Gartenlust statt Gartenfrust (eBook)
208 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9135-9 (ISBN)
Seit seiner Kindheit ist Folko Kullmann von Pflanzen fasziniert. Er studierte Gartenbauwissenschaften in Weihenstephan und machte sich als Lektor, Autor, Übersetzer und Entwickler von Gartenbüchern einen Namen. Zudem ist er Redakteur für das Magazin Staudengarten. Seine Bücher Square Foot Gardening (BLV Verlag) und Gärtnern mit dem Hochbeet (GU) erhielten den Deutschen Gartenbuchpreis in der Kategorie 'Bester Ratgeber'.
Seit seiner Kindheit ist Folko Kullmann von Pflanzen fasziniert. Er studierte Gartenbauwissenschaften in Weihenstephan und machte sich als Lektor, Autor, Übersetzer und Entwickler von Gartenbüchern einen Namen. Zudem ist er Redakteur für das Magazin Staudengarten. Seine Bücher Square Foot Gardening (BLV Verlag) und Gärtnern mit dem Hochbeet (GU) erhielten den Deutschen Gartenbuchpreis in der Kategorie "Bester Ratgeber".
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort: Gartenlust statt Gartenfrust
Kapitel 1: Gartenlust fängt bei der Gestaltung an
Kapitel 2: Schöner Rasen ohne Frust
Kapitel 3: Gehölze, Stauden und Rosen
Kapitel 4: Lebendige Oase Gartenteich
Kapitel 5: Obst- und Gemüsegarten
Kapitel 6: Tierische Probleme
Anhang
Der Autor
Was tun, wenn der Garten sehr klein ist?
Ein kleiner Garten stellt gestalterisch eine echte Herausforderung dar, aber kein unlösbares Problem! Mit ein paar Tipps und Tricks lässt sich ein kleiner Garten in ein großes Paradies verwandelt.
DURCH DIE GERINGE GRÖSSE sind Oberflächen wie der Rasen stärkeren Belastungen ausgesetzt als in einem großen Garten, die Nachbarn sitzen einem manchmal fast auf der Pelle und man kann den Garten von fast jeder Stelle aus überblicken. Alle damit verbundenen Probleme lassen sich durch geschickte Planung, sorgfältige Material-, Farb- und Pflanzenwahl sowie multifunktionale Nutzung lösen.
Gekonnt gegliedert bietet dieser kleine Garten einen Sitzplatz, einen Rasen zum Spielen und – hinter der Treppe – einen kleinen Kräutergarten.
WER NUTZT DEN GARTEN?
Ein entscheidender Faktor bei der Neu- oder Umplanung eines kleinen Gartens ist die Frage, wer den Garten überhaupt nutzt. Auch die Tageszeit, zu der man sich im Garten aufhält (eher abends oder auch tagsüber?), sowie die Art der Nutzung haben große Auswirkungen auf die Gestaltung. Bei der Planung sollten sich alle beteiligten Familienmitglieder an einen Tisch setzen und jeder sollte seine Wünsche zu Papier bringen dürfen. Frei und ohne Beurteilungen entsteht so eine Liste mit Gartenelementen, die die Grundlage für die weitere Planung ist. Die Checkliste auf > hilft, dabei nichts Wichtiges zu vergessen.
Bei begrenztem Platz müssen in der Regel Kompromisse eingegangen werden und nicht jeder Wunsch wird auch in Erfüllung gehen können. Die Kunst liegt dann darin, verschiedene Bereiche im Lauf der Zeit miteinander zu kombinieren: Ein Tisch mit einer Bohrung in der Mitte, in die der Sonnenschirm beim Essen gesteckt wird, kann tagsüber eine Wäschespinne aufnehmen, der Platz, der – solange die Kinder klein sind – von einem Sandkasten eingenommen wird, kann später, wenn diese größer sind, in einen Gartenteich verwandelt werden. Und dort, wo der Kaninchenstall seinen Platz fand, kann später ein Gartengeräteschrank platziert werden.
Der Garten ist ein Ort zum Entspannen und Erholen, um Feste zu feiern und Freunde zu treffen. Da macht es nichts, wenn es ein bisschen wilder und natürlicher zugeht. Die Natur freut's.
CHECKLISTE GARTENNUTZUNG
Wer nutzt den Garten?
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Erwachsene
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Kinder
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Haustiere
Wofür soll der Garten genutzt werden?
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Dekorative Zierde fürs Auge
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Entspannen
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Feste feiern und grillen
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Sonnenbaden
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Obst und Gemüse anbauen
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Spielen
Gestaltungselemente: Wunschliste
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Kräuterbeet oder -spirale
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Staudenbeete
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Schattiger Sitzplatz
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Platz zum Entspannen und Sonnenbaden
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Rasen
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Gartenteich und Wasserspiele
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Pergola
Einrichtung und Zubehör
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Werkzeugschuppen
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Spielgeräte und Sandkasten für Kinder
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Wäscheleine
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Platz für Mülleimer
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Kompostplatz
DER GESCHWUNGENE WEG FÜHRT IN DEN GARTEN.
DABEI WIRD DER BLICK AUF DEN BAUM, DER AUF DEM
NACHBARGRUNDSTÜCK STEHT, GELENKT. DIE IN
DEN KIESWEG MIT TRITTPLATTEN RAGENDEN STAUDEN
UND GRÄSER LOCKERN DIE WEGKANTEN AUF.
DEN RAUM OPTISCH VERGRÖSSERN
Mit einigen einfachen Tricks lässt sich ein kleiner Garten optisch vergrößern – ohne dass eine große Umgestaltung nötig wird.
Sichtachsen
Als Sichtachse wird eine Linie bezeichnet, der das Auge ungezwungen folgt und an deren Ende sich ein Blickfang befindet. Diese Achse kann über eine Rasenfläche, entlang eines Wegs oder durch ein Beet verlaufen. Der Blickfang am Endpunkt besteht z. B. aus einer Solitärpflanze, einem großen Kübel, einer kleinen Statue, einer Rosensäule oder einem Gartenhäuschen. Wenn das Auge auf dem Weg zu diesem Endpunkt nicht abgelenkt wird, entsteht dagegen ein langweiliges Bild. Sind die Randbereiche der Achse jedoch abwechslungsreich gestaltet, z. B. durch Beete oder Pflanzen, die in den Weg oder die Rasenfläche ragen, hangelt sich der Blick von Randobjekt zu Randobjekt und es dauert länger, bis er das Ende des Gartens erreicht – und dadurch wirkt dieser größer. Auch eine quer oder diagonal zur Sichtachse verlaufende Linie – eine niedrige Hecke, ein schmaler Weg oder eine Reihe von Trittplatten – durchbricht die Sichtachse und lenkt den Blick vom Endpunkt ab.
Die Umgebung nutzen
Wenn der Garten zu klein ist, um in ihm selbst den Endpunkt einer Blickachse zu setzen, ist es manchmal möglich, diesen in der Umgebung zu finden. Das kann ein Kirchturm in der Nachbarschaft oder ein anderes Gebäude sein, ein großer Baum im Nachbargarten oder an der gegenüberliegenden Straßenseite. Englische Gartengestalter haben für diesen Gestaltungstrick den Begriff »borrowed view« – »geborgte Aussicht« – geprägt.
Gerade Linien vermeiden
Wie bereits erwähnt, gleitet unser Blick an geraden Linien und Kanten (Beetkanten, Rasenkanten) »ungebremst« und schnell entlang. Schlangenlinienartig geschwungene Beetränder, Ausbuchtungen und auch einzelne, außerhalb des Beets gesetzte Pflanzen durchbrechen diese Monotonie und gliedern die Fläche – mit dem angenehmen Effekt, dass der Garten optisch größer wirkt.
Die Wirkung von Farbe
Wenn man in einer weiten Landschaft in die Ferne schaut und den Blick zum Horizont schweifen lässt, fällt auf, dass Gegenstände und Pflanzen, je weiter sie vom eigenen Standort entfernt sind, heller erscheinen. Dinge in der Nähe wirken kräftiger, dunkler und farbintensiver. Dieser Effekt trägt maßgeblich zum räumlichen Empfinden bei – und er lässt sich mit einfachen Mitteln in der Gartengestaltung einsetzen. Setzen Sie an die vom Sitzplatz im Garten am weitesten entfernten Stellen oder dort, wohin der Blick aus der Wohnung in den Garten fällt, Pflanzen mit hellen Blütenfarben. Weiß, Hellblau und Hellrosa in allen Abstufungen sind dafür am besten geeignet. Denselben Effekt haben Pflanzen mit hellen, silbrigen oder weiß panaschierten (weiß-grün gemusterten) Blättern. Diese hellen Blüten- und Blatttupfer fangen auch in dunklen Ecken das Licht ein und lassen sie freundlicher, heller und offener erscheinen. Durch eine geschickte Auswahl an Pflanzen können Sie so von Frühjahr bis in den Herbst hinein für Lichtblicke in dunklen Gartenecken sorgen.
Weniger ist mehr
In einem kleinen Garten gilt: Weniger ist mehr. Ein vielfältiges Durcheinander an Pflanzen und Blütenfarben und -formen wirkt in einem weitläufigen, großen Bauerngarten ansprechend, bei begrenztem Platz heißt die Devise: Beschränken Sie sich auf zwei, maximal drei Grundfarben bei der Auswahl der Blütenpflanzen. Das sorgt für Ruhe und damit Weite. Dasselbe gilt auch für die Auswahl der Materialien für die Bodenbeläge und die Gestaltung der Gartengrenzen. Ein Mix aus Rasen, Kiesflächen, Trittsteinen, Wegplatten aus unterschiedlichen Gesteinsarten, vielleicht sogar noch kombiniert mit einem Holzdeck oder einem Zaun aus verschiedenen Holzarten wirkt nicht besonders ordentlich, sondern kleinteilig und zerstückelt. Ein grüner Rasen, einheitliches Material für den Belag von Wegen und Sitzplatz sowie eine aus maximal zwei Materialien bestehende Gartengrenze »weiten« den Garten optisch.
Wege und Plattenbeläge
Die Verlegerichtung von Platten und Trittsteinen beeinflusst die Blickführung und räumliche Wirkung. Und sie hat sogar Auswirkungen auf die Geschwindigkeit, mit der ein Weg begangen wird. Im Fischgrätverband verlegte Klinker ziehen den Blick in Richtung Ziel und verleiten zum schnellen Durchschreiten. Sie strecken den Weg optisch in die Länge. Quer zur Laufrichtung verlegte Steine »bremsen« den Schritt und lenken den Blick immer wieder auf links und rechts vom Weg liegende Elemente. Man »wandelt« langsamer und bewusster durch den Garten und empfindet ihn dadurch als größer, als er tatsächlich ist. Einen ähnlichen Effekt erzielen Sie, wenn Sie einen Weg geschwungen verlegen und nicht schnurgerade. Zu stark sollte er sich jedoch auch nicht schlängeln, sonst bilden sich schnell Trampelpfade auf Abkürzungsstrecken. Wichtig ist es, eine Balance zwischen unserem Drang, schnell ans Ziel zu kommen, und der Wegführung zu finden.
Damit beim Rasenmähen empfindlichere Stauden und Sommerblumen am Beetrand nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, ist eine Kantenleiste aus eingelassenen Klinkersteinen oder Ziegeln ratsam. So können Sie mit dem Rasenmäher dicht an der Beetkante entlangfahren, ohne die Pflanzen im Beet abzuschneiden.
Die dichte Hecke sorgt für Sichtschutz und Privatsphäre. Damit sie nicht eintönig wirkt, wurden Rankgerüste für Kletterrosen und Clematis vor ihr platziert.
Die Oberflächenwirkung
Think big – was für die Einrichtung im Haus gilt, kommt auch im Garten gut an. Ein kleiner Sitzplatz wirkt mit Kieseln oder Katzenkopfpflaster belegt so, wie er ist – klein. Legt man ihn aber mit großformatigen Platten aus, so erscheint er viel großzügiger. Platten und Oberflächen in kleinen Gärten sollten nicht zu stark gemustert oder kleinteilig sein. Einfarbiger Kies, Sandsteinplatten oder Betonsteine sind besser geeignet als bunter Flusskiesel, Marmor oder stark gemaserte Natursteinplatten.
Die Gartengrenzen...
Erscheint lt. Verlag | 5.10.2023 |
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Reihe/Serie | GU Gartenpraxis | GU Gartenpraxis |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Bäume und Sträucher • Blumengarten • Einsteiger • Fragen und Antworten • Gartenexperte • Gartenfragen • Gartengestaltung • Gartenteich • Gartenwissen • Gemüsegarten • Kompost • Obstgarten • Rasen • Rosen • Standorte • Tiere im Garten |
ISBN-10 | 3-8338-9135-1 / 3833891351 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9135-9 / 9783833891359 |
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Größe: 55,2 MB
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