Männer unerwünscht - Schnittenfänger (eBook)

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2023 | 1. Auflage
300 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7584-3664-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Männer unerwünscht - Schnittenfänger -  Karin Köster
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Neuauflage des Erfolgsromans. Doris sitzt in der Falle. Ein Verlobungsring funkelt an ihrem Finger, dabei hatte sie sich geschworen, niemals zu heiraten. Mit ihrem Einzug in der furchtbar spießigen Siedlung ihres Zukünftigen beginnt ein haarsträubendes Abenteuer, das auch vor den versnobten Nachbarinnen nicht Halt macht. Als ein mysteriöser Fremder in der leerstehenden Villa nebenan auftaucht, erliegen sämtliche Damen seinem Charme und ihre Ehemänner laufen Sturm. Nur Doris weiß, wer der neue Nachbar wirklich ist, schließlich war sie einst höllisch in ihn verschossen. Doch statt ihn zu verraten, trifft sie eine folgenschwere Entscheidung.

Karin Köster ist Autorin, freie Journalistin und Songtexterin. Sie lebt auf Teneriffa und in Norddeutschland. 1999 erschien ihr Romandebüt 'Männer unerwünscht' im Bastei-Lübbe Verlag, nachdem sie erfolgreich an einem Wettbewerb für Jungautorinnen teilgenommen hatte. Der Roman wurde in einer späteren Neufassung zum Bestseller. Seitdem hat die Erfolgsautorin einige turbulente Liebesromane veröffentlicht. Karin Köster liebt die Natur, Tiere, Menschen mit Herz und natürlich das Schreiben. Neben Büchern schreibt sie Songtexte, die von Marcus Friedeberg vertont werden. Einige ihrer Songs sind auf Youtube zu finden. Regelmäßig veranstaltet sie humorvolle Lesungen. Aktuelle Informationen gibt es auf: http://www.karin-koester.de und www.facebook.com/koester.karin

Karin Köster ist Autorin, freie Journalistin und Songtexterin. Sie lebt auf Teneriffa und in Norddeutschland. 1999 erschien ihr Romandebüt "Männer unerwünscht" im Bastei-Lübbe Verlag, nachdem sie erfolgreich an einem Wettbewerb für Jungautorinnen teilgenommen hatte. Der Roman wurde in einer späteren Neufassung zum Bestseller. Seitdem hat die Erfolgsautorin einige turbulente Liebesromane veröffentlicht. Karin Köster liebt die Natur, Tiere, Menschen mit Herz und natürlich das Schreiben. Neben Büchern schreibt sie Songtexte, die von Marcus Friedeberg vertont werden. Einige ihrer Songs sind auf Youtube zu finden. Regelmäßig veranstaltet sie humorvolle Lesungen. Aktuelle Informationen gibt es auf: http://www.karin-koester.de und www.facebook.com/koester.karin

2


 

Ich erwachte mit steifen Gliedern und Brummschädel. Nach ein paar Minuten der Besinnung und Orientierung stemmte ich mich vom Sofa hoch und taumelte in die Küche. Henrik hockte bei einer Tasse Kaffee am Tisch, er war wie immer perfekt rasiert und trug einen dunkelblauen Anzug inklusive dezent gemustertem Schlips. Konzentriert studierte er eine grafische Darstellung in einer langweiligen Finanzzeitung.

„Moin“, murmelte ich schlaftrunken und machte mich an der Kaffeemaschine zu schaffen. Henrik sah kurz auf.

„Gut, dass du aufstehst! Der Fußboden sieht furchtbar aus.“

Hä? Was hatte das eine mit dem anderen zu tun? Ich konnte ihm nicht folgen.

Er räusperte sich. „Woran du ja nicht ganz unschuldig bist“, fügte er hinzu.

„Gestern Abend, also das war ...“, begann ich lahm.

Er faltete die Zeitung ordentlich zusammen und leerte seine Tasse. „Vergessen wir‘s“, sagte er großmütig, winkte ab und fügte noch hinzu: „Eins ist sicher: Unsere Hochzeitsfeier wird auf jeden Fall besser als die Verlobung. Schlechter geht ja kaum.“ Er erhob sich und schob den Stuhl unter den Tisch.

„Du hast mich zum Gespött der Gäste gemacht“, beschwerte ich mich. „Ich kann nun mal keine Rede halten, ich hab richtig Horror davor.“

„Woher sollte ich das wissen? Du bist doch sonst auch nicht auf den Mund gefallen“, gab er zurück.

„Und ‘ne feine Dame wird niemals aus mir, nur dass dir das schon mal klar ist“, motzte ich und nippte am Kaffee. Viel zu heiß! Stoisch schaufelte ich drei Teelöffel Zucker hinein und goss Milch dazu.

Henrik grinste. „Da mach dir mal keine Gedanken, man wächst mit seinen Aufgaben“, meinte er und schlüpfte in sein Jackett. Er rückte seinen Schlips zurecht, es hatte den Anschein, als habe er etwas Wichtiges vor.

„Wenn du dich für andere Leute zum Horst machen willst, bitteschön! Aber lass mich dabei aus dem Spiel!“, schnauzte ich und stemmte meine geballten Fäuste in die Hüften.

Er ließ sich nicht provozieren. Das mochte daran liegen, dass er gedanklich ganz woanders war. „Ich fahr jetzt zum Autohaus Brennecke, die haben Re-Importe“, eröffnete er mir freudestrahlend. „Mit ein bisschen Verhandlungsgeschick krieg ich da meinen neuen Wagen so günstig wir nirgends sonst.“

„Prima, dann kannst du beim Quartett mitmachen“, giftete ich in Gedenken an die sich mit ihren Hubräumen überbietenden Nachbarn.

„Und anschließend kaufe ich uns ein vernünftiges Bett. In dem runden Ding wird man ja seekrank“, fuhr er fort, als hätte ich nichts gesagt.

Mein Ärger war im Nu verflogen. „Oh, da würde ich zu gern mitkommen!“, rief ich begeistert. „Wär doch schön, wenn wir unser gemeinsames Bett auch gemeinsam aussuchen.“ Die Schlafstätte ist das wichtigste Möbelstück im Haus und ich hatte eine genaue Vorstellung davon, wie sie aussehen und beschaffen sein sollte.

Doch Henrik warf einen bedauernden Blick auf die Bahnhofsuhr. „Tut mir leid, mein Schatz, ich muss jetzt sofort los. Ich hab mich mit Brennecke verabredet und fahr hinterher gleich durch zum Möbelhaus. Was hättest du denn gern für ein Bett?“ Ganz so, als würde er mir eine tiefgekühlte Pizza aus dem Supermarkt mitbringen!

Ich zog einen Flunsch. „‘n Himmelbett“, maulte ich. Warum konnte er nicht mal zehn Minuten warten, bis ich startbereit war? Oder zwanzig? Aber nein, er klimperte mit dem Schlüsselbund, hauchte mir einen Kuss auf die Wange und sagte lieb: „Würdest du bitte hier saubermachen? Ich hätte dir ja geholfen, aber ich muss jetzt wirklich los!“ Rumms!, fiel die Tür hinter ihm ins Schloss.

Das Telefon klingelte und ohne auf das Display zu schauen, nahm ich ab. „Sack!“, bellte ich in den Hörer.

„Warum muss ich von anderen Leuten erfahren, dass meine Tochter nun doch nicht nach Amerika auswandert?“, beschwerte sich meine Mutter, ohne sich mit unnötigen Begrüßungsfloskeln aufzuhalten.

Ich seufzte geschlagen. „Ich wollte dich heute anrufen ...“, setzte ich an.

„Ach ja? Weißt du eigentlich, was du mir damit angetan hast? Interessiert es dich überhaupt, wie ich mich fühle? Nein, es interessiert dich nicht!“

„Mama, bitte! Ich weiß das doch auch erst seit gestern“, entgegnete ich mühsam beherrscht.

„Ja, ja, aber große Partys schmeißen! Dein Vergnügen war dir schon immer wichtiger als alles andere.“

Ich klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr, öffnete nacheinander die Schranktüren und suchte verzweifelt nach einer Crispie-Schokolade. Natürlich fand ich keine Crispie, wir waren ja gerade erst eingezogen und hatten noch keinen Großeinkauf gemacht. Während sich meine Mutter über mein ungebührliches Verhalten und ihr schweres Los ereiferte, umrundete ich hoffnungsvoll das Buffet, doch der Schokoladenpudding war mit Thunfisch und Käsesalat garniert. Das war garantiert Rubens Werk. Ich spürte etwas Kaltes, Glitschiges unter meinem rechten Fuß, sah nach und entdeckte Nudeln in Sahnesoße. Unbeholfen wischte ich meinen Fuß am Orientteppich ab.

„Holger hat zu seinem Onkel Fiete gesagt, ich zitiere wörtlich: ‚Bestell der lieben Hertha einen lieben Gruß und drück sie ganz lieb von mir.‘ Hast du das gehört? Der lieben Hertha! SoIche netten Worte hör ich von dir nie!“

„Dreimal lieb in einem Satz ist schwer zu toppen“, entgegnete ich. Verdammt nochmal, ich musste ganz dringend was essen! Resigniert griff ich nach einem Hackepeter-Brot. Und schob gleich noch eines hinterher.

„Du könntest mich ruhig in dein neues Haus einladen! Oder meinst du, deine Mutter möchte nicht wissen, wo du jetzt wohnst?“

Ich verschluckte mich und bekam einen Hustenanfall. Zwiebelwürfel brannten wie der Teufel in meiner Kehle.

„Oder willst du mich etwa nicht haben? Dann sag’s ruhig, ich bin Kummer gewohnt“, plärrte sie.

„Doch, klar“, japste ich wenig überzeugend. Ich hörte Fiete im Hintergrund rufen, es klang dringend.

„Ich muss Schluss machen, Fiete kann sein Portemonnaie nicht finden. Das nächste Mal bist du dran mit Anrufen und ich hoffe, du lässt dir nicht wieder monatelang Zeit damit!“ Sie legte grußlos auf.

Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung bekam ich heftige Magenkrämpfe. Ich stöhnte auf vor Schmerz, schleppte mich zum Sofa, und als ich mich gerade hingelegt hatte, musste ich ganz dringend zum Klo. Ich rappelte mich also wieder auf, flitzte in gekrümmter Haltung hin und schaffte es in letzter Sekunde.

Ich möchte nicht auf Einzelheiten eingehen, es soll reichen zu erwähnen, dass ich den Rest des Tages abwechselnd auf dem Sofa, dem Gäste-WC und auf dem Weg zwischen beiden verbrachte. Daran war bestimmt der Hackepeter Schuld.

Henrik kehrte Stunden später zurück und kurz nach ihm trudelten zwei Angestellte eines Möbelhauses ein. Ich lag ermattet auf dem Sofa und nahm am Rande wahr, dass sie die rote Plüschinsel nach draußen trugen und mit großen Kartons zurückkehrten. Möbelmonteure am Samstagnachmittag? Wie hatte Henrik das nur wieder geschafft? Die beiden Männer waren eine Weile oben zugange und Henrik, der sich notgedrungen an die Reinigung des Wohnzimmers machte, berichtete im Nebensatz, dass er das runde Bett in Zahlung gegeben und supergünstig ein romantisches Himmelbett erstanden hatte. Viel wichtiger war ihm jedoch die Tatsache, dass er jetzt stolzer Besitzer eines schnittigen, silbergrauen Mercedes war, dem es an keiner einzigen technischen Raffinesse mangelte.

Kaum hatten sich die Möbelheinis verabschiedet, verschwand auch Henrik. Er müsse das Fahrverhalten seines Autos testen, erklärte er mir, das duldete keinen Aufschub. Ich winkte ihm schlapp zum Abschied zu und fiel in einen erschöpften Dämmerschlaf.

 

Auch der Sonntag verging mit Probefahrten. Henrik war völlig aus dem Häuschen und haute mir, die noch immer geschwächt und etwas benommen war, schon in aller Herrgottsfrühe die Technikdetails um die Ohren. Gleich nach dem Frühstück fuhr er in der Nachbarschaft auf und ab und lud jeden, der auch nur einen Funken Interesse oder Bewunderung zeigte, zum Mitfahren ein.

Ich krabbelte wieder in die noch warmen Federn, bis mich gegen Mittag Matrone Beate aus dem Tiefschlaf weckte, indem sie in kurzen Abständen unzählige Male auf die Klingel drückte. War etwas passiert? Mein erster Gedanke galt Henrik und seinem neuen Wagen. Er hatte doch hoffentlich keinen Unfall gebaut! Ich sprang aus dem Bett, hastete die Treppe runter und riss alarmiert die Tür auf. Beate musterte meine zerknitterte Erscheinung mit leisem Kopfschütteln und hob in gespieltem Entsetzen die Brauen.

„Eine Dame ist stets ordentlich gekleidet. Eine Dame öffnet niemals im Schlafanzug die Tür!“, belehrte sie mich und marschierte unaufgefordert ins Haus. Sie trug einen dunkelroten XXL-Overall, der dort, wo sich normalerweise eine Taille befand, mit einer goldfarbenen Kordel versehen war. Das Kleidungsstück erinnerte mich an einen Vorhang. Mit einem leisen Schnaufen ließ sie sich auf einem der Sofas nieder.

„Äääähh – gibt es einen besonderen Grund für deinen Besuch?“, erkundigte ich mich.

„Und ob! Du hast dich gestern Abend blamiert, und damit dir das nicht wieder passiert, werde ich dich coachen“, verkündete sie. „Ich finde das sehr großzügig von mir.“

Beate – mein Coach? Ich stand mit hängenden Armen da und fragte mich, wie ich die Nervensäge wieder loswurde.

Sie sah mich mitleidig an. „Wo soll ich bloß beginnen? Du hast überhaupt keinen Schimmer vom Benehmen einer Lady!“

Ich hob zum Protest an, doch da fuhr sie schon fort: „Eine Dame trinkt Alkohol in Maßen – sie weiß, wann...

Erscheint lt. Verlag 30.11.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Bauer sucht Frau • Doris Sack • Kuhstedt • Landleben • Liebeskomödie • lustig • romantisch
ISBN-10 3-7584-3664-8 / 3758436648
ISBN-13 978-3-7584-3664-2 / 9783758436642
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