Das bin ich. Das kann ich. Das will ich. (eBook)

Meine Kompetenzen erkennen mit dem Biografie-Workbook
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
140 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-12215-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das bin ich. Das kann ich. Das will ich. -  Claas Triebel
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Ausgezeichnet von der Stiftung Warentest - »Bestes Karrierecoaching-Verfahren« - Schon über 30.000 begeisterte Coaching-Teilnehmer:innen - Konkrete Tools helfen Klarheit über sich und die eigene Zukunft zu gewinnen Den einen Beruf fürs Leben gibt es nicht mehr. Es gibt unzählige Ausbildungen, Studiengänge und ständig neue Formen von Jobs. Immer wieder und besonders in beruflichen Veränderungssituationen müssen wir uns den Fragen stellen: Wer will ich sein, was kann ich und was will ich in Zukunft damit erreichen? Dieses Buch bietet in einfach verständlicher Form Inspirationen und praktische Übungen an, die dabei helfen, die eigenen Kompetenzen zu erkennen und diese persönlich und beruflich weiterzuentwickeln. Das Besondere ist dabei die Arbeit mit der eigenen Biografie. Wie sind Sie die Person geworden, die Sie heute sind? Welche Werte sind Ihnen wichtig? Mit diesen und weiteren Reflexionen gewinnen Sie Klarheit über Ihre Stärken und können Ihre Zukunft aktiv in die Hand nehmen!

Dr. Claas Triebel, Dipl.-Psych., war jahrelang als Professor für Kompetenzentwicklung und Coaching an einer Hochschule tätig, ist Autor zahlreicher Bücher und widmet sich aktuell der Aus- und Weiterbildung von Karrierecoaches; er berät zudem Startups, Firmen und Institutionen. Er entwickelte die Kompetenzenbilanz, die von der Stiftung Warentest als beste Karrierecoaching-Methode ausgezeichnet wurde; Gründer der Performplus GmbH, ein Coaching-Unternehmen, sowie der Growth Academy GmbH, ein Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung von Lernen und Personalentwicklung in Unternehmen beschäftigt. Claas Triebel lebt mit seiner Familie in Gräfelfing bei München.

Dr. Claas Triebel, Dipl.-Psych., war jahrelang als Professor für Kompetenzentwicklung und Coaching an einer Hochschule tätig, ist Autor zahlreicher Bücher und widmet sich aktuell der Aus- und Weiterbildung von Karrierecoaches; er berät zudem Startups, Firmen und Institutionen. Er entwickelte die Kompetenzenbilanz, die von der Stiftung Warentest als beste Karrierecoaching-Methode ausgezeichnet wurde; Gründer der Performplus GmbH, ein Coaching-Unternehmen, sowie der Growth Academy GmbH, ein Unternehmen, das sich mit der Digitalisierung von Lernen und Personalentwicklung in Unternehmen beschäftigt. Claas Triebel lebt mit seiner Familie in Gräfelfing bei München.

2 Das bin ich


Wonach richten Sie sich eigentlich, wenn Sie sich beruflich orientieren möchten? Die Frage klingt vielleicht banal, aber das täuscht. Denn meistens gibt es keine konkrete Antwort darauf, und je öfter und genauer man nachfragt, desto unübersichtlicher werden die Antworten. Ich möchte das anhand eines Dialogs zeigen:

»Frage: Warum haben Sie Ihren derzeitigen Job?

Antwort: Es hat sich einfach so ergeben. Ich bin schon ein paar Jahre in der Firma, da wurde ich gefragt und dann habe ich es gemacht. Hat mehr Geld gegeben, etwas mehr Verantwortung. Hat gepasst.

Frage: Und warum wurden gerade Sie gefragt, diesen Job zu machen?

Antwort: Keine Ahnung. Vielleicht, weil ich in meinem Bereich ganz gut bin. Und ich bin auch länger dabei als die anderen.

Frage: War es das, was Sie immer wollten?

Antwort: Hm, nein – oder, ich weiß nicht. Ich hatte mir das nie so genau vorgestellt.

Frage: Warum haben Sie Ihren Beruf oder Ihre Ausbildung ausgewählt?

Antwort: Ich fand es ganz interessant und es hat auch so gepasst, organisatorisch gewissermaßen.

Frage: Sind Sie damit zufrieden?

Antwort: Zufrieden – das ist ein großes Wort. Kann man immer und dann auch noch mit allem zufrieden sein?

Frage: Ich denke nicht. Aber Sie können das Gefühl haben, selbst zu bestimmen, was Sie wollen, und das im Rahmen der praktischen Möglichkeiten auch umzusetzen.

Antwort: Das habe ich nicht immer getan. Weil ich oft nicht wusste, was ich wollte und dann einfach gemacht habe, was eben gerade möglich war. Was gewissermaßen so am Wegesrand gelegen ist, das habe ich dann eben aufgehoben und mir in den Rucksack gesteckt.

Ich habe bewusst kein inhaltliches Beispiel in den Dialog gepackt. Denn so oder ähnlich könnte es bei fast jedem hin und wieder im Berufsleben aussehen: Man treibt so dahin, nimmt Gelegenheiten wahr und geht Kompromisse ein zwischen dem, was einem angetragen wird und dem, was man sich selbst vorstellt. Bei vielen Menschen gewinnen dann irgendwann die äußeren Notwendigkeiten ein Übergewicht. Die Aufgaben, die einem gestellt werden, die Anforderungen, die gesetzt werden, das Geld, das man verdienen muss, die Chance, die man ergreifen sollte, weil man andernfalls in den Augen vieler dumm oder unverantwortlich wäre. Vielleicht auch die Erwartungen, die an einen gestellt werden. Und dabei geraten die eigenen Bedürfnisse in den Hintergrund. Manchmal so weit, dass man gar nicht mehr genau sagen kann, was diese Bedürfnisse überhaupt sind.

Das Berufsleben treibt Menschen dazu, den Blick immer wieder nach außen zu richten. Darauf, was andere von einem erwarten. Darauf, wo die besten Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten sind. Darauf, wie sich die Tätigkeit im Lebenslauf machen wird. Der Blick auf sich und nach innen geht dabei häufig verloren oder tritt zumindest zeitweilig in den Hintergrund. Wenn eine Anforderung gestellt wird, steht die Anforderung im Vordergrund, und der Mensch mit seinen Bedürfnissen und Wünschen tritt häufig zunächst in den Hintergrund: »Was wird von mir erwartet?« statt »Was will ich?« Es ist völlig in Ordnung, sich auch am »Markt« zu orientieren. Aber den Blick nach innen sollten Sie darüber nicht vernachlässigen. Denn wenn Sie selbst die Hauptperson in Ihrer Biografie sind, kommen die Erwartungen, die andere an Sie haben, erst an zweiter Stelle.

Zum Thema Hauptperson der eigenen Biografie möchte ich zu einer Übung einladen. Schreiben Sie bitte in dieses Buch hinein, schließlich arbeiten Sie mit einem Workbook. Laden Sie sich außerdem die Vorlagen herunter und bearbeiten Sie diese.

Übung: Fotoalbum


Gibt es ein Foto, von dem Sie sagen würden: Das bildet mich so ab, wie ich mich am liebsten sehe, weil es mich so zeigt, wie ich bin und wie ich mich mag? Wichtig dabei: Es sollte ein Bild von Ihnen sein, in dem nicht alle Falten geglättet sein müssen, das aber auch nicht schonungslos jede Schwäche offenbart. Es sollte ein Bild sein, von dem Sie sagen: Das bin ich, ohne mich zu verstellen, und so mag ich mich.

Es soll nicht nur eine gedankliche Übung bleiben. Nehmen Sie Ihr Smartphone zur Hand und blättern Sie in den 10.000 Fotos der letzten Jahre. Beschränken Sie sich nicht auf ein einzelnes Bild. Sie werden sicher auf 1, 2, 3 oder 5 oder noch viel mehr Bilder kommen, von denen Sie sagen: Das bin ich. So mag ich mich. So gefalle ich mir. So bin ich, wenn ich ganz einfach ich bin.

Markieren Sie diese Fotos als Favoriten oder schieben Sie sie in einen Ordner, den Sie »Das bin ich« nennen. Dann blättern Sie die Bilder in Ruhe durch. Und überlegen Sie: Was ist es, dass ich an mir mag auf diesen Bildern? Warum bin das ich? Welche Seite von mir zeige ich da? Wo zeige ich diese Seite von mir? Warum zeige ich sie in anderen Kontexten nicht?

Es kann gute Gründe dafür geben, eine Seite von sich nicht in allen Bereichen zu zeigen oder ständig davon zu erzählen. Vielleicht zeigt ein Bild Seiten von Ihnen, von denen Sie manche gern im privaten und andere eher im beruflichen Bereich zeigen wollen. Nehmen wir an, sie wandern gern und haben ein Bild von sich in Wanderklamotten markiert, auf dem Sie verschwitzt und erschöpft, aber gesund strahlend auf einem Bergrücken stehen. Eins mit sich und der Welt, nicht perfekt vorteilhaft fotografiert. Aber: Das sind Sie! Sie müssen dieses Bild nicht jedem zeigen wollen. Vielleicht wollen Sie sich nur Ihren Freund:innen oder der Familie so zeigen. Vielleicht zeigt dieses Bild Ihre Sehnsucht, sich körperlich und in der Natur zu bewegen. Zugleich aber auch Ihre Freude daran sich anzustrengen, etwas zu erreichen und das auch mit anderen zusammen. Oder im Gegenteil: Vielleicht haben Sie den Berg ganz allein erklommen oder waren als erste:r oben? Manche dieser Eigenschaften und Leidenschaften möchten Sie gern im Privaten für sich behalten. Andere würden Sie vielleicht gern stärker im Beruflichen zeigen. Vielleicht gibt es ein anderes Bild, das Sie in schicken Klamotten zeigt, elegant und smart. Auch das sind Sie vielleicht manchmal und auch gern. Ein andermal zeigen Sie sich als Familienmensch, ganz privat, Arm in Arm mit den Menschen, die Ihnen am nächsten stehen. Dann wieder gibt es ein Bild mit Freunden, beim Feiern. Oder im Urlaub oder einen Schnappschuss davon, wie Sie in der Achterbahn sitzen. Ich könnte diese assoziative Liste nahezu endlos fortsetzen. Es gibt viele Versionen von Ihnen, die alle Sie selbst sind. Keine Version schließt die andere aus. Ganz egal, welche Bilder Sie ausgesucht haben: Es gibt Gründe, warum Sie das jeweilige Bild zu den Favoriten in die Kategorie »Das bin ich« gewählt haben.

Sie sollten sich jetzt überlegen, welche Aspekte eine Rolle spielen, um das jeweilige Bild in Ihre Favoritenliste einzutragen. Blättern Sie die Bilder in Ruhe durch, und schreiben Sie sich zu jedem Bild einen oder mehrere Gründe auf:

Das bin ich, weil …

Das bin ich, weil …

Das bin ich, weil …

Das bin ich, weil …

Das bin ich, weil …

Das bin ich, weil …

2.1 Welche Rollen habe ich in meiner Biografie?


Ganz egal, ob Sie das Fotoalbum auf dem Handy angeschaut haben oder ob Sie sich etwas dazu aufgeschrieben haben: Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, wer Sie sind und darüber, welche Rollen Sie einnehmen in Ihrem Leben: unter Freund:innen, in der Familie, im Job, beim Wandern, im Urlaub. Das sind alles Sie, aber in unterschiedlichem Kontext, in unterschiedlicher Kleidung, in unterschiedlichen Rollen.

An dieser Stelle möchte ich eine Vermutung anstellen: Sie haben den Wunsch, sich nicht zu verstellen. Und Sie möchten die meisten Ihrer Rollen auch gerne leben. Nicht alle im selben Ausmaß. Aber alle Rollen sollen die Chance haben, zur Geltung kommen zu können. Sie haben in Ihrem Fotoalbum auf Aspekte Ihres Lebens geblickt. Ich möchte Sie nun einladen, dies etwas intensiver und systematischer zu tun und sich mit Ihrer Biografie zu beschäftigen. Auch wenn Ihnen Ihr Leben natürlich bekannt ist, lohnt sich ein neuer Blick darauf, wie Sie die Person geworden sind, die Sie heute sind. Schließlich ist dies ein Biografie-Workbook.

Biografien sind niemals linear. Sie stellen sich in der Rückschau anders dar und werden in der Erzählung verfälscht. Das ist in Ordnung. Über Berufsmusiker:innen wird zum Beispiel mit Blick auf die frühe Kindheit gewöhnlich gesagt: Er:Sie habe schon als kleines Kind so gerne getanzt. Das allerdings ist eine Aussage, die man über nahezu alle Kinder treffen kann. Alle Kinder lieben Musik und tanzen dazu. Deshalb werden weder alle Kinder später zu Musiker:innen, noch haben alle gleichermaßen das Talent dazu. Aber in der Musiker:innenbiografie gewinnt dieser Aspekt rückblickend besondere Bedeutung. Das darf sein.

Ich lade Sie ein, intensiv darüber nachzudenken, wie Sie die Person geworden sind, die Sie heute sind. Sicher werden Sie am Ende dieses Kapitels keine Antwort darauf erhalten, die in einen Satz passt. Darum geht es auch nicht. Es geht darum, sich mit dieser Frage zu beschäftigen und sich selbst von unterschiedlichen Seiten zu betrachten.

In der eingangs erwähnten Kompetenzenbilanz heißt diese Übung die »Biografische Sammlung«, sie funktioniert auch...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2023
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Berufliche Entscheidung • Berufliche Neuorientierung • Berufliche Veränderung • Berufsberatung • Entscheidungsprozesse • Erwerbsbiographie • Fertigkeitenanalyse • Karrierecoaching • Karriereplanung • Kompetenzenanalyse • Kompetenzenbilanz • Laufbahnberatung
ISBN-10 3-608-12215-X / 360812215X
ISBN-13 978-3-608-12215-2 / 9783608122152
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