MICRODOSING IM VERGLEICH ZUR VOLLEN PSYCHEDELISCHEN DOSIS

Während die volle psychedelische Dosis von Psilocybin oft transzendente Erfahrungen hervorruft, bietet das Microdosing eine sanftere, aber dennoch wirkungsvolle Möglichkeit, unser Bewusstsein und Wohlbefinden zu beeinflussen. Anhand von Anekdoten und wissenschaftlichen Erkenntnissen werden wir die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Microdosing und vollen Dosen beleuchten. Darüber hinaus werden Themen wie der Placeboeffekt, der Vergleich mit LSD und die vielfältigen Vorteile des Microdosings für Körper und Geist behandelt.

Betrachtet man die Aussagen verschiedenster Menschen, die Pilze in Mikrodosismengen konsumiert haben, bietet sich ein breites Wirkungs- und Erfahrungsspektrum von Psilocybin. Die folgenden Aussagen, die von den Teilnehmern der drei groß angelegten Umfrage-Studien von James Fadiman, Paul Stamets und Thomas Anderson stammen, geben einen kleinen Einblick in die Art und Weise, wie das Microdosing erlebt werden kann:

• »Wenn ich eine Microdose nehme, scheine ich die Dinge viel öfter beim ersten Lesen zu verstehen.«
• »Ich begann mein Microdosing-Experiment mit Psilocybin-Pilzen und wurde dadurch von Depressionen und Alkoholismus befreit.«
• »Eine der lebensveränderndsten Erfahrungen, die ich je gemacht habe. Die Depression ist fast verschwunden, die Ängste sind jetzt kontrollierbar. Ich habe mit dem Rauchen von Zigaretten und Gras aufgehört und habe kein Verlangen mehr danach.«
• »Das Microdosing hat meine Migräne um etwa 80 Prozent reduziert.«
• »Micodosing hat mir geholfen, meine emotionalen Probleme anzugehen, und ich fand es einfacher, mich mit meinen Gefühlen zu beschäftigen und eine positivere Einstellung zu ihnen zu entwickeln.«
• »Mein Umgang mit anderen Menschen wurde offener, was meinen Freundschaften und meiner Partnerschaft zugutekommt.«
• »Ich kann mich besser auf meine Aufgaben konzentrieren.«
• »Meine Stimmung wurde insgesamt positiver und ich fand es einfacher, mich auf die schönen Dinge im Leben zu konzentrieren.«
• »Durch Microdosing fühlte ich mich vitaler und energetischer.«

Die Forschung zu Psilocybin hat in den letzten Jahrzehnten beeindruckende Ergebnisse hervorgebracht. Besonders hervorzuheben ist die therapeutische Wirkung von Psilocybin, die viele Forscher dazu veranlasst hat, die Anwendung dieser Substanz zur Behandlung von psychischen Erkrankungen zu untersuchen.

Die bahnbrechenden Erkenntnisse, die in dieser Forschung gewonnen wurden, basieren auf der Verwendung von Psilocybin in hohen Dosen und in einem therapeutischen Kontext. In solch einem Setting können Patienten eine mystische Erfahrung machen, die oft als transzendent oder spirituell beschrieben wird. Diese Erfahrung kann tiefgreifende und lang anhaltende Veränderungen in Denkweisen, Gefühlen und Verhaltensmustern bewirken, was zu einer Verbesserung der Symptome führen kann. Allerdings kann die Erfahrung mit hohen Dosen von Psilocybin auch sehr intensiv und herausfordernd sein, insbesondere für Menschen, die noch nie mit psychedelischen Substanzen in Berührung gekommen sind, oder für Menschen, die an schweren psychischen Erkrankungen leiden. Höhere Dosen können zusätzliche, teilweise kontraproduktive Effekte wie Schwindel, starke Veränderungen des Zeitempfindens, komplexe visuelle Pseudohalluzinationen und Hörirritationen hervorrufen. Positive Effekte wie Stimmungsaufhellung, emotionale Aktivierung und Steigerung des Einfühlungsvermögens werden jedoch auch bei höheren Dosen noch betont.

Als Alternative zu dieser intensiven Erfahrung hat sich das Microdosing von Psilocybin als vielversprechende Option herausgestellt. Ein interessanter Aspekt ist der zeitliche Versatz einzelner Effekte in Bezug zu hohen Dosierungen. Bei einer hohen Dosis Psilocybin können verschiedene Effekte gleichzeitig auftreten und sich überlagern, was es schwierig macht, sie einzeln zu identifizieren oder zu analysieren. Bei niedrigen Dosierungen, wie sie beim Microdosing verwendet werden, können diese Effekte jedoch einzeln und verstärkt wahrgenommen werden, die sonst im Schatten anderer, stärkerer Effekte untergehen würden.26

Zum Beispiel kann eine hohe Dosis Psilocybin eine Vielzahl von Effekten hervorrufen, darunter visuelle Halluzinationen, veränderte Wahrnehmung von Zeit und Raum sowie tiefgreifende emotionale Erfahrungen. Diese Effekte können so intensiv und miteinander verflochten sein, dass es schwierig ist, sie voneinander zu trennen. Bei einer Psilocybin-Microdose können jedoch subtilere Effekte wie eine verbesserte Stimmung, erhöhte Kreativität oder eine veränderte Wahrnehmung von Farben und Klängen stärker in den Vordergrund treten, wie es auch beim Abflauen der Wirkung einer vollen Dosis der Fall ist.

Die Wirkung von Psilocybin bei verschiedenen Dosierungen: eine detaillierte Betrachtung

Um die Intensität einer Pilzerfahrung zu beschreiben, können wir ein Stufensystem verwenden. Da eine subjektive Erfahrung schlecht objektiv bewertet werden kann, ist es nur eine Annäherung. Innerhalb jeder Stufe können natürlich noch weitere Facetten enthalten sein. Letztlich ist jede Erfahrung individuell. Wir benutzen hier ein abgewandeltes 6-Stufen-System, was seinen Ursprung in der Shroomery hat, einer Online-Community für Pilzzucht, psychonautische Erfahrungen und psychedelische Kultur.27 Stufe 1 entspricht einer kaum wahrnehmbaren Erfahrung (Microdosing), während Stufe 6 einer intensiven Grenzerfahrung mit vollständiger Ego-Auflösung (heroische Dosis) entspricht.

• Stufe 1: Microdosing
  Diese Stufe entspricht einer sehr niedrigen Dosis von Magic Mushrooms, die normalerweise unterhalb der Wahrnehmungsschwelle ist. Sie erzeugt keine psychedelischen Effekte, sondern kann subtile Veränderungen im Wohlbefinden, in der Kreativität und der mentalen Klarheit bewirken.
• Stufe 2: Minidosis
  Ein leichter Rauscheffekt tritt auf, begleitet von einer leichten Verbesserung der visuellen Wahrnehmung wie erhöhtes Kontrastsehen und eine schärfere Sicht. Es können Anomalien im Kurzzeitgedächtnis auftreten, und die Kommunikation zwischen den Gehirnhälften verändert sich, was zum Beispiel dazu führen kann, dass Musik voller und intensiver klingt.
• Stufe 3: Leichte Dosis (»Museumsdosis«)
  Es treten leuchtende Farben und visuelle Eindrücke auf - Dinge beginnen sich zu bewegen und zu »atmen« - und zweidimensionale Muster werden beim Schließen der Augen sichtbar. Es kommt vermehrt zu zerstreuten Gedanken und Erinnerungen können auftauchen. Es kommt zu einer deutlichen Zunahme der Kreativität, da mehr Informationen von den Sinnen ungefiltert ins Bewusstsein gelangen können.
• Stufe 4: Mittlere Dosis
  Es treten deutlichere visuelle Erscheinungen auf, wie zum Beispiel das Verkrümmen und Verzerren von Objekten oder das Sehen von kaleidoskopartigen Mustern auf Wänden und Gesichtern. Bei geschlossenen Augen können dreidimensionale visuelle Erscheinungen auftreten. Es kann zu einer gewissen Vermischung der Sinne (Synästhesie) kommen, bei der zum Beispiel Geräusche als Farben wahrgenommen werden. Zeitverzerrungen und Momente der Ewigkeit können erlebt werden.
• Stufe 5: Hohe Dosis
  Starke Halluzinationen treten auf, bei denen Objekte sich in andere Objekte verwandeln können. Es kann zu einem gewissen Verlust der Realität kommen, bei dem zum Beispiel Objekte mit einem sprechen oder widersprüchliche Gefühle gleichzeitig erlebt werden. Die Zeit wird bedeutungslos, und es können außerkörperliche Erfahrungen (OBE: Out of Body Experience) und außersinnliche Wahrnehmung (ESP: Extrasensory Perception) auftreten, beispielsweise Telepathie und Hellsehen. Die Sinne können miteinander verschmelzen (vollständige Synästhesie).
• Stufe 6: Heroische Dosis
  Es tritt ein völliger Verlust der visuellen Verbindung zur Realität auf, und die Sinne hören auf, normal zu funktionieren. Das Ego geht vollständig verloren, und man kann mit dem Raum, anderen Objekten oder dem Universum verschmelzen. Der Realitätsverlust ist so stark, dass er kaum erklärbar ist. In den früheren Stufen lassen sich die Veränderungen der Wahrnehmung und der Denkmuster relativ leicht erklären, aber in dieser Stufe hört das eigentliche Universum, wie es normalerweise wahrgenommen wird, auf zu existieren. Ähnliche Zustände werden in verschiedenen Religionen und spirituellen Lehren zum Beispiel als Satori, Moksha, Nirwana oder Samadhi bezeichnet.

Bitte beachte, dass die empfohlene Dosierung für die verschiedenen Stufen je nach Pilzsorte und Trocknungsgrad variieren kann.