Wen das Glück küsst (eBook)

Von Glück und Zufall, dem Lifestyle, der Einzigartigkeit des Menschen, dem Sinn des Lebens und anderem Unsinn
eBook Download: EPUB
2023 | 2. Auflage
208 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-9625-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wen das Glück küsst -  Jörg Spitzer
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Glauben Sie dass der Mensch in seinem Leben auch Glück und glückliche Zufälle braucht? Oder sind Sie eher der Meinung durch persönlichen Einsatz und starker Willenskraft dem Leben Ihren Stempel aufdrücken zu können? Denken Sie ernsthaft daran Ihr Dasein beruhe u. a. auf Ihrem vermeintlichen genialen Können und Ihrem primitiven Lebensentwurf? Wirklich? Dann gehören Sie auch zu den armseligen Würstchen die meinen, sie wären etwas Besonderes oder würden gar etwas Einzigartiges darstellen? Da können Sie noch so schön bunt und quier sein. Das nutzt alles nichts. Sind Sie auch ein Verfechter der überaus schönen und bequemen Mär das Sie existieren weil es so gewollt ist oder, ganz infantil, vermuten gar einen tieferen Sinn hinter Ihrer Existenz? Könnten Sie mir dann bspw. einmal ganz sachlich und emotionslos erklären, was an einem milliardenfachen Einheitsprodukt exklusiv sein soll, abgesehen von dem Unsinn mit der Individualität und Einzigartigkeit des Menschen und dem erbärmlichen und armseligen Gezeter über den Sinn des Lebens? Eine Horde Schimpansen hat übrigens ähnliche Problemchen. Machen Sie endlich die Augen auf und sehen der Realität ins Gesicht statt auf die Kunststoffscheibe Ihres Smartphones zu starren und irgendwelchen dahergelaufenen Influencern ihrem pseudo-buddhistischen infantil-oligophrenen Geschwafel zu lauschen und sich Gurkenscheibchen natürlich aus Bio-Anbau auf ihr trotzdem verfallendes Antlitz zu legen oder zuzusehen wie ein Dummchen sich Farbe in ihr Allerweltsgesicht tupft? Oder definieren Sie sich auch eher über dieses dümmliche Generationenpalaver wie Generation Z ? Nein, Sie sind nichts außergewöhnliches oder ein unabhängiger selbstbestimmter Freigeist auf den die Welt gewartet hat. Diesen selbst gezimmerten Hauch den Sie als Individualität bezeichnen ist tatsächlich gesehen nur der Hauch eines Hauches; ihre psychischen Eigenschaften sind nicht mehr als ein Produkt Ihrer unergründlichen und illusionären Selbstwahrnehmung, ihre allgemeinen cerebralen Adjektive entsprechen einem Konglomerat von an und für sich sinn-und zwecklosen Zufälligkeiten. Was denken Sie denn was Sie eigentlich darstellen? Sie und Ich sind selbstverständlich nichts anderes als ein Produkt aus puren Zufällen und, im günstigsten Falle, aus reinem Glück. Doch sollten Sie nach der Lektüre dieses Buches immer noch meinen Sie wären unersetzlich und einzigartig, weiß Wilhelm Busch die für Sie passende Antwort: DUMMHEIT IST AUCH EINE NATÜRLICHE BEGABUNG.

Das Glück
oder
Manche haben`s, Andere nicht


"Niemand kann - selbst bei bester Gesetzeserkenntnis - den
Weg eines Wassertropfens in den Niagarafällen
berechnen/voraussagen, weil die exakte Kenntnis der
Anfangs-, Rand- und Systemdaten fehlt bzw. utopisch
bleibt.
Die Komplexität eines politisch-ökonomisch-sozialen Systems
mag vergleichbar sein."

ALBERT LENK, Pragmatische Vernunft, Stuttgart 1979, Seite 128

In diesem Kapitel nun möchte ich mich etwas mit dem Glück befassen, jenem an sich undefinierbaren, nicht konkretisierbaren und schon gar nicht fassbaren Zustand oder Umstand der absolut subjektiv interpretiert wird und somit einer jeglichen weiteren Beschreibung durch Dritte spotten muss und wird.

Tagtäglich hören wir von Glück, von glücklichen Zufällen oder Umständen, die uns oder andere betreffen. Der Sechser im Lotto, die angebliche Liebe auf den ersten Blick, die unerwartete Gehaltserhöhung oder das knappe vorbeischrammen am ansonsten sicheren Tod bei einem Unfall.

Ich könnte jetzt diverse Beispiele anführen, was alles unter Glück verstanden wird und würde damit nur die Oberfläche tangieren ohne wirklich etwas substantielles auszusagen. Darum erspare ich mir und ihnen dies. Was allerdings unter dem Glück zu verstehen ist, darüber kann es natürlich keine eindeutige Definition geben; dafür ist dieses Erlebnis zu individuell. Allerdings wird oftmals Glück mit Zufriedenheit und Wohlbefinden verwechselt oder gleichgesetzt, andererseits wird es schlicht und einfach von äußeren Rahmenbedingungen abhängig gemacht. Besitz, Reichtum und wie auch immer geartete materielle Fülle werden dann als Glück aufgefaßt.

Doch dies kann sich sehr schnell als trügerisch und verhängnisvoll herausstellen, wie man heute weiß.

Zwar kann in der ersten Zeit der vermeintliche Glückspegel proportional zum Gut und Haben ansteigen, doch mit einer entsprechenden Abnahme des materiellen Volumens fällt dann auch recht schnell der Level des glücklich-sein.

Aber auch die zunehmende Dauer kann zu einer Ernüchterung führen. Denn steter Tropfen höhlt den Stein, und was anfänglich lichterloh brannte ist nun zu einem armseligen Strohfeuer verkümmert.

Soweit so gut und eigentlich keine neue Erkenntnis mit bahnbrechenden Perspektiven. Dies wußten bereits die alten griechischen Philosophen, ganz bestimmte römische Cäsaren, die ihrer Zeit weit voraus waren und der bereits erwähnte Buddha, der letztendlich in seiner Meditationslehre ein probates Mittel sah, glücklich zu sein.

Und hier sind wir auch schon an einem Umstand gelangt, der durchaus Anlaß zu einer gewissen Sorge geben kann. Denn Glück oder das glücklich-sein ist zunächst nichts weiter als eine Emotion, ein Gefühl; und was es mit Emotionen auf sich hat konnten wir zur Genüge bei der Lektüre der neurowissenschaftlichen Stellungnahmen allgemein und speziell zur Kenntnis nehmen. Denn jetzt wird es an dieser Stelle etwas schwierig mit dem definieren. Praktisch haben wir nun die Qual der Wahl, können zwischen Pest und Cholera, Dengue-Fieber und Malaria wählen oder wir versuchen den Teufel mit dem Beelzebub auszutreiben. Denn psychische Prozesse, die Emotionen generieren, allein auf biochemische Ursachen zu reduzieren ist und bleibt ein schwieriges Unterfangen.

Daher die Frage: Was führt denn nun zu Glück?

Allein die Umstände und gewisse Bedingungen, der mentale Prozess isoliert für sich oder in Kombination mit den zuvor genannten Begleiterscheinungen? Oder um es ganz trivial und plump auszudrücken: Wer war zuerst da? Das gelegte Ei oder die besagte Henne. Aber heute haben wir Fachleute die diese Frage mühelos beantworten können. Natürlich war das Ei zuerst da, evolutionär bedingt. Natürlich. Aus dem Ur-Huhn.

Selbstverständlich: Und die Dinosaurier, beispielsweise, wurden durch einen gewaltigen Meteoriten-Einschlag aus dem Leben gerissen. Aber bevor ich diesen weiteren wissenschaftlichen Unsinn zu entkräften versuche, präsentiere ich ihnen an dieser Stelle erst einmal die Erkenntnisse der Glücksforschung, wieder ein kläglicher Versuch der Psychologie, einiges erklären zu wollen, ohne recht irgendetwas zu sagen. Wie immer!!

Was macht Menschen wirklich glücklich? Dies herauszufinden ist Ziel der Glücksforschung.

Diese wissenschaftliche Disziplin geht meist in Form von Studien, Umfragen und Tests der Frage nach, ob, wann und warum sich Menschen glücklich fühlen. Die Wissenschaft vom Glück hat einen humanistischen Anspruch und möchte zur Maximierung des menschlichen Glücks beitragen.

Hier die wichtigsten Ergebnisse einer Langzeitstudie der Harvard Universität, Auswertungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und Prof. Jan Delhey von der Universität Magdeburg.

Langzeitstudie der Harvard University: Wie ein glückliches Leben gelingt

Zum Thema „Wie ein glückliches Leben gelingt“ führt die US-amerikanische Harvard University in Cambridge seit dem Jahr 1937 eine der aufwendigsten Langzeitstudien der Geschichte durch. Nach Meinung von Psychiatrieprofessor George Vaillant, dem langjährigen Leiter ,der Studie liegt ein glückliches Leben bis ins hohe Alter zum Großteil in unseren Händen. Und das trotz der unkontrollierbaren Faktoren, die wir nicht beeinflussen können wie das familiäre Umfeld, in das wir hineingeboren wurden oder die Genen der Vorfahren. Die Grant-Studie beleuchtet das Leben von 268 männlichen Harvard-Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1945. Sie werden in regelmäßigen Abständen systematisch medizinisch untersucht und intensiv zu Ihrem Leben befragt:

Über ihre Kindheit und Jugend, ihre Karrieren und Beziehungen, ihren Erfolg und ihr Scheitern.

Erste Ergebnisse der noch laufenden Studie liegen bereits vor. Wie gelingt also ein glückliches Leben?

Vor 50 in einer stabilen Beziehung leben, geistig aktiv sein, Sport treiben, nicht zu viel essen und Alkohol trinken sowie nicht rauchen – und auch im Alter aktiv bleiben, so Vaillant. Hier zeigt sich, dass die Gesundheit eine grundlegende Voraussetzung für Glück ist.

Zwischenmenschliche Beziehungen sind das wichtigste im Leben

„Das mit Abstand wichtigste ist die Bindung“, sagt Vaillant in einem Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung „Dabei geht es nicht unbedingt um die Bindung zum Lebenspartner, sondern eher um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen“ – und zwar im Sinne einer menschenliebenden und einfühlsamen Verbindung.

Ein wichtiger Faktor für ein gelungenes Leben ist auch die Art und Weise, wie die Menschen mit Schicksalsschlägen umgehen. „Jeder erlebt schwierige Situationen“, sagt Vaillant. Wie man dann damit umgehe, sei wesentlich für die Zukunft.

Besonders erfolgreich sind die sogenannten „Adaptierer“, die sich altruistisch verhalten und versuchen, aus schwierigen Situationen für die Zukunft zu lernen.

„Sie kanalisieren ihre starken Gefühle oder aufkommenden Aggressionen so, dass sie innerlich keinen Schaden anrichten, beispielsweise mit Sport“, sagt Vaillant. Dagegen ist es unglücklich, Probleme nach innen oder außen zu projizieren, ohne sie zu verarbeiten. Denn dies führe zu psychischen Krankheiten und aggressivem Verhalten.

Glücksfaktoren: gute Partnerschaft, soziales Engagement, Freundschaften

Dass die Zufriedenheit des Menschen weit weniger von den Genen bestimmt wird, als bisher angenommen, geht auch aus einer Datenanalyse der Langzeitstudie Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) unter Mitwirkung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. So kann jeder Mensch sein Glück durch private und berufliche Entscheidungen selbst beeinflussen.

Das Wohlbefinden hängt vor allem von den Lebensumständen in fünf zentralen Bereiche ab:

Partnerschaft, Lebensziele, soziale Kontakte, Lebensstil, Religiosität und das Verhältnis von Arbeit und Freizeit. Zu den Erfolgsfaktoren eines glücklichen Lebens zählen demnach eine gute Partnerschaft, soziales Engagement und Freundschaften.

Außerdem leben uneigennützige Menschen, die sich sozial oder politisch engagieren, glücklicher als Personen, die die eigene Karriere verfolgen und nach materiellen Zielen streben. Menschen sind am zufriedensten, wenn sie von Freunden umgeben sind.

Zu viel Egoismus und rein ökonomisches Wachstum können einer Gesellschaft nicht guttun. Nicht einfach haben es jedoch depressive Menschen. Ihnen fällt es schwerer, soziale Kontakte zu pflegen und regelmäßig Sport zu treiben.

Die Glücks-Formel: Haben, Lieben, Sein

Der Soziologe Prof. Jan Delhey von der Universität Magdeburg hat zahlreiche Umfragen zur...

Erscheint lt. Verlag 24.3.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte glück und zufall • glück und zufall/Pech und Unglück • Individualität • Individualität/Einzigartigkeit des Menschen • Individualität/Einzigartigkeit des Menschen/ Nachhaltigkeit und Ökologie • lifestyle • Lifestyle/Design/Lebensentwürfe • Psychologie • Psychologie/Praktische Psychologie/Lebensberatung • Ratgeber/Lebensberatung/Lebensentwürfe • Ratgeber/Lebenshilfe/Lebensentwürfe • Sinn des Lebens • Sinn des Lebens/Gott/jesus • Sinn des Lebens/Gott/jesus/Schicksal • Sinn des Lebens/Gott//Schicksal
ISBN-10 3-7578-9625-4 / 3757896254
ISBN-13 978-3-7578-9625-6 / 9783757896256
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