LEBRON - Die große Biografie des NBA-Superstars (eBook)
592 Seiten
Edel Sports - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-98588-069-0 (ISBN)
JEFF BENEDICT ist Journalist, Produzent und amerikanischer Star-Autor. Die Biografie 'Tiger Woods' war Nr. 1 der New-York-Times-Bestsellerliste. Sein von der Kritik gefeiertes Buch 'Poisoned' über die Auswirkungen von Fastfood bildete die Vorlage für eine von Benedict produzierte Netflix-Dokumentation, sein Justizthriller 'Little Pink House' wurde mit Catherine Keener und Jeanne Tripplehorn in den Hauptrollen verfilmt. 'The Dynasty' ist die Insiderstory über die New England Patriots, das Team von Tom Brady, dem größten Footballspieler aller Zeiten. Die lang ersehnte Biografie über den Superstar LeBron James, im April 2023 in den USA erschienen, ist sein jüngster Coup.
JEFF BENEDICT ist Journalist, Produzent und amerikanischer Star-Autor. Die Biografie "Tiger Woods" war Nr. 1 der New-York-Times-Bestsellerliste. Sein von der Kritik gefeiertes Buch "Poisoned" über die Auswirkungen von Fastfood bildete die Vorlage für eine von Benedict produzierte Netflix-Dokumentation, sein Justizthriller "Little Pink House" wurde mit Catherine Keener und Jeanne Tripplehorn in den Hauptrollen verfilmt. "The Dynasty" ist die Insiderstory über die New England Patriots, das Team von Tom Brady, dem größten Footballspieler aller Zeiten. Die lang ersehnte Biografie über den Superstar LeBron James, im April 2023 in den USA erschienen, ist sein jüngster Coup.
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WAS IST DA GERADE PASSIERT?
Am 8. Juli 2010, einem Donnerstag, verließ eine Reihe glänzend schwarzer SUVs den Westchester County Airport im Bundesstaat New York, schlängelte sich auf Nebenstraßen nach Connecticut und bog am Ende in eine frisch asphaltierte, von mächtigen Eichen und Ahornbäumen gesäumte Privatstraße ein. Auf dem Rücksitz der Fahrzeuge saßen der damals 25-jährige LeBron James und die 23-jährige Savannah Brinson. Seit Highschooltagen waren die beiden füreinander bestimmt und hatten inzwischen zwei Söhne miteinander. LeBron, schwarze Sonnenbrille, weißes T-Shirt und schwarze Cargoshorts, hatte kaum einen Blick für die Szenerie, vor der die Kolonne hielt. Ein Kiesweg führte zu dem prachtvollen Gebäude im Neuengland-Kolonialstil. Die nachmittägliche Sonne schien durch den weißen Holzzaun, der das Grundstück umgab, und tauchte den üppigen grünen Rasen und die pinken und violetten Rabatten in goldenes Licht.
James würde in einem Special zur Hauptsendezeit auf ESPN bekannt geben, wie er sich entschieden hatte: bei den Cleveland Cavaliers zu bleiben oder bei einem der fünf Teams zu unterschreiben, die seit über einem Jahr um ihn buhlten. Der berühmteste Basketballspieler der Welt ahnte nicht, dass er am Ende der Sendung der meistgehasste der Welt sein würde.
Aus den anderen Fahrzeugen stiegen unter anderem seine zwei Freunde Maverick Carter, 29, und Rich Paul, 28. Sie gehörten zu den wenigen Personen, die in James’ Pläne eingeweiht waren. Seit James’ letztem Jahr an der Highschool in Akron, Ohio, arbeiteten sie für ihn, zusammen mit Randy Mims, seinem 31-jährigen Stabschef. James hatte die drei damals gebeten, seinen engsten Kreis zu bilden. Sie waren klug, äußerst ehrgeizig und nicht zuletzt loyal, sich selbst nannten sie „The Four Horsemen“. Carter und Paul folgten James den Kiesweg zum Haus (Mims hatte sie auf dieser Fahrt nicht begleitet). Vor allem Carter, ein aufstrebender Unternehmer, hatte James geraten, seine Entscheidung auf diese Weise bekannt zu geben. James war vermutlich der einzige Sportler in Amerika, der die Macht besaß, John Skipper, den Präsidenten von ESPN, dazu zu bringen, ihm für eine Stunde seine eigene Show einzuräumen. Carter gefiel es, dass James seine Macht nutzte, um etwas Revolutionäreres zu tun, als lediglich ein Team einem anderen vorzuziehen, wie es sein Recht als vertragsloser Spieler war. Stattdessen stand James kurz davor, sich für unabhängig zu erklären: unabhängig vom wirtschaftlichen Einfluss der Clubbesitzer, von den Journalisten und von der allgemeinen Machtdynamik, die Sportler – insbesondere schwarze Sportler – in der Vergangenheit an ihrem Platz festgehalten hatte. Paul sah es genauso: LeBron war kurz davor, den Status quo zu zerstören.
James war voller Selbstvertrauen und genoss den Moment mit seinen Freunden. Ihm war bewusst, wie viel Einfluss er besaß. In sieben Spielzeiten in Cleveland hatte er erreicht, was noch keinem Basketballer – nicht einmal Michael Jordan – gelungen war. Während seines ersten Jahres an der Highschool wurde James auf der Titelseite von Sports Illustrated zu „The Chosen One“ (dem „Auserwählten“) geweiht. Und noch vor seinem Schulabschluss unterzeichnete er einen Nike-Schuhvertrag über neunzig Millionen US-Dollar. Er war im Alter von 18 Jahren wie ein Komet in die NBA gekommen und erreichte als jüngster Spieler der Ligageschichte und schneller als jeder andere vor ihm die Meilensteine von 10.000 Punkten, 2.500 Rebounds, 2.500 Assists, 700 Steals und 300 Blocks. Er war auf dem besten Weg, der erfolgreichste Scorer, Rebounder und Playmaker zu werden, den es im Basketball je gegeben hatte. 2004, mit 19 Jahren, war er der jüngste Spieler, der es jemals in den olympischen Basketballkader der USA geschafft hatte, und 2008, mit 23, gewann er eine Goldmedaille. Im selben Jahr gründete er seine eigene Firma, produzierte seinen ersten Film, unterzeichnete seinen ersten Buchvertrag und beteiligte sich an Beats Electronics von Dr. Dre und Jimmy Iovine, das später von Apple übernommen wurde. Er pflegte seine Freundschaft mit zwei der reichsten Männern der Welt, Warren Buffett und Bill Gates, die beide beeindruckt waren von dem Kreis erfahrener Banker und Anwälte, den James um sich zu ziehen verstand. Buffett sagte über James: „Würde er an die Börse gehen, würde ich Aktien von ihm kaufen.“
Im Juli 2010 waren James’ geschätzte jährliche Einnahmen von fünfzig Millionen US-Dollar aus seinem Basketball-Salär und seinen Werbeverträgen nur ein Teil seines wachsenden Portfolios. Sein Vermögen war auf dem besten Weg, innerhalb des folgenden Jahrzehntes eine Milliarde US-Dollar zu erreichen. In Amerika hatte es noch nie einen Milliardär gegeben, der professionellen Mannschaftssport betrieb. James war entschlossen, der erste zu sein.
Bei Nike hatte er Tiger Woods als wertvollsten Markenbotschafter des Schuhunternehmens in den Schatten gestellt. Als Woods im Herbst zuvor seinen SUV gegen den Baum eines Nachbarn gesetzt hatte und sein Ruf wegen seines Eheskandals bröckelte, ließ man den Golfprofi fallen und wandte sich mehr und mehr James zu. American Express, McDonald’s, Coca-Cola und Walmart schätzten seine authentische Liebe zur Familie und wie er sich unverbrüchlich zu seinen Wurzeln in Akron bekannte.
Mittlerweile war er über die Sportsphäre hinaus weltberühmt. James trat mit Jay-Z auf, warb für Barack Obama, dinierte mit Anna Wintour, machte Fotoshootings mit Annie Leibovitz und Gisele und gründete eine eigene Stiftung. Noch vor seinem 25. Geburtstag wagte er sich in die Politik, die Modewelt, die Massenmedien und die Gefilde der Philanthropie. In einem Zeitraum von nur einem Jahr wurde er in 60 Minutes porträtiert und war auf den Titelseiten von Vogue, TIME, Esquire, Fortune und GQ zu sehen. Laut einem führenden Promi-Index hatte er Jay-Z an Popularität übertroffen. Und Nike machte James durch Fernsehwerbespots auf Hollywood-Niveau, in denen er seine Fähigkeiten als Schauspieler und Comedian unter Beweis stellte, zu einer internationalen Ikone, von China bis Europa.
Das Einzige, was ihm noch fehlte, war der Gewinn einer NBA-Meisterschaft. Aber das, so hatte er beschlossen, sollte sich bald ändern. Seit mehr als einem Jahr war ihm klar, dass er, wenn sein Vertrag mit den Cavaliers nach der Saison 2009/2010 auslief, seine Optionen prüfen und bei dem Club unterschreiben würde, der am besten gerüstet war, ein Team aufzustellen, das Meisterschaftsringe gewinnen konnte. Alle wollten ihn haben. New Yorks damaliger Bürgermeister Michael Bloomberg und die Stadt gingen sogar so weit, die Kampagne „C’mon LeBron“ zu starten, digitale Botschaften auf dem Times Square zu platzieren und Werbung auf den Minibildschirmen von Taxis zu schalten, in der Hoffnung, dass James zu den Knicks kommen würde. Ein russischer Milliardär, dem die Brooklyn Nets gehörten, versuchte, James zu ködern, indem er mitteilte, es sei seine Vision, James zu helfen, Milliardär zu werden. Sogar Präsident Obama schaltete sich ein und pries vom Westflügel des Weißen Hauses aus den Club seiner Heimatstadt an, die Chicago Bulls. Auf Plakatwänden in Cleveland wurde James angefleht zu bleiben. Auf Plakatwänden in Miami wurde er inständig gebeten, nach Florida zu kommen.
Wie jeder große Entertainer wollte auch James begehrt werden. Von allen. Mitunter war er besessen davon, wie die Leute ihn wahrnahmen, besonders wenn es um Gleichaltrige ging. Am Tag bevor James nach Greenwich fuhr, brauchte der vertragslose Spieler Kevin Durant auf Twitter weniger als 140 Zeichen, um bekannt zu geben, dass er beschlossen habe, erneut bei den Oklahoma City Thunder zu unterschreiben. Er sagte: „Ich bin einfach nicht der Typ, der immer im Rampenlicht stehen oder sein Geschäft nach außen tragen muss.“ Durant war James’ schärfster Rivale in Sachen Talent. Und Durants zurückhaltende Art wurde von Basketball-Journalisten allseits gelobt. Viele von ihnen nutzten seine Herangehensweise, um gegen James und sein ESPN-Special zu feuern. „Eine einstündige Show? Was zum Teufel …?“, schrieb ein Kommentator von Fox Sports. Einige Spieler meldeten sich anonym zu Wort. „Bei LeBron dreht sich alles um ihn selbst“, gab ein ungenannter NBA-Profi zu Protokoll. „Er spricht davon, einer der Besten aller Zeiten sein zu wollen, wie Jordan, wie Kobe. Aber Jordan und Kobe würden so etwas niemals tun. Er versucht, größer zu sein als das Spiel.“
James las alles, was über ihn geschrieben wurde. Die ständigen Vergleiche mit Jordan und Kobe hatten schon einen Bart. Aber nichts schmerzte mehr, als egoistisch genannt zu werden. In seiner Vorstellung ging er Basketball nur genauso an wie die Clubbesitzer – als Geschäft. Die Vereine waren bereit, um seine Dienste zu wetteifern. Warum sollte er sich nicht mit den Clubrepräsentanten treffen und ihre Argumente anhören? Und warum sollte er nicht versuchen, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen, indem er mit anderen Spielern darüber sprach, die Kräfte zu bündeln, um gemeinsam Meisterschaften zu gewinnen? Das war nicht egoistisch. Das war klug.
Niemand schien James’ Einstellung so zu schätzen wie Pat Riley, der Präsident von Miami Heat. In der Woche vor dem ESPN-Special traf sich James mit mehr als einem Dutzend Führungskräften von Clubs, die um ihn buhlten. Riley erschien mit seinen Meisterschaftsringen und machte deutlich, dass er wusste, wie man sie gewinnen konnte. Er empfand es auch nicht als Bedrohung, dass James es auf sich nahm, andere großartige Spieler zu rekrutieren, die mit ihm...
Erscheint lt. Verlag | 7.10.2023 |
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Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Sport ► Ballsport |
Schlagworte | Basketball Buch • Basketball-Buch • Biografie US Sportler • cleveland cavaliers • Dennis Schröder • Dirk Nowitzki • Geschenk-buch Männer • James • Kareem Abdul-Jabbar • kobe bryant • lebron james • Los Angeles Lakers • magic johnson • mamba mentality • Miami Heat • Michael Jordan • NBA • NBA Buch • Scottie Pippen • Sportbiografie • Sportler-Biografie • stephen curry |
ISBN-10 | 3-98588-069-7 / 3985880697 |
ISBN-13 | 978-3-98588-069-0 / 9783985880690 |
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