Stark am Eisen -  Dennis Amann

Stark am Eisen (eBook)

Blut, Schweiß und Tränen vor Lachen...in über 25 Jahren Kraftsport.

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-7615-0 (ISBN)
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Warnung! Dieses Buch ist nicht geeignet für Wettkampfbodybuilder, Bodybuildingcoaches, Fitnesstrainer, Fitnessinfluencer oder sonst wen, der seine Brötchen mit seinem trainierten Körper verdient. Des Weiteren ist es nicht geeignet für erfolgreiche "Stoff"tierchen. Dieses Buch ist geschrieben für den ganz normalen fitness- und bodybuildinbegeisterten Studiogänger wie dich. Es soll eine Verbindung meiner amüsanten Reise durch die Fitness und Bodybuilding Welt und der Vermittlung von wichtigen Erfahrungen, sowie Tipps und Tricks, für den Leser, darstellen.

2. Leben mit dem Eisen


2.1 Der steilste Weg nach unten


Nachdem ich die Bundeswehr mit zwei weinenden Augen verlassen hatte, begann direkt mein neuer Berufsabschnitt, den ich wohl auch bis zum Rentenalter verfolgen werde und der, was neu für mich war, mit Wechselschicht begann. Es war und ist keine körperlich fordernde Arbeit, so dass ich immer im Saft war, fürs Training.

Da ich einige Zeit noch kein Auto besaß, musste ich zum Training mit dem Bus 40min. hin und 40min. zurückfahren. Es hielt mich genau so wenig vom Training ab, wie mein bester Freund, ein notorischer Zuspätkommer mit dem ich auch in der Anfangszeit trainierte. Manches Mal, wenn er mich zum Sport abholen wollte, wartete ich bis zu einer Stunde vor meiner Haustür.

Als sich nach einem halben Jahr Training im Studio, die Spreu vom Weizen trennte, waren nur noch meine beiden besten Freunde und ich über, der Rest der Jungs, die sich im Studio angemeldet hatten, wurden zu Karteileichen und meldeten sich dann mit der Zeit ab. Die Gründe waren unterschiedlich. Heute kann ich sagen, der wahre Grund war bei allen gleich. Sie hatten einfach nicht das Feuer fürs Eisen entwickelt wie die, die über Jahre mit Freude trainieren. Wenn man dieses Feuer für irgendwas entwickelt, gibt es keine Ausreden, denn dieser Bereich hat höchste Priorität, man brennt dafür. Aber dazu an später mehr.

Eine Eigenschaft von mir, war es schon immer, über Sachen, die mich sehr interessieren, alle Informationen aufzusaugen die ich finden kann.

Somit war ich Anfang des Jahrtausends sehr bald regelmäßiger Käufer der Flex, Sport Revue sowie der Muscle & Fitness. Ich inhalierte diese Zeit-schriften förmlich. Jeden Monatsanfang freute ich mich wie verrückt auf die neuen Ausgaben und zelebrierte das Lesen oft mit einem leckeren Essen, so als wenn andere einen guten Film gucken.

Hinzu kamen die üblichen Bücher von Arnie und co.

Schnell wurde mir klar, dass meine Freunde und ich, einen ausgeklügelten Trainingsplan bräuchten. Einfach ein paar Übungen und Sätze für die Brust zu machen, würde uns nie zu richtigen Brechern werden lassen.

Zu dieser Zeit waren überall die Trainingspläne der Stars der Szene abgebildet. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt sehr naiv und blauäugig war, ist mir trotzdem schnell bewusst gewesen, dass wenn wir uns nach 18-21 Trainingssätzen 2 Tage kaum bewegen können, 35 Sätze oder mehr wie in den damaligen Zeitschriften oft propagiert, nicht die Lösung sein konnte. Vor allem wie lange sollte das dauern, selbst zu diesem Zeitpunkt hatte es sich großflächig herumgesprochen, dass Trainings-einheiten über 1,5 Stunden nicht der Knaller geschweige denn zielführend sind.

Also…die Trainingspläne waren nicht das erhoffte Zaubermittel. Aber ich wollte das beste im kürzesten Zeitraum herausholen. So begab ich mich auf die Suche nach dem heiligen Gral…

Zunächst stieß ich bei der Suche, mehr aus unserem Training herauszuholen, natürlich auf Intensitäts-techniken. Wir hatten mittlerweile einen aus-gewogenen Plan, den wir dann immer mit verschiedensten neu entdeckten Intensitätstechniken ergänzten. Wir trainierten Montags, Mittwochs und Freitags, was uns vollkommen reichte, denn alles was die Trickkiste an Techniken hergab probierten wir aus. Jedes Mal waren wir fix und fertig, wir hauten uns voll rein. Mittlerweile wurde auch nach dem Training das anabole Fenster mit einem Shake aus Whey, Banane, fettarmer Milch und Kakao-pulver, gestopft. Ich spreche da von einer Zeit, in der ich mein Protein von der Marke Isostar noch aus der Apotheke gekauft habe. Geschmacksrichtung neutral, um den Shake dann mit Kakaopulver zu verfeinern, da die Geschmacksrichtung Schoko einfach der Horror war.

Unsere Ergebnisse waren ok. Man sah uns in der Disco an, dass wir trainierten. Aber es gab halt noch diese anderen Trainierenden, dünne Haut, dicke Adern, kugelrunde Schultern und auch lange nach dem Training noch prall.

Natürlich wussten wir von Steroiden und wie sie wirkten, nur egal wem man auf den Zahn fühlte, keiner nahm sie. Nur selbst, wenn die Hälfte der guten Leute lügen würde, was ist mit der anderen Hälfte? Ganz einfach, sie werden sich mehr reinhauen, so naiv dachten wir zumindest.

Ein Masterplan musste her, ein Gamechanger, der heilige Gral…ein Trainingsplan, so ausgeklügelt, das noch nie jemand darauf gekommen ist.

Ich setzte mich übers Wochenende hin und überlegte mir was. Mittlerweile hatte ich wohl über 10 Bücher verschlungen und meine Zeitschriften zu dem Thema stapelten sich bis unter die Decke.

Frisch zum Wochenstart, legte ich meinen neuen Plan meinen Trainingspartnern vor. Begeisterung und Angst wechselten sich ab. Der Aufbau des Plans erstreckte sich insgesamt über 6 verschiedene Wochen, die sich ab Woche 7 dann wiederholen sollten. Falls es noch keinem aufgefallen sein sollte, ich Rede die meiste Zeit über Fehler, das ganze Buch handelt von Fehlern. Bitte lieber Leser, mache das nicht nach und Nein, du bist auch nicht der Auserwählte, der das doch schaffen kann.

In Woche 1 begannen wir mit einem Training aus antagonistischen Supersätzen. Gegenüberliegende Muskeln wurden direkt hintereinander als ein Satz ausgeführt. Als Beispiel, ein Satz Bankdrücken (Brust), folgend von einem Satz Klimmzüge (Rücken) dann 1 ½ Minuten Pause und der nächste Satz. Bekannt war mir das Training zum einen von Arnold Schwarzenegger und zum anderen von einem Arbeitskollegen, der es von einem bekannten Trainer aus Bochum gelernt hat. Wer das einmal gemacht hat, weiß dass er sich das anschließende Cardio sparen kann. Mein Arbeitskollege sah auch dementsprechende aus, kein Brocken aber immer einer der fettfreiesten zu dieser Zeit im Studio.

Angeblich hatten irgendwelche Studien damals bewiesen, dass diese Art des Trainings die meisten wachstumsfördernden Hormone ausschüttet, aufgrund der Bewegung von viel Gewicht in kürzerer Zeit.

Ich kann zu dieser Art des Trainings rückblickend nichts Schlechtes sagen. Zwei Trainingsplätze in Beschlag zu nehmen ist natürlich blöd, aber wessen Studio nicht so überlaufen ist und wer mal richtig schwitzen will, der sollte es mal ausprobieren. Der Pump ist unglaublich gut!

Die 2. Woche wurde mit synergistischen Supersätzen gefüllt. Allerdings handelte es sich dabei auch um ein System der Vorerschöpfung. Es wurden 2 Übungen derselben Muskelgruppe direkt hintereinander ausgeführt. Wir trainierten zunächst die Isolationsübung gefolgt von der Verbundübung. Am Beispiel der Brust, führten wir einen Satz Butterfly und im Anschluss einen Satz Schräg-bankdrücken aus.

Dieses Training hatte mir immer sehr gefallen, es produziert einen riesen Pump in der betreffenden Muskelpartie. Auch heute noch streue ich es mal ein, zum einen vor einer Reise, auf der ich nicht trainieren kann, weil die Art des Trainings, durch den ungewohnten Reiz, eine langanhaltende Spannung im Muskel hervorruft oder wenn im Urlaub die Gewichte mal zu gering sind. Vorermüdung kann ich Trainierenden, die einen bestimmten Muskel nicht spüren oder keinen Pump bekommen, nur wärmstens empfehlen. Ein Effekt ergibt sich auch ohne Supersätze, spürt man seine Brust nicht beim Bankdrücken, einfach mal eine Zeit lang fliegende Bewegungen als erste Übung im Training einsetzen. Das geht natürlich genauso mit jedem anderen Muskel.

Noch war bei uns alles in Ordnung, wir gingen voller Vorfreude in die 3. Trainingswoche. Nun standen Dropsätze auf dem Programm. Unsere Pausen waren recht lang, weil wir das Gewicht 2mal reduzierten und das bekloppter weise nach jedem Satz. Kurz zur Erklärung, es gibt unterschiedliche Arten, jeder arbeitet mit Dropsätzen etwas anders. Am Latzug erklärt, nahmen wir ein Gewicht für ca. 10Wdh. bis keine saubere Wiederholung mehr möglich war. Sagen wir 100kg, reduzierten es dann um ca. 30% und führten so viele Wdh. aus, wie im Tank waren. Dann wurde das Gewicht noch mal um 30% reduziert und wieder bis zum bitteren Ende gepumpt. Meine heutige Meinung über Dropsätze ist, dass man sie äußerst sparsam einsetzen sollte. Man überspannt dabei den Bogen schnell. Das verrückte ist, Anfänger brauchen sie nicht und ich würde ihnen davon abraten, aber jeder Neuling macht sie. Sieht man dann auch meist an den „guten“ Fortschritten. ;-D

In meinem heutigen Trainingsprogramm benutze ich sie hin und wieder, dann aber auch nur im letzten Satz einer Übung oder aus Zeitmangel, in dem ich 3 reguläre Sätze durch einen Dropsatz ersetze.

In der 4. Woche befassten wir uns mit negativen Wiederholungen. Wer Ahnung hat, merkt jetzt schon wie bescheuert das Ganze ist. Wir benutzten zu schwere Gewichte, um reguläre Wiederholungen auszuführen. Die positive Bewegung wurde fast zu 100% vom Partner ausgeführt und man konzentrierte sich nur (unter Anfeuerungsgebrüll) darauf, die negative so langsam wie möglich auszuführen.

Diese Art des Trainings soll einen hohen Wachstumsreiz...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport
ISBN-10 3-7568-7615-2 / 3756876152
ISBN-13 978-3-7568-7615-0 / 9783756876150
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