Rein in die Komfortzone! (eBook)
384 Seiten
Kailash (Verlag)
978-3-641-30876-6 (ISBN)
Der Komfortzone haftet etwas Negatives an. Wer in ihr verharrt, gilt als passiv, bequem und risikoscheu. No pain, no gain - wer sich weiterentwickeln will, sollte sie unbedingt verlassen, auch wenn dabei Verunsicherung und Ängste ausgelöst werden. Kristen Butler kehrt diesen Glaubenssatz um, mit der tröstlichen Botschaft: Man muss sich nicht ständig aus der Komfortzone bewegen, sondern es gibt ein gutes Leben innerhalb der Zone, in der man sich wohlfühlt, wenn man sich dort richtig einzurichten weiß. Anhand ihrer eigenen Geschichte zeigt sie, wie es möglich ist, in einen positiven Flow-Zustand zu gelangen, der einen ohne Stressfaktoren weiterbringt; wie man ein authentisches Leben in Fülle statt im Survival-Modus führt. Ihre Beziehungs- und Selbstliebe-Tools sowie Mindshift-Hacks sind ermutigend, alltagsnah und voller Lebensfreude.
Kristin Butler ist Life Coach, Speaker und die Gründerin von »Power of Positivity«, einer Community-Plattform mit über 50 Mio. Nutzern weltweit. Ihr erstes Buch »The 3 Minute Positivity Journal« ist in den USA ein Bestseller. Sie lebt in Asheville, North Carolina.
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Ich möchte, dass du alles vergisst, was man dir je über das Leben in der »Komfortzone« gesagt hat, denn es wird Zeit, dass du dir endlich von einem Ort aus, an dem du dich leicht, natürlich – und ja, behaglich – fühlst, ein Leben erschaffst, das du liebst (und dir vielleicht deine größten, kühnsten Träume erfüllst).
Dieses Buch wird die irrtümliche Annahme widerlegen, dass ein Leben in der Komfortzone dich davon abhält, dein bestes Leben zu leben. Es wird Zeit, ein überholtes Paradigma aufzugeben und etwas Neues zu wagen.
Die Komfortzone ist kein Ort, an dem du untätig herumsitzt, weil du damit zufrieden bist, dich dort zu befinden. Sie ist kein Ort mit Barrieren, die dich daran hindern, deine Träume zu leben. Die Komfortzone, über die wir in diesem Buch sprechen werden, ist vielmehr der Ort, an dem sich die wahre Quelle des Wachstums, der Möglichkeiten und der Freude befindet. Dieses beste Leben ist zum Greifen nah, und ich möchte dir zeigen, dass du dich nicht unter Stress setzen musst, um dies zu erreichen.
Das, was ich in diesem Buch mit dir teilen werde, unterscheidet sich von dem, was du normalerweise von anderen hörst. Ja, ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass dir noch nie jemand die Komfortzone auf diese Weise erklärt hat. Ich möchte dich persönlich willkommen heißen und einladen, ein neues Paradigma kennenzulernen, das deine Art ändern wird, zu arbeiten und Spaß zu haben, behaglich zu leben oder zu leiden, Erfolg zu haben oder zu scheitern, zu verkümmern oder zu wachsen.
MEIN LEBEN AUSSERHALB
DER KOMFORTZONE
Du wirst es nie zu etwas bringen, wenn du immer nur träumst. Du musst realistischer sein. Diesen Kommentar habe ich während meiner Kindheit oft gehört, denn solange ich zurückdenken kann, bin ich eine Träumerin gewesen. Ich spürte eine tiefe innere Berufung und hatte Visionen, die viel größer waren als ich. Ich nahm die Welt durch eine rosarote Brille wahr und strebte fröhlich danach, in allem die gute Seite zu entdecken – trotz eines von Dysfunktionalität geprägten Lebens, in dem Chaos und Unbehagen herrschten.
In meinen ersten Lebensjahren verbrachte ich viel Zeit mit meinen Großeltern, während meine Mutter arbeitete, und verinnerlichte die schwierige Lage, in der sich meine Familie befand, nicht als Teil meiner Identität. Ich erkannte nicht, dass meine Mutter zu kämpfen hatte. Ich war, wie man wohl sagen könnte, der lebende Beweis dafür, dass »Unwissenheit ein Segen ist«. Dann zogen wir von meinen Großeltern weg, und ich kam in die Grundschule, wo ich fortan ein regelmäßiges Feedback erhielt.
Jeden Morgen, wenn ich den Klassenraum betrat, wurde ich wegen der Flecken oder Löcher in meiner Schulkleidung gehänselt. Diese kauften wir oft secondhand, und ich trug sie häufig mehrere Tage lang, ohne dass sie gewaschen wurde. Zur Mittagszeit verkündete die Dame an der Kasse der Cafeteria so laut, dass meine Mitschüler es hören konnten: »Für dich ist das Mittagessen kostenlos.«
In der Pause versammelten sich meine Mitschüler um die Schaukeln und sprachen über ihre Hobbys, Freizeitaktivitäten und Familienausflüge, die sie normalerweise sowohl mit einer Mutter als auch einem Vater unternahmen. Ich hatte nie etwas zu erzählen. Meine Mutter war Single, lebte von Sozialhilfe und zog allein vier Kinder groß. Mein Dad hatte uns verlassen. Er war einer von vier Männern, die sich während meiner Kindheit als mein Vater aufspielten.
Jahr für Jahr musste ich Urteile und Spott ertragen, ja, mir anhören, dass ich nicht klug genug, nicht dünn genug oder beliebt genug sei. Doch die »Nicht-genug«-Botschaft entsprach nie meinem tief empfundenen Selbstwertgefühl.
Nicht nur in den Augen meiner Mitschüler war ich anders. Den Lehrern fiel auf, dass ich in der Regel nicht »lernbereit« in der Schule eintraf, und sie nahmen sich widerwillig extra Zeit für mich, weil ich ihrem Unterricht nicht so schnell folgen konnte wie andere Schüler.
Das Familienleben war nicht einfacher. Ich war in der Tat dankbar dafür, zur Schule gehen zu können, egal, wie viel Ablehnung ich dort erfuhr und wie sehr ich verspottet wurde. Ich konnte meinem Zuhause entkommen, und ich war daran gewöhnt, das Unbehagen zu ertragen, das ich in der Schule empfand.
Tatsächlich wurde mir gesagt, dass Unbehagen eine gute Sache sei.
»Du musst deine Komfortzone verlassen, wenn du etwas Wichtiges tun willst«, pflegte meine Lehrerin zu sagen. Und mein Großvater blies ins gleiche Horn: »Du wirst nie Erfolg haben, wenn du dich zu wohlfühlst.« Und einmal hörte ich, als wir Sportunterricht hatten, wie ein Mädchen im Umkleideraum zu einem anderen Mädchen sagte: »Wer schön sein will, muss leiden.«
Alle schienen diese seltsame Vorstellung zu teilen und sich darin einig zu sein, dass mein Erfolg und mein Wert irgendwie mit dem Grad an Schmerz und Unbehagen zusammenhingen, den auszuhalten ich bereit war. Wenn ich meine Situation ändern wollte, würde ich meine Komfortzone verlassen und mich unbehaglich fühlen müssen.
Trotz meiner Probleme wollte ich meine Situation ändern. Ich wollte einmal Großes erreichen, anderen helfen und die Welt zu einem besseren Ort machen. Dieser Wunsch hatte sich tief in meinem Herzen eingenistet, auch wenn außer mir niemand an meine Ziele und Visionen zu glauben schien.
»Eines Tages werde ich ein richtiges Buch schreiben, und es wird die Welt verändern«, erklärte ich meiner Lehrerin, als ich in der dritten Klasse meinen ersten Versuch hierzu unternahm und ein »Buch« über Abraham Lincoln abgab. Noch heute erinnere ich mich an ihren spöttischen Gesichtsausdruck, und ihr abschätziges Lachen brachte lauter als alle Worte zum Ausdruck: Kristen, du bist schlecht im Lesen und Schreiben. Du hast in meiner Klasse bislang noch keinen Roman zu Ende gelesen. Du wirst nie ein Buch schreiben können.
Rückblickend sehe ich, dass ich ständig wegen meiner Persönlichkeit und allem, was sich für mich natürlich anfühlte, kritisiert wurde. Wenn ich gern redete, war ich zu laut oder redete zu viel. Wenn ich einen Gedanken nicht schnell verstand, war ich langsam oder schwerfällig. Wenn ich versuchte, die Anführerin zu sein, war ich herrisch. Wenn ich versuchte, für mich selbst einzustehen, war ich zu empfindlich. Ich hatte nach wie vor enormes Selbstvertrauen, ließ es jedoch mit jedem Jahr mehr zu, dass mein Selbstbild und mein Selbstwertgefühl von den Meinungen der Außenwelt untergraben wurden. Schließlich begann ich, all meine Talente zu unterdrücken. Ich begann sogar, mich selbst als kleines Mädchen zu sehen, das »zu viel wollte« und zu wenig Talent hatte, um je irgendetwas erreichen zu können. Ich fragte mich: Wer bin ich schon, dass ich mehr will?
Doch ich wollte mehr. Worin also bestand die Lösung? Wie sollte ich mein Schicksal ändern und Erfolge verbuchen? Nach allem, was ich gelernt hatte, glaubte ich, die Antwort zu kennen: Arbeite härter und fühle dich unbehaglicher!
Wie so viele Menschen nahm ich mir diese Maxime zu Herzen und machte mir die entsprechende Lebensweise zu eigen. Wenn Arbeit und Unbehagen nötig waren, um mir meine Träume erfüllen zu können, dann würde ich diesen Kampf austragen. Wann immer mir der Gedanke kam, dass ich so nicht leben wollte, hörte ich jemanden, den ich bewunderte, sagen: »Du musst deine Komfortzone verlassen«, und fühlte mich in meinem Tun bestätigt.
Siehst du, du bist auf dem richtigen Weg, sagte ich mir, obwohl ich es hasste, wie ich mich fühlte. Vielleicht musst du noch ein Stückchen weiter aus deiner Komfortzone hinausgehen, um ein besseres Gefühl dir gegenüber zu bekommen.
Diese Art zu leben, hatte jedoch einen gefährlichen Nebeneffekt: Je unbehaglicher ich mich fühlte, desto mehr ging ich ungewollt darin auf, es anderen um ihrer Liebe, Akzeptanz und Bestätigung willen recht zu machen. Ich hielt mich für clever, als ich entdeckte, dass ich eine Maske aufsetzen und das, was mich belastete, hinter einem Lächeln verbergen konnte. Es fühlte sich damals wie ein großartiger Überlebensmechanismus an.
Mein Wunsch, aus meinen Verhältnissen auszubrechen und meine großen Träume zu verwirklichen, wurde stärker, als ich auf die Highschool kam. Ich musste Erfolg haben. Also tat ich, was ich glaubte, tun zu müssen. Ich sorgte dafür, dass mein Leben so unbehaglich wie nur eben möglich wurde. Ich stand jeden Morgen um fünf Uhr auf, wurde besessen von meinen Zielen, ließ zu, dass es mir zur zweiten Natur wurde, es allen recht machen zu wollen, und begann, Diät zu halten und zweimal pro Tag Sport zu treiben, während ich gleichzeitig jede freie Minute nutzte, um zu lernen.
Meine Anstrengungen führten zu erstaunlichen Ergebnissen. Ich beeindruckte meine Lehrer und begann, in die Gruppe der Klassenbesten aufzurücken. Ich fing an abzunehmen. Meine Klassenkameraden akzeptierten mich und freundeten sich mit mir an. Ich habe endlich den Code geknackt, sagte ich mir.
Mir alles abzuverlangen wurde zur Obsession, und ich glaubte, es würde meine Träume wahr werden lassen. Also begrub ich meinen Schmerz, und härter zu arbeiten, wurde mein Anker auf stürmischer See. Solange ich weiterhin über meine Komfortzone hinausging, brauchte ich weder Talent noch Fertigkeiten. Ich musste einfach nur immer härter arbeiten, musste trotz meines Unbehagens weitermachen und meinen zunehmenden Stress und die wachsende Angst verbergen.
Doch während...
Erscheint lt. Verlag | 27.9.2023 |
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Übersetzer | Ursula Pesch |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | The Comfort Zone |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | 2023 • Angstfrei leben • Angst- und Stressbewältigung • Burn-out • eBooks • Geschenk Freundin • Gesundheit • glück buch • Happinez • laura malina seiler • Lebensfreude • Nein sagen • Neuerscheinung • Perfektionismus • Persönlichkeitsentwicklung • Positive Psychologie • powerofpositivity • Ratgeber • Resilienz • Selbstfürsorge • Selbstliebe • self care • The Comfort Zone • Work-Life-Balance |
ISBN-10 | 3-641-30876-3 / 3641308763 |
ISBN-13 | 978-3-641-30876-6 / 9783641308766 |
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Größe: 11,2 MB
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