After Hour - deine Sprechstunde beim Proktologen (eBook)

Alles, was du wissen musst, zu Verstopfung, Hämorrhoiden, Analfissur, HPV, Darmkrebs und der richtigen Hygiene. Mit einem Vorwort von Volker Wittkamp
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
160 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2189-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

After Hour - deine Sprechstunde beim Proktologen -  Florian Frank
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Alles (P)okay? Von Scham belastet, von Tabus geprägt - dabei benutzen wir es jeden Tag: unser Rektum. Entdecke zusammen mit dem Proktologen Dr. Florian Frank das wohl unterschätzteste Organ in deinem Körper und finde heraus, wie es deine Gesundheit und Lebensqualität beeinflussen kann. Wenn der Po Probleme macht Symptome wie Juckreiz, Brennen, Nässen oder Inkontinenz sollten nicht ignoriert werden, denn diese können erste Anzeichen für ernsthafte Beschwerden sein. Neben Erklärungen zu den klassischen Behandlungsmethoden und Untersuchungen bekommst du zahlreiche Tipps und Tricks an die Hand, mit denen du deinen Analbereich gesund halten und deinen Enddarm optimal unterstützen kannst: • Zehn Regeln für eine darmfreundliche Ernährung • Stuhlgang und Analhygiene - so geht's richtig • Den Darm mit Bewegung im Alltag fit halten Sicherheit geht vor Für viele Menschen gehört Analverkehr zu einem erfüllten Sexleben. Die korrekte und sorgsame Praxis ist ein wichtiger Aspekt für die Po-Gesundheit. Erfahre, wie du dich aktiv vor ansteckenden Geschlechtskrankheiten - wie HIV, Tripper, HPV oder Chlamydien - schützen und dich perfekt vorbereiten kannst, damit die Liebesnacht reibungslos verläuft. Po-sitiv eingestellt Offen, ehrlich und unverblümt klärt Dr. Florian Frank über Abszesse, Steißbeinfisteln, Prolaps, Feigwarzen, Darmkrebs und Co auf und gibt dir tiefe Einblicke in die Mechanismen des Enddarms, damit dein nächster Gang auf die Toilette garantiert zu einem Po-sitiven Erlebnis wird!

Dr. med. Florian Frank ist Facharzt für Viszeralchirurgie an der München Klinik Neuperlach. Er schloss sein Medizinstudium 2013 in Innsbruck ab und absolvierte seine Assistenzarztausbildung zum Allgemein- und Viszeralchirurgen in Bad Tölz. Nebenbei erlangte er Zusatzqualifikationen zum Proktologen und Ernährungsmediziner. Seit 2023 ist Florian Frank Oberarzt für Viszeralchirurgie mit Spezialisierung auf Koloproktologie. Martina Frank ist Grafikdesignerin und Illustratorin. Seit 2007 arbeitet die gebürtige Münchnerin für unterschiedliche Büros und erstellt Buchcover im Bereich Belletristik und Sachbuch. Nebenbei ist sie als freie Illustratorin tätig und hat bereits erfolgreiche Bücher wie »Fit im Schritt« illustriert.

Dr. med. Florian Frank ist Facharzt für Viszeralchirurgie an der München Klinik Neuperlach. Er schloss sein Medizinstudium 2013 in Innsbruck ab und absolvierte seine Assistenzarztausbildung zum Allgemein- und Viszeralchirurgen in Bad Tölz. Nebenbei erlangte er Zusatzqualifikationen zum Proktologen und Ernährungsmediziner. Seit 2023 ist Florian Frank Oberarzt für Viszeralchirurgie mit Spezialisierung auf Koloproktologie. Martina Frank ist Grafikdesignerin und Illustratorin. Seit 2007 arbeitet die gebürtige Münchnerin für unterschiedliche Büros und erstellt Buchcover im Bereich Belletristik und Sachbuch. Nebenbei ist sie als freie Illustratorin tätig und hat bereits erfolgreiche Bücher wie »Fit im Schritt« illustriert.

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P(r)o-Gesundheit – nicht nur die Toilette zählt


Was kann man selbst zum Erhalt der Darmgesundheit beitragen? Wie entstehen unterschiedliche Farbtöne des Stuhls? Was trägt die Ernährung zur Verdauung bei und was ist beim Toilettengang zu beachten? Und danach? Es gibt viele Dinge in der Lebensführung, die Einfluss auf den Stuhlgang haben. Unsere täglichen Lebensgewohnheiten haben einen Effekt auf die Darmtätigkeit, im Negativen wie im Positiven. Welche Punkte es dabei zu beachten gilt und welche wichtige Rolle eine Pflanze aus Indien dabei einnehmen kann, erfährst du im folgenden Kapitel.

Der Weg in die Toilettenschüssel


Stell dir vor, du hast gerade eine Mahlzeit beendet, bist zufrieden, satt und ruhst dich auf dem Sofa aus. Während du runterfährst, fängt die Arbeit für den Darm gerade erst an. Aber was passiert im Inneren des Körpers weiter mit der Nahrung? Zunächst wird das Essen im Mund zerteilt und mit Speichel vermengt. Nachdem der Speisebrei im Magen bereits zerkleinert wurde und im Dünndarm Verdauungsenzyme dazugegeben wurden, sind bei Ankunft des hier noch recht flüssigen Stuhls im Dickdarm bereits die meisten Nährstoffe und Vitamine aus der Nahrung über den Dünndarm aufgenommen worden. Die Aufgabe des Dickdarms ist nun, dem Stuhl Wasser zu entziehen und dies zurück in den Körper zu bringen. Je mehr sich der Stuhl dem After nähert, desto fester wird dieser also in der Regel. Der Darminhalt wird dann im vorletzten Darmabschnitt, dem Sigma, im linken Unterbauch eingelagert. Dieser s-förmige Teil des Dickdarms ist von seiner Lage variabel und reicht bei manchen Menschen auch bis in den rechten Unterbauch hinüber. Hat sich hier genug Stuhl angesammelt, arbeitet sich die Masse bis in den Mastdarm vor. Damit wir uns dann nicht in die Hose machen, sind mehrere ineinandergreifende Abläufe nötig.

Wie nichts in die Hose geht – die Komponenten der Kontinenz

Die Kontinenz, also die Fähigkeit, Luft und Stuhl zurückzuhalten, wird durch ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Strukturen gewährleistet. Die augenscheinlichste Komponente der Kontinenz ist der Schließmuskel mit seinem inneren und äußeren Anteil. Der innere Schließmuskel ist dabei durchgehend angespannt und lässt sich auch nicht aktiv ansteuern. Der äußere Schließmuskel besteht aus Muskelfasern, wie sie auch in anderen Muskeln des Bewegungsapparats vorkommen, und lässt sich damit aktiv anspannen. Wenn wir folglich den Schließmuskel zusammenkneifen, geschieht dies über den äußeren Anteil.8 Die nächste Komponente, die uns das Zurückhalten des Stuhls ermöglicht, ist die Beckenbodenmuskulatur. Diese umschließt den Mastdarm trichterförmig, wobei sich der bereits erwähnte Musculus puborectalis wie eine u-förmige Schlaufe um den unteren Teil des Mastdarms legt und im angespannten Zustand einen steilen Winkel zwischen Mastdarm und Analkanal herstellt. Damit wird der Übertritt von Stuhl nach außen erschwert. Die Steuerung der Feinkontinenz, also im Prinzip die Abdichtung des Mastdarms für Flüssiges und Luft, ist die Aufgabe der Hämorrhoiden. Diese weiten Blutgefäße sind in Ruhe mit Blut gefüllt und sorgen so im gesunden Zustand für einen sicheren Abschluss des Rektums, in dem sich die Hämorrhoiden wie ein Polster in den oberen Analkanal legen. Hämorrhoiden sind daher eigentlich Helden. Als letzte anatomische Komponente der Kontinenzleistung spielt das Fassungsvermögen des Mastdarms eine Rolle.9 Dieser ist vor allem im oberen Teil dehnbar, womit durch eine Steigerung der Aufnahmekapazität der Druck auf den After reduziert werden kann. Entscheidend für die Frage, ob und wie lange Darminhalt zurückgehalten werden kann, ist zuletzt auch dessen Konsistenz. Jede Person, die sich schon einmal eine Magen-Darm-Grippe zugezogen hat, kann bestätigen, dass bei Durchfall meist eine gewisse Dringlichkeit vorliegt und die nächste Toilette nicht zu weit entfernt sein sollte. Diese Tatsache ist vor allem relevant, wenn eine oder mehrere der eben aufgeführten Strukturen eingeschränkt oder geschädigt sind, zum Beispiel durch Geburtsverletzungen, Operationen oder das Alter. In diesem Fall lässt sich die Kontinenzleistung mittels Einnahme von natürlichen Präparaten, die den Stuhl fester machen, deutlich verbessern. Dadurch, dass das Halten von Stuhl durch verschiedene Mechanismen funktioniert, können die jeweils anderen Systeme den Ausfall einer Komponente meist ausgleichen.

DIE KOMPONENTEN DER KONTINENZ

  • Schließmuskel

  • Beckenbodenmuskulatur

  • Hämorrhoiden

  • Fassungsvermögen des Mastdarms

  • Konsistenz des Darminhalts (als nicht-anatomische Komponente)

Wie wir merken, dass sich ein Toilettengang anbahnt

Wenn sich das Sigma (der vorletzte Darmabschnitt) und das obere Rektum (der letzte Darmabschnitt) durch die regelmäßig stattfindenden Kontraktionswellen des Dickdarms mit Stuhl gefüllt haben, wird der Darminhalt in den mittleren und unteren Mastdarm transportiert. Der Auslöser einer Defäkation (medizinisch für Stuhlgang) wird nun über Dehnungsrezeptoren im Mastdarm in die Wege geleitet. Durch ein Erschlaffen der Puborectalis-Schlinge und eine Streckung des sonst bogenförmig im Kreuzbein liegenden Rektums kommt es dazu, dass der Winkel zwischen Rektum und Analkanal flacher wird.10 Gleichzeitig entleert sich das Blut aus den Hämorrhoiden. Es kommt nun zu einer sogenannten Probedefäkation, bei welcher der Darminhalt mit der Schleimhaut im oberen Teil des Analkanals (Anoderm) in Kontakt kommt.11 Hier trägt die ausgeprägte Versorgung mit Nerven dazu bei, die Konsistenz des Stuhlgangs festzustellen (fest oder flüssig beziehungsweise Luft). Nun kann entschieden werden, ob der Stuhl (oder die Luft) entleert werden oder ob dies zu einem späteren Zeitpunkt geschehen soll. Im ersten Fall bleiben die muskulären Strukturen des Kontinenzapparats erschlafft. Mit oder ohne Unterstützung durch eine kurzfristige Erhöhung des Drucks im Bauchraum durch Pressen tritt der Darminhalt nun ins Freie. Soll der Stuhlgang zurückgehalten werden, wird der äußere Schließmuskel aktiv angespannt. Gleichzeitig füllen sich die Hämorrhoidenpolster wieder mit Blut und die Puborectalis-Schlinge wird durch Muskelanspannung zugezogen. Teilweise kann der Darminhalt auch retrograd, also von After in Richtung weiter innenliegender Darmabschnitte, transportiert werden.12 Der restliche Dickdarm ist nicht zu diesem Manöver in der Lage.

Eine besondere Vernetzung besteht dabei zwischen dem Magen (Gaster) und dem Dickdarm (Colon) durch den sogenannten gastrokolischen Reflex. Etwa 15 Minuten nach der Nahrungsaufnahme in den Magen erfolgt, vermutlich über Dehnungsrezeptoren und Hormone vermittelt, der Weitertransport des Stuhls vor allem im vorletzten (Sigma) und letzten Abschnitt des Darms (Rektum). Recht unmittelbar nach der Nahrungsaufnahme wird dann Stuhldrang wahrgenommen. Hierdurch wird sozusagen Platz geschaffen für neue Aufgaben. Sehr zuverlässig ausgeprägt ist dieser Reflex vor allem bei kleineren Kindern.

Was ist denn nun »normal«?


Aus persönlicher Erfahrung kann ich bestätigen, dass es zumindest unter (jungen) Männern hin und wieder zu Gesprächen über das kommt, was auf der Toilette so passiert. Manch einer berichtet unmittelbar nach der Sitzung auf dem Thron mit stolzgeschwellter Brust davon, was er auf dem stillen Örtchen zustande gebracht hat. Hierbei ist zumindest in Kleingruppen der Abgleich mit dem möglich, was bei einem selbst auf der Toilette so passiert. Doch nicht jede*r möchte so offen über die eigenen Ausscheidungen sprechen. Deshalb sehen wir uns im Folgenden an, was denn von medizinischer Seite so als normaler Stuhlgang betrachtet wird.

Konsistenz und Häufigkeit

Die Erscheinungsform des Stuhls sowie die Häufigkeit der Entleerung ist stark vom individuellen Lebensstil, wie zum Beispiel der Ernährung oder der täglichen Trinkmenge, aber auch von Bewegung, Stress und der Genetik sowie der spezifischen Darmflora abhängig. Als »normal« wird ein großes Geschäft zwischen dreimal täglich und dreimal pro Woche angesehen. Das bedeutet nicht, dass Personen, die lediglich alle vier Tage oder aber viermal täglich Stuhlgang haben, automatisch krank sind. Auch Abweichungen von der »Dreierregel« können normal sein, wenn sonst keine Beschwerden vorliegen. Die Festigkeit oder eben Nicht-Festigkeit des Stuhls hängt ebenfalls von den oben genannten Faktoren ab. Um keine Missverständnisse zwischen ärztlichen Fachpersonen und Patient*in aufkommen zu lassen, hat sich die Anwendung der Bristol-Stuhlformen-Skala bewährt.13 Dadurch wird auch das Beschreiben der Ausscheidungen mit eigenen Worten überflüssig, was manch einem*einer Patient*in unangenehm sein kann. Auf der Skala sieht man auch, dass vor allem die Konsistenz entscheidend...

Erscheint lt. Verlag 20.8.2023
Illustrationen Martina Frank
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Schlagworte Analsex • Anus • Arzt • Ballaststoffe • Beckenboden • Blut im Stuhl • Colitis ulcerosa • Darmspiegelung • Dickdarm • Dünndarm • Durchfall • Fistel • Flohsamenschalen • Gesunde Ernährung • Human papillomavirus • Inkontinenz • Morbus Crohn • Po • Proktologie • Verdauung • Warze
ISBN-10 3-7453-2189-8 / 3745321898
ISBN-13 978-3-7453-2189-0 / 9783745321890
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