Mama mit Bauchgefühl -  Isabel Engels

Mama mit Bauchgefühl (eBook)

Vertrau deiner Intuition
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2023 | 1. Auflage
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-828-8 (ISBN)
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Dieses Buch soll vor allem all jenen Müttern ein Begleiter sein, die nicht an ihrem gesunden mütterlichen Instinkt zweifeln - und sie darin bestärken und unterstützen einer doch etwas konträr denkenden Gesellschaft zum Trotz, diese innere Stimme zu wahren.

Schreiben, Natur und Kinder sind drei Themen die Isabel bereits seit ihrer Kindheit begeistern. Dieser Faszination folgte zuerst eine Ausbildung im Bereich der Umweltanalytik. Vom Labor in Wien ging es direkt in den Regenwald Costa Ricas, wo sie für eine kommunale Umweltorganisation tätig werden sollte. Das Bauerndorf, in dem sie untergebracht war, mit seinen vielen kinderreichen Familien, ließ sie die Freude an der Arbeit mit Kindern entdecken. Sie begann in der örtlichen Grundschule zu unterrichten. Nach ihrer Rückkunft absolvierte sie einige Module Pädagogik an der Uni Wien. Als sie 2008 unerwartet und mit erst 24 Jahren schwanger wurde, änderte sich nicht nur ihr Plan, sondern ihr ganzes Leben. Mittlerweile hat sie ihre 'Karriere' ihrem Traumjob gewidmet, in dem sie, wie sie sagt, 'jeden Tag mit und an ihren Kindern wächst'.

2. Heben, Bücken, Liegen

Im Laufe meiner Zeit als Mama habe ich die verschiedensten Schwangeren kennengelernt und beobachtet: Von sehr bewussten, einfühlsamen, ausgeruhten Frauen bis zu vollkommen in die Karriere involvierten, gestressten Frauen mit Riesenbauch und Coffee to go war alles dabei. Auch welche, die in fortgeschrittener Schwangerschaftswoche (SSW) offenbar noch immer Flugmeilen auf Langstreckenflügen sammelten, kamen mir unter. Ich selbst war mit meinen drei Schwangerschaften insofern recht beschäftigt, sodass mir bei jedem „ZU VIEL“ schlecht wurde. In unserer Gesellschaft wird von der normalen Bürgerin verlangt, dass sie den größten Teil der Schwangerschaft „normal“ zur Arbeit geht. Hat sie mehrere Kinder, müssen auch der Haushalt und die Versorgung reibungslos weiterlaufen. Da wir hier in den „zivilisierten Ländern“ meiner Ansicht nach sowohl zu viele Wege als auch zu viel Kram haben, den wir pflegen, putzen und instand halten müssen, sind die Erledigungen, die man auch als Schwangere hier zu bewältigen hat, schnell einmal wesentlich mehr als das, was einem Körper guttut, der gerade das Wunder Mensch entstehen lässt. Ich hatte das Gefühl, dass mein Körper mich einfach immer wieder zum Ausruhen gezwungen hat. Sobald ich den Versuch unternahm, die vielen Tätigkeiten des Alltags abzuarbeiten, nahm die Übelkeit überhand und schickte mich wieder ins Bett.

Gerade weil es auch viele wunderbar wonnige Schwangerschaften und Frauen mit unglaublichem Aktionsdrang während der Schwangerschaft gibt, möchte ich mir in diesem Erfahrungs- und Beobachtungsbericht nicht anmaßen, ein einseitiges Urteil über richtiges Verhalten in der Schwangerschaft abzugeben. Ist doch der Kerngedanke dieses Buches, jede Frau dazu anzuregen, ihren eigenen Wahrnehmungen zu folgen, ein Gespür für sich und ihr Kind zu entwickeln, ungeachtet dessen, wie die allgemeine Meinung zu einer Situation aussieht. Das setzt natürlich voraus, dass gesunde Wahrnehmungen in den Frauen überhaupt vorhanden sind, und es mag tatsächlich Fälle geben, die unter die Kategorie hoffnungslos fallen. Aber ich denke doch, dass es eine Vielzahl von Müttern gibt, die meistens – gerade durch ihre Kinder – besser und intensiver spüren, was zu tun wäre. Doch die Umsetzung scheitert oft an schlechten Ratgebern, fehlendem Mut und nicht zuletzt einer Gesellschaft, die das, was eine gute Mutter (er)schafft, beinahe honorarlos verkannt hat.

Allerdings sind mir auch einige Fälle von „Jetset“ oder „Business-Mamis“ bekannt (jene, die ihrer Karriereleiter mehr Aufmerksamkeit schenken als ihrer eigenen Schwangerschaft), die sich dann mit schweren Geburten, Schwangerschaftsvergiftungen oder sonstigen Komplikationen abmühen mussten.

Warum ich da einen Zusammenhang orte, möchte ich im folgenden „Vergleich“ erläutern: Ich hatte die Gelegenheit, für knapp anderthalb Jahre dem einfachen Dorfleben Mittelamerikas beizuwohnen. Die dort erlebte Ursprünglichkeit des menschlichen Daseins ist mir noch heute ein guter Ratgeber, denn sie ist unseren humanen Grundbedürfnissen in vielen Bereichen deutlich näher als jene Werte, die in der westlichen Welt gelebt werden.

Betrachten wir nun eine werdende Mutter im Gefüge eines indigenen Stammes oder eines sehr einfachen Bauerndorfes in Costa Rica, in dem Waschmaschine und Auto noch nicht zum Familieninventar gehören. Ein wesentliches Merkmal in diesen Gemeinschaften sind Großfamilien oder Clans, die im Umgang miteinander zwar oft auch an Intrigen nicht sparen, aber – wenn es drauf ankommt – doch eingeschweißt zueinanderstehen. Immer gibt es eine „tia“ (Tante), die man kennt und die man um Unterstützung bitten kann. So auch wenn sich schwangere Frauen unter den Dorfbewohnern befinden. Man schätzt ihren Umstand und geht anders mit der Frau um. Es wird nicht erwartet, dass sie in dieser Zeit körperlich schwere Arbeiten erledigt. Immer wieder bringt man ihr etwas zu essen vorbei oder besonders gute Früchte. Man schickt die älteren Mädchen des Dorfes in das Haus der werdenden Mutter, um ihr bei den Hausarbeiten zu helfen, und gute Männer sind bemüht, ihrer schwangeren Frau zumindest ausreichend Essen nach Hause zu bringen. Es klingt sehr nach Klischee, aber ich habe es dort eben so erlebt. Schwangere Frauen werden auch in indigenen Dörfern nicht über Nacht zur Königin, aber sie bekommen Unterstützung. Sie arbeiten nicht acht Stunden täglich, sie sitzen nach Sonnenuntergang nicht im Kino oder Theater und sie ruhen sich mehrmals am Tag aus.

Alles in allem, wenn wir nicht von Extrem-Situationen ausgehen, dann schläft und isst diese Frau in Ruhe und ausreichend. Zudem muss sie nicht ihren schwangeren Körper von zu Hause ins Büro, vom Büro zum Schwangeren-Yoga und vom Yoga ins Babymoden-Geschäft transportieren, während sie darüber nachdenkt, wann sich denn der werdende Papa endlich dazu überreden lässt, die neue Wiege aus dem Möbelhaus zu holen, und ihre Jeans auf den Bauch drückt.

Wenn wir also den Alltag der modernen Frau mit dem einer Frau aus sehr ursprünglichen Verhältnissen vergleichen, sollte uns Folgendes bewusst werden: Unter ruhigen Bedingungen, einigermaßen ausreichend Nahrung und Schlaf entwickelt sich das Baby im Mutterleib in +/- 40 Wochen. Dabei spielt nicht nur die Zeit, sondern auch die verfügbaren Energieeinheiten, die körperliche und seelische Balance der Mutter eine wichtige Rolle.

Im Gegensatz dazu steht die Frau unserer Gesellschaft oft unter Stress, isst zwar ausreichend aber (oft) schlechte Nahrung und hat eher selten für ein Mittagsschläfchen Zeit – zumindest habe ich das in meinem Bekanntenkreis und bei mir selbst so erlebt.

Dass unser heutiger Turbo-Alltag im Vergleich zu vielen einfacheren Lebensweisen Konsequenzen mit sich bringen kann, gerade wenn man ein Baby im Bauch hat, liegt eigentlich auf der Hand. Man kann natürlich noch im siebenten Monat von da nach dort fliegen oder über seine Grenzen hinaus arbeiten, um der Welt zu zeigen, dass man die Tapferste aller Schwangeren ist, aber dann sollte man auch wissen, was man von all dem Schulterklopfen und der Tapferkeit hat, wenn man dem Baby nicht die Möglichkeit gibt, sich in Ruhe zu entwickeln.

Der Körper einer Schwangeren hat im Wesentlichen folgende Aufgaben: Die Überlebensfunktionen der Frau am Laufen zu halten, den Körper auf die Geburt vorzubereiten und einen neuen Menschen zu entwickeln: Das ist wirklich keine Kleinigkeit! Man kann bestimmt mit Baby im Bauch drei Wochen nach Thailand fliegen, allerdings muss sich der Körper dann verstärkt auf die Überlebensfunktionen der Frau konzentrieren – Druck beim Langstreckenflug, Jetlag, anderes Klima, andere Immunabwehr … und in irgendeiner Weise wird das dann woanders eingebüßt: Sei es in der Entwicklung des Kindes durch irgendeine Unterversorgung oder simpel dadurch, dass sich das Becken weniger auseinander bewegt, als es sollte. Natürlich sind diese Zusammenhänge selten direkt beweisbar und es wird auch gegenteilige Erfahrungen geben, weil man die notwendige Kraft anders tanken konnte. Aber ich denke, viele Schwangere spüren, dass ein gemütlicher Abendspaziergang viel mehr ihren derzeitigen Bedürfnissen entspricht, als sich aufzubrezeln und noch mal in die Disco zu düsen. Ein Ausflug zum nahe gelegenen Badesee tut’s auch und griechische Inseln kann man in ein paar Jahren gemeinsam mit dem Nachwuchs auch noch entdecken.

Die eigenen Bedürfnisse und nach und nach sein Kind zu spüren, sich auch darauf einzulassen – sich selbst und dem Baby in einer Symbiose geben, was gebraucht wird – das halte ich für eine wichtige Einstellung während einer Schwangerschaft, die sich gesund anfühlt. Und das kann auch individuell oder bei jedem Kind ein wenig anders aussehen.

In meinem Fall habe ich während der ersten Schwangerschaft Bewegung an der frischen Luft geliebt, insbesondere lange Spaziergänge. Ich habe daher die Strecke von etwa vier Kilometern zur Arbeit täglich zwei Mal zu Fuß bewältigt. Gezieltes Dehnen und Turnen wie im letzten Drittel bei der Schwangerschaftsgymnastik fühlte sich allerdings für mich gar nicht so toll an. Ich empfand damals immer häufiger, dass so mein Kind zu früh rauskäme. Und siehe da: Als ich zur nächsten routinemäßigen Kontrolle beim Gynäkologen war, bekam ich „Sofa liegen“ bis zur 38 SSW verordnet. Diagnose: Muttermund bereits drei Zentimeter geöffnet. Tatsächlich kam unser Sohn dann nur drei Tage vorm Geburtstermin komplikationslos zur Welt.

Veranschaulichen will ich hier wieder, wie der eigene Instinkt durch ein gutes Gefühl oder eben durch Ablehnung zu spüren gibt, was in genau dieser Situation guttut – und was nicht. Gymnastik und Bewegung sind im Allgemeinen in der Schwangerschaft sicher gut und wichtig, nur das „was genau“, „wann“ und „wie intensiv“ ist eine höchst individuelle Sache.

Bestimmt gibt es so einige althergebrachte...

Erscheint lt. Verlag 31.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-99139-828-1 / 3991398281
ISBN-13 978-3-99139-828-8 / 9783991398288
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