365 Tage Selbstversorgung (eBook)
224 Seiten
Gräfe und Unzer (Verlag)
978-3-8338-9063-5 (ISBN)
Natalie Kirchbaumer gründete gemeinsam mit Wanda Ganders die meine ernte GmbH. Auch privat testet sie jeden Gärtnertrend, möchte ein eigenes Hochbeet bauen und das vertikale Gärtnern ausprobieren.
Natalie Kirchbaumer gründete gemeinsam mit Wanda Ganders die meine ernte GmbH. Auch privat testet sie jeden Gärtnertrend, möchte ein eigenes Hochbeet bauen und das vertikale Gärtnern ausprobieren.Wanda Ganders gründete gemeinsam mit Natalie Kirchbaumer die meine ernte GmbH. Sie verbringt ihre berufliche und wenige freie Zeit gerne in der Natur und liebt es, ihr Essen selbst anzubauen und damit in der Küche täglich neue Leckereien zu zaubern.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Vorwort: Was bedeutet Selbstversorgung für uns?
Die Basics
Was kann ich anbauen?
Das Gartenjahr
Schädlinge, Nützlinge
Beete planen
Autoren
Der süße Traum vom Fliegen – Imkern
Bienen und Wildbienen, darunter auch Hummeln, spielen eine wichtige Rolle für die Bestäubung von Obst, Beeren, Nussbäumen oder Gemüse.
Wie immens wichtig die Bestäubung für uns ist, muss hier nicht extra betont werden. Auch nicht, dass viele Insekten, und besonders die Wildbienen, vom Aussterben bedroht sind. Zwar können Obstbäume auch vom Wind oder von anderen Insektenarten bestäubt werden, ein Apfelbaum aber würde beispielsweise nur ein Viertel seiner Früchte tragen, wenn die Bienen nicht wären. Es lohnt sich also schon allein wegen ihrer Bestäubungsleistung, selbst Honigbienen zu halten. Aber natürlich produziert die Biene auch Honig, Bienenwachs, Propolis und Gelée Royale.
Im Gegensatz zu den solitär lebenden Wildbienen sind Honigbienen in perfekt organisierten Staaten mit bis zu 50.000 Tieren zusammengeschlossen. Die Königin ist das Zentrum dieses geflügelten Universums und legt am Tag bis zu 2000 Eier, die von den Arbeiterinnen mit Nektar und Pollen versorgt werden. Männliche Bienen nennt man Drohnen, sie stehen für die Fortpflanzung bereit.
Unsere heutigen Honigbienen sind die hoch domestizierten Nachfahren einer Wildbienenart, die in Europa ausgestorben ist. Honigbienen wurden über Jahrhunderte auf Honigertrag und geringe Aggressivität gezüchtet. Diese Bienen würden in der freien Natur in hohlen Baumstämmen nisten, doch der Mensch bietet ihnen in der Imkerei dazu Bienenkästen an, aus denen er die Bienen, das Wachs und den Honig bequem entnehmen kann. Ein Bienenvolk kann pro Jahr etwa fünfzig Kilo Honig produzieren. Den Bienen dient der Honig als Nahrung für ihre Brut und zur Vorratshaltung für den Winter. Wenn du imkerst, entnimmst du nur so viel Honig, dass das Bienenvolk dennoch überlebt.
Es ist faszinierend zu beobachten, wie sich aus einer Keimzelle von wenigen Waben im Laufe des Jahres der komplexe summende und brummende Bienenstaat mit Arbeiterinnen und Drohnen entwickelt. Wenn du am Ende des Sommers den köstlichen goldenen Honig ernten kannst, hast du das Gefühl, den Sonnenschein des ganzen Jahres in Gläser abzufüllen.
Zu zweit geht die Arbeit mit den Bienen leichter von der Hand.
PRODUKTE DER HONIGBIENE
Honig stellen die Bienen aus Blütennektar und eigenen Körpersäften her. Er dient zur Ernährung ihrer Brut. Honig enthält mehr Fruktose als Glukose und schmeckt für den Menschen süßer als raffinierter Haushaltszucker. Das bedeutet, dass wir mit weniger Honig die gleiche Süßkraft wie beim Zucker erhalten. Honig trägt außerdem zu einer gesunden Ernährung bei, weil er viele Antioxidantien enthält. Das sind Phenole, Enzyme, Flavonoide sowie organische Säuren. Diese Stoffe, die vor allem in naturbelassenem Honig vorkommen, sollen vor Arteriosklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis oder Krebserkrankungen schützen.
Propolis ist das Kittharz der Bienen, mit denen sie ihren Bienenstock ausbessern und befestigen. Sie sammeln dazu von Knospen und Baumrinde Harze, die sie mit Speichelsekreten und Pollenanteilen mischen. Propolis wirkt antibakteriell und gegen Pilzerkrankungen, es kann von Menschen eingenommen oder in der Kosmetik verarbeitet werden. Es dient der Wundheilung, der Zellerneuerung und soll sogar gegen Depressionen wirksam sein.
Gelée Royale ist ein besonderer Honig, der von den Bienen speziell für die Königin hergestellt wird. Dieses exklusive Futter enthält Eiweiße, B-Vitamine, Spurenelemente und Kohlenhydrate. In der Naturheilkunde wird Gelée Royale als blutdruckregulierendes Mittel und zur Wundheilung verwendet.
Blütenpollen werden von den Bienen zusätzlich zum Blütennektar als Nahrung gesammelt. In der Imkerei kann Pollen zum Teil den Bienen abgenommen werden. Er dient als natürliches Nahrungsergänzungsmittel, gelöst in Smoothies und Getränken. Pollenkörner sind reich an Protein, Vitaminen, Mineralstoffen.
Bienenwachs kann aus den entleerten Waben der Bienen gewonnen und zu Kerzen oder für die Herstellung von Kosmetik weiterverarbeitet werden. Bienenwachs ist goldgelb und duftet angenehm nach dem Honig, mit dem es in Berührung gekommen ist.
WAS MUSS ICH ALS IMKER TUN?
Besonders zu Beginn der Imkerei kostet es dich ein wenig Zeit, dir das notwendige Wissen anzueignen. Kurse bei Imkereivereinen, die dich ein ganzes Bienenjahr über begleiten, sind Grundlage für die Bienenhaltung. Wenn es so weit ist, dass die ersten Bienen Einzug bei dir gehalten haben, benötigst du Zeit, dein Bienenvolk kennenzulernen. Zwei bis drei Mal in der Woche solltest du Besuche bei deinen Bienen einplanen, um zu schauen, wie es dem Bienenvolk geht und ob es sich vergrößert. Die Arbeitsspitzen für die Bienen- pflege liegen im Frühjahr und Sommer. Im Hochsommer haben die Bienen ihren Nachwuchs großgezogen und in diesem Zeitraum liegt für dich die Honigernte. Erst dann lässt sich abschätzen, wie hoch der Honigertrag wirklich ist und wie viel Zeit du benötigst, um ihn zu verarbeiten. Auch Nebenprodukte der Bienen lassen sich mit Bienenwachs, Pollen bei Landbienen und Gelée Royale gewinnen. Im Winter hast du deutlich weniger Aufwand mit deinen Bienen.
Honigbienen und Wildbienen, zu denen über 500 Arten gehören, sind eng miteinander verwandt. Honigbienen sind Nutztiere des Menschen und Abkömmlinge wilder, staatenbildender Bienenarten. Weil die Bienen von Menschen gehalten und gepflegt werden, betrifft das Bienensterben, von dem heute oft gesprochen wird, nicht in erster Linie die Honigbienen, sondern die heutigen solitär lebenden Wildbienen, zu denen auch Hummeln gehören.
HONIG SICHER WEITERGEBEN
Beachte!Honig ist ein Lebensmittel und muss deshalb hygienisch und sicher gehandhabt werden. Die sogenannte Honigverordnung listet auf, welche qualitativen Ansprüche Honig erfüllen muss, damit er in den Verkauf gehen darf.
MEHR BLÜTEN BIETEN
Wenn du zu Hause Bienen hältst, solltest du dafür sorgen, dass du ein zusätzliches Blühangebot im Garten schaffst, denn die Honigbienen machen den wilden Arten Nahrungskonkurrenz. Weil Streuobstwiesen, artenreiche und unaufgeräumte Waldränder, Brachen und Wildwiesen immer weiter verloren gehen, sind der Wohnraum und das Nahrungsangebot der Wildbienen zusätzlich bedroht. Mit einem Insektenhotel und einer Totholzhecke im Garten schaffst du den Wildbienen und Hummeln außerdem Lebensraum. Einmal angesiedelt, lassen sich Wildbienen und Honigbienen selbst auf begrünten Balkons hervorragend beobachten.
Fleißig wie ein Bienchen: Bienen belohnen deinen Einsatz mit jeder Menge Honig.
SYMPATHISCHE FAMILIE SUCHT GRÖSSERES ZUHAUSE
Dein Bienenvolk wächst über das Jahr aus einem sogenannten »Ableger« aus ungefähr drei Brutwaben zu einem stolzen Staat von 10.000 bis 15.000 Arbeiterinnen und der Königin heran. Du musst den Bienen nach und nach mehr Wohnraum durch das Aufsetzen weiterer Zargen schaffen. Anderenfalls würde das Volk beginnen, sich zu teilen, um zu schwärmen und einen anderen Standort zu finden.
Bienen produzieren den Honig nicht für uns Menschen, sondern als Nahrung für ihren Nachwuchs. Wenn du den Bienen twas von ihrem Honig wegnimmst, musst du es durch bestimmte Ersatznahrung substituieren. In manchen Jahren, besonders wenn das Frühjahr kühl ausfällt, ist ebenfalls eine Gabe Ersatznahrung fällig.
ERFOLGREICHE CO-REGENTSCHAFT
Alle Bienenvölker altern naturgemäß und sterben aus. Eine Aufgabe der Imkerin ist es deshalb, das Volk bei der Vermehrung zu unterstützen, um es zu erneuern. Von einem bestehenden Volk musst du dazu Ableger bilden, aus denen neue Staaten heranwachsen.
Milben und bestimmten Mottenarten parasitieren Bienenvölker, und auch dem musst du zuvor-kommen, indem du regelmäßig Waben entnimmst und die Bienen dadurch zum Bau neuer, frischer Waben anregst.
VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE BIENENHALTUNG
Prinzipiell kann und darf jeder und jede Bienen halten, der oder die vor den emsigen Fluginsekten und deren Stichen keine Angst hat. Nicht allergisch gegen ihre Stiche zu sein, ist natürlich auch eine nützliche Grundvoraussetzung, wobei sich Allergien gegen Bienenstiche manchmal erst später im Leben entwickeln. In manchen Bundesländern müssen neue Bienenkästen beim Veterinäramt angemeldet werden. Informationen darüber geben Imkereiverbände.
Bienenkästen darf man rechtlich gesehen in jedem Privatgarten aufstellen. Bedenke aber, dass manche Nachbarn den gestreiften Flugtierchen nicht so aufgeschlossen gegenüberstehen könnten wie du. Die Aussicht auf ein Gläschen Honig bei geglückter Ernte kann manchen Nachbarn besänftigen.
Natürlich haben auch Bienen Hunger. Vom Vorfrühling bis zum Vollherbst im Oktober sammeln sie Nektar und Pollen für sich und die Bienenbrut. Sie brauchen deshalb über diese Monate hinweg ein vielfältiges Angebot an Blühpflanzen in ihrer Umgebung, gerne auch Obstbäume und ein üppiger Blühstreifen aus ungefüllten Blüten. Eine Streuobstwiese oder Nachbargärten mit einem Blühangebot in der Nähe werden von den Bienen bis auf drei Kilometer weit angeflogen.
WAS KOSTET DER...
Erscheint lt. Verlag | 2.2.2023 |
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Reihe/Serie | GU Selbstversorgung | GU Selbstversorgung |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Natur / Technik ► Garten |
Schlagworte | 365 Tage • Anzucht • Aussaat • Beeren • beetplanung • Biogarten • Ernte • Ganzjährig • Gartenjahr • Garten Jahresplanung • Gartenratgeber • Gemüse • Gemüseanbau • Gemüse anbauen • Gemüsegarten • GU • Hochbeet • Kräuter • Microgreens • Monat für Monat • Nachhaltig Gärtnern • Nutzgarten • Nutzpflanzen • Obst • Phänologischer Kalender • regrowing • Salate • Selbstversorgen • Selbstversorgung • Stecklinge • Vertikales Gärtnern • Wintergemüse |
ISBN-10 | 3-8338-9063-0 / 3833890630 |
ISBN-13 | 978-3-8338-9063-5 / 9783833890635 |
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Größe: 36,8 MB
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