Bären in Nordamerika -  Wolfgang Förster

Bären in Nordamerika (eBook)

Schwarzbären - Braunbären - Eisbären - Hotspots
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
168 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-4839-2 (ISBN)
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Wer erinnert sich nicht gerne an den Teddybären, der einen als Kleinkind fast überall hin begleitet hat? Wer mag keine Gummibärchen? Und wer würde sich nicht freuen, einen Bären während des Amerikaurlaubs in freier Wildbahn zu erleben? Bären sind etwas Besonderes! Dieses Buch beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit den Bären Nordamerikas. Es erklärt die Eigenarten von Schwarzbären, Braunbären sowie auch von Eisbären und beschreibt die Orte, an denen man sie finden und beobachten kann. Außerdem verrät es viel über das Leben der Bären, zeigt auf, wie man sich ihnen gegenüber am Besten verhält und was man tunlichst vermeiden sollte.

Oft prägt die Kindheit das spätere Leben. Wolfgang Förster wuchs mit James Steward und John Wayne auf. Seine Eltern führten ein Kino. Vielleicht ist dies der Grund für seine spätere Nordamerika-Affinität. Nach seiner Hochzeit in Las Vegas wurden die USA zu seiner Lieblingsdestination. Der bisherige Höhepunkt seiner zahlreichen Reisen war ein Sabbatical, währenddessen er zusammen mit seiner Frau 33 US Staaten besuchte und mit dem Wohnwagengespann weit über 40.000 Kilometer zurücklegte. Die unzähligen Fotos, die Erlebnisse und Erfahrungen verarbeitet er in seinen lesenswerten Berichten und Reiseführern.

Bären in
Nordamerika


Der nordamerikanische Kontinent ist Bärenland! Drei verschiedene Großbärenarten sind hier beheimatet. Am weitesten verbreitet ist der Amerikanische Schwarzbär (Ursus americanus). Trotz seines eindeutigen Namens kann sein Fell verschiedene Farben haben. Unterschiedliche Schattierungen von tiefem Schwarz, über alle Varianten von Braun bis hin zu ganz hellen, fast weißen Fell wurden schon gesichtet. Schwarzbären leben in allen Provinzen und Territorien Kanadas mit Ausnahme von Prince Edward Island. Außerdem in 40 der 50 Bundesstaaten Vereinigten Staaten, sogar in Florida. Die Gesamtzahl der in Nordamerika lebenden Schwarzbären wird auf rund 900.000 Exemplare geschätzt. Allerdings sind einige Unterarten die, wie etwa der Louisiana-Schwarzbär, nach dem US Endangered Species Act als „bedroht“ klassifiziert und entsprechend geschützt sind.

Der Grizzly- oder Braunbär (Ursus arctos) lebt im Norden des amerikanischen Kontinents. British Columbia, Alberta, die Yukon- und Nordwest-Territorien in Kanada sowie die US Bundesstaaten Wyoming, Montana, Idaho, Washington und natürlich Alaska sind seine Heimat. Die mächtigen, im Küstenbereich lebenden Exemplare dieser Art werden oft als Braunbären bezeichnet, während die kleineren Bären im Binnenland wegen ihres „grauen“ Aussehens von den Amerikanern gerne als „Grizzly“ bezeichnet werden. Alle sind Mitglieder der selben biologischen Art, obwohl einige Wissenschaftler vermuten, dass die Braunbären auf Kodiak Island lange genug isoliert lebten, um als separate Unterart betrachtet zu werden (Ursus arctos middendorffi).

Aufgrund der fehlenden bzw. geringen menschlichen Ansiedlungen in seinem abgelegenen arktischen Lebensraum haben sich die Eisbären (Ursus maritimus) mehr von ihren ursprünglichen Lebensgewohnheiten erhalten als jede andere Bärenart. Ungefähr 11.000 bis 12.000 Eisbären leben in den nördlichen Regionen Kanadas und Alaskas. Das ist in etwa die Hälfte der weltweiten Eisbärenpopulation, die auf 22.000 bis 25.000 Bären geschätzt wird und relativ stabil ist. Im Jahr 2006 stufte die Int. Union for Conservation of Nature (IUCN) den Eisbären jedoch von einer Art, die „am wenigsten besorgniserregend“ ist, zu einer „gefährdeten“ Art um. Im Jahr 2017 war von den 19 anerkannten Eisbären-Subpopulationen nur eine rückläufig, zwei nehmen zu, sieben waren stabil und für neun Populationen lagen keine ausreichenden Daten vor.

Bären haben keine exklusiven Territorien, die sie vor anderen Bären verteidigen. So kann ein Bär ein Heimatgebiet markieren, das sich mit den Revieren anderer Bären überschneidet. Die Tiere werden versuchen sich aus dem Weg zu gehen und den direkten Kontakt zu meiden. Das Lebensraum eines Bären kann sich von Jahr zu Jahr ändern und ist abhängig von der Verteilung von Nahrung und anderen Ressourcen.

Männliche Bären neigen dazu, sich über größere Gebiete auszubreiten, wobei sie meist ihre Heimatgebiete beibehalten, die sich mit den kleineren Heimatgebieten mehrerer Weibchen überschneiden können. Muttertiere mit Jungen haben einen kleineren Wirkungskreis, insbesondere wenn die Jungen weniger als ein Jahr alt und noch nicht so mobil sind. Das Revier eines männlichen Grizzlys in British Columbia oder Alberta kann zwischen 500 Quadratkilometer bis 2.500 Quadratkilometer umfassen. Beim weiblicher Grizzly dagegen sind es nur 200 bis 500 Quadratkilometer. Der Lebensraum eines männlichen Schwarzbären beträgt durchschnittlich 100 bis 500 Quadratkilometer, während der eines weiblichen Schwarzbären in der Regel nur 20 bis 300 Quadratkilometer groß ist.

Braun- und Schwarzbären teilen viele Verhaltensmerkmale, aber es gibt auch einige große Unterschiede. Das Verständnis der spezifischen Verhaltensweisen jeder Art ist wichtig, um potenzielle Konflikte zwischen Mensch und Bär zu verhindern und zu bewältigen.

Je nach Standort bevorzugen Schwarz- und Braunbären oft unterschiedliche Lebensräume. Dabei können sich die Reviere beider Arten jedoch auch überschneiden. Nordamerikanische Schwarzbären sind Waldbewohner und bevorzugen ausgedehnte Wälder mit einer Vielzahl von frucht- und nussproduzierenden Pflanzen und kleinen Lichtungen, welche die Fruchtbildung vieler Straucharten fördern. Tiefland und Feuchtgebiete bieten oftmals eine saftige Vegetation. Bäche und Seen werden zum Trinken und Abkühlen benötigt. Bäume, die eine starke, gefurchte Rinde haben, sind leicht zu besteigende Zufluchtsorte für Schwarzbärenjunge und alte, abgestorbene Bäume sind bevorzugte Standorte für deren Unterbringung.

Grizzlybären hingegen besetzen ein größeres Spektrum an Lebensräumen. Sie leben in den weitläufigen Tundra-Ebenen südlich der Eisschilde Eurasiens und sind ebenso auf den kargen Böden der Arktis, den Graslandschaften der Prärie und den Gebirgen oder den dichten gemäßigten Regenwäldern an den Küsten von British Columbia und Alaska zu Hause.

Obwohl alle Bärenarten, biologisch gesehen zur Ordnung Carnivora (Raubtiere) gehören, sind sie im Wesentlichen Allesfresser. Sie verbringen die meiste Zeit damit, ihr Territorium nach Nahrung zu durchsuchen und ernähren sich von der Vegetation, Insekten und anderen zuverlässigeren, wenn auch kalorienärmeren Nahrungsquellen. Pflanzliche Nahrung macht oft den Großteil der Nahrung eines Bären aus – manchmal bis zu 90 Prozent.

Fisch und Fleisch sind wichtige Protein- und Fettquellen für die Tiere. Nicht an der Küste lebende Bären fressen auch das Aas von im Winter verstorbenen Tieren. Andere jagen äußerst effektiv die jungen Kälber von Elchen, Rehen oder Karibus. Ein beliebtes Jagdrevier sind auch die Gewässer in denen Lachse oder andere Fische regelmäßig zu bestimmten Zeiten laichen. Die Fische sind eine dann leichte Beute und mit ihrem Fleisch fressen sich die Bären eine Fettreserve für den langen, kalten Winter an.

Wenn Bären im Frühjahr aus ihren Höhlen kommen, ist das Nahrungsangebot noch sehr gering. Die Bären sind nach dem Winterschlaf sehr hungrig, aber die meisten Bäume und Sträucher tragen noch keine Blätter geschweige denn Früchte. Nur das Gras in den tieferen Lagen hat bereits begonnen zu wachsen. Zu dieser Jahreszeit findet man Bären oft an den Südhängen der Berge. Hier suchen sie nach Nahrung wie überwinterten Beeren, aber auch nach den Kadavern von im Winter verstorbenen Hirschen und Elchen.

Die ersten grünen Gräser und Seggen sprießen oft direkt an den Bachrändern oder in offenen Feuchtwiesen, was auch diese Gebiete für die Nahrungssuche attraktiv macht. Grizzlybären mit ihren langen Krallen und kräftigen Schultern graben hier nach Süßwickenwurzeln, Gletscherlilienzwiebeln und anderen fressbaren Wurzeln und Knollen. Da das Futter im Frühjahr relativ knapp ist, verlieren die Bären bis weit in den Juni hinein weiter an Gewicht.

Im Frühsommer suchen die Bären auf Feuchtwiesen, an den Ufern von Bächen und Flüssen, am Waldrand und an Sumpfrändern nach Grünflächen und frischen Gräsern. Bären, die in der Nähe menschlicher Bebauung leben, grasen oft auf dem Rasen von Golfplätzen, Skipisten, Parks und anderen städtischen Grünflächen.

Im Laufe des Sommers verbringen sie viel Zeit damit, in umgestürzten Stämmen nach Ameisen und Käferlarven zu suchen. Ende Juli oder Anfang August, mit der ersten Reife von Heidelbeeren widmen die Bären der Verwertung dieses energiereichen Lebensmittels die meiste Aufmerksamkeit. Im und um den Banff Nationalpark in Kanada wurde dokumentiert, dass ein einzelner Grizzly an einem einzigen Tag mehr als 200.000 Blaubeeren fressen kann. In städtischen Gebieten können auch kultivierte Obstbäume und Beerensträucher für die Nahrungsaufnahme genutzt werden.

Der Herbst ist sowohl für Schwarz- als auch für Braunbären eine kritische Zeit. Sie geraten in einen Zustand der Hyperphagie (unphysiologisch gesteigerte Nahrungsaufnahme) und versuchen dabei sich instinktiv so viel Fett wie möglich anzufressen, um den langen Winterschlaf zu überstehen. Spätestens, wenn die Beerenernte nach dem ersten starken Frost nicht mehr möglich ist, ernähren sich Bären, insbesondere die Küstenbären, nun verstärkt von laichenden Fischen. Wo auch immer diese in zuverlässigen Konzentrationen vorkommen, findet man Bären im Wasser stehend auf der Jagd. An anderer Stelle suchen Bären wieder nach saftigem Gras, Wurzeln oder graben an den Ufern nach Muscheln.

Wenn im November oder Dezember der erste Schnee fällt ziehen sich Schwarz- und Grizzlybären im Norden in ihre Höhlen zurück zum Winterschlaf. Während dieser Zeit essen oder trinken Bären normalerweise nicht, obwohl einige Bären beobachtet wurden, die ihre Winterhöhlen verlassen und sich von im Winter gestorbenen Tieren ernähren.

In den wärmeren Klimazonen halten die Bären keinen...

Erscheint lt. Verlag 2.5.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-7578-4839-X / 375784839X
ISBN-13 978-3-7578-4839-2 / 9783757848392
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