Souverän investieren für Einsteiger (eBook)
272 Seiten
Campus Verlag
978-3-593-45743-7 (ISBN)
Dr. Gerd Kommer ist Gründer und Geschäftsführer zweier Vermögensverwaltungsunternehmen mit Sitz in München, die Gerd Kommer Invest GmbH und Gerd Kommer Capital GmbH. Er hat Betriebswirtschaftslehre, Steuerrecht, Politikwissenschaft sowie Germanistik studiert und ist Autor mehrerer Bestseller zum Investieren in Kapitalmarktanlagen und in Immobilien.
Dr. Gerd Kommer ist Gründer und Geschäftsführer zweier Vermögensverwaltungsunternehmen mit Sitz in München, die Gerd Kommer Invest GmbH und Gerd Kommer Capital GmbH. Er hat Betriebswirtschaftslehre, Steuerrecht, Politikwissenschaft sowie Germanistik studiert und ist Autor mehrerer Bestseller zum Investieren in Kapitalmarktanlagen und in Immobilien.
INHALT Wie Ihnen dieses Buch helfen kann - eine Einleitung 9 1 Warum überhaupt sparen, investieren, anlegen? 12 2 Was sind ETFs? Und warum sind sie so nützlich? 15 3 15 Grundprinzipien erfolgreicher Vermögensbildung 21 3.1 Prinzip 1: Machen Sie Geld zu Ihrem Freund 21 3.2 Prinzip 2: Schulden sind tabu (mit drei Ausnahmen) 31 3.3 Prinzip 3: In jedem Quartal gilt: Einnahmen > Ausgaben 35 3.4 Prinzip 4: Humankapital - Ihr größtes Asset verstehen 36 3.5 Prinzip 5: Den Erzfeind Interessenkonflikte bekämpfen 39 3.6 Prinzip 6: Nebenkosten so wichtig nehmen, wie sie sind 43 3.7 Prinzip 7: Rendite als Schmerzensgeld für Risiko sehen 46 3.8 Prinzip 8: Realistische Renditevorstellungen haben 48 3.9 Prinzip 9: Die Macht der Langfristigkeit für sich nutzen 53 3.10 Prinzip 10: Den Markteinstieg nicht timen wollen 57 3.11 Prinzip 11: Nicht auf Omas Immobilienlegende reinfallen 61 3.12 Prinzip 12: Ohne Aktien oder Immobilien geht es nicht 65 3.13 Prinzip 13: Verpackung und Inhalt auseinanderhalten 67 3.14 Prinzip 14: Sich möglichst selten selbst austricksen 74 3.15 Prinzip 15: Investmentpornografie nicht auf den Leim gehen 85 4 Aktiv versus passiv Investieren 88 5 ETFs: Wie sind sie aufgebaut? Wie funktionieren sie? 97 6 Risiko beim Investieren - eine kurze Einführung 104 7 Das Weltportfolio-Konzept 113 7.1 Was es ist und auf welchen Prinzipien es basiert 113 7.2 Ein simpler Weltportfolio-Vorschlag zur Umsetzung 116 7.2.1 Die "Level-1-Asset-Allokation" festlegen 117 7.2.2 Die "Level-2-Asset-Allokation" festlegen 122 7.3 Immobilien, Gold und Rohstoffe - brauche ich sie in meinem Depot? 126 7.4 Wechselkursrisiko - wie damit umgehen? 132 7.5 "Rebalancing" - das Portfolio auf Kurs halten 136 7.6 Was das Weltportfolio-Konzept nicht ist 139 8 Praktische Umsetzungsfragen 141 8.1 Fondssparen mit ETFs: Regelmäßig kleine Beträge anlegen 141 8.2 Was tun, wenn Aktien überbewertet erscheinen? 146 8.3 Ausschüttende versus thesaurierende ETFs - was ist besser für mich? 153 8.4 Wie und wo ein ETF-Depot anlegen und ETFs kaufen? 159 8.5 Die Website zum Buch: www.weltportfolio.net 165 8.6 Sozial verantwortlich investieren mit ETFs - macht das Sinn? 166 9 Steuern: Die Basics, die Sie kennen müssen 175 10 Die Kritik an ETFs und am Passiven Investieren 184 11 17 Anlageprodukte, von denen Sie die Finger lassen sollten 190 12 Wie Sie Ihr Geldwissen weiterentwickeln 202 13 Wenn Sie einen Berater engagieren wollen 206 14 Was tun im Crash? 211 15 Was bedeutet das alles für Sie? 217 16 Anhang 222 16.1 Verzeichnis aller Infoboxen 222 16.2 Verzeichnis aller Tabellen und Abbildungen 222 16.3 Literaturquellen 224 16.4 Glossar 228 16.5 Danksagung 236 16.6 Register 236
2Acht Börsenkonzepte, die Sie kennen müssen
In diesem Kapitel werde ich in knapper Form einige Schlüsselbegriffe und -konzepte aus der Welt des Investierens erläutern. Je besser Sie diese Begriffe kennen, desto mehr werden Sie aus dem restlichen Buch mitnehmen.
(a) Was tut ein Anleger, wenn er sein Geld an der Börse in ETFs investiert?
Wenn es sich bei dem Investment um einen Aktien-ETF handelt, stellt der Anleger dem Unternehmen Risikokapital in Form von Eigenkapital zur Verfügung. Weltweit existieren gut 9 000 börsennotierte Firmen, die in den sogenannten ordentlichen Segmenten der Börsen in rund 50 Staaten mit nennenswerten Börsen gelistet sind.3 → Ein Börsen-Listing bedeutet, dass das Unternehmen im Vergleich zu nicht börsennotierten Unternehmen umfassende Transparenzvorschriften erfüllen muss. Mit dem Eigenkapital produzieren die 9 000 Unternehmen diejenigen Güter und Dienstleistungen, die die 8 Milliarden Menschen auf unserem schönen Planeten Erde täglich brauchen, um buchstäblich ihr nacktes Überleben zu sichern und darüber hinaus Bedürfnisse zu erfüllen, die über das bloße Überleben hinausgehen. Für das Bereitstellen dieses Risikokapitals – Risiko, denn eine Aktienrendite in bestimmter Höhe ist ja nicht garantiert – erhält der Aktionär eine Vergütung in Gestalt der Rendite seines Investments: Dividenden und Kurssteigerungen.
Im Falle von Unternehmensanleihen-ETFs stellt der ETF-Investor einem Unternehmen nicht Eigen-, sondern Fremdkapital zum Wirtschaften zur Verfügung. Fremdkapital ist aus der Sicht des Kapitalgebers weniger risikoreich. Der Hauptgrund: Das Unternehmen muss die Fremdkapitalgeber mit Zins- und Tilgung »zuerst bedienen«. Nur wenn dann noch Geld übrigbleibt, kommen die Eigenkapitalgeber (Aktionäre) an die Reihe.4 Im Gegenzug ist die »Upside« (das Renditepotenzial) bei einem Aktionär nicht nach oben begrenzt. Bei einem Fremdkapitalgeber ist das der Fall.
Bei Staatsanleihen-ETFs stellt der ETF-Anleger einem Staat Risikokapital zur Verfügung. Der Staat wird damit Infrastrukturinvestitionen tätigen oder andere staatliche Ausgaben finanzieren.
So betrachtet tragen Kapitalmarktanleger mit ihrem eigenen Geld dazu bei, dass Unternehmen und Staaten weiter funktionieren und die Güter und Leistungen bereitstellen können, die die Menschheit braucht.
(b) Was ist der Haupttreiber von Rendite und ihrer Höhe?
Renditen sind in erster Linie die Kompensation, die Belohnung für das Tragen bestimmter Risiken. (In Abschnitt 11.2 werden wir sehen, welcher Typus von Risiko nicht durch entsprechende Rendite kompensiert (bezahlt) wird.) Diese Risiken akzeptiert der Investor (Kapitalgeber), indem er, wie oben erwähnt, Unternehmen Eigen- oder Fremdkapital oder Staaten Fremdkapital zur Verfügung stellt. Wer mehr von den »guten Risiken« (Risiken, die vom Kapitalmarkt durch entsprechende Rendite kompensiert werden) eingeht oder »nimmt« (und bereit ist, die damit einhergehenden Konsequenzen zu tragen), kann langfristig eine höhere Rendite erwarten als jemand, der weniger Risiko nimmt.
(c) Was bedeuten Outperformance und Underperformance eines Investments?
Outperformance ist die Mehrrendite (Überrendite oder »Alpha«) eines Investments A gegenüber einem sinnvoll vergleichbaren Investment B (einer → Benchmark) während eines bestimmten Betrachtungszeitraums (performance = engl. Leistung). Underperformance ist dementsprechend eine Unterrendite. Ein Beispiel für Outperformance: In den fünf Jahren vom 31.10.2017 bis 31.10.2022 outperformte der Aktien-ETF iShares Core DAX ETF (WKN 593393) den in deutsche Standardwerte investierenden aktiv gemanagten Aktienfonds Fondak (WKN 847101) deutlich.5 Der ETF produzierte über dieses Jahrfünft eine Rendite von minus 0,8% p.a., der Fondak eine von minus 3,8% p.a. (Kaufkosten berücksichtigt).6
(d) Was ist eine Asset-Klasse?
Die deutsche Bezeichnung für Asset-Klasse ist Anlageklasse. Asset-Klassen (engl. asset = Vermögenswert) sind sachlogisch sinnvolle Kategorien (Zusammenfassungen) von Vermögensanlagen wie z. B. Aktien, Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Geldmarktanlagen (siehe dazu weiter unten in diesem Abschnitt), Immobilien, Edelmetalle, Rohstoffe und Sammlerobjekte. Diese Haupt-Asset-Klassen lassen sich vielfältig in Sub-Asset-Klassen untergliedern, beispielsweise bei Aktien in Large Caps (Standardwerte) oder Small Caps (Nebenwerte). Finanzprodukte, beispielsweise eine kapitalbildende Lebensversicherung, ein Investmentfonds oder ein Zertifikat, sind »verpackte Asset-Klassen«, sie setzen also auf Asset-Klassen, hängen von diesen ab und sind letztlich nichts wirklich Eigenständiges. Auf den aus Anlegerperspektive äußerst bedeutsamen Aspekt »Verpackung« bei Finanzprodukten komme ich in Abschnitt 10.12.
(e) Was bedeutet der Begriff »Marktkapitalisierung«?
Marktkapitalisierung (MK) ist ein zentraler Investmentbegriff, den jeder leicht fortgeschrittene Anleger gut verstehen sollte. MK existiert als Konzept für alle Asset-Klassen. Stark vereinfacht heißt MK einfach »Marktwert«, doch die Praxis ist komplexer und für Privatanleger lohnt es, die Nuancen des MK-Konzeptes genau zu verstehen. Am häufigsten poppt die Bezeichnung MK im Zusammenhang mit Aktien auf. Beginnen wir daher mit diesen.
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Marktkapitalisierung bei Aktien: Andere Bezeichnungen für MK sind hier »Börsenwert« oder »Börsenkapitalisierung«. Die MK eines börsennotierten Unternehmens entspricht dem Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl der umlaufenden Aktien. Konzeptionell repräsentiert die MK den aktuellen Marktwert des Eigenkapitals des Unternehmens. Die MK ist somit nicht der gesamte Marktwert des Unternehmens (wie viele Anleger glauben), sondern nur der des Eigenkapitals, also Marktwert des Gesamtkapitals abzüglich Marktwert des Fremdkapitals (der Schulden bzw. Verbindlichkeiten) – man könnte auch sagen »Marktwert aller Vermögenswerte minus Marktwert der Schulden«.7 Die MK ist vom Buchwert des Eigenkapitals zu unterscheiden, der in der Unternehmensbilanz steht. Die MK lässt sich auch kollektiv für einen nationalen oder regionalen Markt bzw. einen Index wie den DAX oder den MSCI World errechnen, also für eine wie auch immer definierte Gruppierung von Aktiengesellschaften. Dann ist die MK die Summe der individuellen MKs aller in diesem Land oder dieser Region börsennotierten Unternehmen.
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Marktkapitalisierung bei Anleihen: Hier entspricht die MK dem Anleihenkurs multipliziert mit der Anzahl der umlaufenden Anleihen. Die MK aller Anleihen weltweit zusammengenommen (Staatsanleihen und Unternehmensanleihen) übertrifft die kollektive MK aller Aktien.
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Marktkapitalisierung bei Kryptowährungen: Der Marktkurs aller Coins einer Währung mal die Zahl der Coins. Da für die meisten Kryptowährungen jedes Jahr neue Coins geschaffen werden, nimmt die MK für ein gegebenes Kursniveau im Zeitablauf zu.
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Marktkapitalisierung bei Immobilien: Die Summe der Marktwerte aller einzelnen Immobilien in einem → Portfolio, einem Land oder auf dem Globus. Die (nur grob schätzbare) MK aller Wohnimmobilien weltweit übertrifft die MK jeder einzelnen anderen Asset-Klasse deutlich.
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Marktkapitalisierung bei Rohstoffen: Sie ist definiert als der Marktwert der in einer Zeiteinheit (z. B. einem Jahr) weltweit produzierten oder gehandelten Rohstoffe. Rohstoffe unterscheiden sich insofern von allen anderen investierbaren Asset-Klassen, als dass diese laufend verbraucht werden, was ja für Aktien, Anleihen etc. nicht der Fall ist. Rohstoffe (einschließlich Edelmetalle) sind nach Marktkapitalisierung eine im Vergleich winzige Asset-Klasse.
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Marktkapitalisierung bei Gold: Gold nimmt unter den Rohstoffen insofern eine Sonderrolle ein, als dass es, anders als andere Rohstoffe, im Wesentlichen nicht verbraucht wird und im Wesentlichen keine ...
Erscheint lt. Verlag | 10.4.2024 |
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Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Geld / Bank / Börse |
Schlagworte | Aktien • Aktienindex • Altersvorsorge • Anlegen • Asset accumulation • Assets • Börse • Financial investment • Finanzexperte • Geldanlage • Indexderivat • Index derivative • Inflation • interest rates • Kapitalanlage • passives Einkommen • Stock index • Vermögensaufbau • Vermögensbildung • Zinsen |
ISBN-10 | 3-593-45743-1 / 3593457431 |
ISBN-13 | 978-3-593-45743-7 / 9783593457437 |
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