Fräulein Gewürzzauber - Zimtküsse und Honigduft (eBook)
380 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4804-9 (ISBN)
Eine liebenswerte Zuckerbäckerin, ihre bezaubernde Konfiserie und jede Menge Wirbel im Advent - ein entzückender Roman, romantisch wie ein zu Papier gebrachter Weihnachtsfilm
Lena hat die Welt im Keksdöschen: Vor Kurzem ist ihre große Liebe Max zu ihr in das charmante alte Stadthaus gezogen, in dem sich auch ihre Zuckerbäckerei, das »Fräulein Gewürzzauber«, befindet. Mit viel Leidenschaft hat sie sie zu ihrer süßen Welt gemacht. Als Lena das Tagebuch ihrer Ururgroßmutter Elvi auf dem Dachboden findet, werden Erinnerungen an Oma Gretas letzten Adventskalender wach, und sie beschließt, bis Weihnachten jeden Tag einen Eintrag zu lesen. Sie ist fasziniert, wie wundervoll Elvis Überlegungen ihr beim Durcheinander ihres eigenen Lebens helfen. Und davon gibt es auf einmal genug, denn Max' skurrile Tante kommt überraschend zu Besuch, und Lena bekommt Konkurrenz: für ihr Café - und in der Liebe ...
Schokoladigsüßer Weihnachtszauber - von der Autorin illustriert und mit Lenas liebsten Rezepten zum Nachbacken
Stephanie Marzian wurde 1978 in Dortmund geboren, studierte Kommunikationsdesign und arbeitete nach ihrem Studium als Designerin bei einem großen Fotobuchhersteller, bevor sie sich als Illustratorin und Grafikerin selbstständig machte. Stephanie Marzian lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in der Nähe von Xanten am Niederrhein. Mit ihren Weihnachtsromanen um das FRÄULEIN GEWÜRZZAUBER erfüllt sie sich einen lang gehegten Wunsch.
Stephanie Marzian wurde 1978 in Dortmund geboren, studierte Kommunikationsdesign und arbeitete nach ihrem Studium als Designerin bei einem großen Fotobuchhersteller, bevor sie sich als Illustratorin und Grafikerin selbstständig machte. Stephanie Marzian lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern in der Nähe von Xanten am Niederrhein. Mit ihren Weihnachtsromanen um das FRÄULEIN GEWÜRZZAUBER erfüllt sie sich einen lang gehegten Wunsch.
2. DEZEMBER
Lena wachte an diesem zweiten Dezember sehr früh auf. Draußen war es noch dunkel. Doch ein seltsamer Schein glimmte am Vorhang vorbei ins Zimmer, der sie neugierig machte. Kurz entschlossen streckte sie ihre Füße unter der warmen Bettdecke hervor und tapste zum Fenster. Max schlief noch friedlich. Ruprecht hatte erst verschlafen sein Näschen von ihrem Kissen hochgereckt, sprang aber einen Moment später flink hinter Lena her.
Sie schob den dicken Stoff zur Seite. Über Nacht hatte es so heftig geschneit, dass eine dicke weiße Decke Straße, Vorgärten und Gehwege wie mit Zuckerguss überzog. Die Autos und Laternen hatten Mützen wie Sahnehauben aufgezogen. Ein Glücksflummi hüpfte so heftig in ihrem Inneren, dass sie zurück ins Bett sprang und auf der Bettdecke und dem darunter grummelnden Max herumhüpfte.
»Was habe ich bloß getan? Hilfe! Meine Freundin ist verrückt geworden!«
»Es hat noch mehr geschneit! Ganz, ganz viel! Komm, wir bauen einen Schneemann!«, bat sie aufgeregt, während das Eichhörnchen tschiepte, als wollte es ihr beipflichten.
»Können wir den nicht bauen, wenn es hell ist?«, kam es gedämpft unter der Decke hervor.
»Nein, können wir nicht! Erstens ist es das Wunderschönste auf der Welt, wenn es draußen noch so still ist und der Schnee unter den Füßen knarzt. Zweitens ist es das Allerwunderschönste auf der Welt, den frisch gefallenen Schnee als Erster zu betreten. Und drittens können wir das Schöne mit dem Nützlichen verbinden, indem wir erst auf dem Gehweg vor dem Fräulein Gewürzzauber einen Schneemann bauen und dann die Schneereste mit dem Besen wegkehren. Ich muss als Ladenbesitzerin schließlich darauf achten, dass niemand ausrutscht und sich womöglich ein Bein bricht! Das willst du doch auch nicht, oder? ODER? Schläfst du schon wieder?«
Max schlug die Bettdecke beiseite, zog Lena zu sich und deckte sie beide schnell wieder zu. »Wie könnte ich?« Er lachte und küsste Lena sanft auf den Mund. Sein Dreitagebart kratzte ein wenig, aber sein Zimt-Honig-Duft wiegte sie wie in weichen Wattewolken. Als seine Lippen fordernder wurden und seine Hände unter ihr Top fanden, ließ Lena es geschehen und gab sich diesen wundervollen Gefühlen hin. Das war sogar noch besser als Schneemannbauen!
Eingewickelt in mehrere Lagen Stoff, trat Lena zur Haustür hinaus und die beiden Stufen auf den Gehsteig hinunter. Sie hatte sich beeilt, um noch vor Max rauszukommen – was nicht schwierig gewesen war, da er ohnehin lieber in seinem warmen Bett geblieben wäre.
Lena sog die frische Schneeluft in vollen Zügen ein und hüpfte dann auf die Straße hinaus. Ruprecht hoppelte mit fröhlichem Tschiep-tschiep um sie herum und machte große Augen, als sie sich auf den Rücken fallen ließ und mit Armen und Beinen wedelte. Max stand kopfschüttelnd und bis auf die Augen vermummt auf den Stufen. »Du sagtest etwas von einem Schneemann.«
»Ja, ich sagte, lass uns einen Schneemann bauen, nicht uns wie ein Eskimo verkleiden!« Lachend stand Lena auf. Sie drehte sich um, befand ihren Schneeengel mit einem Kopfnicken für gelungen, klopfte sich den Schnee vom Mantel und nahm ihren Freund an die Hand.
Letztendlich bauten sie sogar zwei Schneemänner: einen mit einem stattlichen Bauch und einer Igelfrisur aus kleinen Stöcken und einen, der an den Stufen zum Fräulein Gewürzzauber stand und mit den Armen zu bedeuten schien »Hier geht es rein!«.
Nachdem sie auch den Rest des Gehwegs unfallsicher gemacht hatten, kuschelten sich Lena und Max mit rot gefrorenen Nasen und Fingern unter eine warme Decke auf die Couch. Zwei dampfende Tassen Kakao mit Sahnehaube und Minimarshmallow-Topping standen neben ihnen auf dem Tisch, und Lena hatte die erste der dickbauchigen roten Kerzen auf dem Adventskranz entzündet. Versonnen beobachtete sie das lustig tanzende Flämmchen, während sie Max’ warme Umarmung genoss.
»Es ist so schön, euch mal wieder zu sehen!« Charlotte umarmte Lena herzlich, und auch Max wurde gedrückt, als sie am Nachmittag ihre Freunde auf der Alpaka-Farm besuchten. »Daniel ist wie immer bei den Tieren.«
»Oh, kann ich ihn dort abholen?« Lena stapfte den Schnee von ihren Stiefeln. »Ich habe mich schon so auf Fräulein Frieda gefreut!«
Charlotte nickte und ging mit Max ins Haus, während Lena im Vorraum zu den Alpaka-Ställen abbog. Schon als sie die Holztür öffnete, hörte sie das zufriedene Schnaufen der Tiere. Was sie sah, zauberte ihr ein breites Grinsen ins Gesicht: Daniel versuchte gerade, Buddys krauses Fell mit einem breitzinkigen Kamm zu bändigen. Das Alpaka, das ihn mit seinem langen Hals um einen Kopf überragte, ließ das zwar geduldig über sich ergehen, allerdings stupsten Rose und Odette ihn immer wieder von hinten an, als müssten sie ihren Kumpel aus Daniels Fängen befreien.
Prustend trat Lena näher. »Buddy, brauchst du Hilfe?«
Daniel wandte den Kopf. »Ah, Lena, hallo! Ihr Mädels tut euch doch immer zusammen …« Er seufzte. »Okay, ihr habt gewonnen!«
Während Daniel die Tiere noch mit Heu versorgte, kraulte Lena Fräulein Friedas dunkelbraunes Fell. Weich und warm fühlte es sich an. Als sie Charlotte, Daniel und ihre kleine Farm im letzten Advent kennengelernt hatte, war Fräulein Frieda noch ganz klein und wackelig auf den Beinen gewesen. Mittlerweile war die Alpaka-Dame fast ausgewachsen und mit Lena auf Augenhöhe. Sie hatte eine wunderschöne wie mit Kajal gezogene schwarze Umrandung um die Augen und schmiegte ihren Kopf an Lenas Brust. Ein wunderschönes Gefühl, in dem Lena noch ewig hätte verweilen können.
»Wo ich dich schon mal allein hier habe, kann ich dich etwas fragen?«
»Wie?« Lena sah Daniel neugierig an. Der trat nervös von einem Fuß auf den anderen, als hätte er etwas angestellt und warte auf ein Donnerwetter. »Natürlich! Frag ruhig!«
Offenbar musste er sich erst einen Ruck geben, dann aber schossen die Worte aus ihm heraus: »Ich will Charlotte einen Antrag machen, und es soll ganz besonders sein – na ja, nichts mit einem Banner hinter einem Flugzeug oder so … Ich dachte eher, du könntest vielleicht … also, wenn du irgendwas Leckeres zaubern könntest und den Verlobungsring dann mit einbackst oder so?«
Einen Moment war Lena überfordert, dann hatte sie verstanden. Stürmisch zog sie Daniel an sich. »Das ist ja wunderbar! Weiß Charlotte es schon? Natürlich weiß sie es noch nicht! Ich Dummerchen … Ich freue mich so!« Sie trat einen Schritt zurück, packte ihn dann noch einmal an den Schultern und sah ihn ernst an: »Mach Charlotte bloß glücklich!«
»Das … Also, das ist mein Plan!«, stotterte Daniel überrumpelt.
»Gut!« Lena grinste. Ihr kam eine Idee. »Kommt doch zu meinem Backworkshop! Am fünfzehnten, wieder um drei Uhr. Dieses Jahr backen wir einen Nusskranz. Natürlich gibt es Punsch, und ich könnte mir vorstellen, dass es für Charlotte noch ein besonderes Gebäck mit Spezialfüllung gibt!«
Daniel lachte erleichtert. »Das klingt nach einer guten Idee! Aber jetzt lass uns rübergehen, sonst wundern sich die anderen noch, wo wir bleiben.«
Es war spät geworden, denn sie hatten sich wie immer viel zu erzählen gehabt und viel gelacht. Aber eins wollte Lena nun endlich tun: Max von ihrem Dachbodenfund erzählen. Sie wollte ihm das Foto zeigen und mit ihm zusammen einen neuen Eintrag in Ururoma Elvis Tagebuch lesen. Sie schnappte sich das Leinenbüchlein, das sie am Morgen neben das Holzkistchen mit Oma Gretas Adventskalenderpostkärtchen gelegt hatte, und ging damit ins Wohnzimmer.
»Was hast du da?« Max ließ sich neben Lena auf die Couch gleiten und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. »Und was ist das für eine Kette? Die hattest du vorhin auch schon um, oder?«
»Gut erkannt, Sherlock!« Lena stupste Max auf die Nasenspitze. »Das … sind meine Schätze!«
»Okay, schon gut, ich will dir ja nichts wegnehmen!«, verteidigte Max sich.
Lena lachte. »Es ist ein Backtagebuch, geschrieben von meiner Ururgroßmutter Elvira Sonnenschein. Ich habe es beim Ausmisten auf dem Dachboden entdeckt. Genauso wie das hier.« Lena zeigte auf das Medaillon.
Max machte große Augen. »Sehr hübsch. Das ist bestimmt hundert Jahre alt. Lass mich mal sehen!« Er setzte sich auf und versuchte, einen Blick auf das Buch zu erhaschen.
Lena verstaute es schnell unter einem Kissen. »Erst sollst du einen Blick hierauf werfen und sagen, was du davon hältst.«
»Jetzt machst du mich aber neugierig!«
Vorsichtig öffnete Lena den Verschluss des Medaillons und klappte es auf. »Schau!«
Max’ Augenbrauen schnellten in die Höhe, und er riss seine von dunklen Wimpern umrahmten Smaragdaugen weit auf. »Das ist unfassbar!« Er hielt das Medaillon neben Lenas Kopf und fragte ungläubig: »Wer ist das? Und wer sind die anderen Leute?«
»Das muss meine Ururgroßmutter sein, Elvi. Das heißt, ich nehme an, dass sie es ist. Oma Greta hat mir nie Fotos gezeigt, von ihr nicht und nicht von der Familie oder dem jungen Mann neben ihr. Aber …«, Lena zog das Leinenbüchlein unter dem Kissen hervor und wickelte das Lederband ab, »vielleicht finden wir ja hier drin Antworten.«
»Darf ich?«, bat Max.
Zögernd gab Lena es ihm. »Bitte sei vorsichtig – es stecken viele Dinge zwischen den Seiten. Blätter, getrocknete Pflanzen …«
»Das kann man ja gar nicht lesen!«, klagte Max, sobald er das Buch geöffnet hatte.
»Und ob!« Lächelnd nahm Lena es ihm aus der Hand. »Es ist in...
Erscheint lt. Verlag | 29.9.2023 |
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Reihe/Serie | Weihnachten in Lenas Zuckerbäckerei | Weihnachten in Lenas Zuckerbäckerei |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Partnerschaft / Sexualität | |
Schlagworte | Advent • Adventskalenderbuch • Auswandern • Backen • Backwettbewerb • Emanzipation • Familiengeschichte • Feel-Good-Romane • Genuss • Inspirational • Inspirierend • Intrigen • Leckereien • Rezeptbuch • romantisch • Selbstfindung • Weihnachten • Weihnachtsroman |
ISBN-10 | 3-7517-4804-0 / 3751748040 |
ISBN-13 | 978-3-7517-4804-9 / 9783751748049 |
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Größe: 2,3 MB
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