Prävention von Sportverletzungen - Anatomie (eBook)

Ihr illustrierter Begleiter, um belastbarer zu werden und beschwerdefrei zu trainieren
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
256 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2157-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Prävention von Sportverletzungen - Anatomie -  David Potach,  Erik Meira
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Richtig trainieren, verletzungsfrei bleiben Sind Sie ambitionierter Freizeitathlet oder Leistungssportler? Dann mussten Sie sich mit Sicherheit schon einmal in Ihrem Leben mit einer Verletzung auseinandersetzen. Sei es nur ein verstauchter Knöchel oder eine Sehnenscheidenentzündung – Beschwerden können sich langfristig auf die Performance auswirken und auch die Lebensqualität beeinträchtigen. Falsches Training, schlechte Vorbereitung oder zu hohe Belastungen gehören zu den häufigsten Auslösern. Die Physiotherapeuten David Potach und Erik Meira zeigen, wie Sie sich durch gezieltes Krafttraining effektiv und präventiv vor Verletzungen schützen können. Die Grundlagen verstehen Wie entstehen Sportverletzungen? Welche Arten gibt es? Und welche Muskeln werden bei unterschiedlichen Bewegungsabläufen beansprucht? Um zu verstehen, wie Sie Verletzungen vorbeugen können, gilt es erst einmal, die anatomischen Grundlagen hinter den Mechanismen des Körpers zu begreifen. Anhand der über 150 detaillierten Farbillustrationen werden Ihnen diese Prinzipien anschaulich und leicht verständlich erklärt. Prävention leicht gemacht Von Kopf bis Fuß erfahren Sie, welche Körperbereiche je nach Sportart besonders strapaziert werden und wo die Gefahren für gängige Beschwerden wie • Tennisarm, • Läuferknie, • Gehirnerschütterung, • einem Riss in der Rotatorenmanschette oder • Verstauchungen in Rücken, Hüfte und Oberschenkel liegen. Mit 55 sorgsam ausgewählten Übungen können Sie einzelne Muskelgruppen, Sehnen, Bänder und Gelenke gezielt stärken. Zusätzliche Tipps und Tricks zur Erstellung eines eigenen Trainingsplans garantieren die leichte Integration in Ihre bestehende Sportroutine. Ein Buch für alle Von dem kompakten Wissen profitieren Profiathleten und Einsteiger aus den unterschiedlichsten Bereichen – ob Fußball, Eishockey, Volleyball, Schwimmen, Gymnastik oder Football. Nutzen Sie es, um nachhaltig zu trainieren, Ihren Körper widerstandsfähiger zu machen und verletzungsfrei zu bleiben!

David Potach ist zertifizierter Physiotherapeut, Personal Trainer und Spezialist für Kraft und Konditionierung. Seit mehr als 20 Jahren hilft er Sportlern, ihre Performance zu maximieren. Neben seiner Tätigkeit als Coach schreibt er Artikel zu den Themen Krafttraining, Verletzungsprävention und Rehabilitation für renommierte Fachzeitschriften. 2005 wurde er von der National Strength and Conditioning Association (NSCA) als Sportmediziner des Jahres ausgezeichnet. Erik Meira ist zertifizierter Sporttherapeut und Kraft- und Konditionierungsspezialist. Sein Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Sportverletzungen. Daneben berät er zahlreiche Profisportligen wie die NFL oder NBA. In seinem Podcast »PT Inquest« und auf seiner Website »The Science PT« klärt Erik Meira zusätzlich über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden der Physiotherapie auf.

David Potach ist zertifizierter Physiotherapeut, Personal Trainer und Spezialist für Kraft und Konditionierung. Seit mehr als 20 Jahren hilft er Sportlern, ihre Performance zu maximieren. Neben seiner Tätigkeit als Coach schreibt er Artikel zu den Themen Krafttraining, Verletzungsprävention und Rehabilitation für renommierte Fachzeitschriften. 2005 wurde er von der National Strength and Conditioning Association (NSCA) als Sportmediziner des Jahres ausgezeichnet. Erik Meira ist zertifizierter Sporttherapeut und Kraft- und Konditionierungsspezialist. Sein Schwerpunkt liegt in der Behandlung von Sportverletzungen. Daneben berät er zahlreiche Profisportligen wie die NFL oder NBA. In seinem Podcast »PT Inquest« und auf seiner Website »The Science PT« klärt Erik Meira zusätzlich über die unterschiedlichen Behandlungsmethoden der Physiotherapie auf.

Einleitung


Ein aktiver Lebensstil ist ein wichtiger Baustein für lebenslange Gesundheit. Körperliche Aktivität stärkt Herz und Muskeln, verbessert die Ausdauer und Kognition und hilft, einem hohen Blutzuckerspiegel und Übergewicht entgegenzuwirken. Erfreulicherweise haben viele Menschen begriffen, dass körperliche Aktivität viele Vorteile mit sich bringt: In den letzten 20 Jahren ist der Bevölkerungsanteil, der regelmäßig Sport treibt und sich bewegt, insgesamt gestiegen. Sieht man sich diese Zahlen genauer an, fällt jedoch auf, dass immer weniger Teamsport betrieben wird, der feste Trainingszeiten erfordert, und dass die Ausübung körperlicher Aktivitäten mit zunehmendem Alter ebenfalls nachlässt. Obwohl diese Tendenzen auf viele Faktoren zurückgeführt werden können, sind nachlassende Gesundheit und Verletzungen häufig genannte Ursachen. Viele Athleten gehen schon in jungen Jahren in den sportlichen »Ruhestand«, weil sie sich verletzen und anschließend nicht in der Lage sind, ihren alten Leistungsstand zu erreichen. Weil körperliche Aktivität mit vielen Vorteilen verbunden ist, ist es ratsam, Mittel und Wege zu finden, mit denen man das Verletzungsrisiko senken und fit und aktiv bleiben kann, auch wenn man den Zenit seiner physischen Leistungsfähigkeit überschritten hat.

In Bezug auf Sport, Bewegung und körperliche Aktivität verfolgt Verletzungsprävention das Ziel, eine gesunde Lebensweise zu fördern, indem das Verletzungsrisiko von Einzelsportlern und Mannschaften verringert und ihre Gesundheit und Lebensqualität verbessert wird. Dies wird am besten durch die Ausführung bestimmter Übungen erreicht, deren Wirkung sich in Kombination mit der korrekten Workout- und Trainingssteuerung sowie deren zeitlicher Abstimmung voll entfaltet.

Aber ist es überhaupt möglich, Verletzungen zu verhindern? Bevor diese Frage beantwortet werden kann, gilt es den Begriff »Verletzungsprävention« genau zu definieren – und das ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint.

Verletzung


Eine Verletzung ist die Beschädigung einer spezifischen Struktur, die oft zu einer Einschränkung ihrer spezifischen Funktion führt. Verletzungen werden in der Regel durch die Interaktion des Körpers mit einem externen Objekt verursacht – zum Beispiel führt ein Sturz dazu, dass der Körper so mit dem Boden (externes Objekt) in Kontakt tritt, dass eine Verletzung die Folge ist. Sie können aber auch durch Beschleunigung, Abbremsen, abrupte Richtungswechsel und Überlastung aufgrund von zu vielen Spielen in zu kurzer Zeit auftreten oder wenn der Körper nicht ausreichend auf die Sportart, Aktivität oder Trainingseinheit vorbereitet wird.

Verletzungsprävention


Der Begriff »Prävention« beschreibt in der Regel eine Maßnahme, die vorgenommen wird, damit etwas aufhört oder unterbunden wird, bedeutet aber auch, ein Ereignis hinauszuzögern, zu verhindern oder ihm zuvorzukommen. Deshalb ist unsere Definition von »Verletzungsprävention« – wie in den folgenden Kapiteln besprochen – die Verringerung der Wahrscheinlichkeit einer Verletzung, bevor diese auftritt. Wir glauben nicht, dass es möglich ist, jede Verletzung zu verhindern. Vielmehr glauben wir, dass man durch die proaktive Berücksichtigung spezifischer Risikofaktoren vor dem Eintreten einer Verletzung – beispielsweise durch die Ausführung bestimmter Übungen und die Anwendung angemessener Trainings- und Aktivitätsprinzipien – einige Verletzungen durchaus verhindern und das Risiko und Ausmaß anderer Verletzungen reduzieren kann. Wir werden daher weiterhin den Begriff »Prävention« benutzen und in diesem Zusammenhang die eben beschriebene Definition verwenden.

Geringere Verletzungsrate


Egal ob der Fokus auf anatomischen Strukturen wie dem vorderen Kreuzband, dem Fußgelenk oder der ischiokruralen Muskulatur oder auf bestimmten Sportlern wie Läufern, Ringern oder Fußballern liegt – die wissenschaftliche Evidenz spricht eindeutig dafür, dass das Verletzungsrisiko mit entsprechenden Präventionsprogrammen gesenkt werden kann. In manchen Studien konnte sogar nachgewiesen werden, dass die Teilnahme an einem solchen Programm das Verletzungsrisiko um bis zu 75 Prozent zu reduzieren vermag! Zu den erforschten Verletzungspräventionsprogrammen zählen Maßnahmen für spezifische Verletzungen wie:

  • Riss des vorderen Kreuzbandes (Arden et al. 2018; Petushek et al. 2019; Tanaka et al. 2020),
  • Verstauchung des Fußgelenks (Vuurberg et al. 2018),
  • Zerrung der ischiokruralen Muskulatur (Ayala et al. 2019; van Dyk et al. 2019),
  • Muskelzerrung des unteren Rückens (Shiri et al. 2018),
  • Schulterinstabilität (Niederbracht et al. 2018) und
  • Gehirnerschütterung (Schneider et al. 2017).

Diese Forschung berücksichtigt auch Verletzungspräventionsprogramme für bestimmte Sportarten und Aktivitäten wie beispielsweise:

  • Werfen (Wilk et al. 2021),
  • Laufen (Taddei et al. 2020; Warden et al. 2014),
  • Fußball (Crossley et al. 2020),
  • Ringen (Grindstaff und Potach 2006),
  • Turnen (Sands 2000),
  • Tanzen (Fuller et al. 2020) und
  • Basketball (Cherni et al. 2019).

Es hat sich gezeigt, dass diese Programme – und viele andere – das Verletzungsrisiko senken. Darüber hinaus haben zahlreiche Organisationen ihre eigenen Verletzungspräventionsprogramme entwickelt. Die meisten von ihnen haben sich auf das vordere Kreuzband konzentriert, unter anderem:

  • 11+ (früher bekannt unter dem Namen FIFA 11+) (FIFA Medical Network),
  • Sportsmetrics (University of Cincinnati),
  • PEP (Prevent Injury, Enhance Performance) Program (Santa Monica Sports Medicine Research Foundation),
  • Knäkontroll (ein Gemeinschaftsprojekt des schwedischen Fußballverbands mit der Folksam-Versicherungsgruppe und SISU Förlag) und
  • Thrower’s Ten (American Sports Medicine Institute).

Allen Programmen gemeinsam ist die Empfehlung, verschiedene Übungen zur Steigerung der Kraft, Explosivität, Schnelligkeit, Gewandtheit und aeroben Ausdauer auszuführen. An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit im Rahmen der Verletzungsprävention zu uneindeutigen Ergebnissen geführt haben.

Verletzungsprävalenz


Die Teilnahme an Verletzungspräventionsprogrammen wird allen Athleten empfohlen, ist aber vor allem in Sportarten wichtig, in denen man häufig aus dem Springen landen, abbremsen und die Laufrichtung wechseln muss, wie Fußball, Basketball, Football und Volleyball. Athleten, die diese Sportarten betreiben, verletzten sich tendenziell häufiger als andere Sportler. Verletzungsprävention empfiehlt sich auch für Baseballspieler, die anfälliger für Schulter- und Ellenbogenverletzungen sind – vor allem Pitcher (Werfer) und Catcher (Fänger), deren jeweilige Spielposition mit einer insgesamt höheren Anzahl an Würfen verbunden ist, die überdies mit höherer Geschwindigkeit erfolgen.

Obwohl Verletzungen des vorderen Kreuzbands bei Männern häufiger vorkommen als bei Frauen, haben Sportlerinnen, vor allem Fußballerinnen und Basketballerinnen, ein sechsmal höheres Verletzungsrisiko als ihre männlichen Kollegen – eine Verletzungsrate, die mit der von männlichen Footballspielern vergleichbar ist. Aufgrund dieser Häufigkeit empfehlen wir allen Athletinnen – vor allem in risikoreichen Sportarten wie Fußball und Basketball – und männlichen Footballspielern die Teilnahme an speziellen Programmen zur Prävention von Verletzungen des vorderen Kreuzbands.

Praktische Umsetzung


Obwohl nahezu 90 Prozent der befragten Athleten ihr Interesse an der aktiven Durchführung eines Verletzungspräventionsprogramms äußerten, haben bedauerlicherweise weniger als 20 Prozent an einem solchen Programm teilgenommen. Außerdem verordnen weniger als 33 Prozent der Jugendfußballtrainer ihren Spielern ein Verletzungspräventionsprogramm. Das liegt unter anderem an folgenden Gründen:

  • Unwissenheit: Doch selbst als die Trainer über das nötige Wissen verfügten, ließ nur die Hälfte von ihnen ihre Sportler entsprechende Übungen ausführen (Sugimoto et al. 2017).
  • Fehlendes Bewusstsein: Nur 33 Prozent der Sportler sind sich überhaupt der Tatsache bewusst, dass es Verletzungspräventionsprogramme gibt (Tanaka 2020).
  • Zeitmangel: Obwohl die meisten Programme nicht mehr als 15 Minuten dauern, sind viele Trainer nicht bereit, ihre Trainingszeit dafür zu opfern.

Mit diesem Buch möchten wir ein grundlegendes Verständnis dafür vermitteln, warum Verletzungen entstehen, auf welchen Prinzipien Verletzungspräventionsprogramme beruhen und welche gängigen Präventionsübungen angewendet werden können, um das Verletzungsrisiko zu senken. Obwohl die Gestaltung und die Durchführung dieser Programme keine Verletzungsfreiheit garantieren, glauben wir, dass man das Verletzungsrisiko mit einem überschaubaren Zeitaufwand deutlich senken kann und sich dadurch, als zusätzlicher Vorteil, sogar die sportliche Leistung verbessern sollte.

Hierfür werden allgemeine physiologische und trainingsspezifische Prinzipien vorgestellt, die angewendet werden, um Verletzungspräventionsprogramme zu gestalten. Auf dieses Hintergrundmaterial folgen Kapitel mit der ausführlichen Beschreibung von Übungen, die das Risiko für...

Erscheint lt. Verlag 17.9.2023
Reihe/Serie Sportanatomie
Übersetzer Kimiko Leibnitz
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Allgemeines / Lexika
Schlagworte Achillessehne • Baseball • Basketball • Gelenkschmerzen • Knieschmerzen • Leistungssport • Leistungssteigerung • Muskelfaserriss • Physiotherapie • Plantarfasziitis • Rehabilitation • Rückenschmerzen • Schulterschmerzen • Squat • Warm-up • Zerrung
ISBN-10 3-7453-2157-X / 374532157X
ISBN-13 978-3-7453-2157-9 / 9783745321579
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