Deutsche Kolonialgeschichte - Winfried Speitkamp

Deutsche Kolonialgeschichte

Buch | Softcover
208 Seiten
2005
Reclam, Philipp (Verlag)
978-3-15-017047-2 (ISBN)
6,00 inkl. MwSt
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Mit dem 100sten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des Herero-Aufstands 2004 geriet Deutschlands Vergangenheit als Kolonialmacht wieder verstärkt ins Bewusstsein der Allgemeinheit. Winfried Speitkamp durchleuchtet in seinem Band dieses Kapitel deutscher Geschichte und beschreibt es als Teil der Formierungsphase nationalkonservativer und rassistischer Bewegungen, die in die nationalsozialistische Rassenpolitik mündeten.

Winfried Speitkamp, geboren 1958, Studium der Geschichts- und Politikwissenschaften in Marburg. Dr. phil. Professor für Neuere Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Forschungsschwerpunkte: Verfassungs- und Landesgeschichte; Geschichte von Denkmalpflege, Geschichtskultur und politischer Symbolik; Jugend- und Bildungsgeschichte; afrikanische und Kolonialgeschichte.

1 Vorgeschichten
2 Expansion
3 Verfassung und Verwaltung
4 Recht und Justiz
5 Wirtschaft und Wirtschaftspolitik
6 Missionen, Bildung und Sozialpolitik
7 Stadt und Kultur in den Kolonien
8 Aufstände gegen die deutsche Herrschaft
9 Rückwirkungen der Kolonialpolitik
10 Das Ende der deutschen Kolonialherrschaft und der Kolonialrevisionismus
11 Die Kolonien im kollektiven Gedächtnis

7 Stadt und Kultur in den Kolonien (S. 107) Urbanisierung und Stadtentwicklung Zu den vielfältigen sozialen Herausforderungen, die das Kolonialsystem mit sich brachte, gehörte die Urbanisierung. Die Gebiete, die das Deutsche Reich seit 1884 in Besitz genommen hatte, waren fast durchweg ländlich und agrarisch geprägt, städtische Siedlungen gab es nur vereinzelt, in manchen Gebieten wie Südwestafrika überhaupt nicht. Städtischen Charakter hatten vor allem einige Hafenorte, Handelszentren und Karawanenpunkte an der ostafrikanischen Küste wie Tanga, Bagamojo und Kilwa. Im Laufe der Kolonialzeit erlebten manche alten Ansiedlungen ein beschleunigtes Wachstum, andere verloren an Bedeutung. Zudem entstanden neue Zentren gemäß den militärischen, administrativen und kommerziellen Bedürfnissen, aber auch gemäß den klimatischen Bedingungen und den kulturellen Prioritäten der Europäer. Das schnelle Stadtwachstum schuf soziale und hygienische Probleme und verlangte planerische Eingriffe der Kolonialverwaltung in die Stadtentwicklung. Bauordnungen regelten Straßenführung, Siedlungsverteilung und Baugestaltung. Tsingtau war schon vor der deutschen Übernahme 1897 ein Handels- und Hafenort mit Verwaltungs- und Militärgebäuden, einem Tempel sowie dichter Bebauung durch Lehmhäuser. Doch für größere Dampfschiffe war der Hafen nicht geeignet. Unter deutscher Herrschaft änderten sich Struktur und Bild der Stadt rapide. Der Ausbau des Hafens und eine neue Mole erlaubten auch das Anlegen großer Dampfschiffe, die 1899 begonnene, 1904 fertig gestellte Eisenbahnlinie stellte die Verbindung zu den Kohleund Erzlagern im Inneren des Pachtgebietes her.

Reihe/Serie Reclams Universal-Bibliothek ; 17047
Sprache deutsch
Gewicht 102 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Neuzeit bis 1918
Schlagworte Deutsches Reich 1871-1918 • Kolonialgeschichte • Kolonialismus • Kolonialismus / Kolonialgeschichte • Taschenbuch / Sachbücher/Geschichte/Neuzeit bis 1918 • TB/Sachbücher/Geschichte/Neuzeit bis 1918 • TB/Sachbücher/Geschichte/Sonstiges
ISBN-10 3-15-017047-8 / 3150170478
ISBN-13 978-3-15-017047-2 / 9783150170472
Zustand Neuware
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