100 Impulse für Coaches (eBook)

Bewährtes und Inspirierendes aus der Praxis
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
255 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-16891-2 (ISBN)
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Die beiden Autorinnen sind beide seit über 25 Jahren als Coaches tätig. In diesem TaschenGuide haben sie ihre 100 wichtigsten Erkenntnisse daraus zusammengetragen. Sie erfahren alles, was Sie für die Praxis als Coach:in wissen müssen: Welche Fragen zu Beginn geklärt werden müssen und was der Coachingvertrag beinhalten sollte, welche Fehler immer wieder gemacht werden und wie man sie vermeidet. Das Buch geht auf die verschiedenen Persönlichkeitstypen und ihre Eigenheiten ein und zeigt, wie man sich in schwierigen Situationen verhält und auf Veränderungen einstellt. Sie erhalten wirksame Impulse für konkrete Anliegen und auch für Ihre Selbstfürsorge während des Coachingprozesses. Inhalte: - Allgemeine Coachinggrundsätze - Beliebte Irrtümer - Persönlichkeiten und ihre Macken - Kritische Konstellationen - Veränderungsdynamiken - Vier Coaching-Geschichten 

Andrea Lienhart lebt in Freiburg und arbeitet erfolgreich als Managementtrainerin, Supervisorin und Businesscoach in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach pädagogischem Studium, zusätzlichen Ausbildungen in Betriebswirtschaft und Supervision sowie langjähriger Berufspraxis in der Erwachsenenbildung startete sie 1995 ihre Karriere als Selbstständige. Andrea Lienhart gilt als Spezialistin für Herausforderungen, die in den menschlichen Ressourcen liegen: in Haltungen, kommunikativem Können und Beziehungsfähigkeiten. Als 'Expertin für Menschen im Job' beschäftigt sie sich seit Jahren intensiv mit Potenzialentwicklung und Kompetenzstärkung, und besonders mit dem Thema Respekt.Sie ist bekannt für ihre lebendigen Coachings, für Trainings mit Humor, Experimentierfreude und praxistauglichen Übungen. Ausgestattet mit einem gut gefüllten Methodenkoffer, kennt sie viele Werkzeuge, die sie individuell auswählt und einsetzt, um echte Veränderungen zu bewirken.Andrea Lienhart hält außerdem Vorträge auf Kongressen und Veranstaltungen, ist professionelles Mitglied der German Speakers Association (GSA), der Veinigung Deutscher Spitzentrainer, und engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Businessnetzwerken.

Andrea Lienhart Andrea Lienhart lebt in Freiburg und arbeitet erfolgreich als Managementtrainerin, Supervisorin und Businesscoach in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach pädagogischem Studium, zusätzlichen Ausbildungen in Betriebswirtschaft und Supervision sowie langjähriger Berufspraxis in der Erwachsenenbildung startete sie 1995 ihre Karriere als Selbstständige. Andrea Lienhart gilt als Spezialistin für Herausforderungen, die in den menschlichen Ressourcen liegen: in Haltungen, kommunikativem Können und Beziehungsfähigkeiten. Als "Expertin für Menschen im Job" beschäftigt sie sich seit Jahren intensiv mit Potenzialentwicklung und Kompetenzstärkung, und besonders mit dem Thema Respekt.Sie ist bekannt für ihre lebendigen Coachings, für Trainings mit Humor, Experimentierfreude und praxistauglichen Übungen. Ausgestattet mit einem gut gefüllten Methodenkoffer, kennt sie viele Werkzeuge, die sie individuell auswählt und einsetzt, um echte Veränderungen zu bewirken.Andrea Lienhart hält außerdem Vorträge auf Kongressen und Veranstaltungen, ist professionelles Mitglied der German Speakers Association (GSA), der Veinigung Deutscher Spitzentrainer, und engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Businessnetzwerken. Theresia Volk Theresia Volk begleitet als persönliche Beraterin, Workshop-Leiterin und konzeptionelle Ideengeberin Persönlichkeiten und Unternehmen bei ihren Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen. Sie stärkt die strategische und persönliche Wirkungskraft von Verantwortungsträgern. Mehr als die Hälfte der Dax-Unternehmen gehören zu ihrem Kundenkreis ebenso wie innovative Mittelständler in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Autorin und Rednerin setzt sie nachhaltige Impulse bei aktuellen Zukunftsfragen für Unternehmen und Gesellschaft. Theresia Volk kennt die Innenansichten von Unternehmen aus eigener langjähriger Führungserfahrung. Die bekennende Geisteswissenschaftlerin verfügt über einen ausgewiesenen theoretischen und methodisch fachlichen Background. Fundiert ausgebildet steht sie kontinuierlich im Austausch mit den Profis aus Wissenschaft, Management und Beratung.

Alles auf Anfang


Alles beginnt irgendwann, auch ein Coachingprozess. In der Regel fragt eine Interessentin oder ein Interessent bei einem Coach an. Oder die Personalabteilung eines Unternehmens sucht für eine ihrer Führungskräfte eine Coaching-Unterstützung.

Gerade zu Beginn bietet sich die Gelegenheit, Wichtiges wahrzunehmen und zu deuten, Botschaften zu hören und zu setzen. Und es gilt, ein paar spezifische Fallen zu vermeiden.

1 Kennenlernen: den Kipppunkt der Asymmetrie händeln


Alle Dienstleistenden freuen sich meist, wenn sie Kundschaft bekommen, denn sie leben ja schließlich von den Aufträgen. Das gilt natürlich auch für uns Coaches. Nicht selten lassen die Kund:innen dabei die Coaches wissen (und spüren), dass sie es sind, die auswählen und entscheiden, ob eine Zusammenarbeit zustande kommt. Sie lassen zum Beispiel einfließen, dass sie noch weitere Kennenlerngespräche führen werden, um dann zu wählen, wer für sie infrage kommt.

Das Interessante an dieser ganz und gar handelsüblichen Konstellation ist der Kipppunkt der Asymmetrie, der zu diesem Zeitpunkt deutlich wird:

Die Kund:innen sind die Bestimmer:innen, sie bestellen, sind diejenigen, die ansagen. Einerseits. Andererseits suchen sie Rat und Hilfe. Wozu sonst sollte das Coaching gut sein? In der Coaching-Beziehung ist die Asymmetrie dann umgekehrt: Nur die Coachees sprechen von ihren Fragen und Anliegen. Die Coaches steuern das Gespräch, fragen nach, konfrontieren, verlangsamen oder dynamisieren den Prozess.

Diese zwei Asymmetrien haben nichts mit der Augenhöhe zu tun – diese ist selbstverständlich in jedem Fall möglich und nötig. Sie ist logischer Bestandteil einer speziellen Konstellation. Auftraggebende steuern (beauftragen oder feuern) ihre Kund:innen; diese Macht haben sie. Aber als Coachees werden sie ihre verletzlichen Seiten zeigen (müssen), ihre Schwierigkeiten, manchmal ihre Ohnmacht. Und die Coaches sind es, die sie durch die auftauchenden Themen und Gefühle steuern.

Ob ein Kennenlerngespräch zu einer Coachingzusammenarbeit führt, hängt zentral davon ab, ob der Coach diesen Kipppunkt der Asymmetrien gut händelt und nicht in eine der folgenden Fallen tappt.

  • Falle 1: Ein Coach ist gekränkt, dass der angehende Coachee auch noch andere Kennenlern-Gespräche führt, und meint, darin bereits den ersten Widerstand zu erkennen, nach dem Motto: Der will ja gar nicht wirklich anfangen und sich seinen Problemen stellen, sondern verharrt in seiner Machtposition und lässt Coaches antanzen und vorsingen … Hier leugnet der Coach das reale Beauftragungs- und Kundenverhältnis und verdrängt seine eigene abhängige Position. Es ist nun mal der Auftraggeber, der entscheidet, wen er beauftragt, auch in einem Coachingprozess.
  • Falle 2: Eine andere ist möglicherweise etwas angespannt, ob sie die Prüfung besteht und will es dem potenziellen Coachee auf jeden Fall recht machen. Daher spricht sie (zu) viel und (zu) lange über ihre eigene Erfahrung, ihre Kompetenz und ihre Methodik – schließlich wurde sie das ja auch gefragt … Wenn der potenzielle Coachee wenig Selbstbewusstsein hat, wird er womöglich beeindruckt sein über diese geballt vorgetragene Kompetenz, aber sich selbst eher noch kleiner fühlen. Ist der Interessent bzw. die Interessentin dagegen eher ein dominanter Typ, dann wird er und sie die Ängstlichkeit des Coaches spüren und absagen.
  • Falle 3: Der Coach verdrängt, dass es sich um ein Kennenlernen handelt und stürzt sich bereits in die Arbeit, befragt sein Gegenüber in einer Tiefe, die unangemessen für ein Erstgespräch ist, gibt womöglich sogar erste Hypothesen oder Lösungsansätze. So umgeht er die Unsicherheit, ob er den Auftrag bekommt.

Ob das Kennenlerngespräch für beide Seiten erfolgreich verläuft – dem Coach eine Beauftragung, den Interessierten einen guten Coach bringt – hängt weniger von der viel beschworenen »Chemie« ab, als davon, ob der Coach in der Lage ist, diese anfängliche Ambivalenz professionell sicher zu gestalten. Es geht darum, jeweils das Wichtige ernst und das Übrige leicht zu nehmen:

  • die Interessenten und ihr Anliegen – weniger ihr Auftraggebergebaren;
  • sich selber und das eigene Können – ohne all die eigenen Weltmeistertitel aufzuzählen.

Und es geht darum, die Situation des Kennenlernens als das zu nehmen, was sie ist: ein erster Kontakt. Dieser ist, wenn er gut ist, immer offen.

2 Bestärken Sie, gratulieren Sie, feiern Sie


Jedes Coachinggespräch sollte für Ihre Coachees einen Mehrwert haben. Nicht erst das fünfte, sondern jedes Treffen, auch das erste, darf Ihr Gegenüber gestärkt verlassen.

Insbesondere im Kennenlerngespräch sollten Sie sich nicht ausschließlich dem Anliegen und seiner Problematik zuwenden, sondern die zahlreichen Gelegenheiten nutzen, der Interessentin oder dem Interessenten zu gratulieren, sie zu entlasten, ihn zu loben.

Warum? Sich zu einem Coaching zu entschließen, bedeutet, zumindest zu einem Teil, sich einzugestehen, dass man Hilfe benötigt, auch wenn das oft verbrämt wird als mentale Fitness-Übung. Demgegenüber ist die dahinter liegende Bitte um Hilfe in unseren Zeiten der Inszenierung und Vermarktung immer auch ein heikler und mitunter schwieriger Schritt – Coachingboom hin oder her. Und da ist der erste Perspektivwechsel hilfreich: nicht nur die Bearbeitung der Anliegen, nicht nur der Blick auf die Bedürftigkeit, sondern immer auch das Feiern dessen, was gelungen ist.

  • In der Biografie, die viele im Erstgespräch skizzieren, finden sich stets viele Punkte, die beeindruckend und lobenswert sind.
  • Der Anlass für das Coaching ist oft eine neue Position mit größerer Verantwortung, zu der zu gratulieren Sie nicht vergessen sollten.
  • Bereits die grundlegende Tatsache, dass sich jemand in einer bestimmten Situation Unterstützung holt, ist Grund für Bestärkung.
Beispiel:
Interessentin im Erstgespräch: »Seit einem Jahr habe ich nun meine neue Position, und es war heftiger als vermutet. Ich will durch das Coaching lernen, mich nicht mehr so zu verausgaben und will Fehler, die ich sicherlich gemacht habe, künftig vermeiden.«
Sie fragen nun gerade nicht in der angebotenen Richtung weiter: was denn »heftig« war, wo sie sich »verausgaben« musste, welche »Fehler« sie in Zukunft »vermeiden« will etc., sondern Sie wechseln die Perspektive: »Erst einmal Gratulation zu Ihrer neuen Verantwortung, die Sie vor einem Jahr übernommen haben. Schätzungsweise war das ein Ertrag Ihrer sehr guten Leistungen bis dahin. Und diese haben Sie fortgesetzt: Denn Sie haben das erste Jahr gemeistert! Chapeau. Ein erstes Jahr ist nie eine Kür, sondern eine Pflicht, die es zu bewältigen gilt. Sie haben Ihr erstes, Ihr wichtigstes Etappenziel erreicht. Und nun nutzen Sie diesen Meilenstein, um noch einmal genauer hinzuschauen. Das ist ein guter Zeitpunkt für Reflexion und eine sehr souveräne Entscheidung.«

3 Auftragsklärung: Die Frage aller Fragen


Eine ehemalige Klinikseelsorgerin, die heute als Coach arbeitet, erzählt von ihrer wichtigsten Lektion, die sie im Krankenhaus im Gespräch mit den Patient:innen gelernt hat: »Da liegt also jemand todkrank mit einem Krebs, an dem er sterben wird. Und mit diesem Menschen komme ich ins Gespräch. Ohne mir darüber klar zu sein, dachte ich zu Beginn immer, das Schlimmste für diese Person sei selbstverständlich ihr baldiger Tod. Das ist aber oft ein krasser Irrtum. Diesen Menschen belastet womöglich viel mehr als sein eigener Tod: dass die Ehe seines Sohnes in die Brüche gegangen ist oder dass er vor Jahren eine Entscheidung getroffen hat, die er bis heute bedauert. Oder, oder … Das Wichtigste, was ich lernte, war zu fragen – und nicht zu wissen.

Zum Beispiel: Was belastet Sie? Diese Frage am Bett eines Todkranken ist keineswegs rhetorisch, sondern wesentlich. Und die Antwort darauf meist überraschend.«

In den allermeisten Fällen bekommen Sie es nicht mit Fällen zu tun, in denen es ums Sterben geht. Aber Ihnen werden auch schwere Situationen aus dem Betrieb oder dem Leben ihrer Coachees geschildert, bei denen Ihnen womöglich automatisch ein »Oje, oje« durch den Kopf geht, weil Sie das, was Sie hören, selbst als schlimm empfinden. Aber, und dieses Aber ist entscheidend, Sie wissen eben nicht, was daran für Ihr Gegenüber eigentlich das Problematische darstellt.

  • Sie denken vielleicht, die geschilderte wirre Arbeitsorganisation ist belastend und...

Erscheint lt. Verlag 9.1.2023
Reihe/Serie Haufe TaschenGuide
Haufe TaschenGuide
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Schlagworte Bewährtes • Beziehung • Coaches • Coaching • eigenheit • Emotional • Impulse • inspirierendes • Irrtümer • Konstellation • Kretivität • Krise • Kritik • Macken • Persönlichkeit • Praxis • Selbstfürsorge • Typ • Veränderung • Vertragt
ISBN-10 3-648-16891-6 / 3648168916
ISBN-13 978-3-648-16891-2 / 9783648168912
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