Alleskönner Kokosöl (eBook)
176 Seiten
Riva Verlag
978-3-7453-2060-2 (ISBN)
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Bücher zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um natürlicher, gesünder und nachhaltiger zu leben.
Susan Branson hat Biologie und Toxikologie studiert, ist zertifizierte Ernährungsberaterin der Canadian School of Natural Nutrition und Autorin mehrerer Bücher zum Thema natürliche Hausmittel für Gesundheit und Haushalt. In ihren Büchern teilt sie ihr Wissen darüber, wie man sich die Heilkraft und Eigenschaften von Pflanzen zunutze machen kann, um natürlicher, gesünder und nachhaltiger zu leben.
Einleitung
Sie ist rund, sie ist haarig, sie ist eine Kokosnuss
Kokosnüsse sind die Früchte der Kokospalme. Sie sind etwa 10 bis 25 Zentimeter dick und haben eine behaart aussehende äußere Schale aus zähen Fasern. Bei jungen Früchten ist diese Schale grün, doch wenn sie reift, wird sie grau oder braun. Aus dem weißen Fruchtfleisch in der Schale wird Kokosöl hergestellt. Es gibt zwei Arten von Kokosnüssen. Die eine hat eine längliche Form, sodass sie sich in Sand eingraben kann, eine sehr faserige Schale, die den Kern schützt, und nur wenig Wasser, das dafür sorgt, dass sie im Meer treiben und sich ausbreiten kann. Mit der Zeit haben Züchtungen eine zweite Art hervorgebracht, die wir heute in Lebensmittelgeschäften finden. Diese Nüsse sind rund und enthalten mehr Wasser und im Verhältnis zur Schale auch mehr Fruchtfleisch.
Indonesien ist der größte Kokosnusserzeuger, gefolgt von den Philippinen und Indien. In diesen Ländern und in vielen anderen gehören Kokosnüsse zu den Grundnahrungsmitteln. Die ganze Frucht ist sehr nährstoffreich und das Kokosöl, das Fruchtfleisch, die Milch und das Wasser werden wegen ihres Vitamin-, Mineralien-, Ballaststoff- und Fettgehaltes geschätzt. Kokosöl enthält Polyphenole, die dem Öl seinen einzigartigen Duft und den süßen Geschmack verleihen, Mikroben vernichten und starke Antioxidantien sind. Sie schützen den Körper vor Krankheitserregern und hindern freie Radikale daran, Körpergewebe zu schädigen.
Mit 120 Kalorien je Esslöffel ist Kokosöl einer der gehaltvollsten Energielieferanten. Das Öl ist die wichtigste Fettquelle in der Frucht und enthält den größten Teil ihrer Kalorien. Es besteht hauptsächlich aus mittelkettigen Fettsäuren, unter anderem aus Laurinsäure, Caprinsäure, Caprylsäure, Palmitinsäure und Myristinsäure. Alle sind antimikrobielle, hochwirksame Verbindungen, die helfen, Infektionen und Krankheiten abzuwehren. Mittelkettige Fettsäuren verhalten sich nicht wie andere Fettsäuren. Die meisten Fette und Öle, die wir essen, bestehen aus langkettigen Fettsäuren, wie man sie im Fleisch, in der Milch, in Eiern und in den meisten Pflanzenölen findet. Sie werden mit Herzkrankheiten und Fettleibigkeit in Verbindung gebracht. Die mittelkettigen Fettsäuren in der Kokosnuss schützen dagegen das Herz und bewirken keine Gewichtszunahme. Sie gelangen vom Darm ins Blut, das sie in die Leber befördert, um als Energiequelle zu dienen. Langkettige Fettsäuren werden hingegen im Fettgewebe gespeichert, wenn wir sie nicht sofort verbrauchen. Kein Wunder also, dass Kokosöl als das gesündeste Fett gilt!
Woher kommt die Kokosnuss?
Kokospalmen wachsen an jeder tropischen Küste und gehören zu einem entspannenden Traumurlaub am sonnigen Strand. Obwohl sie heute an vielen Orten vorkommen, stammen sie von zwei verschiedenen Arten ab. Die pazifische Kokospalme war in Südostasien heimisch, die indische Kokospalme an der Küste von Südindien. Die alten Austronesier brachten die pazifische Kokospalme vor Tausenden von Jahren auf ihren Handelsrouten nach Madagaskar und Ostafrika, wo sie sich genetisch mit einheimischen Palmen vermischte. Erst viel später kamen Kokosnüsse mit portugiesischen Seefahrern nach Europa. Diese hatten Kokosnüsse während ihrer Reise entdeckt und an die Westküste Afrikas mitgenommen, wo sie in Plantagen gut gediehen. Später brachten Seefahrer sie nach Brasilien und in die Karibik. Die Kokosnüsse an der Westseite der amerikanischen Tropen stammten aus Südostasien und waren von Austronesiern eingeführt worden, die eher nach Westen als nach Osten fuhren.
Jede tropische Region kennt ihre eigenen Erzählungen über die Herkunft der Kokosnuss. Viele liegen tief im Dunkeln der Geschichte; aber eine von ihnen beschreibt, wie sie nach Florida gelangte. Ein Schiff namens Providencia war auf dem Weg von Trinidad nach Spanien. An Bord befanden sich 20 000 Kokosnüsse. Am 9. Januar 1878 hatten die Matrosen etwas zu viel getrunken und waren weniger aufmerksam, als sie hätten sein sollen. Das Schiff lief vor der Küste des heutigen Palm Beach auf Grund. Als Wiedergutmachung überließen die Seeleute den Einheimischen ihre Kokosnussfracht. Die Siedler pflanzten die Kokosnüsse an und bald sprossen Kokospalmen. Deshalb erhielt die Gegend den passenden Namen Palm Beach. Heute werden die Palmen und ihre Früchte in mehr als 70 Ländern der Welt angebaut und als Nahrung, Schutzdächer, Werkzeuge und Brennstoff genutzt.
Die Portugiesen gaben der Kokosnuss ihren Namen. Als Seeleute zum ersten Mal Kokosnüsse sahen, kamen sie ihnen wegen ihrer runden Form und ihren drei Löchern wie Köpfe vor. Die drei Löcher erinnerten sie an Augen und einen Mund. Sie nannten die Frucht »Coco« und diesen Namen übernahmen später auch die westeuropäischen Sprachen. Einer anderen Theorie zufolge benutzten die Seeleute den Namen Coco, weil die Kokosnuss dem Kopf einer gespenstischen Sagengestalt glich, die Kinder entführte. Eltern drohten ihren Kindern mit Coco, damit sie gehorsam waren. Auch in indischen Ritualen spielt die Kokosnuss eine wichtige Rolle. Die Früchte symbolisieren Wohlstand und werden an beide Seiten von Tempeleingängen, Häusern und Arbeitsstätten gelegt. Fischer opfern dem Meer Kokosnüsse in der Hoffnung auf einen reichen Fang.
Asiatische und pazifische Kulturen schätzen die Kokospalme so sehr, dass sie ihr den Namen »Lebensbaum« gaben. Sie glauben, sie habe besondere Heilkräfte, und verwenden sie als Arznei gegen viele Krankheiten. Damit stehen sie nicht alleine. Kulturen auf der ganzen Welt nutzen Kokosnüsse, um vitaler zu werden. Heute wird die Kokosnuss intensiv studiert, um herauszufinden, ob der lang gehegte Glaube an ihren therapeutischen Nutzen gerechtfertigt ist. Wie sich herausgestellt hat, ist er es.
Sie haben eine Kokosnuss gekauft – was nun?
In den letzten zwei Jahrzehnten ist das essbare Kokosöl zunehmend beliebt geworden und in Geschäften und im Internet wird immer mehr davon gekauft. Jahrelang wurden alle gesättigten Fette als ungesund verteufelt; doch heute wissen wir, dass das gesättigte Fett in der Kokosnuss, in Maßen genossen, viele positive Wirkungen hat.
Wenn Sie Kokosöl kaufen wollen, haben Sie mehrere Produkte zur Auswahl, je nachdem, wie sie verarbeitet wurden. Im Wesentlichen kann man zwischen raffinierten und nativen Ölen unterscheiden. Raffinierte Öle werden aus Kopra hergestellt, also aus dem Fruchtfleisch, das von der Schale entfernt und getrocknet wurde. Kopra ist rauchig und schmutzig und nicht essbar. Sie wird weiter raffiniert, indem man sie bleicht und mit Wasserdampf ihres Geruchs beraubt. So entstehen Kokosöle mit sehr wenig Aroma und Geschmack. Bei diesem Verfahren bleiben zwar alle mittelkettigen Fettsäuren intakt, aber das Öl enthält weniger Antioxidantien als natives Öl. Raffiniertes Kokosöl besitzt noch viele der medizinischen Eigenschaften des nativen Öls – mit Ausnahme des flüssigen Kokosöls. Kokosöl bleibt bis 24 °C fest und verflüssigt sich erst bei höheren Temperaturen. Flüssiges Kokosöl bleibt sogar bei niedrigen Temperaturen flüssig, weil es keine Laurinsäure mehr enthält, die der Hauptbestandteil der Kokosnuss ist und den größten medizinischen Nutzen hat. Kaufen Sie dieses Öl nicht, wenn Sie Ihre Gesundheit verbessern wollen. Gehärtetes Kokosöl sollten Sie ebenfalls meiden, weil die ungesättigten Fette in diesem Öl in Transfette umgewandelt werden, sodass sie oberhalb von 24 °C fest bleiben. Transfette sind zweifellos schlechte Fette, die das Risiko für Herzerkrankungen vergrößern.
Natives Kokosöl beginnt mit einer frischen Kokosnuss, nicht mit getrocknetem Kopra oder raffiniertem Kokosöl. Achten Sie also beim Einkaufen darauf, dass das Öl nicht aus Kopra gewonnen wurde. Niemand überwacht die Angaben auf den Etiketten; deshalb kann jede Firma ihr Kokosöl »nativ« nennen. Es besteht auch kein Unterschied zwischen den Bezeichnungen »natives Öl« und »natives Öl extra«. Native Öle werden aus getrocknetem oder feuchtem Fruchtfleisch gepresst, enthalten mehr Antioxidantien als raffinierte Öle1 und haben den typischen Kokosgeschmack und -geruch. Sie sind nicht gebleicht, desodoriert oder raffiniert. Interessant ist, dass kalt gepresste Kokosöle weniger Antioxidantien enthalten als solche, die durch Hitze extrahiert wurden.2 Bioprodukte sind immer zu empfehlen, weil sie weniger mit Chemikalien belastet sind; aber bisher hat man in Kokosnüssen keine Pestizide entdeckt.3 Bedenklich sind jedoch die neuen genetisch veränderten Kokosnüsse. Ihre chemische Zusammensetzung ist anders und könnte den medizinischen Wert verringern oder dem Körper schaden.
Kokosöl können Sie im Schrank bei Zimmertemperatur aufbewahren; dort bleibt es etwa sechs Monate lang frisch. Sie können es zum Kochen, zum Backen, zum...
Erscheint lt. Verlag | 19.2.2023 |
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Reihe/Serie | Alleskönner |
Übersetzer | Martin Rometsch |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Abnehmen • Akne • bakterielle Infektion • Cholesterin • Entzündung • Falten • Geschlechtskrankheit • Hauterkrankung • Hautkrebs • HIV • Ketogene Ernährung • mct • Mittelkettige Fettsäuren • Naturkosmetik • Verstopfung • Viren |
ISBN-10 | 3-7453-2060-3 / 3745320603 |
ISBN-13 | 978-3-7453-2060-2 / 9783745320602 |
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Größe: 386 KB
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