Achterbahn statt Hamsterrad -  Nora Summer

Achterbahn statt Hamsterrad (eBook)

Mein Weg zur radikalen Lebensfreude

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-807-3 (ISBN)
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'Achterbahn statt Hamsterrad - Mein Weg zur radikalen Lebensfreude' ist ein Ratgeber, der die Lebensgeschichte der Autorin Nora Summer erfrischend authentisch, unzensiert und lebensnah wiedergibt und dabei Impulse zum Self-Coaching anbietet. Die Autorin, die sich selbst als Impulsgeberin für einen Lebensfreude-Lifestyle versteht und überdies als Stuntwoman, Astrologin, Rednerin, Autorin und Managerin tätig ist, erzählt, wie es ihr gelingt, ihre Vielseitigkeit und Lebensfreude zu leben. Wie sie von klein auf der Stimme ihres Herzens folgte und heute alles, wofür sie sich entscheidet, mit Leidenschaft, Neugierde und Freude lebt. Das Buch ist kurzweilig und unterhaltsam geschrieben und ist für jene, die ihr Glück selbst in die Hand nehmen wollen, von praktischem Nutzen. Fast schon ein 'All in One' Ratgeber, kombiniert er mehrere Methoden, die - ganz Nora - einander ergänzen, anstatt sich auszuschließen.

1980 in Wien geboren, stand sie 20 Jahre als darstellende Künstlerin, Artistin und Kabarettistin auf der Bühne. Seit 1998 ist sie Stuntwoman und war Teil des 'Mission Impossible 5'- Stuntteams in Wien. Sie ist Impulsgeberin für einen Lebensfreude-Lifestyle, Dipl. Astrologin, Rednerin, Trainerin und einiges mehr. Sie gibt Lebensfreude-Workout Kurse, Beratungen und hält mit großer Begeisterung Vorträge und Reden. Ihre digitale Audienz ist jeden Freitag auf Youtube und in den sozialen Medien zu sehen, und inspiriert mittlerweile schon sehr viele Menschen. Ihr ersten Buch 'Der steppende Pferdearsch - Die Geschichte einer Stuntwoman auf dem Weg zum Glück', ist ein humorvoller Unterhaltungsroman. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Klosterneuburg bei Wien.

KAPITEL 1

„Klein – Nora“

 

„Wer seine Vergangenheit nicht kennt, ist gezwungen, sie zu wiederholen.“ George Santayana.

Ich habe mich entschieden, meine Vergangenheit nicht in Endlosschleife zu wiederholen. Dafür bin ich einfach zu gespannt darauf zu erfahren, was mich erwartet, wenn ich etwas Neues wage. Es ist wohl auch meinem Sternzeichen Skorpion, der für die Tiefe steht, zu verdanken, dass ich gar nicht anders kann, als mich zu meinen Wurzeln zu begeben, um zu verstehen, warum ich mich genau so entwickelt habe, welche Verhaltensmuster mir wo dienlich waren und welche Prägungen da in mir entstanden sind.

In diesem ersten Kapitel möchte ich dich deshalb in meine frühe Kindheit mitnehmen. Quasi dorthin, wo alles begann. Wo ich begann.

Wie ich biologisch entstanden bin, brauche ich dir, glaube ich, nicht detailliert zu beschreiben. Du weißt. Da waren die Bienen und die Blumen …

Ich kam also 1980 als zweites Kind meiner damals sehr jungen, studierenden Eltern zur Welt. Laut meinen Eltern war bereits zum Zeitpunkt meiner Geburt klar, dass Geduld keine meiner großen Tugenden zu sein versprach und ich gut für fulminante Auftritte war – Löwe Aszendent. In nur 20 Minuten ab Einsetzen der Wehen flutschte ich aus dem Schoß meiner Mutter in die Mitte des Kreißsaals. Ich glaube ja, dass meine Schwester, die nur ein Jahr vor mir geboren wurde, mir sozusagen den Weg gebahnt hat und dass ich ihr verdanke, dass es so leicht ging.

Ganz so easy going wie bei meiner Geburt sollte es dann aber doch nicht weitergehen, was ich wahrscheinlich ebenfalls meinem Sonnenzeichen Skorpion verdanke. Der Skorpion sucht sich gern Herausforderungen und Reibungspunkte. In meinem Fall war das eine Augenfehlstellung, die mir im zarten Alter von sechs Monaten die erste Brille und in Folge zwei Augen-OPs mit zwei und fünf Jahren bescherte. Bis zu den Augen-OPs hatte ich immer abwechselnd ein Auge zugeklebt und rammte bei meinen ersten Versuchen, Entfernungen richtig einzuschätzen, Türstöcke, Tische und Sessel. Doch davon ließ ich mich nicht abhalten.

Beharrlich lernte ich mit einem Jahr gehen und begann zeitgleich zu sprechen. Mein intensives Mitteilungsbedürfnis führte zu einem rasch anwachsenden Sprachschatz. Zwischen meinen beiden „Schieloperationen” zeigte sich in meinem vierten Lebensjahr ein Loch im Trommelfell, das ebenfalls mit einem operativen Eingriff geschlossen werden musste. Außerdem verbrannte ich mir mit einem Jahr eine Hand und als ich sechs war, führte ein Sturz mit dem Fahrrad zu einem genähten Kinn. Das Wiener Hanusch-Krankenhaus wurde in jenen frühen Tagen meiner Kindheit quasi zu unserem zweiten Wohnzimmer. Gewisse Tendenzen, was meinen Wagemut, vielleicht ab und zu eine klitzekleine Selbstüberschätzung, vor allem aber meine Haltung, dass Aufgeben keine Option ist, zeichneten sich ergo ebenso früh ab wie der Verdacht, dass meine Seele sich erst einmal an meinen Körper gewöhnen und lernen musste, gut auf ihn zu achten.

In den frühen Achtzigern lebten wir als vierköpfige Familie in einer Gemeindewohnung im 14ten Bezirk in Wien. Den Lebensunterhalt bestritten meine Eltern mittels vierer Kinderbeihilfen, denn meine Eltern studierten damals beide noch. Sie wechselten sich mit dem Lernen genauso wie mit dem Hüten der Kinder oder allfälligen Krankenhausbesuchen ab. Mir wurde 50/50 hautnah und ganz real vorgelebt. Gleichberechtigung wurde mir damit in die Wiege gelegt, was mich in meinen späteren Beziehungen – vor meiner zweiten Ehe wohlgemerkt – ab und an vor Rätsel stellte, da andere das offenbar nicht so verinnerlicht hatten wie ich …

Mein Vater war in meiner Kindergartenzeit bereits als Bewegungspädagoge tätig und arbeitete in einem Forschungskindergarten, den ausschließlich Kinder diverser Universitätsprofessor*innen besuchten. Besser gesagt, fast ausschließlich, denn meine Schwester und ich waren auch mit von der Partie.

Mein Löwe-Aszendent wollte es schon damals, dass ich es war, die auf der Langbank in luftigen zwei Metern Höhe den Spagat machte, stets darauf bedacht, im Mittelpunkt zu stehen und in meiner wahren Größe gesehen zu werden. Nicht immer zur Begeisterung der anderen Kinder, wie ich bald schmerzlich erkannte. Mein Bedürfnis, alles im Turnsaal vorzeigen zu dürfen, einfach, weil ich es ja konnte, wurde nach meinem Dafürhalten viel zu wenig gesättigt.

So begab es sich, dass mein Vater eines Tages Studierende in die Turnstunde einlud, um die Bewegungsstunde zu beobachten und zu analysieren. Mein Vater und ich trafen die Abmachung, dass an jenem Vormittag wichtig sei, möglichst viele unterschiedliche Kinder die Übungen vorzeigen zu lassen. Wir schlossen einen Vertrag: Wenn ich mich nicht an die Verabredung halten würde, sollte ich den Rest der Stunde in der Garderobe verbringen. Dieser Vertrag wurde von uns beiden schriftlich festgehalten. Ich hatte alles verstanden und es war mir auch klar, dass es meinem Vater diesmal wirklich wichtig war.

Es dauerte keine fünf Minuten, als ich mich zum wiederholten Male vordrängte. Es war einfach stärker. Ich konnte nicht anders! Mein Vater schickte mich, wie vereinbart, in die Garderobe zum Anziehen. Ich tat wie mir geheißen und mein Vater dachte bei sich: „Wow, diese Abmachung hat ja echt super funktioniert.“ Wenige Minuten später erschien ich angezogen in der Tür und meinte trocken: „ Glaubt‘s dem Papa ja nicht, was er euch erzählt!“. Danach rauschte ich siegessicher ab.

Das war eine der wenigen Situationen, die selbst meinen Vater, der für sein Leben gerne redet, sprachlos machten. Tja, ich war irgendwie unberechenbar und provozierte gerne. Mein Merkur in Skorpion flüsterte mir schon damals, wo ich den Stachel am effektivsten einsetzen konnte.

In meinem vierten Lebensjahr kam mein Bruder dann zur Welt und meine Herkunftsfamilie war damit komplett. Im selben Jahr übersiedelten wir in den 21. Wiener Gemeindebezirk, in Wien, auch „Transdanubien“ – weil von der Innenstadt aus gesehen, jenseits der Donau – genannt.

Dort waren wir Teil des Wohnprojektes „Wohnen mit Kindern“, bei dem 16 Familien ihre Wohnungen selbst gestalten konnten und es sehr viele Gemeinschaftsräume für Aktivitäten gab. Einen Gemeinschaftsraum zum Turnen und Bewegen, einen Spielraum, einen Partyraum, drei Fahrradräume und einen riesigen Garten mit Sandkiste, Rutschen, Klettermauer und zwei Baumhäusern. Platz zum Austoben hatte ich also genug. Und ich nutzte ihn jeden Tag.

Ich suchte schon damals Herausforderungen und Abwechslung, als ich meinem Vater, rund um meinen fünften Geburtstag, erzählte, dass ich gerne alleine in den Kindergarten fahren würde, da ich überzeugt war, das schon alleine zu können. Der Weg umfasste eine Busfahrt über die Donau mit dem 36A und zwei unterschiedliche Straßenbahnfahrten. Es dauerte insgesamt eine Stunde von unserer Wohnung bis zum Kindergarten. Da mein Vater mich in meiner Autonomie nicht einschränken wollte, stimmte er zu und setzte meine Schwester und mich in die Straßenbahn. Was ich nicht wusste, war, dass er mit dem Fahrrad die gesamte Strecke daneben herfuhr, um zu sehen, ob wir das mit dem Umsteigen hinbekamen. Mein Entdeckerinnenherz schlug gefühlt bis zum Großglockner, als ich beim Kindergarten ankam. Diese Erfahrung hat mich mit ihrer Uneingeschränktheit bestärkt, und mein großer Wille zur Selbstständigkeit wurde schon damals sichtbar.

Meine Lebenssituation hatte sich durch die Geburt meines Bruders drastisch verändert. Ich war nun das mittlere von drei Kindern, auch „Sandwichkind“ genannt. Sandwichkindern wird gerne nachgesagt, dass sie in ihrer Kindheit kompliziert sind, Problemkinder. Und ich kann euch sagen: Das stimmt!

Denn obwohl meine Eltern mit uns Kindern stets um eine Beziehung auf Augenhöhe bemüht waren, uns ausreichend Platz für Autonomie und Neugierde einräumten und ich mich gut gebunden und zugehörig fühlte, war ich ständig irgendwie unzufrieden.

Ich hatte sehr oft das Gefühl benachteiligt zu sein und wenn ich eine Chance witterte, meinen Eltern auf gut Wienerisch „einen Baum aufzustellen“ oder sie auch nur ein klein wenig herauszufordern, nahm ich diese Gelegenheit voller Inbrunst wahr. Meiner Kreativität waren da kaum Grenzen gesetzt. So machte ich meiner Schwester weis, dass eine Hure eine Zuckerlverkäuferin sei oder verkleidete mich ein andermal als Muslima mit Kopftuch und begann laut vor der Schule auf Knien zu beten oder ich verkaufte Saft und die selbstgemalten Bilder meiner Schwester auf der Straße.

Einmal erzählte ich meinen Eltern nach einem Zirkusbesuch - anfangs ausgesprochen glaubhaft - dass der Tiger ausgebrochen war. Als ich dann zunehmend theatralischer wurde, und erklärte, dass lediglich mein Cousin und ich als einzige gelassen popcornessend unter der Tribüne ausgeharrt hätten, während das restliche Publikum panisch das Zelt räumte, dämmerte meinen Eltern langsam, dass...

Erscheint lt. Verlag 13.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-99139-807-9 / 3991398079
ISBN-13 978-3-99139-807-3 / 9783991398073
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