Der einfache Weg zum begeisternden Vortrag (eBook)
240 Seiten
REDLINE Verlag
978-3-96267-566-0 (ISBN)
Florian Mück schloss sich 2005 einer Abordnung der Toastmasters International in Barcelona an und entdeckte dort als Referent und Redner seine Begabung für Vorträge. 2009 machte er seine Leidenschaft schließlich zum Beruf und startete das Seminar »The Seven Minute Star«. Seine inspirierenden Kommunikationsseminare, Keynote Speeches, Präsentationscoachings, und Moderationen sind inzwischen weltweit sehr gefragt. Im Redline Verlag ist von ihm auch Der TED-Effekt erschienen. N/A
Florian Mück schloss sich 2005 einer Abordnung der Toastmasters International in Barcelona an und entdeckte dort als Referent und Redner seine Begabung für Vorträge. 2009 machte er seine Leidenschaft schließlich zum Beruf und startete das Seminar »The Seven Minute Star«. Seine inspirierenden Kommunikationsseminare, Keynote Speeches, Präsentationscoachings, und Moderationen sind inzwischen weltweit sehr gefragt. Im Redline Verlag ist von ihm auch Der TED-Effekt erschienen. N/A
Schritt 8: Visuelle Hilfsmittel
Tattoos fürs Langzeitgedächtnis
Hast du eine von Steve Jobs’ legendären Produktpräsentationen gesehen? YouTube quillt über davon. Stell dir vor, er hätte die Präsentationen mit leeren Händen gehalten! Kein iPad, kein iPhone, kein iPod. Die Präsentationen und die Welt wären heute anders. Oder stell dir vor, wie Kolumbus seine Ei-Geschichte erzählt hätte - ohne Ei!
Visuelle Hilfsmittel - Objekte - machen deinen Vortrag einprägsamer. Sie tätowieren deine Botschaft in das Langzeitgedächtnis des Publikums. Ich empfehle, mindestens ein visuelles Hilfsmittel in jedem Vortrag zu verwenden, aber nicht mehr als drei. Sonst schmilzt die Wirkung wie Kerzenwachs.
Auch bei visuellen Hilfsmitteln gilt: Klischee ist Ebola! Mach nie das, was alle anderen machen. Klischee bei der Verwendung visueller Hilfsmittel ist zum Beispiel das Handelsblatt. Der Redner hält eine Handelsblatt-Ausgabe in die Höhe und fragt das Publikum: »Haben Sie heute morgen im Handelsblatt gelesen?« Langweilig!
Hier sind drei Beispiele für kreative und »andere« visuelle Hilfsmittel.
Auf Granit beißen
Meine Schwägerin heißt Sabine. Sabine hat lange dunkelblonde Haare, ist Projektmanagerin bei Siemens und Nine-Inch-Nails-Fan. Sabine stammt aus Bordesholm im Norden von Hamburg. Im Sommer 2013 stehe ich im Garten ihrer Eltern. Vor mir der gut gepflegte Gartenteich, neben mir Sabines Vater Hubert. Er zieht genüsslich an seinem Zigarillo. Hubert redet nicht viel. Am Rand des Gartenteichs liegen schöne eckige, graue Steine. Ich frage Hubert: »Ist das Granit?« - »Ja.« - »Kann ich mir einen nehmen?« - »Ja.« Hubert redet nicht viel.
Seit jenem grauen Tag in Bordesholm bin ich stolzer Besitzer meines Lieblingsobjekts. Der Granitstein ist mein absoluter Favorit unter den visuellen Hilfsmitteln. In jedem Training kommt er zum Einsatz. Ich sage zu meinen Teilnehmern: »Manchmal im Leben müssen wir auf Granit beißen.« In den Gesichtern lese ich dann: »O.K., als Metapher ganz nett. Aber, na und?«
Ich wiederhole den Satz. »Manchmal im Leben müssen wir ...« Jetzt ziehe ich den Granitstein von Hubert aus meiner hinteren Hosentasche, beiße darauf und fahre fort ... »auf Granit beißen!« Jetzt habe ich sie! Unerwartet, überraschend, unvergesslich!
Visuelle Hilfsmittel haben, ebenso wie der gesamte Redeinhalt, nur Sinn, wenn sie die Botschaft des Vortrags unterstützen. Auf Granitsteine beißen würde zum Beispiel Sinn ergeben, wenn du einen Vortrag hältst mit der Botschaft »Durchhalten«.
Visuelle Hilfsmittel sind generell ein probates Mittel, um die Botschaft zu unterstützen. Zum Beispiel mit einer 20 Zentimeter hohen 3-D-Druck-Figur von Bushido, dem deutschen Rapper.
Bushido in klein
Ein Training bei einem Erlebnisunternehmer aus München. Wie immer picke ich beim Thema visuelle Hilfsmittel einen Teilnehmer heraus, in diesem Fall eine Dame, und frage sie: »Was machst du genau bei euch?« - »Ich leite unseren Kundenservice.« - »Cool, was ist das Kurioseste, was sich ein Kunde von dir gewünscht hat?« Nach einigem Überlegen meinte sie: »Eine Kundin wollte ein Abendessen mit Bushido.« Allgemeines Lachen. Ich lache nicht, sondern schlage ihr Folgendes vor: »Ihr habt hier doch Designer. Produziere zwei 3-D-Prints von Bushido, so um die 20 Zentimeter hoch. Einen davon schickst du deiner Kundin mit einem netten Schreiben. Den anderen ziehst du in jedem Kundengespräch aus der Tasche und erzählst die Geschichte dazu. Unerwartet, überraschend, unvergesslich!«
Das eine ist eine Trainingssituation, das andere ein Kundengespräch in intimer Atmosphäre. Wie sieht es aus, wenn ich visuelle Hilfsmittel bei professionellen Vortragsreden einsetze? Ich sage nur: die Mannschaft.
Fußball, Trikot und Microsoft
In meinem Toastmasters-Umfeld gibt es viele, die auch den Schritt in die Professionalität wagen wollen. Ihr primäres Ziel: Vortragsredner. Meine Meinung ist immer dieselbe. Ich sage ihnen: »Ich war nie auf dem Mount Everest, ich bin kein Tiefseefotograf und Usain Bolt bin ich auch nicht. Ich habe kein klassisches professionelles Vortragsthema.«
Mein Vortragsschatz ist im Laufe der Jahre durch die Erfahrung in meinen Trainings in überzeugender Kommunikation und Charisma gewachsen. Seit 2014 werde ich neben meinen Seminaren auch verstärkt als Vortragsredner gebucht. Zum Beispiel von Microsoft für ein Event in Berlin mit 250 der wichtigsten Partnerunternehmen. Die Ehre wuchs, als ich erfuhr, dass ich die Bühne teilen sollte mit Vertriebsguru Andreas Buhr und einem bekannten deutschen Fußballtrainer. Die Organisatoren informierten mich darüber, dass die Veranstaltung unter dem Thema Fußball laufen würde. »Super!«, dachte ich, hatte ich doch über 20 Jahre selbst in oberfränkischen Vereinen gekickt.
Aus Logos wurde Berti, aus Ethos Franz und aus Pathos Jürgen. Aber das war mir nicht genug. Ich wusste, der Großteil der Zuschauer würden Männer sein, die meisten von ihnen Fußballfans. Ich beschloss, mit einem Deutschland-Trikot und einem Fußball auf die Bühne zu gehen.
Als ich die Bühne betrat, schaute ich in gespannte Gesichter. Ich positionierte mich ganz vorne am Rand, in der Mitte der Bühne. Ich blickte auf den Ball in meiner rechten Hand und lancierte meinen ersten Satz: »Was ist das?« Die erwarteten Antworten: ein Fußball, eine Kugel, die Welt ... Ich fuhr fort: »Das ist eure Botschaft, und der Ball ...« Ich nickte einem Herrn in der ersten Reihe zu, der mir daraufhin seine Hände entgegenstreckte. »... muss rein!« Ich warf ihm den Ball zu, das Eis war gebrochen. Der Vortrag war ein großer Erfolg, nicht zuletzt dank der visuellen Hilfsmittel.
Ob Trikot und Fußball, eine Miniaturversion von Bushido oder Granitsteine aus Schleswig-Holstein - visuelle Hilfsmittel machen deine Botschaft merkfähiger.
Im Sinne der Wirkung werden reelle, greifbare Objekte aus meiner Sicht auch jede PowerPoint-Folie der Welt schlagen. Nichtsdestotrotz ist PowerPoint das wichtigste visuelle Hilfsmittel weltweit. Aufgrund seiner Signifikanz widme ich mich im letzten Abschnitt dieses Kapitels daher speziell diesem Thema.
Hast du Power in deinem Point?
Im Vorfeld und als Vorbereitung meines zweitägigen Präsentationstrainings bitte ich meine Seminarteilnehmer regelmäßig um fünf PowerPoint-Folien zu einem für sie businessrelevantes Thema. Und Jahr um Jahr bekomme ich schon das Gleiche: Handout-Präsentationen.
Wie kreieren wir unsere Vorträge mit Folien normalerweise?
- Wir schalten den Computer an.
- Wir öffnen PowerPoint.
- Wir bauen eine PowerPoint-Präsentation.
- Wir speichern die Präsentation und schalten den Computer aus.
- Im Vortragsraum schließen wir den Computer an den Projektor an.
- Wir sagen irgendetwas, während wir durch die Folien klicken.
Das ist das größte Problem: Wir ersetzen einen begeisternden Vortrag durch langweilige Folien. Das kann nicht funktionieren!
Als ich am 1. Juli 2000 bei einer Unternehmensberatung in München anheuerte, hatte PowerPoint bereits Word ersetzt. Ob Unternehmensberatungen, Banken oder Champagner-Hersteller aus Frankreich - PowerPoint ist heute Standard. Und das ist auch gut so, denn Präsentationssoftware bietet viel mehr Designmöglichkeiten als ein Textverarbeitungsprogramm. Deshalb zunächst: Weiter so! Doch am Ende des Tages ist das Ergebnis in der Regel nichts weiter als ein aufgepepptes Textdokument. Handout-Präsentationen sind zum Lesen da, nicht zum Präsentieren.
Ich empfehle: Wenn es wichtig wird, wenn du einen Vortrag mit Projektor und Leinwand oder mit Flachbildschirm halten kannst, bereite eine zweite Version vor, deine Screen-Präsentation. Diese Version basiert auf der Handout-Version, doch im Gegensatz dazu ersetzen deine Folien deinen Vortrag nicht mehr, sondern sie komplementieren ihn.
Der Weg zur Screen-Präsentation
Die größte Inspiration für mich, wenn ich von Handout- auf Screen-Folien springen will, kommt von Leonardo da Vinci, der sagte: »Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung.« Und Einfachheit bedeutet Reduktion. Das solltest du verinnerlichen, wenn du deine Folien für deine Vorträge baust.
Ein Einwand, der in meinen Trainings immer wieder aufkommt, ist: »Screen-Version gut und schön, aber wir müssen unsere Standardvorlage verwenden!« Das ist meist so lange der Fall, bis die Geschäftsführung und die Marketingleitung an einem Seminar teilnimmt. Dann nicht mehr. Standardvorlagen sind wichtig und richtig für Handout-Präsentationen. Bei Steve Jobs’ Mega-Präsentationen kann ich mich aber nicht an ein Apple-Logo in der rechten oberen Ecke erinnern. Seitenzahlen habe ich auch nie gesehen. Und eine Klausel unten links - streng geheim - gab es auch nicht.
Der Höhepunkt der Monotonie in PowerPoint sind für mich die Standardvorlagen der Unternehmen. Wenn du auf der Bühne stehst, befreie dich von diesen Monotoniefesseln!
Im Folgenden habe ich für dich einige Tipps für Screen-Präsentationen zusammengetragen. Diese subjektiven Ideen basieren auf Erfahrungen als Unternehmensberater, Toastmaster und professioneller Trainer und Vortragsredner. Für mehr Inspiration empfehle ich Garr Reynolds Buch Presentation Zen sowie John Zimmers Blog Mannerofspeaking.
Wie kommt mehr Power in deinen Point?
Am Anfang war die Metapher
Die Rede steht, der Einstieg rockt, dein erster Satz lässt alle Smartphones im Saal auf den Boden fallen wie heiße Kartoffeln. Das wäre der Fall ohne PowerPoint. Mit PowerPoint sieht es anders aus. Während du auf die Bühne trittst, dekoriert diese bereits die altbekannte Einstiegsfolie mit dem Firmenlogo,...
Erscheint lt. Verlag | 17.9.2023 |
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Vorwort | Jochen Schweizer |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Briefe / Präsentation / Rhetorik |
Schlagworte | 15 Schritte • 5 Minuten • ansprache halten • Auftritt • Blackout • Dos und Dont's • eine präsentation halten • eine rede halten • einleitung präsentation • ende der präsentation • ende präsentation • Florian Mück • Freie Rede • gliederung einer präsentation • gliederung präsentation • gute präsentation • gute reden • guter vortrag • gut präsentieren • Jochen Schweizer • Kommunikation • Kommunikationstraining • Lampenfieber • perfekter Vortrag • Präsentation • präsentation aufbau • präsentation begrüßung • präsentation einleitung • Präsentationen • präsentation ende • Präsentationen gestalten • Präsentation erstellen • präsentation gliederung • Präsentation halten • präsentation halten englisch • Präsentationsprogramm • Präsentationstechnik • Präsentationstechniken • Präsentationstraining • präsentation thema • präsentation tipps • Präsentation vorbereiten • Präsentieren • präsentieren lernen • Praxisbuch • Redeangst • Rede halten • rede halten thema • Reden • Reden lernen • rede vortrag • Referat halten • referat über • Rhetorik • Rhetorikkurs • rhetorik lernen • rhetorik seminar • rhetorik tipps • rhetorik training • richtig präsentieren • Selbstsicherheit • Seven Minute Star • TED talk • TED Talks • TEDx • tipps für präsentationen • toastmasters • Vortrag • vortrag beispiel • vorträge halten angst • vorträge halten geld verdienen • vorträge halten lernen • vorträge halten tipps • Vortragen • vortrag englisch • vorträge richtig halten • vortrag halten aufbau • vortrag halten begrüßung • vortrag halten einleitung • vortrag thema • Vortrag vorbereiten • was ist eine präsentation |
ISBN-10 | 3-96267-566-3 / 3962675663 |
ISBN-13 | 978-3-96267-566-0 / 9783962675660 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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