Wir reden nicht, wir tun es -  Prof. Dr. Peter &  Dr. Dagmar Grieshofer

Wir reden nicht, wir tun es (eBook)

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2023 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99152-182-2 (ISBN)
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Die Generation 55 plus ist die meist vergessene Generation. Sie wird immer größer und wichtiger. Das Buch beschäftigt sich damit, wie kann ich gesund und aktiv älter werden. Es werden die Themen Ernährung, Sport, Lebensstil, Nahrungsergänzungsmittel und Wohlempfinden diskutiert, wobei auf internationale wissenschaftliche Daten zurückgegriffen wird. Älter werden soll nicht Krankheit und Pflege bedeuten, sondern Aktivität und Lebensfreude.

Prim. Prof. Dr. Peter Grieshofer, Jahrgang 1961, hat über Jahrzehnte die neurologische Rehabilitation international entscheidend geprägt. Er stellt sich die Frage, ob es nicht besser wäre durch Lebensstil, Krankheit und deren Folgen zu verhindern, als über Pflege, Rehabilitation und Kosten für Ältere zu sprechen. Entscheidend ist gesund älter zu werden. Dr. Dagmar Grieshofer ist Fachärztin für innere Medizin und Allgemeinmedizinerin. In ihrer jahrzehntelangen beruflichen Tätigkeit beschäftigte sie sich speziell mit der Vorsorgemedizin. Als Notärztin sah sie im Alltagsleben häufig die Folgen des krankmachenden Lebensstils.

Vorwort

Wie stellen wir uns das Älterwerden vor?

Eine Frage, die man sich in der Jugend und im jüngeren Erwachsenenalter nicht oder kaum stellt. Eigentlich beginnen solche Überlegungen erst, wenn die Eltern oder Großeltern Unterstützung oder Betreuung brauchen. Und zumeist werden im Familienkreis verschiedenste Möglichkeiten diskutiert – der Umzug in eine Seniorenresidenz beziehungsweise in ein Altersheim ist nicht selten eine der Optionen.

Meine Frau und ich sind beide Ärzte mit jahrzehntelanger Berufserfahrung, die das 60. Lebensjahr bereits überschritten haben. Unsere persönliche Überzeugung ist es, dass es im hohen Ausmaß in unserer persönlichen Verantwortung liegt, wie wir älter werden. Selbstverständlich gibt es Schicksal und Krankheit, aber die Selbständigkeit, die Gesundheit und das Wohlempfinden zu erhalten ist unser Ziel, das wir mit Ihnen Teilen möchten. Denn wir glauben, dass Pflegeeinrichtungen die am wenigsten anzustrebenden Optionen sind.

Noch bevor die Pandemie unser Leben auf den Kopf stellte, beschäftigten wir uns bereits intensiv mit dem Thema wie und unter welchen Rahmenbedingungen wir gesünder, mit hoher Zufriedenheit und Wohlempfinden älter werden, bzw. wie wir unsere gesunde Lebensspanne erweitern können. Um dies zu ermöglichen, gründeten wir die 55+ Formel. Wir forschen und entwickeln mit Partnern was wir heute und in Zukunft benötigen.

Uns ist bewusst, dass es verschiedenste Modelle gibt. Wir bemühen uns, nach medizinisch wissenschaftlichen Kriterien Möglichkeiten aufzuzeigen. Das gemeinsame Ziel soll sein, so zu leben, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit keine pflegerischen Maßnahmen bis ins höhere Alter braucht.

Beinahe täglich wird man heute von den Medien und von der Politik beinahe händeringend zum Thema Pflegenotstand informiert.

Der Pflegenotstand, welcher in unserer älter werdenden Gesellschaft immer mehr zu einer entscheidenden Frage wird, beruht unter anderem darauf, dass wir zu jung krank und pflegebedürftig werden.

Wie ist die Welt heute, wenn man älter wird?

Die Pension steht vor der Tür, die Kinder sind aus dem Haus oder man hat schon Enkel. Oder man lebt aus verschiedensten Gründen in einem Ein-Personen-Haushalt. Wie auch immer, Gedanken und Zweifel kommen früher oder später. Wie werde ich meine Pension gestalten? Wie mein Älterwerden? In welcher Form und speziell auch wo?

Die klassischen Strukturen des Mehrfamilien-Haushalts haben sich im hohen Ausmaß aufgelöst. Kinder haben sich in alle Welt zerstreut. Man ist zwar über WhatsApp, Zoom oder Skype in Kontakt. Persönlich sieht man sich aber nur noch, wenn überhaupt, an Feiertagen wie Weihnachten, Ostern, Pfingsten oder bei Geburtstagen. Oder wenn man erkrankt ist. Eine weitere Notwendigkeit von Familien-Banden liegt im Thema Kinderbetreuung.

Mikrozensus Daten aus Deutschland belegen dies: Immer seltener leben mehrere Generationen unter einem Dach. In etwas mehr als ein Viertel aller Haushalte (28,1 Prozent) wohnen mehrere Generationen zusammen und wirtschaften in eine gemeinsame Haushaltskasse. Überwiegend lebt dabei die mittlere Generation mit ledigen Kindern zusammen (26,9 Prozent). Selten bestehen Haushalte aus mittlerer und älterer Generation (0,7 Prozent). Nur in 0,5 Prozent der Haushalte leben und wirtschaften drei oder mehr Generationen zusammen. Diese Form des Zusammenlebens verschwindet schnell: Zwischen 1995 und 2015 ist die Zahl der Haushalte mit drei oder mehr Generationen um 40,5 Prozent von 351.000 auf 209.000 gesunken.

Ein lieber Freund sagte mir: „Weißt du, die größten Familientreffen sind meist Begräbnisse…“

Außerhalb dieser Strukturen bleiben einem die Partnerin, der Partner, Freunde, ehemalige Arbeitskollegen, oder man zieht sich immer mehr in das Alleinsein zurück.

Alles wird mit der Zeit weniger und seltener. Zum einem verliert sich nach dem Eintreten in den Ruhestand der häufige Kontakt zum Arbeitsleben und damit zu den früheren Kollegen. Vieles wird versprochen, wenig eingehalten. Freunde ziehen weg, erkranken oder man ist selbst nicht mehr so mobil, um aktiv Freunde aufzusuchen. Glücklich die, welche in den Strukturen von Vereinen eingebunden sind – egal, ob Feuerwehr, Gesangsverein oder Schrebergärtner. Selbstverständlich sind Clubs wie die Rotarier, Lions, Zontas, Soroptimisten und viele andere häufig ein wichtiges Bindeglied, auch in der Gestaltung des Älterwerdens. Das soziale, spirituelle Netzwerk von Glaubensgemeinschaften kann ebenso ein wesentlicher Faktor sein. Trotzdem hängt vieles von der Mobilität und Erreichbarkeit ab, man möchte sich doch nicht nur virtuell, sondern auch analog, sich also „wirklich“ treffen.

Dass Arbeit und Beschäftigung wesentliche Faktoren zur Erhaltung der Gesundheit sind, wurde erst vor Kurzem in einer interessanten Studie veröffentlicht. Auch die Diskussion in verschiedensten westlichen Staaten über den Zeitpunkt der Berentung beziehungsweise Pension ist ein zunehmender Faktor in unserer Gesellschaft.

Gesellschaftspolitisch möchten wir uns nicht darüber äußern, wir sind ja keine Politiker. Aber für uns als Ärzte aber auch der 55+ Generation angehörig, sind die folgenden Daten höchst interessant. Eine Studie aus den USA zeigt, wer erst mit 66 statt mit 65 Jahren in Rente geht, hat ein um elf Prozent geringeres Sterberisiko. Allerdings galt das nur für Rentner, die sich selbst als gesund bezeichneten. „Es betrifft vielleicht nicht jeden, aber wir denken, dass die Menschen von Arbeit finanziell und sozial profitieren, und das ihr Leben verlängert“, schreibt Studienleiter Chenkai Wu im Journal of Epidemiology and Community Health 2012. Wu hat sich für ihre Untersuchung Daten von 12.000 Amerikanern aus einer großen Langzeitstudie angeschaut.

Er suchte sich knapp 3.000 Personen aus, deren Gesundheitsdaten ab 1992 vorlagen und die bis 2010, dem Ende der Studie, entweder mit 65 oder mit 66 Jahren in Rente gegangen waren. Als Nächstes teilten die Forscher die Personen in zwei Gruppen: Etwa ein Drittel der Rentner hatte angegeben, dass Krankheit ein Grund für die Verrentung gewesen war. Zwei Drittel aber gaben an, dass sie nur aus Altersgründen und nicht ihrer Gesundheit wegen in Rente gegangen waren. Von den gesunden Rentnern starben im Studienzeitraum zwölf Prozent, von den kranken etwa doppelt so viele.

Lassen Sie uns, bevor wir uns mit den einzelnen Kapiteln unseres Buches beschäftigen, etwas in die Biologie des Menschen eintauchen – und auch in die Lebenserwartung vergangener Zeiten.

„Unsere Körper“, so der Biostatistiker Jay Olshansky von der School of Public Health der University of Chicago, „haben sich im Zuge der Evolution so entwickelt, dass wir Kinder kriegen und sie aufziehen können. Die Menschen haben es zwar geschafft, das Altern immer weiter hinauszuzögern und die Lebenserwartung ganz erheblich zu steigern, doch scheint jetzt eine Verlangsamung dieses Trends eingesetzt zu haben, auch wenn einzelne Menschen noch immer älter werden“

Biologisch ist der menschliche Körper laut Olshansky auf kurzfristigen Gebrauch ausgelegt: „Was wir machen, ist, diesen Körper über das Ende der Garantiezeit für lebendige Maschinen hinauszustoßen. Wenn wir daher bis ins hohe Alter überleben, setzen – wie bei Autos und Rennwagen – Störungen ein. Wenn wir die Struktur unseres Körpers selbst oder den Ablauf, in dem das Alter geschieht, nicht verändern können, wird vieles nicht mehr funktionieren, wenn wir die Grenzen des menschlichen Lebens ausdehnen.“

Wie war es denn bei den Römern?

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei den Römern in der Antike lag zwischen 20 und 30 Jahren, wobei eine extrem hohe Sterblichkeit im ersten Lebensjahr berücksichtigt werden muss. Ungefähr 25 Prozent wurde über 40, ungefähr 5 Prozent wurden älter als 60 Jahre.

Im Mittelalter lag die Durchschnittliche Lebenserwartung zwischen 35 und 40 Jahren, sodass man heute mit Fug und Recht von einer Verdoppelung der Lebenserwartung sprechen kann. Um das zu erreichen, sind zum einem die massiv geänderten Lebensbedingungen, der medizinische Fortschritt, aber auch der persönliche Lebensstil maßgeblich. Die grundsätzliche biologische Bestimmung hat sich jedoch – und das sollte man nicht vergessen –nicht geändert. Deshalb ist es wichtig, für unsere Generation 55+ ihnen im Rahmen dieses Buches die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Sie nicht nur das Alter zu erreichen, sondern dies auch im hohen Ausmaß gesund und bei hohen persönlichen Wohlempfinden genießen können. Um die gesunde Lebenserwartung zu erhöhen und die negativen Auswirkungen des Älterwerdens hinauszuzögern, bedarf es verschiedenster Maßnahmen, die wir in diesem Buch beschreiben werden. Aufgrund der Aktualität übernehmen wir auch einige Teile aus unserem vorherigen Buch.

Was wir in diesem Buch beschreiben, sind...

Erscheint lt. Verlag 6.4.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
ISBN-10 3-99152-182-2 / 3991521822
ISBN-13 978-3-99152-182-2 / 9783991521822
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