Rückenschmerzen endlich im Griff (eBook)

Ihr individuelles Therapie-Programm: Ihr Rückenproblem, Bewegungsmuster und Fehlhaltungen analysieren. Mit gezielten Übungen Blockaden und Verspannungen wegtrainieren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
128 Seiten
Trias (Verlag)
978-3-432-11704-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rückenschmerzen endlich im Griff -  Hannu Luomajoki
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<p>Rückenschmerzen ziehen sich oft lange hin und viele Leidgeplagte probieren alles Mögliche aus, um wieder schmerzfrei zu werden. Dabei werden oft nur die Symptome behandelt, aber nicht die Ursachen. Diese können in eingeschränkter Beweglichkeit, verspannten oder schwachen Muskeln, verklebten Faszien oder einem muskulären Ungleichgewicht im Körper liegen.</p> <p>Prof. Luomajoki aus Finnland zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Rückenschmerzen endlich dauerhaft lindern können: </p> <ul> <li>Gezielt analysieren: Mit Bewegungstests finden Sie selbst heraus, wo das Problem liegt und woher Ihre Schmerzen kommen.</li> <li>Individuell trainieren: Stellen Sie sich Ihr persönliches Übungsprogramm zusammen mit genau den richtigen Übungen für Ihr Problem.</li> <li>Langfristig wirksam: Das Programm wirkt effektiv und nachhaltig gegen Ihre Schmerzen und basiert auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Physiotherapie.</li> </ul> <p>Die optimale Schmerztherapie für Ihren Rücken.</p>

Prof. Dr. Hannu Luomajoki ist Professor für Physiotherapie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW. Zu seinen Schwerpunkten zählen Schmerzphysiologie, evidenzbasierte Physiotherapie und Bewegungskontrolle. Er begleitet Menschen mit Problemen und Schmerzen im Bewegungsapparat auf ihrem Weg zu einer guten Behandlung.

Prof. Dr. Hannu Luomajoki ist Professor für Physiotherapie an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften ZHAW. Zu seinen Schwerpunkten zählen Schmerzphysiologie, evidenzbasierte Physiotherapie und Bewegungskontrolle. Er begleitet Menschen mit Problemen und Schmerzen im Bewegungsapparat auf ihrem Weg zu einer guten Behandlung.

Die Schmerzart sagt, worum es sich handelt


Das Wissen um den Schmerz ist nicht unbedingt etwas Schlechtes. Der Schmerz ist die Art und Weise, wie der Körper Ihnen mitteilt, dass etwas nicht stimmt.

Wenn der Körper schmerzt, löst das eine Reaktion aus. Wenn zum Beispiel ein Splitter im Finger stecken bleibt, bemerken das zuerst die sensorischen Nervenenden in der Haut, die sogenannten Nozizeptoren. Fast überall im Körper gibt es Millionen dieser als „Gefahrenrezeptoren“ bezeichneten Sinnesnerven. Sie überwachen die Situation in den Gelenken, Muskeln und im Darm.

Wenn ein Gefahrenmelder eine Gefahr erkennt, z. B. einen Schnitt am Finger, sendet er sofort eine Nachricht über das periphere Nervensystem an das Rückenmark des zentralen Nervensystems. Das Rückenmark fungiert als erste Überwachungsstation. Es hört sich die Nachricht an und überlegt, ob sie ihre Reise zum Gehirn fortsetzen soll. Der Gefahrenalarm am Finger gibt nicht so schnell auf, sondern sendet weiter Nachrichten. Wenn es ausreichend Botschaften gibt, und diese stark genug sind, spürt das Rückenmark, dass die Angelegenheit eindeutig wichtig ist. Das Gehirn muss informiert werden.

Wenn das Rückenmark seine Zustimmung gibt, öffnet sich das Tor und die Nachrichten setzen ihre Reise zum Gehirn fort. Dort reflektiert das Gehirn die Botschaften, vergleicht sie mit den Schmerzen, die es in der Vergangenheit erlebt hat, und entscheidet, ob sie ernst zu nehmen oder harmlos sind.

Sollte das Gehirn entscheiden, dass es sich um eine schwere Gewebeschädigung handelt, würde es eine starke Stressreaktion auslösen, die dazu führt, dass sich der Schmerz wirklich schlimm anfühlt. Da es sich um einen Splitter oder Schnitt im Finger handelt, denkt das Gehirn, dass alles in Ordnung ist. Hier gibt es keinen Grund für eine „Kampf-oder-Flucht“-Reaktion, also auch keinen Grund, Adrenalin auszuschütten und Muskeln anzuspannen. So teilt das Gehirn dem Menschen mit einem leichten Schmerz mit, dass der Finger weh tut, und der Splitter entfernt werden sollte.

Die Schmerzwahrnehmung wird also erst im Gehirn gebildet – und Schmerz ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manche Menschen empfinden den Schmerz als intensiver, andere als weniger intensiv. Die Schmerzschwelle wird zum Beispiel von den Genen beeinflusst, was bedeutet, dass die Schmerzübertragungswege bei jedem Menschen anders funktionieren. Das liegt daran, dass das Gehirn die Schmerzen moduliert, sie also verändert und den Schmerz so entweder lindert oder verstärkt. Die Schmerzwahrnehmung wird auch durch Gedanken und Gefühle beeinflusst. Gelassenheit und Zuversicht erhöhen die Schmerzgrenze, während Furcht und Angst sie senken.

Wenn eine Person wegen eines Splitters in Panik gerät und befürchtet, dass sich der Finger entzünden könnte, werden die Schmerzen wahrscheinlich als stärker wahrgenommen. Der Schmerz wird auch durch die Situation beeinflusst, in der der Schmerz empfunden wird. Das Gehirn und das zentrale Nervensystem können den Schmerz bei Bedarf dämpfen oder entscheiden, dass er erst später auftritt. Wenn zum Beispiel ein Normalbürger auf glattem Boden stürzt und sich das Handgelenk bricht, wird er vermutlich sofort starke Schmerzen verspüren. Bricht sich dagegen ein Spitzeneishockeyspieler mitten im intensivsten Play-off-Spiel das Handgelenk, so kann er das Spiel wahrscheinlich zu Ende spielen.

Schmerz gibt es in vielen verschiedenen Varianten. Schmerzen werden in der Regel in fünf Kategorien eingeteilt, je nach Art des Schmerzes. Wenn etwas im Körper einen Gefahrenalarm auslöst, handelt es sich in der Regel entweder um mechanische, z. B. durch Steifheit verursachte Schmerzen, oder um ischämische, z. B. durch ein Haltungs- oder Stoffwechselproblem verursachte Schmerzen, oder um chemische bzw. entzündliche Schmerzen. Diese drei Schmerzarten sind gewebebasiert, das heißt, es liegt beispielsweise eine Störung des Bewegungsapparats vor. Diese Störung meldet sich dem Gehirn durch Gefahrensignale im Nervensystem. Die vierte Schmerzart, der Nervenschmerz, wird durch eine Schädigung des Nervensystems selbst verursacht, das für Schmerzen sensibilisiert wurde. Die fünfte Art von Schmerz ist der noziplastische Schmerz. Es gibt keine physiologische Erklärung für diese Art von Schmerzen im Körper, und es gibt keine eindeutigen Befunde. Diese Schmerzen haben oft psychische Ursachen oder sind mit den Lebensumständen verknüpft, was aber nicht bedeutet, dass sie nicht real sind.

Jede Schmerzart hat ihre eigenen Symptome und Verhaltensweisen. Die Symptome des einen sind elektrisierend, die des anderen juckend. Wenn Sie die Art des Schmerzes erkannt haben, können Sie bereits darauf schließen, was Sie dagegen tun können. Jede Schmerzart wird auf die für sie am besten geeignete Weise behandelt. Oftmals kommen Schmerzarten auch in einem Paket daher. So kann beispielsweise eine entzündete Sehne neben entzündlichen auch mechanische und ischämische Schmerzen verursachen.

Die manchmal schwierigste Art der Schmerzen ist die sogenannte „zentrale Sensitivität“. Hier unterhält das zentrale Nervensystem, also Rückenmark oder Gehirn, die Schmerzen. Lange Zeit ging man davon aus, dass Schmerzen nur durch einen Gewebedefekt im Körper verursacht werden. Das ist oft der Fall, aber nicht immer. Insbesondere bei chronischen Schmerzen wird der Schmerz auch durch andere Faktoren beeinflusst, vor allem durch psychische Ursachen.

Mechanische Schmerzen sind gut zu behandeln


Mechanischer Schmerz bedeutet, dass eine bestimmte Bewegung einen scharfen, stechenden Schmerz verursacht. Die Bewegung ist oft schmerzhaft und steif. Mechanische Schmerzen stehen in der Regel in direktem Zusammenhang mit dem Körperteil, an dem der Schmerz empfunden wird. Wenn es keine Bewegung gibt, gibt es auch keine Schmerzen. Typische Beispiele sind Rückenschmerzen, die durch Steifheit, Verstauchungen, einen steifen Nacken und ein Schleudertrauma verursacht werden, bei dem sich die Muskeln plötzlich stark anspannen und es schmerzt, den Rücken zu bewegen.

Mechanische Schmerzen haben in der Regel eine gute Prognose, und in den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen innerhalb weniger Tage von selbst. Mechanische Schmerzen sind auch am einfachsten zu behandeln. Die Behandlung umfasst in der Regel eine manuelle Therapie, das heißt, die Behandlung an den Geweben und Gelenken, körperliche Übungen und Dehnungen. Medikamente werden nur benötigt, wenn die Schmerzen sehr stark sind.

Entzündliche Schmerzen entstehen oft durch Überlastung


Entzündliche Schmerzen werden am häufigsten durch Überarbeitung oder Verletzungen verursacht. Wenn Gewebe beschädigt ist, beginnt der Körper, es zu reparieren. Das erste Stadium ist die Entzündung, bei der die Verletzungsstelle geschwollen und warm ist. Der Entzündungsschmerz ist pochend, als ob ein Puls im Schmerzbereich schlüge. Der Schmerz ist morgens besonders stark, und die betroffene Stelle ist nach dem Aufwachen oft steif. Im Laufe des Tages werden die Schmerzen aber weniger. Entzündliche Schmerzen werden durch Ruhe, Vermeidung von Belastungen, Hochlagerung und Kompression, z. B. mit einer Schiene, Bandage oder einem Tape, behandelt. Wenn die Schmerzen stark werden, können sie mit entzündungshemmenden Medikamenten gelindert werden. Entzündliche Schmerzen verschwinden meist ziemlich schnell nach einigen Tagen.

Ischämische Schmerzen bei einer sitzenden Person


Ischämische Schmerzen sind sehr häufig. Sie werden verursacht, wenn die Blutzufuhr zum Gewebe aus irgendeinem Grund blockiert wird, z. B. durch Kompression oder Dehnung. Das häufigste Beispiel ist wohl der "Büronacken": Wenn man den ganzen Tag am Computer sitzt, zirkuliert das Blut im Nacken- und Schulterbereich nicht mehr richtig. Die mangelnde Durchblutung führt zu einer Übersäuerung des Gewebes. Wenn die Muskeln nicht genügend Sauerstoff bekommen, sinkt ihr pH-Wert, und der Körper reagiert mit Gefahrenalarm. Schmerzen sind ein Hinweis darauf, dass es ein Problem bei den Muskeln gibt.

Der ischämische Schmerz ist die mildeste Form des Schmerzes überhaupt (wenn wir vom Bewegungsapparat reden). Er fühlt sich mild, leicht reizend und ermüdend an. Viele Menschen haben das Gefühl, dass ihre Muskeln angespannt und verkrampft sind – obwohl sie eigentlich oft zu schwach sind. Im anderen Extremfall sind die Muskeln durch intensives Training und wenig Dehnung zu stark angespannt. In angespannten Muskeln kann das Blut nicht richtig zirkulieren.

Ischämische Schmerzen treten oft nur in einer bestimmten Position auf, z. B. im Stehen oder Sitzen, und verschwinden, wenn man sich bewegt. Bewegung lindert den Schmerz, weil sie die Durchblutung anregt. Auch Massagen sind gut gegen Schmerzen – allerdings nur für kurze Zeit. Wenn die Ursache nicht behandelt wird, kehren die Schmerzen schleichend zurück. Ein Physiotherapeut kann Ihnen sagen, warum Ihre Durchblutung gestört ist und wie Sie dies mit speziellen Übungen beheben können.

Ischämische Schmerzen können auch durch übermäßig bewegliche Gelenke, ein Problem mit der Bewegungskoordination oder eine deutliche Fehlhaltung, also eine falsche Belastung des Körpers, verursacht werden. Am schlimmsten sind ischämische Schmerzen, wenn eine arterielle Thrombose vorliegt, z. B. der unteren Gliedmaße. In diesem Fall treten die Schmerzen beim Gehen auf, verschwinden aber bald...

Erscheint lt. Verlag 7.6.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Krankheiten / Heilverfahren
Schlagworte Bandscheiben • Bandscheibenvorfall • Orthopädie • Physiotherapie • Rücken • Rückenschmerzen • Rückenschule • Schmerztherapie • Schulter • Wirbelsäule
ISBN-10 3-432-11704-3 / 3432117043
ISBN-13 978-3-432-11704-1 / 9783432117041
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