Waffen-Sachkunde-Prüfung (eBook)

In Frage und Antwort

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
296 Seiten
BLV, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-96747-144-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Waffen-Sachkunde-Prüfung -  Rolf Hennig
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Das bewährte Ausbildungs- und Nachschlagewerk - jetzt umfassend überarbeitet Die Waffensachkundeprüfung garantiert bestehen mit dem seit Jahrzehnten bewährten Ausbildungsbuch zur Prüfungsvorbereitung. Auch nach bestandener Prüfung noch ein wertvolles Nachschlagewerk für alle, die mit Waffen umgehen: Jäger, Sportschützen, Sicherheitskräfte und Waffensammler. Jetzt umfassend aktualisiert und überarbeitet auf dem aktuellsten Wissensstand und mit der neuesten Gesetzgebung zum gesamten zivilen Waffen- und Schießwesen, schon in der 28. Auflage. Mit eigens für die Prüfungsvorbereitung erarbeiteten Frage- und Antwort-System: 360 Fragen und umfassende Antworten rund um die Handhabung von Waffen und Munition, Reichweite und Wirkungsweise von Geschossen, zum Waffenrecht sowie zu Notwehr und Notstand. Mit den wichtigsten Gesetzestexten zum Waffenrecht und der allgemeinen Waffengesetz-Verordnung.  - Für Prüfung und Praxis: aktuellster Wissensstand und neueste Gesetzgebung zum gesamten zivilen Waffen- und Schießwesen - Ein Muss für jeden, der mit Waffen umgeht: Jäger, Sportschützen, Waffenscheinbewerber, Sicherheitskräfte und Waffensammler - Didaktisch perfekt aufbereitet: 360 Fragen und ausführliche Antworten

Rolf Hennig arbeitete als selbstständiger Jagdwissenschaftler, Forstmann und Wildbiologe. Er war 30 Jahre lang Mitherausgeber der von Karl Gößwald begründeten Fachzeitschrift Waldhygiene und konzentriert sich heute auf seine Tätigkeit als freiberuflicher Fachschriftsteller auf den Gebieten Jagd-, Forst- sowie ziviles Waffen- und Schießwesen. 2002 erhielt Rolf Hennig den Kulturpreis des Deutschen Jagdschutz-Verbands für sein Lebenswerk.

Rolf Hennig arbeitete als selbstständiger Jagdwissenschaftler, Forstmann und Wildbiologe. Er war 30 Jahre lang Mitherausgeber der von Karl Gößwald begründeten Fachzeitschrift Waldhygiene und konzentriert sich heute auf seine Tätigkeit als freiberuflicher Fachschriftsteller auf den Gebieten Jagd-, Forst- sowie ziviles Waffen- und Schießwesen. 2002 erhielt Rolf Hennig den Kulturpreis des Deutschen Jagdschutz-Verbands für sein Lebenswerk.

Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort
Die Waffe als Kulturgut, Sport-, Jagd-, Verteidigungs- und Gebrauchsgegenstand
Verzeichnis der Abkürzungen
A. Die Grundlagen der Sachkundeprüfung
B. Die Handhabung von Waffen und Munition
C. Reichweite und Wirkungsweise der Geschosse
D. Waffenrecht
E. Notwehr und Notstand
F. Anhang
Literatur
Über den Autor

Allgemeine Sicherheitsregeln


1 | Welches ist das oberste Gebot für jeden Umgang mit Schusswaffen?

Die Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen!

2 | Welches ist die wichtigste Sicherheitsregel im Umgang mit Schusswaffen?

Eine Schusswaffe ist immer als geladen zu betrachten, solange man sich nicht selber unmittelbar vorher vom Gegenteil überzeugt hat!

3 | Wann dürfen Sie Ihre Waffe auf einen Menschen richten?

Nur im Falle der Notwehr und Nothilfe! Sonst niemals!!!

4 | Was ist vor jeder Schussabgabe zu beachten?

Vor jeder Schussabgabe hat sich der Schütze davon zu überzeugen, ob eventuell durch den Schuss Menschen gefährdet werden können oder Sachen ungewollt beschädigt werden.

5 | Darf mit jeder beliebigen Waffe geschossen werden?

Nein – nur mit Waffen, die zum Schießen zugelassen sind (D-162) und die funktionssicher sind. Waffen müssen staatl. Beschuss aufweisen.

6 | Wann gilt eine Waffe als funktionssicher?

Wenn alle wichtigen Teile in einwandfreiem Zustand sind und alle Waffenfunktionen einwandfrei ablaufen. Als nicht funktionssicher haben z. B. Waffen zu gelten, die im Lauf oder Patronenlager Aufbauchungen, Rostnarben o. ä. aufweisen, deren Verschluss nicht einwandfrei schließt, deren Sicherung nicht zuverlässig ist, deren Schlagbolzen, Schlagstück oder Hahn nicht sicher einrastet oder sich verklemmt, deren Abzugswiderstand weit unter der jeweils vorgeschriebenen Untergrenze liegt oder die häufige Störungen in wichtigen Funktionen aufweisen. Gefahrenträchtige Funktionsstörungen sind z. B. das sog. Doppeln (B-182), waffenbedingte Versager, Schussauslösung beim Stechen usw. Auch auffällige oder schwer ausziehbare Hülsen können auf ernste Waffenfehler hinweisen.

7 | Wie dürfen Schusswaffen verwendet werden?

Nur ihrer jeweiligen Bestimmung gemäß, also z. B. nicht als Hiebwaffen, als Schlag- oder Brechwerkzeuge o. ä. Nicht bestimmungsgemäße Verwendungen können zu einer unbeabsichtigten Schussauslösung oder zu Waffenbeschädigungen führen, die für später Unfallgefahren in sich bergen.

Laufsprengung

8 | Was hat man vor dem Laden einer Schusswaffe zu tun?

Bevor man eine Schusswaffe lädt, soll man sich davon überzeugen, ob der Lauf frei von Hindernissen ist. Steckengebliebene Geschosse, Reinigungspolster u. ä., im Extremfall sogar eine dicke Schicht steif gewordenen Waffenfetts, können Ursache für eine Laufaufbauchung oder gar eine Waffensprengung und damit einer schweren Verletzung des Schützen oder umstehender Personen werden. Falls der Lauf irgendwelche Hindernisse aufweist oder dick eingeölt ist, muss er vor dem Laden mit einem Reinigungspolster durchgezogen werden. Ideal ist hierzu die Verwendung eines Entfetters (Schnellreiniger, Degreaser).

9 | Wie sind Waffen mit festsitzenden Hindernissen zu behandeln?

Aus Waffen, in deren Lauf oder Patronenlager sich festsitzende Hindernisse (stecken gebliebene Geschosse, abgelöste Geschossmäntel, abgebrochene Reinigungsstöcke o. ä.) befinden, darf keinesfalls geschossen werden. Es darf keinesfalls versucht werden, diese Gegenstände aus dem Lauf herauszuschießen. Dabei würde die Waffe mit großer Sicherheit schwer beschädigt werden. Es bestünde sogar die große Gefahr einer Waffensprengung mit weitreichenden Folgen. Falls Fremdkörper sich nicht bequem mit einem Reinigungsstock hinausschieben lassen, sollte man sie niemals mit Gewalt zu entfernen versuchen. Bei jeder unsachgemäßen Gewaltanwendung im Lauf oder Patronenlager können Aufbauchungen oder andere Beschädigungen entstehen, welche die Waffensicherheit beeinträchtigen. Solche Waffen sollten so bald wie möglich dem Hersteller oder einem Büchsenmacher übergeben und dort eine fachgerechte Reparatur veranlasst werden.

10 | Was ist beim Laden zu beachten?

Beim Laden, Entladen und bei jedem sonstigen Hantieren ist eine Schusswaffe stets so zu halten, dass sie niemals in Richtung eines Menschen, sondern in eine ungefährliche Richtung, am besten gegen den Boden, gegen einen sicheren Kugelfang oder steil nach oben weist.

Beim Laden, Entladen und allem sonstigen Hantieren mit Waffen müssen diese stets gegen einen sicheren Geschossfang (notfalls bei einer Kipplaufwaffe mit Lauf nach unten, bei einer Waffe mit starrem System Lauf senkrecht nach oben) gerichtet werden!

11 | Was ist ein sicherer Kugelfang?

Als sicherer Kugelfang (Geschossfang) kann nur ein Hindernis gelten, das

1. stark genug ist, das betreffende Geschoss sicher aufzuhalten, also nicht von dem Geschoss durchschlagen werden kann,

2. nicht das Geschoss ablenken und dadurch einen gefährlichen Querschläger verursachen kann.

Aus diesen beiden allgemeinen Forderungen ergibt sich, dass es einen sicheren Geschossfang schlechthin nicht gibt, sondern dass die Sicherheit eines Kugelfangs immer nur in Bezug auf eine ganz bestimmte Gruppe von Geschossen gesehen werden kann. Beispielsweise wird ein aus langem Gewehrlauf verschossenes militärisches Vollmantel-Spitzgeschoss ein viel dickeres Hindernis durchschlagen als ein aus kurzem Revolverlauf verschossenes Blei-Flachkopfgeschoss. Von Laien weit unterschätzt wird oft die Gefahr von Abprallern und Querschlägern. So ist dem Verfasser ein Unfall bekannt, bei dem ein Schütze aus einem Militärgewehr ein Vollmantelgeschoss im rechten Winkel auf eine Panzerplatte schoss und im gleichen Augenblick mit einem schweren Bauchschuss zusammenbrach, da das Geschoss von der Panzerplatte abgeprallt und in Schussrichtung zurückgeflogen war. Querschläger können auch bei schrägem Auftreffen auf Betonwände, Mauerwerk, sogar auf Wasserflächen entstehen. Am günstigsten sind als Geschossfang weicher Boden oder Sand, aber auch weiches Holz, Stroh-, Stoff- und Papierballen o. ä. Bei einem Auftreffwinkel von 10 Grad oder flacher können Büchsen- und Kurzwaffengeschosse auch durch gewachsenen Boden abgelenkt werden. Das bedeutet bei flachen Bodenverhältnissen eine Schussentfernung mit der Büchse von maximal 9 m, bei einer Schussabgabe aus 3 m Höhe (Hochsitz-Standhöhe) vergrößert sich die sichere Schussabgabe auf 26 m. Bei Schulterhöhe von 3 m sind es 17 m. Es kann jedoch immer eine Ablenkung des Geschosses stattfinden, insbesondere durch Unabwägbarkeiten wie gefrorener Boden oder Steine.

12 | Was ist beim Entladen von mehrschüssigen Waffen zu beachten?

Es ist daran zu denken, dass sowohl mehrläufige Waffen als auch einläufige Mehrlader nach Schussabgabe weiterhin geladen sein können. Mehrläufige und Selbstladewaffen sind dann in der Regel voll feuerbereit; Revolver sind zwar nach Schussabgabe entspannt, aber gegebenenfalls auch weiterhin geladen. Waffen gelten als geladen, wenn sich ein Magazin mit Patronen in der Waffe befindet. Als nicht geladen gelten sie, wenn die Patronen in einem Schaftmagazin stecken, falls sich sonst keine Patronen in der Waffe befinden.

Offener Verschluss einer Vorderschaftrepetierflinte: Falls sich im Magazin eine Patrone befindet, ist die Waffe nach dem Vorziehen des Vorderschaftes geladen.

Unterladener Repetierer

13 | Was ist beim Entladen von Selbstlade- und Repetierwaffen zu beachten?

Es ist daran zu denken, dass sich nach Entfernung oder Entleerung des Magazins noch eine Patrone im Patronenlager des Laufes befinden und damit die Waffe weiterhin schussbereit sein kann. Es muss deshalb nach dem Entladen stets auch das Patronenlager kontrolliert werden!

Es ist darauf zu achten, dass alle Kammern sicher durch den Ausstoßer geleert werden.

14 | Was ist beim Entladen von Revolvern zu beachten?

Es ist zu kontrollieren, ob alle Kammern der Trommel entladen worden sind.

15 | Welchen Zweck haben Sicherungen an Schusswaffen?

Die Verhinderung einer unbeabsichtigten Schussauslösung. Dabei sind zwei unterschiedliche Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Zunächst ist an ein versehentliches oder spielerisches Betätigen des Abzugs zu denken. Das sollte zwar eigentlich nicht vorkommen, passiert aber tatsächlich in der Praxis immer wieder. Die Sicherung soll nun verhindern, dass dabei ein Schuss ausgelöst und möglicherweise ein Unfall verursacht wird.

In mindestens gleichem, wenn nicht noch stärkerem Maße ist daran zu denken, dass die Sicherung eine ohne Schuld des Waffenträgers erfolgende Schussauslösung verhindern soll, etwa durch ein Hängenbleiben des Abzugs an Knöpfen, Riegeln oder anderen Bestandteilen der Kleidung, durch ein Einhaken von Zweigen im Wald sowie von Drähten, Pfählen oder anderen Gegenständen, durch das Hochspringen eines Hundes an dem Waffenträger, aber auch durch Fall oder Stoß gegen die Waffe, weiter durch Erschütterungen der Waffe z. B. beim Laufen oder Fahren im Gelände und ähnliche Einwirkungen.

Andererseits darf die Sicherung nicht so beschaffen sein, dass sie – insbesondere bei Verteidigungs- oder Jagdwaffen – die...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2023
Reihe/Serie BLV Jagdprüfung
BLV Jägerprüfung
BLV Jägerprüfung
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Freizeit / Hobby Angeln / Jagd
Schlagworte Jagdrecht • Jagdrecht Jägerprüfung Jagdrecht • Jägerprüfung • Schießwesen • Waffenhandhabung • Waffenkunde • Waffenrecht • Waffenrecht Waffenkunde Schießwesen • Waffenwesen • Waffenwesen Waffenhandhabung
ISBN-10 3-96747-144-6 / 3967471446
ISBN-13 978-3-96747-144-1 / 9783967471441
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