Die Recherche -  Martin Schütt

Die Recherche (eBook)

Ein Fachbuch für die Informationsbeschaffung als Privatdetektiv und Ermittler
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
190 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7578-9405-4 (ISBN)
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Privatdetektive und Ermittler müssen regelmäßig für ihre Auftraggeber Informationen beschaffen. Wie sie das tun und welche Widerstände sie überwinden müssen, um an das begehrte Wissen zu kommen, verraten sie normalerweise nicht. Dieses Buch verrät es. Es liefert Detektiv-Berufseinsteigern ebenso wie interessierten Laien das notwendige Know-how, um eine Recherche strukturiert und fundiert durchzuführen. Eine Recherche erfordert logisches Denken und viel Wissen. Vor allem darüber, wo und wie man Informationen bekommt, die eigentlich geheim bleiben sollen, ohne dabei selbst aufzufliegen. Das geht, wenn man weiß, wo man suchen muss und welche Werkzeuge man nutzen kann und darf. Martin Schütt, seit vielen Jahren erfolgreicher Wirtschafts- und Privatdetektiv in Hamburg, zeigt Ihnen, wie Sie schnell und strukturiert Informationen online und offline ermitteln und dabei selbst verdeckt bleiben. Eine sehr lesenswerte praktische Anleitung für alle, die effektiv recherchieren wollen oder müssen.

Der Autor Martin Schütt ist selbst Privatdetektiv und ermittelt mittlerweile seit mehr als 17 Jahren in der ganzen Bundesrepublik. Seine Klientel sind Betrüger, Schuldner, untreue Eheleute und vermisste Personen. Nach seinem ersten Buch - Wie wird man Privatdetektiv - und dem zweiten Lehrbuch - Wie observiere ich als Privatdetektiv- folgt nun mit dem dritten Buch - Die Recherche für Privatdetektive und Ermittler. Ein neuer fachgerechter Ratgeber über Recherche für alle, die neu in der Branche sind, aber auch für alte Hasen dürfte etwas dabei sein.

4. Wo und wie Sie mit Recherche fündig werden können


Wenn ich als Detektiv eine Recherche durchführe, muss ich mir zwingend darüber im Klaren sein, was ich wissen will und welche Antworten ich brauche, um einen Auftrag erfolgreich zu lösen. Nur wenn ich als Ermittler einen Plan habe und weiß, was die Informationssuche bringen soll, kann ich auch die richtigen Fragen stellen. Mit diesem Recherche-Wissen wird niemand geboren. Ähnlich wie Journalisten müssen auch Detektive Recherche von der Pike auf lernen, um die richtigen Fragen stellen zu können. Meine Empfehlung: Lesen Sie Fachliteratur, vor allem Bücher zum Thema, die für Journalisten geschrieben worden sind. Die sind besonders hilfreich, denn der Journalismus lebt von der Essenz der Fragen und der Suche nach Antworten.

Meine gesammelten Empfehlungen zum Thema „Recherchieren lernen“:

  • Einige Buchempfehlungen aus dem Bereich Journalismus finden Sie im Anhang. Bitte lesen Sie sich ein oder erweitern Sie damit Ihre Kenntnisse über Recherche.
  • Ebenfalls empfehlenswert sind Webseiten und Fortbildungen bei den einschlägigen Berufsverbänden aus der Detektivbranche
  • Auch die Deutsche Gesellschaft der Kriminalistik bietet Seminare und Fortbildungen zum Thema Recherchieren an.
  • Der Bund Deutscher Kriminalbeamter bietet ebenfalls Fortbildungen für interessierte Bürger an, verständlicherweise sind allerdings nicht alle Seminare öffentlich.

Auch mein Ratgeber kann Ihnen selbstverständlich behilflich sein, die richtigen Fragen zu stellen, um einen Fall zu lösen. Allerdings auf eine andere Art und Weise, als Sie es sich vielleicht vorstellen. Aber fangen wir einfach mal an.

Google & Co.: Internetrecherche

Das World Wide Web ist ein Hort des Wissens und der Informationen. Was wir alle wissen: Nicht alles, was es da zu lesen und zu sehen gibt, muss wahr sein. Dessen sollten Sie sich bei der Internetrecherche immer bewusst sein.

Zweiter Aspekt: Das Internet kann Sie mit Informationen erschlagen und völlig vom Weg abbringen, wenn Sie sich, wie in Kapitel 1 beschrieben, nicht einen klaren Plan zurechtlegen, bevor Sie Datenbanken und Suchmaschinen bemühen. Dass Sie alle gefundenen Informationen auf Plausibilität prüfen müssen, versteht sich von selbst.

Was Sie außerdem noch bei Ihrer Internetrecherche beachten sollten:

  • Wikipedia ist eine gute Informationsquelle, um relevante Informationen zu einem Sachverhalt zu erhalten. Aber wie alles andere, was man im Internet findet, ist es nur bedingt vertrauenswürdig! Zu einer Information kann es auch immer eine Desinformation geben. Das sollten Sie im Auge behalten!
  • Suchmaschinen: Es gibt ungefähr 22 große Suchmaschinen im Netz, die täglich von Milliarden Usern genutzt werden. Die größte Suchmaschine weltweit kennen Sie – Google! Was Sie bei der Google-Suche beachten sollte: Auch Google weiß nicht alles. Außerdem sind besonders die spezifischeren Informationen durch den Algorithmus oft gut versteckt und können nicht sofort auf Seite 1, sondern erst auf den hinteren Seiten gefunden werden. Das macht die Google-Recherche oft zäh und langwierig.

Wenn Sie auf Google suchen, müssen Sie sehr gründlich sein und viele Seiten durchstöbern. Zusätzlich sollten Sie aus den 21 anderen großen Suchmaschinen drei bis sechs weitere Favoriten auswählen, in denen Sie ebenfalls mit der gleichen Fragestellung recherchieren.

Das können andere allgemeine Suchmaschinen wie zum Beispiel die Google-Konkurrenz Bing sein, aber auch spezielle Suchmaschinen, für wissenschaftliche Texte und Arbeiten, ausländische wie Yandex oder Suchmaschinen, die Datenbanken durchsuchen.

  • Legen Sie sich einen Ordner mit Lesezeichen zu interessanten Suchmaschinen an, die Sie vielleicht später noch einmal gebrauchen können. Mit der Zeit gewinnen Sie so ein spannendes Arsenal an spezifischen Suchmaschinen, mit denen Sie Ihre Fälle schneller und erfolgreicher bearbeiten können.

Vergessen Sie bitte nicht, die neuen Suchmaschinen und Links in Ihre Liste aufzunehmen und auch zu vermerken, für welche Recherche sie sich besonders gut eignen. Sie wissen ja seit Kapitel 1: Strukturiertes Arbeiten ist die Basis Ihres Erfolgs. Je schneller Sie sich angewöhnen, strukturiert zu arbeiten und alle wichtigen Informationen aufzuschreiben, desto effizienter und erfolgreicher werden Sie in Ihrer Recherche. Im Anhang dieses Buches finden Sie eine Liste mit Suchmaschinen, die Ihnen einen guten Start ins Internet ermöglichen.

Wie bereits eingangs beschrieben, weiß Google nicht alles. Die anderen Suchmaschinen auch nicht, aber zusammen wissen alle mehr. Deswegen lohnt sich der Abgleich der Suchergebnisse durch verschiedene Suchmaschinen eigentlich immer. Zusätzliche Erleichterung bieten sogenannte Suchoperatoren.

Am besten haben Sie einen Spickzettel mit gängigen Suchoperatoren parat, um Zeit und Arbeit zu sparen:

Suchoperatoren: Es macht einen großen Unterschied, ob Sie bei Google nach Detektei Schütt suchen oder nach Detektei Schütt. Die beiden Anführungszeichen, die das Wort Detektei Schütt einklammern, sind ein Suchoperator. Wer damit sucht, bekommt präzisere Ergebnisse.

In der 1. Variante: Detektei Schütt liefert Ihnen Google Ergebnisse, die das Schlüsselwort Detektei oder das Schlüsselwort Schütt auf der Webseite beinhalten, nicht aber dort zusammenhängend zu finden sind oder sein müssen. Davon wird es unzählige geben, wenn Sie das Beispiel einmal nachverfolgen.

In der 2. Variante mit Suchoperator: Detektei Schütt bekommen Sie nur die Ergebnisse angezeigt, auf deren Webseite das Wort „Detektei“ und „Schütt“ gemeinsam auftauchen. Das sind gleich ein paar Tausend Ergebnisse weniger und erleichtert Ihre Recherche.

Ein Suchoperator ist ein Parameter, den Sie zusammen mit einem Such-Schlüsselwort (Keyword), im Suchfeld der Suchmaschine eingeben. Operator und Suchwort zusammen liefern präzisere Suchergebnisse. Die Kenntnis der gängigsten Suchoperatoren gehört zwingend zu Ihrem Recherchehandwerkszeug. Die Operatoren erleichtern Ihre Arbeit um ein Vielfaches und liefern aus Millionen von indexierten Webseiten im Internet schneller und präziser die Ergebnisse, die Sie suchen.

Detaillierte Informationen zu Suchoperatoren erfahren Sie durch die entsprechende Fachliteratur oder in Fortbildungen, vorzugsweise für Journalisten.

Im Internet können Sie zu jeder möglichen Recherche so ziemlich alles finden. Für Ihre Recherche können nützlich sein:

  • spezielle Datenbanken
  • Internetforen, die sich mit allem beschäftigen, was Menschen bewegt
  • Online-Telefonbücher
  • Service-Seiten von Städten und Regierungen
  • Land-, See- und Straßenkarten

…und vieles mehr.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, um im Internet legal an Informationen zu kommen. Meistens sind die Daten kostenlos, manchmal muss man aber auch für Informationen bezahlen. Das sollten Sie bei Ihrer Preisgestaltung gegenüber Ihrem Auftraggeber mit einbeziehen. Internetrecherche hat viel mit „learning bei doing“ zu tun. Wenn Sie strukturiert und mit System arbeiten, wird sich im Lauf der Zeit die Lesezeichenleiste Ihres Browsers mit diversen Ordnern füllen, in denen Sie die Informationen zu Datenbanken, Suchmaschinen, Spezialisten für besondere Recherchen und alles, was von Fall zu Fall noch für Ihren Arbeitsbereich wichtig ist, ablegen. Auf Ihre eigene Recherchebibliothek können Sie zugreifen und Ihre Arbeit damit schneller und effektiver machen.

Es werden sich außerdem mit der Zeit Favoriten herausbilden, beispielsweise bestimmte Foren oder Ansprechpartner, die Sie in bestimmten Fällen schon einmal auf eine heiße Spur gebracht haben. Nur der Anfang ist schwer, sobald Sie Routine bekommen, wird es immer einfacher. Deshalb: Lassen Sie Ihren inneren Monk freien Lauf!

Mülleimer-Recherche

Darf ich als Detektiv meine Recherche im Abfallcontainer einer Person oder einer Firma durchführen? Wenn Sie diese Frage einem Juristen oder einer Juristin stellen, bekommen Sie als Antwort das, was wir alle als Antwort am wenigsten mögen: Es kommt darauf an. Da der Müll anderer Leute für unsere Ermittlungen manchmal eine bedeutende Rolle spielt, möchte ich die Müllfrage deshalb hier mal aus praktischer Sicht für Sie sortieren.

Was gilt es zu beachten?

  • Ein Abfallcontainer steht in der Regel auf einem privaten Grundstück, entweder bei einer Privatperson mit Eigenheim oder auf dem Firmengelände eines Unternehmens.
  • Nach dem deutschen Abfallrecht gehört der Inhalt eines Mülleimers oder Abfallcontainers bis zum Abholen durch die Müllabfuhr demjenigen, der den Müll weggeworfen hat.

Wer einen fremden Mülleimer durchsucht, begeht deshalb gleich zwei Verstöße auf einmal:

1. Um zum Mülleimer oder...

Erscheint lt. Verlag 14.2.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
ISBN-10 3-7578-9405-7 / 3757894057
ISBN-13 978-3-7578-9405-4 / 9783757894054
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