Neue Träume am Strand -  Susanne Oswald

Neue Träume am Strand (eBook)

Roman | Die Nordseeküste lockt | Der neue Roman mit Wohlfühlgarantie von der Erfolgsautorin Susanne Oswald | Mit 3 exklusiven Strickanleitungen
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
320 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-0721-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
10,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Moin in der kleinen Hafenstadt Kiekersum!

Das malerische Städtchen an der Nordseeküste ist Bentjes Heimat. Auch wenn sie inzwischen in Hamburg lebt, zieht es sie immer wieder hierhin zurück. So auch aktuell während ihres Urlaubs. Bentje besucht ihr großmütterliche Freundin Finna im Lüttje Glück. Das direkt am Deich gelegene Reetdachhaus war der Wohnsitz des ersten Leuchtturmwärters und ist das älteste Haus des Ortes. Während sie Tee trinken und stricken, erzählt Finna Bentje, dass ihr die Arbeit mit der Pension und dem Apfelgarten zu viel wird. Sie denkt darüber nach, ihren Besitz zu verkaufen und zu ihrem Sohn nach Australien zu ziehen.
Kiekersum ohne das Lüttje Glück - unvorstellbar für Bentje! Sie muss sich entscheiden: In Hamburg bleiben und die Karrierechance ergreifen oder das Wagnis eingehen und das Lüttje Glück übernehmen. Ihre Familie ist wenig begeistert von der Idee. Und dann gibt es da auch noch Jasper, mit dem sie mehr als eine Jugendliebe verbindet. Bentje fasst einen Entschluss, der ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt.
Für wunderbare Lesestunden inklusive Strickanleitungen!



Susanne Oswald ist Bestsellerautorin - ihr Traum wurde wahr. Die gebürtige Freiburgerin liebt das Meer. Gemeinsam mit ihrem Mann am Strand spazieren zu gehen und den Abend vor dem Kamin mit Strickzeug auf dem Schoß ausklingen zu lassen, ist für sie das Schönste. Mit dem Kopf ist sie fast immer bei ihren Heldinnen und Helden, und es macht sie glücklich, ihre Fantasie Wirklichkeit und Buchstaben zu Geschichten werden zu lassen.

Kapitel 1


Bentje

Aufbruch

Bentje hatte aufgeräumt, geputzt und alles für ihre Abfahrt vorbereitet. Jetzt saß sie in der Küche ihrer Hamburger Miniwohnung und gönnte sich ein aufgebackenes Croissant und eine Kaffeepause. Sie strich sich eine Strähne ihrer goldbraunen Locken hinter das Ohr und genoss die Ruhe.

Ursprünglich war es Imkes Wohnung gewesen. Sie hatten sich zu Beginn des Studiums kennengelernt. Bentje hatte damals verzweifelt versucht, eine bezahlbare Bleibe zu finden, und war drauf und dran gewesen, in ihrem Auto zu übernachten. Als Imke das mitbekommen hatte, war sie sofort bereit gewesen, der Kommilitonin zu helfen. Sie hatte Bentje kurzerhand ihre Schlafcouch angeboten.

»Erwarte nur nicht zu viel. Es ist nur ein Wohnklo«, hatte sie gesagt und Bentje angegrinst. »Aber bequemer als der Rücksitz deines Wagens ist es bestimmt.«

Und sie hatte recht behalten.

Was nur vorübergehend hatte sein sollen, hielt jetzt schon einige Jahre. Irgendwann hatten die beiden Frauen das gemeinschaftliche Leben in die kleine Küche verlegt und das Wohnzimmer war dauerhaft Bentjes Reich geworden. Daran hatte sich auch nach dem Ende des Studiums nichts geändert.

Inzwischen waren die Freundinnen im Berufsleben angekommen. Imke arbeitete in der Marketingabteilung einer Hamburger Brauerei. Bentje hatte einen Job in einer namhaften Marketingagentur gefunden.

Die Wohnung lag günstig für sie beide, und so hausten sie weiter zu zweit auf achtunddreißig Quadratmetern. Es war ein Wunder, dass sie sich noch immer mochten. Aber sie kamen nach wie vor hervorragend miteinander aus. Die Freundschaft war über die Jahre immer enger geworden. Bentje und Imke waren überzeugt, dass die WG weiter funktionieren würde, solange keine von ihnen einen Mann anschleppte und seriös werden wollte.

Nachdem Bentje sich den letzten Bissen des Croissants in den Mund geschoben hatte, nahm sie das fast fertig gestrickte Tuch hoch, das sie schon auf dem Tisch bereitgelegt hatte. Kaffeezeit bedeutete bei ihr immer auch Strickzeit. Das gehörte für sie untrennbar zusammen. Sie betrachtete das Werk und orientierte sich kurz, um zu sehen, wie es weiterging. Dann wickelte sie den Faden um den Zeigefinger und zog ihn konzentriert durch die Maschen. Dabei zählte sie leise mit: »Ein Umschlag, zwei überzogen rechts zusammen, drei rechts …«

Um sicherzugehen, dass sie wirklich richtig weitergestrickt hatte, kontrollierte sie das Muster nach ein paar Maschen und nickte zufrieden. Es passte alles und sah sehr stimmig aus. Das würde der perfekte Laceabschluss für dieses besondere und überaus zarte Tuch werden.

Die Jaipur-Peace-Seide von BC Garn war der Hammer. Diese Wolle hatte sie erst vor zwei Wochen in ihrem Lieblingswollgeschäft entdeckt. Sie hatte eigentlich nur schnell zwei Knäuel Sockenwolle kaufen wollen. Als sie den Laden nach einer Stunde verlassen hatte, war es doch wieder eine prall gefüllte Tasche mit neuen Wollschätzen gewesen. Genau genommen hatte Bentje zwei Hobbys: stricken und Wolle sammeln.

Gut gelaunt hatte sie ihre Neuentdeckung nach Hause getragen, sich einen Tee gekocht und mit Block, Stift und Wolle an den Tisch gesetzt. Mit schnellen Strichen hatte sie grob Form und Muster skizziert und sich ein paar Eckdaten notiert. Für eine detaillierte Planung fehlte es Bentje an Geduld. Aber das war in Ordnung. Sie brauchte nur einen groben Rahmen. Wenn sie am Anfang zu sehr ins Detail ging, würde sie im Laufe des Strickens doch wieder vieles ändern und sich dadurch doppelte Arbeit machen. Das wusste sie aus Erfahrung. Das endgültige Design entwickelte sich bei ihr während sie Masche um Masche arbeitete.

Ein halbrundes Tuch mit unterschiedlichen Streifen und einer Abschlussborte sollte es werden. Die Idee hatte sie direkt beim ersten Anfassen der zarten Seide gehabt. Wie immer, wenn ein neues Projekt anstand, hatte Bentje es kaum erwarten können, endlich loszulegen. Sie liebte diese Anfänge. Das Kribbeln der Vorfreude, wenn sie schon ahnen konnte, was entstehen würde. Ihre Entwürfe waren eine Mischung aus Kopfentscheidung und Bauchgefühl. Am Ende entschied sich das Design in ihren Händen, die fast immer zu wissen schienen, was richtig war.

Der Zauber begann für Bentje bereits beim Wickeln. Immer wenn sie die Kurbel drehte, der Faden durch die Öse sauste und der Wickler leise surrte, breitete sich ein warmes Gefühl der Geborgenheit in ihr aus. Es käme ihr nie in den Sinn, gewickelte Knäuel zu kaufen, wenn es die Möglichkeit gab, die Wolle als Strang zu bekommen.

Mit der Entscheidung für die Seide hatte sie alles richtig gemacht. Sie hatte es bereits geahnt, aber als Bentje den Faden zwischen die Finger genommen und die ersten Maschen angeschlagen hatte, gab es keinen Zweifel mehr. Die Liebe auf den ersten Blick hielt auch der Strickprobe stand.

Nur beim Muster hatte Bentje länger gebraucht, um sicher zu sein. Das war immer so bei ihr. Meistens löste sich die Unsicherheit im Laufe des Strickens auf. Der Zauber brauchte Raum, um sich zu entfalten. Inzwischen gehörten die Zweifel der Vergangenheit an. Bentje mochte die Farben und das Muster. Alles hatte sich so entwickelt, wie sie es sich vorgestellt hatte.

Die Borte zu stricken, war herausfordernd. Auch wenn das Muster nicht sehr schwierig war, brauchte es doch Konzentration. Drei Mal hatte Bentje schon zurückarbeiten müssen, weil sie sich trotz Maschenmarkierern verzählt hatte. Meistens passierte ihr das, wenn sie abends im Bett strickte und dabei schon halb eingeschlafen war.

Diese Gefahr bestand gerade nicht, Bentje saß hellwach am Küchentisch. Trotzdem fehlte ihr die nötige Ruhe, um konzentriert zu bleiben. Gedanklich war sie bereits auf dem Weg nach Kiekersum.

Ihre Taschen standen gepackt in ihrem Zimmer. Sie wollte nur den Berufsverkehr abwarten, weil sie keine Lust auf den obligatorischen Stau hatte. In Hamburg Auto zu fahren, war schon außerhalb der Rushhour kein Vergnügen.

Bentjes Blick ging zur Küchenuhr. So langsam sollten die meisten an ihren Arbeitsplätzen angekommen sein. Sie würde diese Reihe noch zu Ende stricken und dann abdüsen.

»Moin«, grüßte Imke verschlafen, als sie die Küche betrat. Sie schlurfte in ihren Fellpuschen mit Katzenöhrchen zur Kaffeemaschine und bediente sich.

»Moin«, grüßte Bentje zurück. »Schön, dass du wach bist. Ich möchte demnächst los und hatte schon befürchtet, dich wecken zu müssen, um Tschüs zu sagen. Im Ofen ist ein Croissant für dich.« Sie lächelte ihre Freundin an.

»Lecker, danke«, murmelte Imke, nahm das noch warme Croissant vom Blech und biss hinein. Sie lehnte sich gegen die Arbeitsplatte, legte das angebissene Gebäck zur Seite und umfasste die Kaffeetasse mit beiden Händen. Während Imke andächtig die ersten Schlucke nahm und langsam wach wurde, sah sie ihrer Freundin beim Stricken zu.

Bentje hob zwischendurch den Blick von ihrem Strickzeug weg und zu Imke, ließ sie aber in Ruhe. Sie wusste, dass Imke morgens immer ein paar Minuten brauchte, bevor sie richtig ansprechbar war.

Mit ihren verwuschelten Haaren und dem Flanellpyjama mit Pandabären wirkte sie wie ein junges Mädchen, nicht wie eine Frau, die die dreißig bereits überschritten hatte.

Imke war süß. Würde Bentje auf Frauen stehen, sie würde sich Hals über Kopf in sie verlieben. Imkes glatte blonde Haare, die ihr bis zum Kinn gingen, umrahmten ihr Gesicht, das durch die Stupsnase und die vollen Lippen etwas Kindliches ausstrahlte. Die Sommersprossen verstärkten den niedlichen Eindruck noch. Ihr Aussehen weckte bei anderen Menschen den Beschützerinstinkt. Durch das liebliche Äußere wurde Imke oft, besonders von Männern, unterschätzt. In der zarten Hülle steckte eine knallharte Marketingspezialistin, die genau wusste, was sie wollte, und vor allem, wie sie es erreichte. Der Umsatz der Brauerei hatte sich deutlich gesteigert, seit sie ihren Posten dort hatte.

»Ach Mensch, Bentje, ich vermisse dich jetzt schon«, jammerte Imke unvermittelt los. Sie stellte ihre Kaffeetasse ab und kam mit zwei Schritten zu Bentje an den Tisch. Die konnte gerade noch schnell die Maschen auf der Nadel nach hinten schieben, da zog Imke sie auch schon von ihrem Stuhl hoch und direkt in ihre Arme. »Willst du es dir nicht doch noch überlegen und den Workshop mitmachen?«, fragte sie, und presste die Freundin fest an ihre Brust.

»Wenn du mich erdrückst, hat sich das sowieso erledigt«, ächzte Bentje dumpf.

»Ups, sorry.« Imke löste die Umklammerung etwas und grinste entschuldigend. »Also, was ist? Workshop? Du und ich?«

Imke ließ nicht locker. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, konnte sie verflixt stur sein.

Bentje allerdings auch.

»Du meinst, lieber noch ein bisschen länger wie eine Sardine in der Dose leben, statt mich in meinem riesigen Zimmer zu Hause auszubreiten? Und statt bei langen Spaziergängen die frische Brise der Nordseeküste zu genießen, lieber noch ein bisschen Autoabgase und Großstadtmief inhalieren?« Bentje legte den Kopf schief und hob die Augenbrauen.

»Klingt doch verlockend«, konterte Imke trocken.

Sie trat einen Schritt zurück, hielt Bentjes Hände in ihren und warf ihr mit weit aufgerissenen Augen einen hinreißenden Robbenbabyblick zu. Um den Eindruck perfekt zu machen, fing sie an zu jaulen, wie ein am Strand verloren gegangener Heuler.

Bentje konnte gar nicht anders, sie musste lachen. Aber sie schüttelte trotzdem den Kopf. »Du bist unmöglich, hör schon auf. Sei mir nicht böse, aber ich freue mich viel zu sehr auf meinen Urlaub. Ich...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2024
Reihe/Serie Küstenzauber
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Bestsellerautorin • Frauenroman • Große Gefühle • Küste • Küstenroman • Leuchtturmwärter • Liebesroman • neues Glück • Nordsee • Nordseeküste • Pension • Strand • Strandtage • Strickanleitungen • Stricken • Strickgruppe • Strickklub • Traum verwirklichen • wholesome
ISBN-10 3-7499-0721-8 / 3749907218
ISBN-13 978-3-7499-0721-2 / 9783749907212
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Adobe DRM)
Größe: 2,1 MB

Kopierschutz: Adobe-DRM
Adobe-DRM ist ein Kopierschutz, der das eBook vor Mißbrauch schützen soll. Dabei wird das eBook bereits beim Download auf Ihre persönliche Adobe-ID autorisiert. Lesen können Sie das eBook dann nur auf den Geräten, welche ebenfalls auf Ihre Adobe-ID registriert sind.
Details zum Adobe-DRM

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID und die Software Adobe Digital Editions (kostenlos). Von der Benutzung der OverDrive Media Console raten wir Ihnen ab. Erfahrungsgemäß treten hier gehäuft Probleme mit dem Adobe DRM auf.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID sowie eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Rat und Hilfe für Angehörige von zwangskranken Menschen

von Michael Rufer; Susanne Fricke

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
21,99
Rat und Hilfe für Angehörige von zwangskranken Menschen

von Michael Rufer; Susanne Fricke

eBook Download (2023)
Hogrefe AG (Verlag)
21,99