Hochsensibilität - Die Blume des Lebens -  SAG7 - Anonyme Hochsensible

Hochsensibilität - Die Blume des Lebens (eBook)

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2023 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99152-087-0 (ISBN)
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Anonyme Hochsensible treffen sich in regelmäßigen Meetings, um ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung zu teilen und sich selbst und anderen zur Genesung zu verhelfen. Jeder von ihnen stand selbst einmal vor der Frage: 'Wie soll es jetzt weitergehen?' Das Zwölf-Schritte-Programm von SAG7 bietet jedem Menschen eine praktische Anleitung, um ihm ein Reframing des Selbstbildes zu ermöglichen. In Verbindung mit dem Modell der Sensory-Processing-Sensitivity (zu Deutsch 'Hochsensibilität') eröffnet es die Chance, die eigene Existenz in einem neuen Verständnis zu begreifen. Denjenigen, die unter gesundheitlichen Beschwerden leiden bzw. von Gefühlen des Anders- und Fremdseins geprägt sind, kann es helfen, die Welt mit mehr Toleranz, Mitgefühl und Zuversicht zu sehen. Dieses Buch gibt jedem Menschen ein Instrument in die Hand, mit dessen Hilfe er aus sich heraus erwachsen kann, um die eigene Sensibilität für andere sichtbar zu machen, seine naturgegebenen Talente zu entfalten und an der gütlichen Einigung aller Lebewesen mitzuwirken.

SAG7 ist eine Gemeinschaft von Menschen, die miteinander ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um sich selbst und anderen zur Genesung zu verhelfen. Die einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch, mit selbst- und fremdschädigendem Verhalten aufzuhören. Die Gemeinschaft erhält sich durch Förderungen, Spenden und eigene Zuwendungen. Die Selbsthilfe ist kostenlos und anonym. Die Gemeinschaft ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden; sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. Unser Hauptzweck ist, unsere Hochsensibilität bewusst zu leben und andere bei ihrer Bewusstwerdung zu begleiten.

KAPITEL ZWEI

Es gibt eine Lösung

Wir alle kennen unzählige Menschen, die heute noch genauso verzweifelt und sinnverloren sind, wie einst unsere beiden Freunde. Ihnen ähnlich, haben bereits sehr viele Betroffene durch eine schrittweise Bewusstwerdung ihren Weg und Platz in der Gesellschaft (wieder)finden dürfen. Sie lernten die Ursachen für ihre Probleme zu erkennen, konnten aufgetretene Symptomatiken benennen lernen und dadurch wiederum degenerative Prozesse zum Stillstand bringen. Sich selbst und anderen verhalfen sie dadurch zu spürbarer Lebensfreude, neuem Glück und neuer Freiheit.

„Anonyme Hochsensible“ begreifen sich selbst als einfache Menschen. Alle Schichten und Kreise sind bei uns vertreten, ebenso wie alle beruflichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen, ethnischen und religiösen Gesinnungen. Wir sind Menschen, die für gewöhnlich keinen Kontakt miteinander pflegen würden. Dennoch besteht zwischen uns eine Art Magie, die mit einer spürbaren Sympathie, mitfühlender Anteilnahme, einem wohlwollenden Entgegenkommen und freundschaftlichem Verständnis einhergeht. Diese „Magie des Zufalls“ ist einfach unbeschreiblich schön.

Wir fühlen uns wie die Passagiere eines Rettungsbootes, die nach dem Untergang eines Ozeanriesen und ihrer Rettung aus Seenot von dieser unsagbaren Dankbarkeit und Demut erfüllt werden. Die Freude über das Entkommen aus der Katastrophe hört nicht auf. Ja, sogar dann nicht, wenn jeder von uns danach wieder seinen eigenen Weg geht. Das Gefühl, gemeinsam eine Höllenfahrt durchstanden zu haben, ist ein Teil jener Kraft, die schlussendlich uns allen innewohnt.

Es ist eine überwältigende Tatsache, dass wir gemeinsam eine Lösungsstrategie für den Umgang mit unserer Hochsensibilität gefunden haben. Wir haben einen Weg erörtert, über den wir uns einig sind und auf dem wir uns im Geiste der Geschwisterlichkeit begegnen. Das ist die Botschaft, die dieses Buch all jenen Menschen überbringen möchte, die heute noch unter körperlichen, geistigen, seelischen und/oder psychischen Beschwerden leiden.

Die Vulnerabilität beeinträchtigt unser eigenes Leben und unsere Umwelt so sehr, wie keine andere Sinnesstörung. Hat jemand Krebs oder eine andere körperliche Beeinträchtigung, die auf eine plausible Ursache zurückzuführen ist, erfährt er von den meisten Menschen Zuwendung und wird umsorgt; die wenigsten werden darüber verärgert sein, dass es ihm schlecht geht. Auch dann nicht, wenn dem Betroffenen bzw. seinen Angehörigen der Verlust aller Annehmlichkeiten droht, die den materiellen Werten eines Lebens zuzuschreiben sind. Jeder Kranke zieht nämlich immer auch diejenigen in Mitleidenschaft, deren Leben in irgendeiner Form mit dem Hauptleidtragenden verbunden ist.

Ganz anders verhält es sich bei psychisch kranken Menschen. Vor allem psychische Erkrankungen rufen in den meisten Fällen nichts als Missverständnisse, tiefe Verärgerung, finanzielle Unsicherheit, die Aufgabe alter Wertvorstellungen, verstörte und abweisende Freunde, enttäuschte Arbeitgeber oder religiöse Fanatiker auf den Plan. In wie vielen „Fällen“ bedeutet es zudem ein grausames Leben für unschuldige Kinder, unglückliche Partner und Eltern?

Deshalb brauchen gerade seelisch Gekränkte und psychisch Erkrankte – nämlich, noch bevor sie erkranken – adäquate Möglichkeiten, sich der Ursache ihrer Erkrankungen bzw. Störungen bewusstzuwerden. Denn nur dann können sie auch lernen, sich entsprechend zu schützen. Sind sie nämlich durch anhaltende Kränkung und Reizüberflutung erst einmal krank geworden, verstößt dies nicht nur gegen geltendes Menschenrecht, sondern kostet zudem der Allgemeinheit sehr viel Geld.

Stellen wir uns an dieser Stelle einmal vor, dass einem Rollstuhlfahrer kein barrierefreier Zugang zur Gesellschaft ermöglicht wird. In diesem Fall schreit die Menge unverblümt: „Ach! Wie furchtbar und schrecklich!“. Auf einem Menschen mit psychischer Erkrankung hingegen tritt die überwiegende Mehrheit herum. Kann ein Betroffener den an ihn gestellten Anforderungen bzw. Repressalien nicht mehr standhalten und rastet er eines Tages im Affekt völlig aus, schreien sie dann alle: „Hilfe! Ein Verrückter, ein Gefährder! Eingesperrt gehört er!“ Und hierbei reden wir ganz bestimmt nicht von bitteren Einzelfällen, sondern in trauriger Gewissheit darüber, was sich Tag für Tag in unserer „sozialisierten Gesellschaft“ abspielt.

Darum bemühen wir uns, dass, wenn irgendjemand irgendwo um Hilfe ruft, die Hand der „Anonyme Hochsensible“ ausgestreckt ist, denn dafür sind wir aufgrund unserer Veranlagung verantwortlich! So wünschen wir uns, dass dieses Buch in erster Linie diejenigen informiert und tröstet, die direkt oder indirekt von den Folgen der hierin aufgezeigten Missstände betroffen sind. Hochqualifizierte Experten, die mit uns zu tun hatten, waren manchmal nicht in der Lage, einen erkrankten oder gekränkten Hochsensiblen zu ermutigen, rückhaltlos über seinen wirklichen Zustand, und die damit in Zusammenhang stehenden Gedanken und Gefühle, zu sprechen. Als Grund dafür vermuten wir Angst, Scham und Schuldgefühle der Betroffenen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Lebenspartner, Eltern und nahestehende Freunde uns für gewöhnlich als noch unzulänglicher wahrnahmen, als es Psychiater oder Ärzte nach einer etwaigen Einweisung in eine Anstalt taten.

So kamen wir zum Schluss, dass es durchaus Berechtigung hat, uns im gegenständlichen Buch durchwegs am Beispiel des Alkoholsüchtigen zu orientieren. Denn wir glauben erkannt zu haben, dass vor allem hochsensible Menschen durch langanhaltende Überforderung zu selbstsüchtigem Verhalten neigen. Substanz- und verhaltensbezogene Süchte ziehen sich wie ein roter Faden durch die verschiedensten Schicksale.

Leider ist es heutzutage immer noch so, dass die Frage nach dem „Warum?“ von Suchterkrankungen für die meisten Menschen keine Rolle spielt. So stufen die meisten „Anonyme Alkoholiker“ diese Frage sogar als bedeutungslos und irreführend ein, weil sie ihrer Ansicht nach die Illusion schüren würde, dass ein Süchtiger seine Sucht irgendwann einmal womöglich doch aus Eigenverantwortung kontrollieren könnte. Die notwendige Kapitulation, die ein Betroffener gegenüber seiner Erkrankung im ersten Schritt unumgänglich zu vollziehen hat, würde somit verhindert werden. „Whying is dying.“ heißt demnach ein Spruch in den englischsprachigen Selbsthilfe-Meetings der AA. Was aber, wenn Sucht lediglich als logische Konsequenz einer fehlgeleiteten individuellen Entwicklung des Menschen zu seiner größtmöglichen geistigen Entfaltung zu begreifen wäre?

Für uns hat sich herauskristallisiert, dass der Spiritualität bei der Heilung von Suchterkrankungen – in welcher Form auch immer – eine wesentliche und zentrale Rolle zukommt. Dennoch haben wir uns bemüht, auch jenen Menschen, die sich selbst als Nichtspirituelle begreifen, mit der vorliegenden Lektüre eine Handreichung anzubieten, durch deren Anwendung sie einfach besser, friedvoller und gesünder durchs Leben kommen. Demnach begründet sich im Hochsensibilitätsmodell von Aron & Aron zumindest eine indirekte Antwort auf die grundlegendsten Fragen eines Menschen, die er sich im Laufe seines Lebens stellt. Der Hochsensibilitätsgedanke kann dabei helfen, persönliche Beschwerden aus einer sehr reduktionistischen Sicht auf ein einfaches Ursache-Wirkungs-Prinzip zurückführen. (vgl. Schmidt, 2011; Sucht – Fehlgeleitete spirituelle Suche?) Ehe nicht ein solches Selbstverständnis zustande gekommen ist, kann beim noch gekränkten und erkrankten hochsensiblen Menschen nur wenig bis gar nichts erreicht werden. Erst, wenn die Frage „Warum bin ich, wie ich bin?“ geklärt wurde, kann auch eine Antwort auf die Frage „Wofür lohnt es sich, mich am Gelingen der Gesellschaft zu beteiligen?“ gefunden werden.

Der leidgeprüfte „Anonyme Hochsensible“, der auf einen Noch-Gekränkten zugeht, stand selbst einmal vor ähnlichen Herausforderungen. Er weiß, wovon der andere spricht. Aus der inneren Haltung des Leiderfahrenen erkennt der noch Leidende, dass sein Gegenüber der Mensch mit einer ehrlichen Antwort ist. Ein „Anonyme Hochsensible“ hat nicht die Einstellung „Ich bin besser als du!“. Im Gegenteil: Was ihn leitet, ist der aufrichtige Wunsch, mit selbst- und fremdschädigendem Verhalten aufzuhören. Er fordert keine Beiträge ein, es werden keine eigennützigen Zwecke verfolgt, es wird niemandem nach dem Munde geredet, es müssen auch keine Moralpredigten ertragen werden. Das sind die wirksamsten Voraussetzungen, damit ein hilfesuchender Bedürftiger aufstehen und mit neuer...

Erscheint lt. Verlag 11.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-99152-087-7 / 3991520877
ISBN-13 978-3-99152-087-0 / 9783991520870
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