zieht, dann auf den Jakobsweg, wovon er drei klassische Varianten auf seinem Palmarès hat.

1 Einleitung


1000 m

Die Tausender sind das Sahnehäubchen auf dem Schwarzwald. Es gibt einige davon, wohlbekannt ist der Feldberg, mit 1494 m höchster Berg eines deutschen Mittelgebirges, des weiteren Belchen, Schauinsland, Kandel, alle im Süden gelegen, oder die Hornisgrinde im Norden. Man würde auch mit ein paar mehr rechnen, aber zeitgemässes Nachschlagen bei Wikipedia [1] fördert sogar 105 Gipfel über 1000 m zutage. Die topografische Karte rechts lässt die „Hotspots“ erahnen. Auf den folgenden Seiten beschreiben wir die Expedition zu diesen Hotspots. 59 Wanderungen führen uns auf rund 1200 km zu 642 Höhenpunkten über 1000 m, was wir in Form des vorliegenden Wanderberichts dokumentieren. Am Ende erlauben wir uns, von den besuchten Höhenpunkten deren 162, also gut ein Viertel, als Gipfel zu bezeichnen.

Die Wanderungen sind nicht unbedingt reproduzierbar beschrieben, da kaum die Erwartung besteht, dass diese in gleicher Form nachgewandert werden, zumal auch viele vermeintlich wenig attraktive Höhenpunkte angesteuert werden. Nur wenige Orientierungspunkte werden genannt, nur selten wird Bezug auf die bestehenden Wegmarkierungen genommen. Man kann also kaum allein mit dem Buch in der Tasche auf Wanderschaft gehen, aber vielleicht mögen die Wanderberichte zumindest als Inspiration für eigene Planungen der Leserin oder des Lesers dienen.

Mittlerer und südlicher Schwarzwald, etwa von Alpirsbach im Norden bis Weil am Rhein im Süden (eigene Darstellung auf Basis des DGM200 [3], © GeoBasis-DE / BKG (2021))

Aber was ist ein Gipfel?


Das ist keine eindeutig zu beantwortende Frage. Nicht umsonst listen wir mehr Gipfel als Wikipedia. Der geografische Laie sieht sich hier mit den Begriffen „Dominanz“ und „Schartenhöhe“ konfrontiert. Manche Gipfel sind nur Nebengipfel eines grösseren Nachbarn, lassen somit Dominanz vermissen und zählen deshalb nicht als eigenständig. Andere ragen zu wenig über die Umgebung hinaus, um als Gipfel wahrgenommen zu werden. Die Schartenhöhe, d.h. die Höhe über der niedrigsten geschlossenen Höhenlinie, die den Gipfel umgibt und gleichzeitig keinen höheren Gipfel einschliesst, ist dann zu gering. Doch diese Kriterien sind nicht absolut. Wir wollen das an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Überdies gibt es Gipfel, die im Lauf der Geschichte einen Namen erhalten haben, und andere, die namenlos geblieben sind. Viele sind mit einem Höhenpunkt bzw. Höhenangabe, zumindest bei geeignetem Massstab, in einer Karte verzeichnet, viele aber auch nicht. Die trockenen geografischen Unterlagen rufen geradezu nach einer Erkundung in der Praxis. So entstand die Idee, einmal alle diese Gipfelkandidaten zu erwandern und sich vor Ort selbst ein Bild zu machen. Dazu musste man die möglichen Tausender erst einmal finden.

Gipfelsuche in der Theorie ...


Man kann sich hierzu auf das bestehende Kartenmaterial stürzen, sei es aus Papier oder — zeitgemäss — in digitaler Form, doch selbst bei einem Massstab von 1:5000 sind nicht alle Erhebungen mit Höhenpunkten oder Namen versehen. Schaut man in die Karten verschiedener Herausgeber, so können sich diese zum Teil ergänzen, zum Teil aber auch widersprechen. Bei den Namen ist das noch vergleichsweise selten und beschränkt sich mit wenigen Ausnahmen auf die Schreibweise (z.B. „Dürre(n)berg“, 48.02285oN, 8.30266oO, Tour 2.15). Bei den Höhenangaben trifft man auf teils beträchtliche Unterschiede, weniger bei den bekannteren Gipfeln, aber oft bei den Nebendarstellern. Es ist klar, dass eine Höhe nicht auf den Zentimeter genau gemessen werden kann, aber mit einer Toleranz von nicht mehr als ein bis zwei Metern hätte man vielleicht gerechnet. Mit Bezug auf die Zielsetzung, alle Tausender zu finden, kommt damit das Problem auf, dass ein und derselbe Gipfel je nach Karte teils mit unter 1000 m, teils mit über 1000 m angeschrieben sein kann. Wir halten uns daher an die amtlichen Informationen des „Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg“. Dieses stellt auch digitale Höhendaten zur Verfügung, die in Digitalen Geländemodellen (DGM) der Bundesrepublik Deutschland zusammengeführt werden [3]. Das Gitternetz mit 200 m Schrittweite wird gratis abgegeben. Mit dessen Hilfe (und einem kleinen handgestrickten Computerprogramm) finden wir alle Punkte, die höher als 1000 m und höher als ihre unmittelbare Umgebung liegen. Dabei muss mit einem Messfehler gerechnet werden, so dass wir möglicherweise einen als knapp unter 1000 m ausgewiesenen Gipfel zu Unrecht ausschliessen und einen anderen knapp über 1000 m ausgewiesenen Gipfel zu Unrecht einschliessen. Spätestens hier muss man einsehen, dass eine Karte lediglich ein Modell ist, eine Abbildung der Realität, aber nicht die Realität selbst.

Die so gefundenen Kandidaten können in der digitalen topografischen Karte BW DTK 10 (1:10000) [2] anhand der Höhenlinien noch etwas genauer untersucht werden. Dort, wo zum Gipfel ein Höhenpunkt auf der Karte fehlt, ist es allerdings schwierig, dessen mutmassliche Position auf der Karte lokalisieren zu wollen. Auch hier zeigt sich, selbst bei Karten aus dem gleichen Haus, die Problematik unterschiedlicher Karten bzw. Modelle. Beispiel: Der Punkt 48.123284ON, 8.201895OO, liegt innerhalb einer 1000 m Höhenlinie der BW DTK 10. Im digitalen Geländemodell wird für diesen Punkt eine Höhe von 1002 m ausgewiesen. Aber für manche anderen Punkte innerhalb der gleichen Höhenlinie greift man Höhenangaben unter 1000 m ab.

Die elektronische Suche wurde ergänzt durch eine manuelle Suche in Papierkarten. So ist schliesslich die Liste der („provisorischen“) Tausender in diesem Buch entstanden, die einem persönlichen Augenschein unterzogen wurden. Man muss damit rechnen, dass eine derart langwierige und grossteils manuelle Suche nicht ganz ohne Fehler bleiben kann. Es wird der eine oder andere Tausender fehlen, und sei es nur, weil man ihn auf den Karten mangels Name und Höhenpunkt gar nicht sehen konnte. Die digitalen Höhendaten im 1 m Gitternetz hätten hier möglicherweise den letzten Schliff bringen können, sie sind aber beim Landesamt nur gegen fünfstellige Beträge zu beziehen.

... und in der Praxis


Für den persönlichen Augenschein wurden (fast) alle Tausenderkandidaten erwandert. Dies war letztlich die Grundlage für eine mehr oder weniger subjektive Einordnung als Gipfel. Subjektiv ist insbesondere die dabei zugrunde gelegte Schartenhöhe von 30 m. Bei vielen Kandidaten war es zwar aufgrund der topografischen Karten von vornherein klar, dass sie nicht zum Gipfel „taugen“. In diesem Sinne wurde die eigentliche Gipfelsuche auf den Besuch möglichst aller Höhenpunkte über 1000 m ausgedehnt. Mit einem der gängigen Online-Routenplaner wurden dazu 59 Wanderungen zusammengestellt, die eine Streckenlänge von meist um die 20 km haben und dabei Höhendifferenzen von durchschnittlich 600 m überwinden. Die tatsächlich gewanderten Strecken richteten sich dann aber auch nach den örtlichen Gegebenheiten, da manche geplanten Wege vor Ort nicht auffindbar waren und manchmal andere, nicht in den Karten verzeichnete Wege, genutzt werden konnten. Schliesslich sind so manche Gipfel nur auf Wegspuren, Schneisen oder querfeldein zu erreichen. Die Strecken wurden als GPX-Tracks aufgezeichnet und sind bei den Tourenbeschreibungen in den Kartenausschnitten abgebildet. Auf diesen GPX-Tracks beruhen die bei den Touren angegebenen Streckenlängen und Höhendifferenzen. Man muss darauf hinweisen, dass sich die Online-Routenplaner bei der Berechnung der Streckenlängen und Höhendifferenzen durchaus nicht immer einig sind.

Ergebnis


Die besuchten Gipfelkandidaten wurden wie folgt klassifiziert:

Kein Gipfel: „—“, etwa bei fehlender Eigenständigkeit, unzureichender Schartenhöhe (unter 30 m);

Kein Gipfel: „g“, wie „—“, hat Kriterien aber nur knapp verfehlt und ist mit einem Namen in den Karten vermerkt;

Gipfel: „G“, bei Eigenständigkeit und ausreichender Schartenhöhe (ab 30 m);

Lohnender Gipfel: „Gg“, „GG“, „GGg“, Gipfel mit besonderer Charakteristik, beispielsweise Aussicht;

Top Gipfel: „GGG“, Gipfel mit besonderer Charakteristik, beispielsweise Aussicht, zu den höchsten gehörend, Name allgemein bekannt.

Zudem wird die Klassifikation bzw. die Klasse „—“ bei einem Doppelgipfel für den niedrigeren von beiden vergeben.

Bei den Tourenbeschreibungen werden die besuchten Höhenpunkte mit Koordinaten und Höhe angegeben. Die Koordinaten entsprechen der auf der Wanderung mit einen Outdoor-Navigationsgerät gemessenen Position des gemäss Augenschein mutmasslich höchsten Punkts oder des allenfalls gefundenen topografischen Vermessungspunkts. Höhenpunkte in Schutzgebieten, die nicht besucht werden konnten (siehe...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7562-6681-8 / 3756266818
ISBN-13 978-3-7562-6681-4 / 9783756266814
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