Mit meinem Sohn durch die Kita-Zeit -  Dirk Fiebelkorn

Mit meinem Sohn durch die Kita-Zeit (eBook)

Wie du ihn verständnisvoll begleitest und liebevoll unterstützt. Der beziehungsorientierte Elternratgeber
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
200 Seiten
Humboldt (Verlag)
978-3-8426-1725-4 (ISBN)
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Typisch Junge - gibt es das eigentlich? Was müssen Eltern wissen, um ihren Sohn sicher, beziehungsorientiert und unterstützend im Alltag zu begleiten? Welche typischen Stress-Situationen gibt es zu Hause, in der Kita oder in der Schule? Der erfahrene Jungenpädagoge Dirk Fiebelkorn liefert Antworten und erklärt, was die Eltern-Sohn-Beziehung stärkt und bei typischen Alltagskonflikten hilft. Er geht auf geschlechterspezifische Herausforderungen ein, zeigt aber auch, welche Erfahrungen er speziell mit Jungen gemacht hat und wie Eltern hier am besten reagieren. Vom Schlafengehen über Wutanfälle bis hin zu Geschwisterstreit - der Ratgeber liefert konkrete Lösungen und zeigt auch, wie Eltern Vorurteile und veraltete Erziehungsideen kontern können.

Dirk Fiebelkorn ist zweifacher Familienvater und Pädagoge aus Leidenschaft. Er hat viele Jahre als Erzieher in Krippe, Kita und Schule gearbeitet und war in der offenen Jugend- und Projektarbeit tätig. Heute coacht er Familien und pädagogische Fachkräfte, hält Seminare, ist Referent auf Kongressen und betreibt den Podcast 'Praktisch Pädagogisch'. Er ist Experte für Jungenpädagogik und setzt sich für eine beziehungsorientierte und klischeefreie Erziehung von Jungen ein. Dirk Fiebelkorn kommt aus Schleswig-Holstein.

Dirk Fiebelkorn ist zweifacher Familienvater und Pädagoge aus Leidenschaft. Er hat viele Jahre als Erzieher in Krippe, Kita und Schule gearbeitet und war in der offenen Jugend- und Projektarbeit tätig. Heute coacht er Familien und pädagogische Fachkräfte, hält Seminare, ist Referent auf Kongressen und betreibt den Podcast „Praktisch Pädagogisch“. Er ist Experte für Jungenpädagogik und setzt sich für eine beziehungsorientierte und klischeefreie Erziehung von Jungen ein. Dirk Fiebelkorn kommt aus Schleswig-Holstein.

WARUM EIN JUNGSBUCH?


Warum ein Erziehungsratgeber nur für Jungs? Warum brauchen wir einen speziellen Blick auf Jungen? Gerade in Zeiten von Gender, in denen wir erkannt haben, dass feste Geschlechterrollen niemandem guttun? Und vor allem: Was hast du als Mutter oder Vater von Jungenpädagogik?

Oft merken wir nicht, dass wir Jungs nur aufgrund ihres biologischen Geschlechtes auf bestimmte Weise behandeln. In unserer Gesellschaft gibt es immer noch sehr viele Denkmuster, Erwartungen und Strukturen, die der Entwicklung von Jungen (und Mädchen) schaden.

Der besondere Blick und die spezielle Arbeit mit Jungen haben nicht den Grund, dass wir diese anders als Mädchen erziehen wollen. Das würde alte Rollenbilder zementieren, die wir ja hinter uns lassen wollen. Wer will schon das Alte von gestern haben, wenn es heute neue Erkenntnisse in Sachen Kindererziehung gibt, die dich viel besser in deinem Familienalltag unterstützen?

GUT ZU WISSEN: WAS IST GENDER? WAS IST JUNGENPÄDAGOGIK?

„Gender” ist das Fachwort für das soziale Geschlecht. Anders als das biologische Geschlecht entsteht Gender durch die Vorstellungen und Erwartungen der Gesellschaft, in der ein Mensch lebt. Diese Erkenntnis ist noch gar nicht so alt: Erst in den 1970ern haben Forschende der Sozialwissenschaften diese Unterscheidung das erste Mal vorgenommen. Davor (und auch noch lange darüber hinaus) ist man davon ausgegangen: Wie Frauen und Männer sind, das ist biologisch festgelegt. Dass das Menschen (und somit auch unsere Kinder) einengt, unglücklich macht und zu Diskriminierung und Konflikten führt, ist für uns heute klare Sache.

Heute gibt es die Genderpädagogik – die hat zum Ziel, Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, ihre Geschlechtsidentität frei zu entwickeln, jenseits der alten Klischees. Jungs und Mädchen sind unterschiedlich von veralteten Rollenvorstellungen betroffen. Aus diesem Gedanken sind die Jungenpädagogik und die Mädchenpädagogik als Teile der Genderpädagogik entstanden. Die Jungenpädagogik unterstützt Jungen zum Beispiel dabei, ihre Gefühle auszudrücken, positive Beziehungen zu anderen aufzubauen, ihre Konfliktlösungsfähigkeiten zu verbessern und ihre sozialen und emotionalen Kompetenzen zu stärken. Sie behandelt außerdem Themen wie Gewaltprävention, Aggressionsbewältigung und die Förderung von Gleichberechtigung und Respekt.

Zwei Beispiele, warum ein besonderer Blick auf Jungen so wichtig ist – und was ich dir aus jungenpädagogischer Sicht in diesen Fällen rate:

Fußball ist sein Ding, oder doch nicht?

Nehmen wir mal an, dein Sohn würde sich nicht für Fußball interessieren. Er hat vielleicht andere Interessen. Allerdings spielen alle seine Freunde Fußball. Alle Jungen machen das, denkt dein Sohn. Deshalb könnte er daran zweifeln, ein „echter Junge” zu sein. Vielleicht zwingt er sich dann, Fußball zu spielen und macht sich vor, das zu mögen. Vielleicht denkt er, er sei falsch und versucht, sich zu „berichtigen” und verliert dadurch den Kontakt zu seinen Gefühlen. Das wäre eine sehr ungesunde Entwicklung, in der er sich nicht entfalten und er selbst sein kann.

Du kannst ihn dabei unterstützen, dass er sein Leben so individuell und einzigartig gestalten kann, wie er will. Dabei darf er sich als Junge fühlen, egal was er denkt und macht. Begleite ihn auch dabei, wie er darauf antworten könnte, wenn jemand ihn anders haben will, damit er in irgendein falsches Jungenbild passt. Zeige ihm, dass er nicht die Erwartungen von anderen erfüllen muss. Er wird dadurch eine große innere Stärke entwickeln.

FÜR DIE EIGENE MEINUNG EINSTEHEN – DAS KANN DEIN KIND SAGEN

„Ich möchte das so machen. Das fühlt sich für mich richtig an.”

„Das glaube ich nicht. Das habe ich anders gelernt.”

„Warum sollte das oft mit meiner Mama/meinem Papa gemacht. Das ist super.”

Jungs sind stark – und dürfen weinen, oder?

Zum Glück vermitteln wir Jungs heute, dass sie weinen dürfen. Das war mal anders. Da hieß es noch: Jungen weinen nicht. Auch wenn wir das unseren Söhnen heute nicht mehr sagen, ist es in unserer Gesellschaft manchmal etwas Besonderes, wenn ein Junge weint. Einer der Gründe ist, dass Väter immer noch viel seltener weinen als Mütter. Dein Sohn bekommt darüber möglicherweise den Eindruck, dass Männer und damit Jungen nicht weinen oder nicht schwach sein dürfen. Eventuell ist es schwer für deinen Jungen, okay damit zu sein, Schwäche auszuleben. Es ist aber wichtig für ihn, dass er die ausleben darf. Denn: Schwach sein ist ein Teil von ihm, so wie es ein Teil von jeder und jedem von uns ist.

Zeige ihm, dass es gut ist zu weinen und zu erkennen, wenn wir schwach sind. Niemand ist immer stark oder immer schwach. Nur wenn wir schwache Momente haben, können wir auch mal stark sein. Wenn du ihm zeigst, dass das alles ein guter und wichtiger Teil von ihm ist, dann wird er dadurch wirklich stark.

Die Jungenpädagogik möchte dich bei der Erziehung deines Sohnes unterstützen. Dieses Buch ist eine Mischung aus dieser unterstützenden Jungenpädagogik und meinen Erfahrungen, die ich über die Jahre in der Arbeit mit Jungen und als Vater gemacht habe. So ist alles, was du hier findest, dafür gedacht, dich und deinen Sohn in eurem Alltag weiterzubringen. Du wirst vieles lesen, was für dich und deinen Sohn gilt, aber auch einiges, was geschlechtsunspezifisch ist. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und dass dieses Buch die Beziehung zwischen dir und deinem Sohn bereichert.

Los gehts!

Wie aktuelle pädagogische Trends deinen Familienalltag bereichern


In der Pädagogik und Erziehung gibt es immer wieder Ideen und Themen, die in Mode sind. Vor einiger Zeit waren es die „Resilienz” und die „Achtsamkeit”, heute sind es Wörter wie „bedürfnisorientiert” oder „Adultismus”. Auch wenn diese Begriffe und Ideen über eine bestimmte Zeit gehypt werden und dann wieder aus dem Interesse der breiten Öffentlichkeit verschwinden, sind sie doch alle weiterhin wichtig und aktuell. Denn in diesen Trends stecken Erkenntnisse, die deinen Alltag mit deinem Sohn enorm verbessern können. Auch heute geht es in der Erziehung unserer Kinder darum, selbst resilient zu sein und auch resiliente Kinder zu erziehen. Auch der Adultismus wird wohl leider noch länger ein Thema sein und eine Erziehung, die irgendwann nicht mehr bedürfnisorientiert sein wird, kann ich mir gar nicht vorstellen.

Ich möchte dich kurz durch diese Ideen und Erziehungsstile führen, dir meine Meinung und Erfahrung anbieten und dir zeigen, wie du sie auch leben kannst. Denn blanke Theorie hilft dir nicht weiter. Ich möchte, dass du die Begriffe und die Ideen dahinter nutzen kannst, um dein Leben und das deines Kindes positiv zu gestalten.

Bedürfnisorientierte Erziehung


Die bedürfnisorientierte Erziehung oder Pädagogik ist, meiner Meinung nach, die einzige Erziehung, die Sinn ergibt. Sie ist sicher nicht nur ein Trend, der irgendwann wieder verschwindet. Hinter ihr steckt die Erkenntnis, dass wir unsere Kinder gar nicht erziehen können, ohne uns an ihren und auch unseren Bedürfnissen zu orientieren. Ja, du liest richtig: Deine eigenen Bedürfnisse als Mutter oder Vater sind genauso wichtig. Aber beginnen wir mal von vorn.

Was bedeutet bedürfnisorientiert für dein Familienleben?

Bedürfnisorientiert bedeutet, dass du die Bedürfnisse deines Kindes wahrnimmst. Außerdem erkennst du, dass auch das Verhalten und die Gründe für die Entscheidungen deines Kindes aus dessen Bedürfnissen resultieren. Wenn es zum Beispiel von zu vielem, was es sieht oder hört, überreizt ist, dann hat es das Bedürfnis nach Ruhe. Wenn es an dir klammert, hat es vielleicht das Bedürfnis nach Sicherheit.

Was bedeutet bedürfnisorientiert nicht?

Es bedeutet nicht lustorientiert oder wunschorientiert. Es geht also nicht darum, deinem Kind alle Wünsche zu erfüllen oder ihm immer das zu geben, was es will. Vielmehr geht es darum, deinem Kind das zu geben, was es braucht. Denn was es braucht und was es will sind zwei verschiedene Dinge. Es kann beispielsweise nach einer Phase mit viel Ablenkung Langeweile empfinden. Es hat den Wunsch nach weiterer Ablenkung, braucht aber eigentlich Ruhe und die Möglichkeit, zu sich zu finden. Oder es ist total wütend und hilflos. Es beschimpft dich und es sieht aus, als würde es sich gerade von dir abgrenzen wollen. Aber eigentlich braucht es jetzt deine Sicherheit und Aufmerksamkeit.

So wie dein Kind Bedürfnisse hat, so hast du natürlich auch welche. Manchmal passen die gut zusammen und manchmal einfach gar nicht. Hier heißt es dann, immer wieder abwägen und aushandeln, wie ihr gemeinsam eine Situation schafft, mit der möglichst alle zufrieden sind. Das schafft ihr natürlich nicht immer. Aber genau darum geht es ja im Alltag. Du versuchst, Wege zu finden, die dich und deine Familie möglichst gut weiterbringen.

TIPPS FÜR DEINEN BEDÜRFNISORIENTIERTEN...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2023
Verlagsort Hannover
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Schlagworte Autonomiephase • Bedürfnisorientierte Erziehung • bindungsorientierte Erziehung • Booktok • Elternratgeber • Erziehen auf Augenhöhe • Familienleben • Familie und Erziehungshandbücher • Ich komme in den Kindergarten • Jungenpädagogik • Jungenratgeber • jungs erziehen • Kinder erziehen • Kindergarten • Kita • Probleme im Kindergarten • TikTok • Trotzphase
ISBN-10 3-8426-1725-9 / 3842617259
ISBN-13 978-3-8426-1725-4 / 9783842617254
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