Kopf aus - Lust an (eBook)

Wie du deine Lustlosigkeit überwindest und ein erfülltes Sexleben führst. Mehr Spaß am Sex mit der Lustfaktor-Methode. Ratgeber für mehr Sinnlichkeit und Erotik
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
240 Seiten
mvg Verlag
978-3-96121-958-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kopf aus - Lust an -  Julia Henchen
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Wenn die Lust nicht kommen will, kann das zahlreiche Gründe haben: Stress, körperliche Veränderungen oder persönliche Erlebnisse, die uns belasten. Auch in langjährigen Partnerschaften gibt es Phasen, in denen die Leidenschaft mal Pause hat. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge. Aber wir müssen die Lustlosigkeit nicht einfach hinnehmen, denn es gibt wirksame Methoden, um wieder mehr Spaß am Sex zu haben. Die bekannte Paar- und Sexualtherapeutin Julia Henchen zeigt, woran es liegt, wenn die Lust auf Sex schwindet, und wie es gelingt, wieder ein erfülltes Sexualleben genießen zu können. Mit ihrer wirksamen Lustfaktor-Methode zeigt sie in vier Schritten den Weg zu einem Liebesleben voller prickelnder Erotik.

Julia Henchen ist systemische Paar- und Sexualtherapeutin und Sexualpädagogin. Ihr Fokus liegt in ihrer Arbeit klar auf der Lust und der Lustlosigkeit. In ihre Praxis kommen Menschen mit Orgasmusproblemen, fehlender Lust oder Beziehungsproblemen. Auf Instagram betreibt sie den reichweitenstarken Kanal Lustfaktor, auf dem sie Fragen aus der Community beantwortet sowie Mythen und verbreitete Glaubenssätze entlarvt. Sie lebt in der Nähe von Stuttgart, wo sie auch ihre eigene Praxis betreibt.

Julia Henchen ist systemische Paar- und Sexualtherapeutin und Sexualpädagogin. Ihr Fokus liegt in ihrer Arbeit klar auf der Lust und der Lustlosigkeit. In ihre Praxis kommen Menschen mit Orgasmusproblemen, fehlender Lust oder Beziehungsproblemen. Auf Instagram betreibt sie den reichweitenstarken Kanal Lustfaktor, auf dem sie Fragen aus der Community beantwortet sowie Mythen und verbreitete Glaubenssätze entlarvt. Sie lebt in der Nähe von Stuttgart, wo sie auch ihre eigene Praxis betreibt.

WAS IST LUST?


Die entscheidende Frage, ob der Sex Spaß macht, ist also, ob du Lust dabei empfindest. Was aber ist Lust? Ich möchte es dir anhand eines Beispiels genau erklären: Magst du Pizza? Ich liebe Pizza und mein Partner hat dafür einiges in der Küche perfektioniert. Wir haben einen Pizzastein für den Ofen. Den Teig bereiten wir aus zwei verschiedenen Mehlsorten zu, der 48 Stunden reift, bevor wir ihn backen. Wenn ich so über Pizza schreibe, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ehrlich gesagt habe ich nun richtig Lust auf Pizza – du auch? Belegt mit frischen Tomaten, leckerem Basilikum und saftigem Mozzarella di Bufala. Diesen lege ich immer erst am Ende auf die heiße Pizza, wenn sie aus dem Ofen kommt. Oh Mann, wie der Käse dann langsam verläuft – das ist einfach sooooo lecker. Ich liebe diese Abende mit Pizza, meinem Partner, einem tollen Film. Was ist also Lust? Gute Überleitung, oder? Wir könnten sagen, es ist die Vorfreude auf das ist, was kommt und mein Benefit ist klar: leckeres Essen, einen gemütlichen Abend mit meinem Partner, Entspannung.

Was denkst du nun? Was hat Pizza mit Sex zu tun? Stell dir vor, du würdest dich auf deinen Sex am Abend genauso freuen, wie ich mich auf diese Pizza. Lust ist die Vorfreude auf das, was kommt. Es ist die Vorfreude auf ein positives Gefühl. Du hast etwas von diesem Abend, einen persönlichen Glücksmoment, einen Benefit.

Und nun stell dir einmal vor, Pizza schmeckt dir nicht. Angenommen, Pizza gibt dir kein gutes Gefühl, dann wäre es auch kein erstrebenswertes Ziel. Du hättest keinen Vorteil davon, dich auf diesen Abend zu freuen. Beim Sex ist das ganz genauso: Wenn du keinen Benefit daraus ziehen kannst, du keine Vorfreude verspürst, sondern vielmehr darüber nachdenkst, wie lästig das nun wird, wirst du keine Lust empfinden und letztendlich keinen Spaß am Sex haben. Es lohnt sich einfach nicht. Aber stell dir vor, du hättest eine andere Einstellung zu Sex. Stell dir vor, du würdest Sex als etwas Wichtiges wahrnehmen, das ein Bedürfnis erfüllt, dich gut fühlen lässt oder woran du Spaß hast. Stell dir vor, du könntest dem Abend mit Sex genauso entgegenfiebern wie einem Pizzaabend.

In Langzeitbeziehungen verändern sich aber häufig die Gründe und somit die Bedürfnisse, warum wir Sex haben. Zu Beginn einer Beziehung wollen wir dem anderen meist gefallen (auch sexuell), ihn an uns binden. Sex ist aufregend, wie erkunden den anderen und sehnen uns nach Berührungen. Wir wollen Abenteuer erleben, romantische Verbindungen spüren und aufbauen. Um den stressigen Alltag machen wir uns weniger Gedanken. Unsere Prioritäten ändern sich aber mit der Zeit und der Aufwand für Sex wird immer größer, wenn du dich doch eigentlich nur auf die Couch legen möchtest. Es gibt keinen Grund mehr für Sex. Zum einen, weil wir schon alles durch Sex »erreicht« haben (Bindung herstellen, gefallen wollen), was wir durch Sex erreichen wollten, und zum anderen haben Frauen selten gelernt, ihre Lust egoistisch zu leben und die weibliche Lust in den Vordergrund zu stellen. Wie können wir Sex genießen, ohne den Fokus darauf zu richten, für jemand anderen sexuell zu sein? Wenn dieser Faktor wegfällt, geht es plötzlich darum, deine wahrhaftige Lust zu erkennen und zu leben, dich selbst in den Fokus zu stellen und das einzufordern, was du brauchst. Doch Frauen lernen kaum, dass es beim Sex auch um sie gehen darf.

Um Lust zu spüren, müssen wir uns zum einen erlauben, Lust haben zu dürfen, Lust einzufordern und zusätzlich den Anreiz verändern. Sex muss sich wieder lohnen und dafür braucht es Lust. Wenn wir etwas genießen, wollen wir es wieder erleben. Wenn wir es nicht gut finden, brauchen wir es nicht.

Das ist aber nicht so einfach, wie es jetzt klingt. Wir machen uns verdammt viel Druck und schreiben unserem Sex sehr viel zu: Liebe, Sinnlichkeit, Leidenschaft, Erotik, Verbundenheit. Wir erwarten viel von Sex, denn er muss perfekt sein und sich genauso anfühlen, wie wir ihn uns in unserer Vorstellung ausmalen. Oder wie damals, vor sieben Jahren im Urlaub. Wir wünschen uns spontane Erotik, dass wir übereinander herfallen und uns in Beziehungen immer und zu jeder Sekunde anziehend finden. Dann würde es sich lohnen, oder? Und es hat ja auch schon einmal geklappt. Damals vor sieben Jahren im Urlaub. Wenn aber all das nicht zutrifft, grübeln wir, bekommen Angst und fragen uns, was in unserer Beziehung nicht stimmt. Wenn Sex nicht so erotisch ist wie erhofft, sind wir enttäuscht und fragen uns, ob diese eine Affäre mit Johannes damals vor zehn Jahren nicht hätte etwas werden können, denn dieser Sex war sooooo anders. Wir blenden aus, dass Johannes nur dann erreichbar war, wenn er Sex wollte, wir uns währenddessen immer schlecht fühlten und uns damals schworen, niemals wieder solch unerreichbare und ignorante Männer in unser Leben oder Bett zu lassen. Und ehrlich gesagt war der Sex verdammt schlecht, aber wir glorifizieren ihn, weil wir nach Lösungen suchen. Warum erwarten wir so viel von Sex? Bei Pizza ist es doch auch okay, wenn wir sie ab und an beim Lieferdienst um die Ecke bestellen, auch wenn sie nicht perfekt, aber vollkommen ausreichend ist – je nach Kontext, je nachdem, was wir gerade brauchen und wollen.

Nehmen wir mal an, Sex wäre eine Sache, die dir guttut. Sie lässt dich gut fühlen, sie entspannt dich und befriedigt deine Bedürfnisse. Mal schnell, mal ausgiebig. Du könntest immer dann darauf zurückgreifen, wenn du das Bedürfnis danach hast. Hättest du dann häufiger Lust?

DIE LÖSUNG: SO MACHST DU DIR LUST


Um Lust zu haben, müssen wir sie uns machen. Die meisten Menschen haben eine gegenteilige Vorstellung davon. Sie denken, dass Lust immer spontan über uns kommt – dem ist aber nicht so. Wenn wir Lust haben, reagieren wir immer auf einen sexuellen Reiz. Das kann ein Gedanke, eine Erinnerung oder eine Filmszene sein oder aber eine Berührung unseres Partners, zum Beispiel ein Kuss. Wir benötigen immer einen Reiz, worauf eine körperliche Reaktion folgt, wie zum Beispiel, dass die Vagina feucht wird.

Spontaner Sex wird von uns glorifiziert, da es schon ein paar Mal funktioniert hat. Du weißt schon, damals im Urlaub oder nach diesem einen großartigen Abend mit Freund*innen. Plötzlich war die Lust da und der Sex war fantastisch. Dieser Sex wird dann zu unserem Vergleichsobjekt, und sobald der Sex nicht so großartig, spontan und beflügelnd war wie damals, malen wir uns die schlimmsten Szenarien aus: Mit dieser Beziehung geht es bergab. Und zack, ist da wieder Johannes und die Frage »War das alles? Sind die besten Jahre schon vorbei?«.

Ich kann dich beruhigen: Nein, die besten Jahre liegen vor dir. Du kannst an deiner derzeitigen Situation etwas verändern und wieder großartigen, spannenden und heißen Sex mit deinem Partner haben. Wichtig ist zu verstehen, dass du deine Lust bewusst und aktiv beeinflussen kannst. Wie? Überlege dir, wie dein Sexleben sein müsste, damit du wieder Lust darauf hast. Was brauchst du, um Sex zu genießen und zu wollen? Wie schlimm wäre es, wenn der Sex nicht jedes Mal eine Explosion wäre? Was war damals anders im Urlaub, als alles so perfekt war? Kann es sein, dass du weniger gestresst, weniger im Kopf und mehr bei dir warst? Erforsche, was dein Benefit von Sex sein könnte – und wir legen auch direkt im nächsten Kapitel damit los.

ZUSAMMENFASSUNG

  • Da wir selten einen realen Einblick in das Sexleben anderer haben, vergleichen wir uns mit einer Illusion und haben häufig das Gefühl, zu wenig Sex zu haben. Durch diesen Vergleich entsteht häufig ein Mangelgefühl in Bezug auf unsere Intimität.
  • Frauen übernehmen in Beziehungen meist die Verantwortung für Gesundheit und die gemeinsame Sexualität. Bei Unzufriedenheit kümmern sie sich in der Regel darum, dass es wieder läuft. Sie tragen die Schuld und die Last auf ihren Schultern. Bei Lustlosigkeit sind jedoch zwei (oder mehrere Menschen) verantwortlich – in der Regel sogar 50 Prozent zu 50 Prozent – denn jede Person trägt dazu bei, dass Lustlosigkeit vorhanden ist.
  • Der Vergleich mit dem Sex, den wir früher (vermutlich) einmal hatten, verursacht Druck und verhindert, dass wir Sex auch dann genießen können, wenn er nicht perfekt ist.
  • Sexuelle Lustlosigkeit ist ein strukturelles und gesellschaftliches Problem, da wir Kinder und Jugendliche nicht sexpositiv aufklären und somit Mythen reproduziert werden, die zu Lustlosigkeit führen können.
  • Für viele Frauen ist Sex mit Unbehagen verbunden. Sie haben Schmerzen oder versuchen sich vor ihnen zu schützen. Sex bedeutet für viele Frauen außerdem ein Gefühl von ausgeliefert sein. Sicherheit und Geborgenheit sind jedoch Grundvoraussetzungen für ein gutes Gefühl und dafür, sich beim Sex fallen zu lassen.
  • Lustlosigkeit kann die Chance sein, dich selbst und deine/-n Partner*in (neu) kennenzulernen und die bisherigen Probleme zu überwinden und für zukünftige Krisen gewappnet zu sein. Erkenne die Chance auf Veränderung und Wachstum. Wechsle die Perspektive: weg vom Problem, hin zur Lösung.
  • Ohne Veränderung keine Veränderung. Was soll sich nach diesem Buch in deinem Sexleben positiv verändert haben?

SCHRITT EINS: LUSTKONFLIKTE


Vorfreude ist der Motor für deine Lust. Anders gesagt: Der ganze Aufwand muss sich lohnen. Im ersten Schritt der Lustfaktor-Methode wirst du dich mit allen Konflikten beschäftigen, die dazu führen, dass du momentan keine Lust auf Sex hast.

Unsere Konflikte mit der Lust sind entscheidend dafür, warum wir keine Lust mehr empfinden und keinen Sex mehr haben (wollen). Wenn wir unsere Lustkonflikte identifizieren, können wir verstehen lernen, was wir ändern müssen, um wieder Lust haben zu...

Erscheint lt. Verlag 19.11.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte Atmung • Befriedigung • Bewegung • Beziehung • Bindung • Emotionen • Erregung • Fantasien • Gynäkologe • Hemmungen • Klitoris • Liebesleben • Orgasmus • sexueller Höhepunkt • Sinne • Sinnlichkeit • Stimulation • Vagina • Vertrauen • Vulva • Weibliche Sexualität
ISBN-10 3-96121-958-3 / 3961219583
ISBN-13 978-3-96121-958-2 / 9783961219582
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