Bindungsangst: Jein! / Vom Jein zum Ja! (2in1 Bundle) (eBook)

Von Deutschlands bekanntester Psychotherapeutin und Bestseller-Autorin - Die Ursachen von Bindungsangst erkennen, verstehen und überwinden
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2023 | 1. Auflage
Kailash (Verlag)
978-3-641-31626-6 (ISBN)

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Bindungsangst: Jein! / Vom Jein zum Ja! (2in1 Bundle) -  Stefanie Stahl
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Endlich Auswege aus der Bindungsangst finden - Zwei Ratgeber von Bestseller-Autorin Stefanie Stahl in einem Band!
'Jein!': Eine glückliche Beziehung wünschen sich fast alle Menschen - aber bei sehr vielen klappt es einfach nicht. Manche verlieben sich anscheinend immer in die Falschen. Bei anderen zerbricht die Beziehung immer genau dann, wenn sie enger wird. Andere leben in einer Beziehung und fühlen sich trotzdem einsam und allein. Was läuft da schief? »Hinter sehr vielen Beziehungsproblemen stecken letztlich Bindungsängste«, weiß die Psychotherapeutin Stefanie Stahl. In lebendigen Fallbeispielen zeigt sie die vielen Gesichter der Bindungsangst. Sie erklärt die typischen Verhaltensmuster von Beziehungsängstlichen, erläutert, warum Beziehungsangst eine echte Angst ist und verrät, wie man die Furcht vor Nähe und Intimität endlich bewältigen kann.

Im zweiten Band 'Vom Jein zum Ja!' entwickelt die Bestsellerautorin diesen Ansatz weiter. Sie beleuchtet die typischen Bindungsstile, die Beziehungen immer wieder aufs Neue scheitern lassen: die ängstlich-anklammernden, die ängstlich-vermeidenden und die gleichgültig-vermeidenden Typen. Die eigentlichen Ursachen für Bindungsangst verortet die Psychotherapeutin in der Kindheit. Aus ihrer jahrelangen praktischen Erfahrung empfiehlt sie deshalb die Auseinandersetzung mit dem inneren Kind. Mit Hilfe gezielter Übungen kann das Beziehungsproblem bearbeitet und dauerhaft gelöst werden.

Die beiden Einzelbände sind unter demselben Titel bereits im Verlag Ellert&Richter erschienen.

Stefanie Stahl, Diplom-Psychologin und Buchautorin in freier Praxis in Trier, ist Deutschlands bekannteste Psychotherapeutin. Sie hält regelmäßig Vorträge und Seminare zu ihren Spezialgebieten Beziehungen, Selbstwertgefühl und praxisnaher Psychologie. Mit ihrem Modell vom Sonnen- und Schattenkind hat sie eine besonders bildhafte Methode zur Arbeit mit dem inneren Kind erschaffen, die über die Grenzen Deutschlands hinaus auf große Resonanz stößt. Stefanie Stahls Bücher, allen voran »Das Kind in dir muss Heimat finden«, stehen seit Jahren auf den Top-Rängen der Bestsellerlisten und haben sich millionenfach verkauft.
Die Autorin ist eine begehrte Keynote Speakerin, hostet zwei Podcasts und wird regelmäßig als Expertin für Presse und Talkshows angefragt.

Ursachen der Bindungsangst


Die Ursachen der Bindungsangst finden sich in den allermeisten Fällen in der frühen Kindheit der Betroffenen. Bindung spielt von Beginn unseres Lebens an eine existenzielle, überlebenswichtige Rolle. Wir kommen gebunden an die Nabelschnur auf die Welt und werden dann entbunden. Bindung und Entbindung ziehen sich als Lebensthema bis zum Tod durch unser ganzes Leben.

Der Säugling ist total abhängig von der Fürsorge und Zuwendung seiner nächsten Bezugspersonen. Wenn diese sich nicht um ihn kümmern, stirbt er. In den meisten Fällen ist es die Mutter, die in den ersten Lebensjahren die Hauptverantwortung übernimmt. Es kann aber auch der Vater, die Großmutter oder eine andere Bezugsperson sein – es kommt nicht darauf an, wer die Fürsorge übernimmt, sondern dass sie jemand übernimmt. Die meisten Kinder wachsen mit mehreren Bezugspersonen auf, die sich um sie kümmern, zumindest mit Vater und Mutter. Ich werde mich fortan auf die Mutter beziehen, weil es sprachlich zu umständlich ist, wenn man ständig der Gleichberechtigung halber erwähnt, dass auch der Vater oder eine andere Bezugsperson dem Kind dieselben Dienste erweisen kann. Dies soll im Folgenden als selbstverständlich vorausgesetzt werden.

Die Rolle der Mutter

Ob wir in unserem späteren Leben bindungsfähig sind, hängt in hohem Maße davon ab, welche Erfahrungen wir in den ersten Lebensjahren in der Beziehung zu unserer Mutter gemacht haben. Es hängt davon ab, ob unser Gehirn Bindung aus den frühesten Kinderjahren mit »Sicherheit, Wärme und Geborgenheit« assoziiert oder mit »Verlassenheit, Einsamkeit und Angst«. Da die ersten zwei bis drei Lebensjahre der frühkindlichen Amnesie unterliegen – wir uns also nicht an sie erinnern können –, sind die Erfahrungen, die wir in dieser Zeit gemacht haben, unserem Bewusstsein normalerweise nicht zugänglich. Deswegen spielt das Unbewusste als machtvolle Steuerungsinstanz bei Bindungsängsten eine sehr große Rolle.

Ein kleiner Säugling ist vollkommen abhängig von seiner Mutter. In den ersten Lebensmonaten weiß er noch nicht einmal, dass er und seine Mutter getrennte Wesen sind. Der Säugling ist seinen Bedürfnissen und Gefühlen vollkommen ausgeliefert. Sein Gefühlsleben unterteilt sich in Lust- und Unlustempfindungen. Unlustgefühle können aus Hunger, Durst, Kälte, Wärme und körperlichen Beschwerden resultieren. Mit zu viel Unlust kommt der Säugling allein nicht klar, sie löst heftigen Stress aus, und er fängt an zu schreien. Aufgabe der Mutter ist es, den Stress möglichst zu stoppen, das Kind zu beruhigen, ihm Nahrung zu geben, es zu wärmen und es zu trösten. Neben dem Bedürfnis der Unlustbeseitigung hat der Säugling aber auch ein angeborenes Bedürfnis nach sozialem Kontakt und menschlicher Zuwendung. Es ist also nicht nur die Aufgabe der Mutter, ihm den Stress der Unlust abzunehmen, sondern auch, ihm das Wohlbefinden menschlicher Zuneigung und Ansprache zuteilwerden zu lassen.

Im ersten Lebensjahr lernt das Kind zunehmend, seine Motorik zu steuern: Seine Hände greifen sicherer, es kann sich vom Rücken auf den Bauch drehen, lernt krabbeln und unternimmt am Ende des ersten Lebensjahres die ersten Schritte. Seinen Wunsch nach Zuwendung und Nahrung kann das Kind somit zunehmend selbst steuern, indem es nach der Mama oder dem Fläschchen greift, auf die Mutter zukrabbelt, sich ihr ab- oder zuwendet. Im guten Fall schwingen sich Mutter und Kind aufeinander ein. Die Mutter versteht die Signale ihres Kindes immer besser und reagiert auf sie. Das Kind lernt, dass es verstanden wird und dass es Einfluss auf die Befriedigung seiner Bedürfnisse nehmen kann. Es macht die Erfahrung, dass es die von ihm gewünschte Reaktion der Mutter aktiv herbeiführen kann. Hierunter fallen nicht nur seine Wünsche nach Zuwendung, sondern auch seine Wünsche nach Eigenständigkeit. Je besser es sich bewegen kann, umso mehr will es seine Umgebung selbstständig erkunden. Den Zuneigungshunger des Kindes zu stillen ist ebenso wichtig, wie es loszulassen und ihm zu erlauben, die Welt zu erkunden. Das Einfühlungsvermögen der Mutter in die Bedürfnisse ihres Kindes bildet eine der grundlegenden Voraussetzungen dafür, ob das Kind eine tragfähige Bindung zur Mutter aufbauen kann.

Wenn das Kind in dieser Zeit die Erfahrung macht, dass seine Mutter da ist, wenn es sie braucht, und es auch mal in Ruhe lässt, wenn es für sich sein will, lernt es, sich auf die Mutter verlassen zu können. Die Mutter wird zur verlässlichen Quelle des Trostes und der Geborgenheit. Sie wird zur sicheren Basis, von der aus das Kind auch seine Wünsche nach Selbstständigkeit erfüllen kann, indem es sich anderen interessanten Menschen und Dingen in seiner Umgebung zuwendet. Durch das einfühlsame Handeln der Mutter erwirbt das Kind Vertrauen in Beziehungen, das sogenannte Urvertrauen. Dieses Urvertrauen kann man als Gefühl verstehen, in der Welt willkommen und angenommen zu sein. Dieses Gefühl ist eine ganzkörperliche Erfahrung – das Kind speichert in seinem Körper ab, ob es angenommen und geliebt wird oder nicht. Das heißt, ein Gefühl des Angenommenseins und Vertrauens spürt das Kind mit seinem ganzen Körper als ein Wohlbefinden, und es wird als Lebensgefühl in das erwachsene Dasein mit hineingenommen. Die Erinnerungsspuren dieser Zeit sind also tief in uns eingegraben, auch wenn sie dem Gedächtnis, also dem Bewusstsein, nicht mehr verfügbar sind.

An das Urvertrauen ist auch die Gewissheit geknüpft, auf Beziehungen Einfluss nehmen zu können, ihnen nicht einfach nur ausgeliefert zu sein. Das Kind lernt also, dass man sich prinzipiell auf Beziehungen verlassen, diese regulieren und herstellen kann. Wenn dieses Zusammen- und Wechselspiel zwischen Mutter und Kind gelingt, entwickelt das Kind etwa ab der zweiten Hälfte des ersten Lebensjahres eine »innere Bindung« zu seiner Mutter. Das Kind lernt, die Mutter von anderen Menschen und anderen Dingen zu unterscheiden, die Mutter wird unverwechselbar. Aus diesem Entwicklungsschritt resultiert auch das Fremdeln des Kindes, das auch die »Acht-Monats-Angst« genannt wird: Da die Mutter zur exklusiven Vertrauensperson geworden ist und das Kind diese inzwischen sicher von anderen Menschen unterscheiden kann, reagiert es ängstlich auf fremde Menschen.

Was die innere Bindung kennzeichnet, ist ein Vorgang, den die Psychologen als »Objektkonstanz« bezeichnen. Objektkonstanz bedeutet, dass ein Kind lernt, dass die Mutter auch da ist, wenn das Kind sie gerade nicht sehen kann, zum Beispiel, weil sie sich in einem anderen Raum aufhält. Das Kind verinnerlicht sozusagen das Bild der Mutter und ist somit nicht mehr allein auf ihre körperliche und visuelle Präsenz angewiesen, um zu wissen, dass es sie gibt. Das Kind hat die Mutter in gewisser Weise innerlich in Besitz genommen, es trägt sie im Herzen. Es ist vor allem dieses Gefühl, das als innere Bindung erlebt wird. Es ist dieses warme und zumeist abrufbare Gefühl, das man auch als Erwachsener für Menschen empfindet, die man liebt. Zugleich geht mit der inneren Bindung ein tiefes Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit einher. Neueste Studien aus der Neurobiologie haben bewiesen, dass der Kern aller menschlichen Motivation ist, Zuneigung und Wertschätzung zu finden und zu geben. Das Bedürfnis nach Bindung ist also biologisch in uns angelegt. Das menschliche Motivationssystem, das wesentlich durch die Botenstoffe Dopamin und Oxytocin gesteuert wird, springt am besten an, wenn Zuwendung, Anerkennung und Liebe im Spiel sind. Isolation und Einsamkeit können das menschliche Motivationssystem hingegen lahmlegen. Der Mensch ist dann von Gefühlen starker Sinnlosigkeit geplagt und verspürt keinen Antrieb mehr, wie es bei schweren Depressionen der Fall ist. In den ersten zwei bis drei Lebensjahren, und damit in den Jahren, in denen das Urvertrauen und die innere Bindung zur Mutter entstehen, werden die neuronalen Verschaltungen für das Motivations- und Bindungssystem im Gehirn ausgebildet. Erhält ein Kind in dieser Zeit zu wenig Zuwendung, werden im Gehirn dieses Kindes die neuronalen Verschaltungen für diese Botenstoffe erheblich weniger ausgebildet als bei einem Kind, das ausreichend Zuwendung erfährt. Aus neurobiologischer Sicht bedeutet dies, dass ein Kind, das in den ersten Lebensjahren nicht ausreichend Liebe und Zuwendung erhält, nicht nur im Sinne seiner psychologischen Prägung einen »Softwareschaden« bekommt, sondern tatsächlich auch einen »Hardwareschaden« erleidet, weil in seinem Gehirn weniger Kontaktstellen (Synapsen) zwischen den Nervenzellen des Motivations- und Bindungssystems produziert werden. Das Gehirn dieses Kindes und späteren Erwachsenen kann nicht so viel Dopamin und Oxytocin produzieren wie das Gehirn eines Menschen, der in den ersten Lebensjahren genügend Zuwendung erfahren hat. (Lesern, die mehr über die neurobiologische Sicht erfahren wollen, empfehle ich das sehr lesenswerte Buch von Joachim Bauer »Prinzip Menschlichkeit«.) Das Wechselspiel zwischen seinem inneren Motivations- und Belohnungssystem und Zuwendung, Liebe, Anerkennung von außen funktioniert nur eingeschränkt. Im Extremfall kann dieser Schaden in der »Hardware« ein wichtiger Grund für Beziehungsängste und Bindungsschwierigkeiten im späteren Leben sein.

Die ersten zwei Lebensjahre sind also von zentraler Bedeutung für die Bindungsfähigkeit eines Menschen. Aber sie entscheiden doch nicht allein über die spätere Entwicklung eines Menschen. Auch die weiteren Entwicklungsjahre haben einen starken Einfluss auf die spätere Bindungsfähigkeit. Häufig ist es jedoch so, dass sich das mütterliche beziehungsweise elterliche Erziehungsverhalten weiter...

Erscheint lt. Verlag 1.8.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte 2023 • 2in1-Bundle • Beziehung heilen • Beziehungsangst • Beziehungsprobleme • beziehungsunfähig • Bundle • Das Kind in dir muss Heimat finden • E-Book Bundle • E-Book-Paket • eBooks • Inneres Kind • Nähe-Distanz-Problem • Narzissmus • Neuerscheinung • Persönlichkeitsentwicklung • Preisaktion • Ratgeber • Sammelband • Selbstheilung • Sparsammelband • stahl bundle
ISBN-10 3-641-31626-X / 364131626X
ISBN-13 978-3-641-31626-6 / 9783641316266
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