Hetero-Haxe
Kampenwand (Verlag)
978-3-98660-137-9 (ISBN)
Ein Auszug aus den grandiosen Rezepten:
- feuriger Obazda, FSK 18
- Gemüsesüppchen in Tuntenrosa mit Zimt
- Schwiegermamas vegetarische oder auch nicht so ganz vegetarische Thaisoße
- Salsa di spinaci oder so ähnlich
- überbackene Nachos mit Uwe´s Guacamole – eine mexikanische Kalorien-Fiesta
- Paprika-Ricotta-Suppe vom Stängel-Paradies
- Flammkuchen mit Ziegenkäse, Honig und Rosmarin – für die wirklich harten Kerle
- Hetero-Haxe ... und vieles mehr
Hetero-Haxe – Gelacht wird in der Küche
Uwe Krauser wurde 1971 in der Nähe von Köln geboren und betreibt mit seinem Mann Oliver seit 16 Jahren ein kleines, mehrfach ausgezeichnetes Hotel in den Untiefen des Bayerischen Waldes: www.montarasuites.de Der gelernte Erzieher lebte viele Jahre in Spanien, hat seine Heimat jedoch im beschaulichen Ferienort Bodenmais gefunden. Eine Wanderung durch die teilweise unberührten Wälder zieht er jedem Stadtbummel vor. Er hat mit Phoebe und Layla zwei Straßenhunde aus dem Ausland adoptiert, die ihn zu seiner dreiteiligen "Phoebe"-Romanreihe inspiriert haben. Der zweite Teil "Layla – Heldin auf vier Pfoten" wurde von Lovelybooks bei der Wahl zum Roman des Jahres 2020 mit der Silbermedaille ausgezeichnet und wurde von KindofBook zum Buch des Monats 07/20 gekürt. Mit "Rosalie, die Feuerwanze" hat er 2021 seinen ersten Kinderroman veröffentlicht. Der bitterböse Kochroman "Tunten-Toast" ist sein neuester Streich und erscheint im Herbst 2022.
Nein, was waren wir guter Dinge, als wir das erste Mal nach Bodenmais gereist sind, um die Hotelimmobilie unserer Träume zu besichtigen. Im Internet hatten wir dieses überraschend günstige Kleinod entdeckt und kurzerhand am Telefon einen Besichtigungstermin mit dem etwas einsilbigen Eigentümer ausgemacht. Als wir die kurvigen Straßen entlangfuhren, die zu unserem Ziel führen sollten, war ich aufgeregt wie eine Jungfrau beim Gefängnis-Rodeo. Die Ernüchterung folgte schlagartig, als wir um die letzte Kurve bogen und unser Traumhaus erblickten. Scheinbar hatte da jemand ordentlich mit Photoshop nachgeholfen. Der in die Jahre gekommene Pensionsbau, der den klangvollen Namen Bärenhöhle trug, hatte ungefähr so viel mit den Fotos aus dem Internet gemein, wie Helene Fischer mit meiner 75jährigen Erbtante Gertrud, die sich nach einer durchzechten Nacht beim Senioren-Bingo versehentlich ohne Make-Up zum Bäcker verirrt hatte, um dort ihre Frühstückssemmeln zu erwerben. Das Mauerwerk war mit unzähligen Rissen versetzt, die wirklich keinen sonderlich vertrauenswürdigen Eindruck vermittelten (nur um Missverständnissen vorzubeugen: Ich rede jetzt nicht mehr von der guten Tante Gertrud, sondern bin wieder beim Haus angekommen). Der blühende Garten, der uns auf den Bildern geradezu verzaubert hatte, bestand aus ein paar mickrigen Tulpenstängeln und einer ungepflegten Wiese, die schon lange keinen Rasenmäher mehr gesehen hatte. Der Zaun, der das Grundstück umgab, begann bereits zu wackeln, nur weil ich ihn für einen Moment schief angeschaut hatte. Als kurz darauf die Chefin des Hauses durch die Türe schritt, müssen wir wohl ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut haben. Maria, so ihr Name, schüttelte mir schwungvoll die Hand und strahlte mich mit einem breiten Grinsen, das einige unappetitliche Zahnlücken entblößte, an. „Ihr müsst die beiden Weltenbummler sein. Schön, dass ihr euch ausgerechnet in unserem beschaulichen Bodenmais niederlassen wollt.“ Sie griff vertrauensvoll nach meinem Arm, wohl um mich an einer spontanen Flucht zu hindern, und lenkte mich in Richtung Eingangstüre. „Na, nun kommt erst mal rein, ihr zwei! Ich habe einen ordentlichen Selbstgebrannten hergerichtet. Ihr seht so aus, als könntet ihr den nach der langen Fahrt gut gebrauchen.“ „Ist das wirklich das gleiche Haus, dass wir uns im Internet angeschaut haben?“, fragte ich Oliver im Flüsterton, während die resolute Maria emsig vor uns her stapfte. „Die Hütte sieht wirklich ziemlich heruntergekommen aus“, Oliver wich einem matschigen Hundehaufen aus, der äußerst dekorativ mitten im Eingangsbereich lag. „Vielleicht liegt es nur am Licht. Das Wetter ist ja heute wirklich nicht so berauschend.“ Kritisch beäugte er die bröckelige Hauswand. „Drinnen wird uns bestimmt eine Überraschung erwarten.“ Wie recht der liebe Oliver mit dieser Vermutung doch haben sollte … Kaum hatten wir die Pension betreten, verschlug es mir vor Schreck den Atem, denn die Wände waren vollgepflastert mit unzähligen ausgestopften Tierkadavern. Neben einigen Hirschgeweihen, von denen ein besonders großes Exemplar zu einer äußerst geschmacklosen Wandlampe umfunktioniert worden war, erblickte ich eine riesige Schar buntester Wildvögel, die sich ihre letzte Ruhestätte sicherlich etwas anders vorgestellt hatte. Doch das war erst der Anfang. Im Gastraum der Bärenhöhle, in der sogenannten Guten Stube, entwich vor Schreck ein spitzer Schrei meiner Kehle, den ich beim Anblick dessen, was mir dort geboten wurde, beim besten Willen nicht unterdrücken konnte. Die Fensterbänke, die Regale, der große Kaminsims und überhaupt alles war vollgestopft mit gefühlt Hundertschaften von Porzellanpuppen, die mich mit leblosem Blick zu verfolgen schienen. Ich war in der perfekten Kulisse eines FSK-18-Gruselschockers gelandet. Maria, die meine weit aufgerissenen Augen scheinbar völlig fehlinterpretierte, griff nach einem besonders schrecklichen Ungetüm in einem kackbraunen Kleid mit passendem Sonnenschirm und strich zärtlich über das verstaubte Rüschenkleid. „Das hier ist Ingeborg, mein ganz besonderer Liebling. Ich habe die kleine Schönheit letztes Jahr bei Ebay ersteigert.“ Voller Mutterstolz quetschte sie das potthässliche Monster zurück in das überfüllte Regal. „Ich sammle diese wunderschönen Püppchen schon seit Jahren und kann einfach nicht genug bekommen. Selbstverständlich dürft ihr ein paar davon behalten, solltet ihr das Haus kaufen. Sie passen doch so schön hierher.“ Ein zweiter spitzer Schrei wollte meinen Mund verlassen, doch versuchte ich diesen so männlich wie möglich zu unterdrücken und ließ mich stattdessen auf die nächstbeste Eckbank plumpsen.
Erscheinungsdatum | 16.11.2023 |
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Reihe/Serie | Tunten-Toast ; 2 |
Verlagsort | Deutschland |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Grundkochbücher |
Sachbuch/Ratgeber ► Essen / Trinken ► Themenkochbücher | |
Schlagworte | ausgefallene kochbücher • Auswanderer • Biografie • Bookstagram • Booktok • gay • Gayhotel • Gayroman • Homosexuell • Hotelküche • Humor • kiss and cook • Kochbuch • kochbuch für schwule • kochbuch gay edition • Kochen • Kochgeschichte • Kochroman • Krauser • Küche • Lebensgeschichte • LGBTQ • lustige Kochbücher • pikantes kochbuch • pride • pride buch • Queer • queer food community • Rezept • Satire • Schwul • Spanien • Spaß • TikTok • Toast • tunte |
ISBN-10 | 3-98660-137-6 / 3986601376 |
ISBN-13 | 978-3-98660-137-9 / 9783986601379 |
Zustand | Neuware |
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