Entdecke deine Stimme -  Sophia Katschinski

Entdecke deine Stimme (eBook)

So wird sie klangvoll, präsent und strahlend - Die besten Übungen und Tipps aus der Atem-, Sprech- und Stimmpraxis
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2024 | 1. Auflage
238 Seiten
Mosaik bei Goldmann (Verlag)
978-3-641-31126-1 (ISBN)
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Den eigenen Ton finden, sich selber entdecken und eine klangvolle Stimme entwickeln
Die Stimmtherapeutin Sophia Katschinski zeigt, wie wir unsere Stimme (und uns selber) in allen Facetten entdecken und erklingen lassen.

Die Stimme ist zutiefst persönlich - und dabei absolut öffentlich. Sobald Sie auch nur einen kleinen Seufzer von jemandem hören, wissen Sie - wenn auch unbewusst - schon sehr viel über diesen Menschen. In der Stimme schwingt die gesamte innere Haltung mit, wie Stress, Gelassenheit, Sympathie, Kompetenz und Unsicherheit. Sie ist ein umfassender Ausdruck der einzigartigen und vielschichtigen Persönlichkeit eines Menschen. Wenn die Stimme mit dem Gesamteindruck einer Person übereinstimmt, wirkt sie authentisch, aber wenn sie nicht zur Person oder zur Situation passt, kann dies Irritationen hervorrufen.

Die Atem-, Sprech- und Stimmtherapeutin Sophia Katschinski zeigt, wie unsere Stimme klangvoller, präsenter und strahlender wird und hilft Schritt für Schritt, die gesamte Palette des eigenen Ausdrucks zu entwickeln. Die »fünf Elemente« (Feuer, Erde, Wasser, Luft und Äther) sind dabei eine Landkarte, die uns einen einmaligen Zugang zu den verschiedenen Aspekten unserer Persönlichkeit bietet und den Stimmklang in seinen unterschiedlichsten Facetten hörbar macht. Die spezifischen Eigenheiten der Elemente sind in vielen sprachlichen Bildern schon enthalten. Halten Sie eine wichtige Präsentation vor dem neuen Kunden? Um überzeugend zu sein, hilft sicher ein bisschen Feuer in Ihrer Rede! Sie wollen einen Kompromiss in einer diffizilen Angelegenheit finden? Gut geerdet gehen Sie in jede Verhandlung. Wenn wir lernen, die fünf Elemente bewusst wahrzunehmen, dienen Sie als eine geniale Landkarte. Auf ihr erkennen wir unsere Stärken und auch unsere Schwächen oder blinde Flecken. Wir haben die Möglichkeit, uns über die vertrauten und oft gegangenen Wege dieser Landkarte vorzuwagen auf noch unbekannte Pfade und unentdecktes Gelände. Wir können, unterstützt von unserer starken Stimme und ausgehend von vertrautem Terrain, neu Facetten entdecken, mit denen wir uns noch vollständiger ausdrücken können. Mit denen wir tatsächlich gehört werden. Und mit denen wir beginnen, eine echte Kommunikation zu führen: Ein Treffen, das sowohl uns, als auch unser Gegenüber, in diesem Moment miteinander verbindet.

So verändert sich mit der Stimme auch Ihre Wirkung, Ihr Ausdruck und Ihre Wirksamkeit. Probieren Sie es aus, es lohnt sich!

Sophia Katschinski ist staatlich geprüfte Atem-, Sprech- und Stimmtherapeutin sowie Kundalini-Yoga-Lehrerin. Seit über 25 Jahren unterstützt sie ihre KlientInnen darin, ihre authentische Stimme zu finden und deren Kraft zu nutzen. Zu ihren Kunden zählen insbesondere angehende SchauspielerInnen, LehrerInnen und Menschen aus Bildung, Wirtschaft und Kultur - allesamt sprechintensive Herausforderungen, für die eine gesunde Stimmfunktion essentiell ist, um die tägliche Belastung zu meistern. Außerdem gibt Sophia Katschinski Yogakurse sowie Yoga & Chanting Workshops und leitet das Stimmtraining in verschiedenen Yogalehrer-Ausbildungen in Berlin und Bayern.

Primärfunktion des Kehlkopfs: Vor der Stimme kommen der Atem …

Nichts in unserem Körper ist zufällig, alle physiologischen Funktionen dienen immer zuallererst unserem (Über-)Leben. So stehen die Stimme und das Sprechen auch erst an zweiter Stelle in der Funktionshierarchie des Kehlkopfs. Bevor wir menschheitsgeschichtlich das Sprechen gelernt haben, hatte der Kehlkopf schon eine lebenswichtige Bedeutung für die Atmung. Diese erste Primärfunktion des Kehlkopfs ist der Schutz vor dem Ersticken durch Speichel oder Nahrung. Luft- und Speiseröhre liegen nämlich unmittelbar hintereinander, und wenn der Kehldeckel sich beim Schlucken nicht automatisch über die Luftröhre legen würde, könnte jeder Schluck und jeder Bissen für uns lebensbedrohlich sein. Nur weil die Luftröhre an Ihrem Eingang im Kehlkopf beim Schlucken reflektorisch verschlossen wird, können wir ohne größere Erstickungsgefahr alle Köstlichkeiten genießen.

… und der Körper!

Eine weitere Primärfunktion des Kehlkopfs besteht in seiner sogenannten Doppelventilfunktion. Durch einen kurzzeitigen Verschluss von Stimmlippen oder Taschenfalten1 baut sich in der Lunge ein Über- oder Unterdruck auf, der den Körper bei kraftvollen Bewegungen stabilisiert. Die in Folge erhöhte Muskelspannung gibt dem gesamten Rumpf mehr Halt und sorgt dafür, dass er nicht durch den eigenen heftigen Impuls kollabiert.

Dieser Effekt wird in den traditionellen asiatischen Kampfkünsten auch noch durch den Kiai2, den klassischen Kampfruf, verstärkt. Für alle Schiebe-, Stoß-, Tritt- oder ähnlichen Bewegungen vom Körper weg entsteht für kurze Zeit ein Überdruck gegenüber der Außenluft in den luftgefüllten Räumen der Lunge. Wenn das Ventil in der Kehle sich dann öffnet, schießt die gestaute Energie mit voller Kraft in die Bewegung und über den Klang der Stimme nach draußen.

Diese beeindruckende Erfahrung einer spürbar größeren muskulären Schlagkraft bei der Bündelung von Bewegungs- und Stimmimpuls habe ich selbst einmal in einem Taekwondo-Kurs gemacht. Nach anfänglicher Zurückhaltung wurde ich von Woche zu Woche mutiger darin, meine Schläge und Tritte gegen das Schlagpolster mit einem kraftvollen »Kyyy-ap!«-Ausruf zu unterstützen. Diese konzentrierte Koordination von Aktion und lautem Kampfschrei hat mir nicht nur das Gefühl von unglaublicher Stärke gegeben, sondern war auch extrem befreiend für meine Stimme. Falls Sie selten Gelegenheit haben, die ursprüngliche Power Ihrer Stimme zu erleben, ist ein Kurs in traditioneller Kampfkunst eine echte Option!

Aber natürlich ist die Doppelventilfunktion Ihres Kehlkopfes auch – jenseits aller Kampfkünste – unverzichtbar für jeglichen Körpereinsatz, für den Sie eine bestimmte Menge an stabilisierendem Druck benötigen. Ohne diese wichtige Primärfunktion wären Sie zum Beispiel gar nicht in der Lage, aus eigener Kraft Fremdkörper abzuhusten, zu niesen oder Ihren Darm zu entleeren. Und ohne den nötigen Druckaufbau wäre auch eine natürliche Geburt überhaupt nicht möglich. Kurzzeitiger Unterdruck unterstützt außerdem alle muskulären Bewegungen, die die Spannung zum Körper hinführen. Er entsteht zum Beispiel unwillkürlich, während Sie eine schwere Kiste zu sich heranziehen, klettern oder Klimmzüge trainieren.

Am Quell des Klangs – die Reise zur Schallquelle


Der Kehlkopf besteht aus Knorpeln, Bändern und Muskeln und sitzt direkt oberhalb der Luftröhre im Hals. Er ist nur muskulär mit den umliegenden Strukturen verbunden und damit recht beweglich. Sie können es vorsichtig ausprobieren, indem Sie versuchen, den Schildknorpel vorne am Hals mit zwei Fingern zu greifen und leicht hin und her zu bewegen.

Unmittelbar über dem Kehlkopf liegt der Kehldeckel, der sich beim Schlucken absenkt und somit verhindert, dass Speis und Trank in die Luftröhre gelangen.

Wenn wir uns doch einmal verschlucken und ein kleines Stück vom Essen unglücklicherweise am Eingang oder gar in der Luftröhre landet, bleibt uns nur noch der rettende Hustenreflex, um den Bissen schnellstmöglich wieder nach oben zu befördern.

Nach vorne zum Hals hin wird das Innere des Kehlkopfs durch eine schildförmig gebogene Knorpelplatte, den Schildknorpel, geschützt.

Im Zentrum des Kehlkopfs, gut geschützt durch die Knorpelplatte, Bänder und Muskeln, liegen die nur etwa 2 – 2,5 cm langen Stimmlippen.

Die Stimmlippen setzen sich zusammen aus den Stimmmuskeln, den Stimmbändern und der Schleimhaut, die alles umhüllt und sogar selbst als Randkantenschwingung an der Tonerzeugung beteiligt ist.

Die vorderen Ansätze der Stimmlippen sind am Schildknorpel unmittelbar nebeneinander befestigt. Hinten können sie über zwei kleine Stellknorpel, die Aryknorpel, zu einem Dreieck geöffnet werden. Der Raum zwischen den Stimmlippen wird Stimmritze oder auch Glottis genannt. Hier befindet sich die primäre Quelle des Klangs: In der Glottis entscheidet sich, ob und auf welche Art die Luft in Klang verwandelt wird.

Der Kehlkopf

Die Stimmlippen-Positionen


In der Respirationsstellung, also beim geräuschlosen Atmen, sind die Stimmlippen wie ein gleichschenkliges Dreieck weit geöffnet. Die Luft kann lautlos ein- und ausströmen.

In der Phonationsstellung, also bei der Stimmgebung, liegen die Stimmlippen wie die zwei Grashalme aus dem Experiment ganz eng aneinander, sodass die ausströmende Luft sie in Schwingungen versetzen kann. Auch die hinteren Ansätze der Stimmlippen liegen hier durch die geschlossenen Stellknorpel eng aneinander, während der mittlere Teil sich in einem für das bloße Auge unsichtbaren Tempo von etwa 100 – 400 Hz, also 100 – 400 Schwingungen pro Sekunde, öffnet und schließt. Tiefe Töne erzeugen dabei die langsameren Amplituden, die hohen die schnelleren. Auf Frequenzen bis zu 400 Hz in der Stimme kommen aber normalerweise nur Kleinkinder.

Es gibt auch noch das sogenannte Flüsterdreieck. Beim Flüstern entsteht kein Klang, weil die Stimmlippen durch den muskulär aufgebauten Druck im Kehlkopf zu etwa zwei Dritteln fest aneinandergepresst werden. Die Atemluft entweicht nur durch das letzte Drittel im hinteren Bereich der Glottis und diese Engstelle erzeugt das typische Geräusch der Flüsterstimme.

Die drei Stimmlippen-Positionen

Was wirkt alles auf den Stimmklang ein?


Die organischen Faktoren


Die strukturelle Einheit des Kehlkopfs verbindet den oberen Abschluss der Luftröhre mit dem Ansatz des Rachenraums. Seine spezifische Form, die Größe und die individuelle Beschaffenheit beeinflussen auf natürliche Weise die Funktionsweise des Stimmorgans und prägen infolgedessen auch seinen jeweils charakteristischen Klang.

Die Stimmlage


So, wie wir alle einen einzigartigen Körper haben, so hat jeder Mensch auch eine ganz individuelle Stimmlage. Besonders die Größe des Kehlkopfs und direkt damit verbunden die Länge und der Umfang der Stimmlippen entscheiden darüber, in welcher Lage Ihre Stimme beim Sprechen und Singen mühelos klingt.

Es kommt auch auf die Größe an

Um zu verstehen, warum die Größe eines Kehlkopfs (auch) mit über die Stimmlage entscheidet, stellen Sie sich am besten die sechs Saiten einer Gitarre vor.

Die oberste ist am dicksten und produziert den tiefsten Klang. Nach unten hin nimmt bei der Gitarre dann mit jeder Saite die Materialstärke ab und die Spannung zu. Je feiner die Saiten werden, umso schneller schwingen sie und umso höher ist ihr Grundton.

In etwa vergleichbar damit produzieren auch im menschlichen Kehlkopf längere Stimmlippen mit größerer Masse die tieferen Töne. Je größer der Kehlkopf ist, umso länger sind normalerweise auch die Stimmlippen.

Deutlich wird diese enge Verbindung von der Größe der Stimmlippen mit der Stimmlage, wenn Sie an den Stimmbruch von Jungen in der Pubertät denken. Für alle Jugendlichen ist diese Zeit geprägt von immensen persönlichen Veränderungen.

Bei jungen Männern wird dieser hormonelle, körperliche und mentale Umbau aber nicht nur äußerlich sichtbar, sondern zusätzlich auch noch beim Sprechen hörbar. Zeitgleich mit einem allgemeinen körperlichen Wachstumsschub wächst bei ihnen auch der Kehlkopf, und damit die Stimmlippen, besonders schnell. Sie legen dann sowohl an Länge (ca. einen Zentimeter) als auch in gleicher Relation an Umfang zu. Dieses ziemlich sprunghafte und dadurch oft ungleichmäßige Wachstum kann zu dem für den Stimmbruch typischen Kieksen oder Wegkippen der Stimme führen.

Erst wenn die intensive Wachstumsphase abgeschlossen ist, kann sich das gesamte stimmgebende System in den neuen Dimensionen einrichten und die Stimme ihre ausgewogene Spannung wiederfinden. Aus der helleren Kinderstimme ist dann in der Regel eine um etwa eine Oktave tiefere, erwachsene Stimme mit unverwechselbarem Klang geworden.

Auch bei Mädchen wächst natürlich in der Pubertät der Kehlkopf, allerdings meist in viel geringerem Umfang, nur um etwa ein bis drei Millimeter, sodass der Stimmwechsel in die Erwachsenenstimme bei ihnen weniger auffällig ist. Die weibliche Stimme vertieft sich nach dem Stimmwechsel um etwa eine Terz und entwickelt damit ebenfalls ihre unverwechselbare Klangfarbe.

Die Klangfarbe


Für die spezifische Resonanz Ihrer Stimme sind also sowohl Länge und Umfang als auch Art und Weise der Schwingungsbewegung Ihrer Stimmlippen wichtig. Über Ihre Klangfarbe entscheiden außerdem noch zu einem sehr großen Teil die gesamten luftgefüllten Räume in Ihrem Körper. Dazu...

Erscheint lt. Verlag 22.5.2024
Zusatzinfo 10 zweifarbige Abbildungen
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte 2024 • 5 Elemente • Atemtechnik • Atemtherapie • Ausdruck • Authentizität • eBooks • Erfolg • Gesang • Gesundheit • Heiserkeit • ich mag meine stimme nicht • Klang • Kommunikation • Kundalini • Logopädie • Meditation • Medizin • Neuerscheinung • Persönlichkeitsentwicklung • Präsentation • Präsenz • Ratgeber • Räuspern • Rhetorik • Sprecherausbildung • Sprechtraining • Stimmlage • stimmtherapeutin • Stimmtraining • Stimmvolumen • Synchronsprecher • Vortrag • Yoga • zu laute stimme • zu leise stimme
ISBN-10 3-641-31126-8 / 3641311268
ISBN-13 978-3-641-31126-1 / 9783641311261
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