Vom Garten in die Vorratskammer (eBook)
202 Seiten
Remote Verlag
978-1-955655-77-4 (ISBN)
Obst, Gemüse & Kräuter anbauen
Obstbäume
Sie sind der Inbegriff eines Gartens, der reiche Früchte trägt. Einen Obstgarten sein Eigen nennen zu dürfen, verzückt die stolzen Besitzer und füllt die Vorratsschränke zuverlässig mit süßem Naschwerk den ganzen Winter hindurch. Sie sind, was Standort und Pflege betrifft, relativ anspruchslos und trotzen den Naturgewalten erfolgreich in jeder Jahreszeit. Wer auf regelmäßigen Ertrag setzt, sollte regelmäßig einen professionellen Rückschnitt durchführen (lassen).
Grundsätzlich unterteilt man Obstbäume in drei verschiedene Größenkategorien:
Hochstamm: Er ist die ursprünglichste Wuchsform der meisten bekannten Sorten. Die klassische Streuobstwiese beherbergt solche Bäume, deren Stammhöhe 160 bis 180 Zentimeter erreichen kann.
Halbstamm: Er steht in Sachen Wuchs und Ertrag dem Hochstamm in nichts nach. Sein Stamm wird jedoch maximal 100 bis 120 Zentimeter hoch. Durch das Schneiden der unteren Kronenäste kann ein Halbstamm über mehrere Jahre hinweg zu einem Hochstamm »befördert« werden.
Buschbaum: Er bietet sich an, wenn der Platz im Garten rar ist. Diese Bäume werden insgesamt nur etwa drei Meter hoch. Sie tragen oft früher als die »Großen«, haben jedoch nur eine Lebenserwartung von 15 bis 20 Jahren. Zum Vergleich: Hochstämme erreichen unter idealen Bedingungen stattliche 50 (Äpfel) oder sogar 100 (Birnen) Jahre.
KIRSCHE
Die Kirsche war für unsere Vorfahren ein derartiger Gewinn unter den Nahrungsmitteln, dass ihr erstmaliges Erscheinen in der Geschichte bis heute überliefert ist: Im Jahr 63 v. Chr. brachte der römische Feldherr Lucullus (dem wir die lukullischen Genüsse verdanken) die Edelkirsche von seinem Feldzug aus der Türkei mit nach Rom.
Variationen
Süßkirsche: Sie ist seit römischer Zeit Dauergast in heimischen Gärten und aus unserem Obstsortiment nicht mehr wegzudenken. Ihre Früchte sind dunkelrot bis fast schwarz und sehr süß. Ein Süßkirschenbaum braucht viel Platz, steht dafür aber gern auch im Halbschatten.
Sauerkirsche: Sie gilt aufgrund ihres Säuregehalts und wertvollen Inhaltsstoffen als besonders gesund. Die Früchte sind reich an natürlichen Antioxidantien, was mit entzündungshemmender Wirkung einhergeht. Ein Sauerkirschenbaum punktet darüber hinaus mit Anspruchslosigkeit und Genügsamkeit. Sein bescheidener Wuchs macht ihn perfekt für kleinere Gärten.
Pflanzzeit
Kirschbäume werden am besten im Herbst gepflanzt. Solange der Boden noch nicht gefroren ist, bestehen beste Aussichten für das Anwachsen.
Lichtverhältnisse
Süßkirschen vertragen Halbschatten sehr gut, Sauerkirschen benötigen hingegen volle Sonne, damit die Früchte nicht allzu säuerlich bleiben.
Fruchtfolge
Auf Steinobst sollte kein Steinobst mehr gepflanzt werden. Besser geeignet sind Beerensträucher oder ein Walnussbaum.
Nachbarschaftskonflikte
Kirschen kennen so etwas nicht. Auch sind die meisten Sorten selbstbefruchtend, können also gut für sich allein stehen. Grundsätzlich führt ein zweiter Baum, der zur gleichen Zeit blüht, aber auch bei den selbstbefruchtenden Sorten zu höheren Erträgen.
Bodenbeschaffenheit
Ein humusreicher, lehmiger Sandboden bietet für Sauerkirschen die ideale Basis. Süßkirschen hingegen brauchen ein leicht kalkhaltiges und gut durchlüftetes Erdreich, um zur Höchstform zu gelangen.
Bewässerung
Kirschen bevorzugen grundsätzlich eher trockenen als nassen Boden. Werden sie im Kübel gehalten, ist Staunässe unbedingt zu vermeiden. Bei langen Trockenperioden empfiehlt sich auch bei ausgewachsenen Bäumen moderates Wässern, auch im frostfreien Winter.
APFEL
Der Apfelbaum erfreut uns Mitteleuropäer seit 2.000 Jahren mit seinen Früchten. Wir verdanken auch seine Existenz den Römern, die frühe Formen aus Kleinasien importiert und veredelt haben. Seine Sortenvielfalt ist inzwischen überwältigend groß. Neben Kriterien wie Standort und passendem Befruchter entscheiden vor allem der Geschmack und die geplante Verwendung und Verwertung. Außerdem sind die Äpfel zu unterschiedlichen Zeiten reif, auch ihre Lagerfähigkeit ist verschieden. Alte Apfelsorten gelten als besonders robust und sind auch für Allergiker geeignet. Moderne Züchtungen hingegen sind eher resistent gegen bestimmte Krankheiten wie Mehltau oder Schorf. Die hier kurz vorgestellten Sorten gelten als besonders ertragreich und eignen sich daher für den Selbstversorger-Garten am besten.
Variationen
Sommeräpfel
JULKA
Ernte: Mitte/Ende Juli
Geschmack: süß, saftig
Verwendung: Tafelobst
Am Baum und gelagert ist der Julka bis zu drei Wochen lang frisch.
EARLY JOE
Ernte: August bis September
Geschmack: saftig, feinsäuerlich
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsobst
Der Early Joe ist ertragreich und anspruchslos.
JAMES GRIEVE
Ernte: Ende August bis September
Geschmack: süß-säuerlich mit würziger Beinote
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftsobst
Der James Grieve ist ein hervorragender Pollenspender.
PIROS
Ernte: Ende Juli bis August
Geschmack: süß-säuerlich
Verwendung: gutes Lagerobst
Herbstäpfel
ALKMENE
Ernte: Anfang September bis Anfang Oktober
Geschmack: säuerlich
Verwendung: Wirtschafts- und Lagerobst
Der Alkmene ist widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau, auch für Höhenlagen geeignet.
BRAEBURN
Ernte: Mitte Oktober
Geschmack: fruchtig-aromatisch
Verwendung: Tafelobst, lagerfähig bis April
Der Braeburn hat einen hohen Vitamin-C-Gehalt und ist sehr ertragreich.
DANZIGER KANTAPFEL
Ernte: Ende September
Geschmack: Rosenaroma
Verwendung: Tafel- oder Lagerobst
Der Danziger Kantapfel ist lange haltbar, sehr ertragreich und für Höhenlagen geeignet.
GALA
Ernte: Mitte September bis Mitte Oktober
Geschmack: süß und saftig
Verwendung: beliebtes Tafelobst
GRAVENSTEINER
Ernte: Anfang September bis Oktober
Geschmack: aromatisch, saftig und duftend
Verwendung: Konservierung in Form von Kompott oder Mus
Die Sorte wird im Allgemeinen auch von Allergikern gut vertragen.
Winteräpfel
BLUTAPFEL
Ernte: Oktober, genussreif von Dezember bis Juli
Geschmack: säuerlich, saftig
Verwendung: Tafelobst mit langer Lagerungsfähigkeit Blutäpfel sind seit dem 16. Jahrhundert als Schmuckäpfel für Christbäume bekannt, außerdem sind sie für Allergiker geeignet. Sie wachsen auch in kargen Höhenlagen.
GOLDPARMÄNE
Ernte: September, genussreif von Oktober bis Januar
Geschmack: süß-säuerlich-nussig
Verwendung: vielseitiges Wirtschaftsobst
KAISER WILHELM
Ernte: Mitte Oktober, genussreif von Dezember bis April
Geschmack: würzig, säuerlich
Verwendung: Saftgewinnung, Back- und Speiseobst Diese Sorte ist besonders für Allergiker geeignet, sehr robust und widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau.
Pflanzzeit
Für Apfelbäume ist der Herbst die beste Pflanzzeit. Sie wachsen dann am besten an und können bis zum Frühjahr gut anwurzeln.
Lichtverhältnisse
Apfelbäume mögen es gern sonnig. Je mehr Sonne sie genießen dürfen, desto höher ist der Vitamin-C-Gehalt ihrer Früchte. Werden niedrig wachsende Sorten neben größeren gepflanzt, sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass diese ihre kleineren Nachbarn nicht in den Schatten stellen. Hochstämmige Apfelbäume benötigen 50 bis 60 m2, halbstämmige 30 bis 40 m2. Für kleinere Gärten eignen sich Spalier- oder Säulenbäume.
Fruchtfolge
Ein Apfelbaum im Garten ist in der Regel ein Freund für immer. Wird es aus verschiedenen Gründen trotzdem notwendig, ihn zu fällen, sind bei der Wahl seines Nachfolgers ein paar Dinge zu beachten. Ein alter Apfelbaum hat sich mit der Bodenbeschaffenheit bestens arrangiert. Ein junger würde meist nur schwer damit klarkommen. Grund dafür ist die sogenannte »Bodenmüdigkeit«, die den stagnierenden Gehalt an Nährstoffen und Mikroorganismen meint, der im Laufe eines Obstbaumlebens entsteht. Wenn...
Erscheint lt. Verlag | 13.2.2023 |
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Verlagsort | Tallinn |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | Gartenbuch • Garten Buch • Permakultur • Selbstversorger • Selbstversorger Buch • Selbstversorgung • speisekammer buch |
ISBN-10 | 1-955655-77-4 / 1955655774 |
ISBN-13 | 978-1-955655-77-4 / 9781955655774 |
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