Nachhaltig Geld anlegen -  Wolfgang Mulke

Nachhaltig Geld anlegen (eBook)

Ökologisch, sozial und ethisch investieren
eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
192 Seiten
Stiftung Warentest (Verlag)
978-3-7471-0636-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
19,99 inkl. MwSt
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So investieren Sie verantwortungsvoll Immer mehr private Anleger möchten genau wissen, wo ihr Geld landet und beispielsweise bewusst Kinderarbeit und Waffenproduktion bei ihren Investitionen ausschließen. Einige verfolgen darüber hinaus ethisch-ökologische Ziele wie z. B. die Förderung erneuerbarer Energien oder CO2-freie Produktionen. Gleichzeitig soll eine verantwortungsvolle Anlagestrategie nicht zu Lasten der Rentabilität gehen und trotzdem einen guten Erlös bringen. Der Ratgeber zeigt, was 'nachhaltig anlegen' bedeutet, welche Kriterien Nachhaltigkeit im Finanzsektor bestimmen und welche Fonds und Banken hinsichtlich Nachhaltigkeit das halten, was sie versprechen. Entdecken Sie unterschiedliche Möglichkeiten, Geld verantwortungsvoll zu investieren, ohne dabei die Rendite aus den Augen zu verlieren - vom Girokonto über das Tagesgeld bis zum Fondsdepot. Dank der Finanztest-Nachhaltigkeitsbewertung erfahren Sie sowohl, wie man Risiken vermeidet, das eigene Portfolio verwaltet und die Rendite optimiert. Definieren Sie jetzt Ihre persönlichen Nachhaltigkeitsziele und finden Sie eine erfolgreiche Geldanlage, die am besten zu Ihrer verantwortungsvollen Einstellung passt.

Wolfgang Mulke, Jahrgang 1960, arbeitet als freier Autor und Wirtschaftsjournalist in Berlin. Für verschiedene Tageszeitungen und Magazine verfasst der Diplom-Politologe Beiträge zu verbraucherrelevanten Themen. Zu seinen Spezialgebieten gehören die private wie gesetzliche Altersvorsorge, das private Finanzmanagement sowie umwelt- und klimapolitische Entwicklungen.   

Wolfgang Mulke, Jahrgang 1960, arbeitet als freier Autor und Wirtschaftsjournalist in Berlin. Für verschiedene Tageszeitungen und Magazine verfasst der Diplom-Politologe Beiträge zu verbraucherrelevanten Themen. Zu seinen Spezialgebieten gehören die private wie gesetzliche Altersvorsorge, das private Finanzmanagement sowie umwelt- und klimapolitische Entwicklungen.   

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!


Beinahe täglich kommen neue nachhaltige Geldanlagen auf den Markt. Einen einheitlichen Standard dafür gibt es immer noch nicht. Ratings und Siegel helfen Ihnen bei der Auswahl.

Wenn Sie sich für die Auswahl Ihrer Anlagestrategie selbst auf die Suche nach geeigneten Angeboten begeben wollen, können Sie auf die Fachinformationen von Profis setzen. So hat die EU ein Klassifizierungsmodell für nachhaltiges Wirtschaften eingeführt. Zahlreiche Ratingagenturen analysieren die Geschäftsmodelle von Unternehmen in puncto Nachhaltigkeit. Siegel und Logos helfen bei der Auswahl. Und es gibt Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln selbst zu prüfen, wie ernst es Unternehmen mit sauberen Geschäften meinen. Die Recherche ist leider recht aufwendig. Deshalb hat Finanztest eine eigene Nachhaltigkeitsbewertung entwickelt die Ihnen bei der Auswahl von Fonds oder ETF zur Seite steht (siehe ab Seite 55). Doch warum ist es so kompliziert, sich eine Meinung zu bilden?

Es gibt gute Gründe für die Schwierigkeiten, einheitliche Standards für saubere Geldanlagen zu definieren. Der wichtigste ist die Vielfalt der konkreten Kriterien, die Anleger, Banken oder Fondsgesellschaften ins Auge fassen müssen. Deren Bandbreite reicht vom Klimaschutz über Menschenrechte bis hin zu Rüstungsgeschäften und sozialen Arbeitsbedingungen. Je nachdem, als wie wichtig einzelne Aspekte eingestuft werden, fällt am Ende auch die Bewertung aus. Ein gutes Beispiel für die dabei entstehenden Widersprüche ist der Autohersteller Tesla, dessen Aktien sich in vielen nachhaltigen Fonds und auch in Indizes findet. Auf der einen Seite wirkt Tesla durch die Entwicklung CO2-freier Antriebe im Sinne des Klimaschutzes positiv. Auf der anderen Seite trägt das Unternehmen zur nicht immer sauberen Ausbeutung des für die Batterieproduktion benötigten Rohstoffs Lithium bei. Überdies sorgt Tesla-Gründer Elon Musk immer wieder für negative Schlagzeilen über die Arbeitsbedingungen in seinen Fabriken. Auch seine Auffassung von Meinungsfreiheit, die nach der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter in die Kritik geriet, stellt bei einem Gesamtblick die Nachhaltigkeit seiner Aktivitäten in Frage.

Neben den guten Gründen für die Hürden auf dem Weg zu Standards gibt es auch weniger gute. Dazu gehören neben den Interessen von Anbietern der Finanzprodukte, die möglichst wenige Auflagen anstreben, aber auch politische Interessen.

Mogelpackungen gehören leider zu den Alltagsärgernissen für Verbraucher. Oft versprechen schöne Bilder auf der Verpackung und in aufwendigen Werbespots mehr, als tatsächlich drin ist. Das wissen inzwischen viele Konsumentinnen und Konsumenten. Sie haben gelernt, mit einem kritischen Blick auf die Zutatenliste, auf Herkunftsoder Gewichtsangaben irreführenden Informationen auf die Spur zu kommen. Bei Finanzprodukten kommt man aber nur mit großem Aufwand zu einer Bewertung der „Zutaten“. Leicht lässt sich zwar herausfinden, welche Unternehmen in einem Aktienfonds oder dem Basisindex eines ETF vertreten sind. Die Nachhaltigkeit der Unternehmen und die Anlagekriterien eines Fonds zu überprüfen, bedarf jedoch eines recht großen zeitlichen Aufwands.

Verlässliche Informationen sind bei Geldanlagen die Basis für gute Entscheidungen. Eine erste Orientierung darüber, ob eine Geldanlage tatsächlich so nachhaltig ist, wie sie verspricht, bieten einige Siegel und Logos. Es handelt sich dabei jedoch nicht um eine von unabhängigen Dritten erstellte qualitative Analyse von Fonds oder Unternehmen. Herausgeber derartiger Kennzeichnungen sind meist Netzwerke von Unternehmen, die sich nachhaltigen Zielen verpflichtet haben. Auf jeden Fall verspricht das Engagement der Mitglieder ein vergleichsweise hohes Maß an Transparenz hinsichtlich ihrer Geschäftspolitik, auch wenn deren Angaben in der Regel freiwillig sind.

Siegel und Logos können bei der Auswahl helfen

Seriöse nachhaltig wirtschaftende Unternehmen oder Fonds sorgen für ein großes Maß an Transparenz und stellen von sich aus umfangreiche Beschreibungen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie zur Verfügung. Darüber hinaus haben sich Finanzfirmen oder Unternehmen anderer Branchen zu Netzwerken im Sinne der ESG-Kriterien der Vereinten Nationen zusammengeschlossen. Diese verpflichten auf freiwilliger Basis zu einem nachhaltigen Wirtschaften. Auch das Gütesiegel des Forums Nachhaltige Geldanlage (FNG) kann Ihnen die Qual der Wahl erleichtern.

Die Mitglieder der Netzwerke sind Vorreiter für das nachhaltige Wirtschaften. Die Aussagekraft der entsprechenden Logos bezieht sich vor allem auf die Glaubwürdigkeit der Selbstverpflichtungen. Die Maximen selbst sind vergleichsweise schwammig formuliert. Die konkrete Ausgestaltung obliegt den einzelnen Mitgliedern.

Das FNG-Siegel

Einmal jährlich vergibt das Forum Nachhaltige Geldanlage (FNG) ein Siegel für besonders nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum. Das Gütezeichen erleichtert privaten wie professionellen Anlegern die Auswahl aus einer Vielzahl von nachhaltigen Geldanlagen. Es wird seit 2015 vergeben. Das FNG wurde 2001 als Fachverband für nachhaltige Geldanlagen gegründet und zählt nach eigenen Angaben mehr als 230 Mitglieder, vor allem Banken und Investmentgesellschaften. Die Gesamtverantwortung für das FNG-Siegel liegt bei der FNG-Tochter Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen (QNG mbH). Für die Zertifizierung eines Fonds müssen sich die Fondsgesellschaften jährlich neu bewerben. Ein sich bewerbendes Produkt muss bestimmte, teils strenge Mindestkriterien erfüllen. Zum Beispiel dürfen keine schwerwiegende Verstöße gegen die zehn Prinzipien des Global Compact im Portfolio vorliegen. Hinzukommende Ausschlusskriterien sind Investitionen in Atomkraft und Kohlebergbau, wenn sie mehr als fünf Prozent des Umsatzes eines Unternehmens ausmachen. Kohleverstromung wird bis zu zehn Prozent des Umsatzes geduldet. Fracking, Ölsand, Uranbergbau, Waffen und Rüstung sind weitere Ausschlusskriterien. Bei Staatsanleihen wird auf die Einhaltung der Menschenrechte sowie die UN-Biodiversitäts- und das Pariser Klimaabkommen geachtet. Obligatorisch sind die Einhaltung des Atomwaffensperrvertrags und die Bekämpfung von Korruption. Die Methodik der Siegelvergabe und die detaillierten Kriterien dafür können Sie unter fng-siegel.org erfahren.

Principles for Responsible Investment (PRI)

Eine Initiative der UN für verantwortungsbewusstes Wertpapiermanagement. Rund 2 600 institutionelle Investoren – Banken, Fondsgesellschaften oder Pensionsfonds – sind der 2005 ins Leben gerufenen Gruppe inzwischen beigetreten. Sie stehen für über 90 Billionen US-Dollar Anlagekapital. Die Mitglieder verpflichten sich auf sechs Prinzipien verantwortungsvoller Investitionen:

ESG-Themen sollen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse im Investmentbereich einbezogen werden.

ESG-Themen sollen in der Investitionspolitik und -praxis aktiv berücksichtigt werden.

Unternehmen und Körperschaften, in die investiert wird, sollen zu einer angemessenen Offenlegung in Bezug auf ESG-Themen angehalten werden.

Die Mitglieder sollen die Akzeptanz und die Umsetzung der Prinzipien in der Investmentbranche vorantreiben.

Die Mitglieder sollen zusammenarbeiten, um ihre Wirksamkeit bei der Umsetzung der Prinzipien zu steigern.

Über die Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Prinzipien soll Bericht erstattet werden.

Nachhaltigkeits-Ratingagenturen

Die Bewertung von Nachhaltigkeit ist schwierig, weil einerseits einheitliche Definitionen fehlen, andererseits sehr verschiedene Wertmaßstäbe zur Geltung kommen. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe von Ratingagenturen, die sich darauf spezialisiert haben, die Nachhaltigkeit von Unternehmen zu bewerten.

Diese Ratingagenturen arbeiten oft im Auftrag von Fondsgesellschaften oder den Herausgebern von Nachhaltigkeitsindizes. Sie helfen den Fondsmanagern, die ja eher Finanzmarktexperten sind, bei der Einschätzung der Unternehmen, deren Aktien für ihren Fonds in Frage kommen. Jede Ratingagentur führt den Nachhaltigkeitscheck anhand eigener Kriterien durch. Dabei kommt leicht ein Katalog mit einer dreistelligen Zahl an überprüften Faktoren zusammen.

Wie viel CO2 stößt die Produktion eines Industriekonzerns aus? Was ist über dessen Lieferketten bekannt? Wie hoch ist der Frauenanteil in der Führungsebene? Wie geht das Unternehmen mit Gewerkschaften um? Die Liste der untersuchten Aspekte ließe sich mit vielen anderen Beispielen fortführen. Eine Stärke der Ratings ist, dass die Agenturen ihre Informationen nicht nur vom Unternehmen selbst, sondern auch aus anderen, öffentlich zugänglichen Quellen beziehen. So werten sie etwa Medienberichte aus oder...

Erscheint lt. Verlag 20.10.2023
Zusatzinfo mit farb. Abb. und Tabellen
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Schlagworte Aktien • Aktienfonds • Bankanlagen • Finanzbuch • Finanzstrategien • Finanztipps • Investmentfonds • nachhaltig anlegen • nachhaltige finanzprodukte • Nachhaltige Geldanlage • Nachhaltigkeit • Privatanleger • Privatvermögen • renditeanlage • Vermögensaufbau
ISBN-10 3-7471-0636-6 / 3747106366
ISBN-13 978-3-7471-0636-5 / 9783747106365
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