Tipps von der Katzenflüsterin - Wie wir unsere Katze besser verstehen und sie dazu bringen zu tun, was wir wollen (eBook)

Das Programm für typische Katzenprobleme
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
416 Seiten
Bassermann (Verlag)
978-3-641-31202-2 (ISBN)

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Tipps von der Katzenflüsterin - Wie wir unsere Katze besser verstehen und sie dazu bringen zu tun, was wir wollen -  Mieshelle Nagelschneider
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Die gefragteste Katzen-Expertin der Welt konnte bereits über tausend Tierbesitzern helfen, Verhaltensstörungen ihrer Katze zu lösen. Ihr Geheimnis: Sie lässt Katzen Katzen sein. Katzen kann man nicht dressieren wie Hunde oder ihnen gut zureden wie Menschen, man muss die Bedingungen schaffen, dass sie sich wohlfühlen. In einem dreistufigen Plan stellt Mieshelle Nagelschneider ihre bewährte Methode vor, wie man der Katze das unerwünschte Verhalten abgewöhnt, das neue angewöhnt und wie man die räumliche Umgebung katzengerecht gestaltet und für ausreichend Beschäftigung sorgt.

Ein hilfreicher und zugleich unterhaltsamer Katzen-Ratgeber, der einen tiefen Einblick in die Katzenseele bietet.

Mieshelle Nagelschneider hat über 20 Jahre Erfahrung in der Pflege von Katzen und löste in dieser Zeit über 1000 'Fälle', indem sie Katzenfreunde in ihrem Wohnumfeld beriet. Sie ist Rechteinhaberin der Methode C.A.T.-Plan und Begründerin der Cat Behaviour Clinic. Mieshelle Nagelschneider trat als Katzenflüsterin beim Fernsehsender Animal Planet auf und hat einen Dokumentarfilm über Katzenverhalten für National Geographic gedreht.

Vorwort
von James R. Shultz jr.

Es ist Dienstagmorgen, 6.15 Uhr: Der Radiowecker holt mich aus dem Schlaf. Ein Meteorologe verkündet, es werde auch heute wieder ein grauer, stürmischer, verregneter Tag in Portland, Oregon. Ich liege im Bett und höre, wie die Regentropfen auf das Dach meines kleinen Hauses prasseln und mein dreifarbiges Kätzchen Ferrari hinter eine Kiste mit Kleidungsstücken huscht, die offen im Schlafzimmer auf dem Boden steht. Zu diesem Zeitpunkt bin ich seit knapp vier Monaten Tierarzt und noch nicht dazu gekommen, auszupacken und mich häuslich einzurichten. Auf dem Weg in die Küche, wo ich mir meinen Morgenkaffee und mein Brötchen machen möchte, sehe ich Ferrari mit der nun fast leeren Brötchentüte den Flur entlangflitzen. Ich muss lachen, versuche aber, sie zurechtzuweisen: »He, bring das zurück!«

Als ich nach dem Frühstück meine Sachen in den Transporter werfe, um in die Tierklinik zu fahren, meldet sich mein Piepser. Ich schnappe mir das Telefon und rufe in der Klinik an. Ich komme frisch von der Uni, und meine Gedanken, was wohl passiert sein könnte, überschlagen sich. Hatte sich ein Tier vergiftet? Oder verletzt? Würde ich operieren müssen? Am anderen Ende meldet sich Melanie, unsere Bürokraft. »Hallo! Mr Walker ist hier mit Gum Drop und möchte Sie sofort sprechen.«

»Geht es Gum Drop gut?«, frage ich.

»Sieht so aus«, antwortet sie, »aber Mr Walker hat mal wieder miese Laune.«

Ich kann ihren Seufzer hören. »Nicht der aufregende medizinische Fall, den ich mir erhofft hatte«, denke ich, während ich aus der Auffahrt biege und in die Klinik fahre. Mr Walker war schon mehrmals bei uns gewesen. Sein Kater Gum Drop macht Probleme. Er verschmäht die Katzentoilette und macht sein Geschäft lieber anderswo.

Zwanzig Minuten später treffe ich in der Klinik ein und sprinte durch den strömenden Regen zur Hintertür. Während ich meinen weißen Kittel anziehe, sehe ich flüchtig, wie Mr Walker im Wartezimmer auf und ab läuft. Die Empfangsdame bringt ihn in eines der Behandlungszimmer, und ich merke, dass er aufgewühlt wirkt, aber ich betrete den Raum mit all dem Überschwang und Optimismus, den nur ein junger Arzt haben kann. »Hallo, Mr Walker«, sage ich. »Wie geht es Gum Drop?«

Den Blick fest auf den Boden geheftet, erwidert er: »Ich möchte, dass Sie ihn einschläfern.«

In diesem Augenblick drückt sich Gum Drop auf dem Untersuchungstisch mit seinem ganzen Körpergewicht an mich und schnurrt.

»Aber warum denn?«, frage ich bestürzt. »Ist er krank? Stimmt irgendwas nicht?«

Wie sich herausstellt, ist Gum Drop einer der Patienten, über die man uns an der Universität nichts beigebracht hat. Er ist nicht krank – ganz im Gegenteil. Gum Drop ist ein wunderschöner, vier Jahre alter Ragdoll-Kater mit ausgeprägter Persönlichkeit.

»Kann man wohl sagen!«, erwidert Mr Walker mit wütender Miene. »Gestern Abend hat Gum Drop auf meinen nagelneuen Laptop gepinkelt. Jetzt ist er ruiniert. Dreitausend Dollar für die Katz!«

Ich sage ihm, wie leid mir die Sache mit seinem neuen Laptop tut, aber dass es keine Lösung ist, einen kerngesunden Kater einzuschläfern. Ich füge hinzu, dass Gum Drop den Computer vermutlich deshalb angepinkelt oder markiert hat, weil er gesehen hatte, wie viel Zeit Mr Walker daran verbrachte, und sich einfach auch einen Teil dieser Aufmerksamkeit wünschte.

»Dr. Shultz, Sie haben alle Untersuchungen gemacht. Sie haben es sogar mit Medikamenten versucht und können keine gesundheitlichen Probleme bei Gum Drop feststellen. Ist das richtig?«

»Stimmt«, gebe ich zu, aber … »Es ist ein Verhaltensproblem«, platze ich heraus und klinge dabei eher wie ein Strafverteidiger als ein Tierarzt.

»Und, kriegen Sie es wieder hin?«, will Mr Walker wissen.

Ich erkläre noch einmal, dass Verhaltensprobleme sehr verzwickt sind und Zeit brauchen. Dass wir es mit einem anderen Medikament versuchen könnten. Dass Antidepressiva helfen könnten. Während ich weiter über die Medikamente spreche und erkläre, wie wenig wir an der Universität über das Verhalten von Katzen gelernt haben, greift Mr Walker ruhig nach Gum Drop und setzt ihn in seine Transportbox. Im Gehen dreht er sich noch einmal zu mir um und sagt: »Hören Sie, Doktor. Sie haben getan, was Sie konnten. Dieser Kater ist einfach verrückt. Wenn Sie ihn nicht einschläfern, werde ich ihn irgendwo im Wald aussetzen müssen. Dann kann er pinkeln, wohin er will.« Ich habe weder Mr Walker noch Gum Drop je wiedergesehen.

Leider ist die Geschichte von Gum Drop kein Einzelfall. In den Vereinigten Staaten werden jährlich – je nach Informationsquelle – vier bis neun Millionen Katzen eingeschläfert. Wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß, werden unverhältnismäßig viele von ihnen nicht aus medizinischen Gründen, sondern aufgrund von Verhaltensproblemen getötet. Es kann enorm frustrierend sein, wenn eine Katze die neue Einrichtung zerstört, das ganze Haus als Katzenklo betrachtet oder die anderen Katzen attackiert und die Ursache nicht zu finden ist. Außerdem können wir mit unseren Reaktionen alles noch schlimmer machen, da sie aus Sicht der Katze sehr belastend sind und dadurch weitere Probleme nach sich ziehen können. Das hat zur Folge, dass viele Klienten die Hoffnung verlieren und meinen, mit diesem zuweilen doch sehr destruktiven und schädlichen Verhalten einfach nicht mehr leben zu können. Am Ende setzen sie die Katze aus Verzweiflung aus, um sie ihrem Schicksal zu überlassen, geben sie ins Tierheim oder entscheiden sich in manchen Fällen sogar dafür, sie einschläfern zu lassen. Nur wenn wir das Verhalten von Katzen wirklich verstehen, können wir darauf hoffen, es künftig auch verändern zu können. Und hier kommt Mieshelle ins Spiel.

Die Sache mit Gum Drop ereignete sich im Jahr 1998, und es sollten noch fünfeinhalb Jahre vergehen, bis ich die Freude hatte, die Bekanntschaft Mieshelle Nagelschneiders zu machen. Damals beschäftigten sich zahlreiche Studien und Programme mit der Erziehung und dem Verhalten von Hunden. Den Katzen waren weit weniger Untersuchungen gewidmet, und das gilt bis heute. Historisch gesehen, arbeitet der Mensch schon lange mit Hunden und richtet sie darauf ab, bestimmte Aufgaben zu erfüllen – ob Schlitten zu ziehen oder nach Katastrophen Vermisste aufzuspüren. Im Gegensatz dazu halten viele Menschen Katzen für schwer erziehbar und es für praktisch unmöglich, ihre Verhaltensmuster zu ändern. Kurz gesagt, wir glauben, die Regel wäre: »Hunde wollen geliebt werden; Katzen tun, was ihnen beliebt.«

Aber Mieshelle lehrte mich, dass ein großer Teil der Vorstellungen, die wir von Katzen haben, falsch sind. Um ehrlich zu sein, begegnete ich ihr anfangs mit einer gewissen Skepsis. Wenn sie mit einem oder mehreren ihrer vielen Tiere im Schlepptau auftauchte, um meine tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, endete dies jedes Mal unweigerlich damit, dass wir über das Verhalten von Katzen und die komplexe Sozialstruktur in »Mehrkatzenhaushalten« sprachen. Dann bot sie ihre Hilfe bei verhaltensbedingten Fällen an, und obwohl ich ihre Ideen faszinierend fand, lehnte ich höflich ab. Nach einigen dieser Termine mit Mieshelle ertappte ich allerdings sowohl mich selbst als auch einige meiner Mitarbeiter dabei, dass wir bei Katzen mit Verhaltensproblemen gelegentlich ihren Rat einholten – der sich jedes Mal als äußerst hilfreich erwies. Bald fing ich an, sie an Klienten mit verhaltensauffälligen Katzen weiterzuempfehlen. Dabei stellte sie immer wieder unter Beweis, dass sie die einzigartige Fähigkeit besitzt, die Sprache der Katzen zu sprechen. Dazu muss man sich wirklich in diese Tiere hineinversetzen und die Welt mit ihren Augen sehen. Man muss im wahrsten Sinne des Wortes lernen, wie eine Katze zu denken.

Mieshelle hat ihre einzigartige Begabung, wie eine Katze zu denken, im Laufe der Jahre weiterentwickelt und verfeinert. In Kapitel 1 werden auch Sie dieses Konzept kennenlernen. Ich erlebe immer wieder, wie lebensverändernd ihre Methoden für Katzen und ihre zuweilen höchst frustrierten Besitzer sein können.

Die positive Wirkung ihrer Verhaltensempfehlungen verstärkt sich um ein Vielfaches, wenn sie Teil eines Programms sind, das zusammen mit einem Tierarzt entwickelt wurde. In Kapitel 6 betont Mieshelle, wie wichtig regelmäßige Tierarztbesuche sind und dass Sie mögliche medizinische Gründe als Ursache des unerwünschten Verhaltens Ihrer Katze ausschließen müssen. Denn für viele Verhaltensprobleme gibt es tatsächlich eine medizinische Erklärung – von schlechten Zähnen und Schmerzen im Maul bis hin zu Harnwegsinfektionen. Ihr Tierarzt kann Ihnen am besten dabei helfen herauszufinden, wie es um das körperliche Befinden Ihrer Katze steht. Sind Sie mit ihm zu dem Ergebnis gelangt, dass sie körperlich gesund und das Problem verhaltensbedingt ist, können Sie mit der Verhaltensmodifikation beginnen, indem Sie eine oder mehrere Techniken aus diesem Buch einsetzen. Mieshelle kann Ihnen und Ihrer Katze helfen, diese belastenden Probleme zu bewältigen – von eher einfachen Problemen wie Unsauberkeit bis hin zu komplexeren wie der übertriebenen Fellpflege sowie aggressivem und zerstörerischem Verhalten –, damit die Beziehung zu ihr am Ende glücklicher und lohnender ist.

Ich freue mich sehr, dass Mieshelle dieses Buch geschrieben hat, und fühlte mich geehrt, als sie mich bat, ein Vorwort zu verfassen. Gewiss wird das Buch einen unschätzbaren Beitrag dazu leisten, das Wissen um das Verhalten von Katzen zu verbessern, und nicht nur das Leben vieler dieser Tiere, sondern auch das ihrer Besitzer verschönern. Hätte es im Jahr 1998 bereits Quellen wie...

Erscheint lt. Verlag 24.5.2023
Übersetzer Andrea Panster
Zusatzinfo mit s/w Illustrationen
Sprache deutsch
Original-Titel The Cat Whisperer
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Tiere / Tierhaltung
Schlagworte 2023 • Cesar Millan • eBooks • Hauskatze • Haustier • Katzen • Katzenbabys • katzen buch • Katzenbuch • Katzenernährung • Katzen erziehen • katzen erziehung • katzen filme • Katzenfutter • katzen geschenk • Katzenhaltung • Katzen Handbuch • Katzenkalender • Katzenklo • Katzenkrankheiten • Katzenminze • Katzenpflege • Katzenpsychologie • Katzen Rassen • Katzen Ratgeber • Katzenspielzeug • Katzensprache • Katzentraining • katzen und der sinn des lebens • Katzenverhalten • Katzen verstehen • Katzenzucht • Katzenzüchter • Kurzhaarkatze • Maine-Coon • Neuerscheinung • Perserkatze • Ratgeber • Siamkatze
ISBN-10 3-641-31202-7 / 3641312027
ISBN-13 978-3-641-31202-2 / 9783641312022
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