Die Tore der Sterne (eBook)

Science-Fiction Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 2. Auflage
388 Seiten
epubli (Verlag)
978-3-7565-2971-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Tore der Sterne -  Daniel Leon
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Im 24. Jahrhundert hat der Mensch das Sonnensystem besiedelt, die Bevölkerung der Erde überschreitet die dreißig Milliarden-Grenze. Platz und Ressourcen werden knapp und er ist gezwungen, den großen Sprung zu wagen und in den interstellaren Raum vorzudringen. Im Rahmen der geheimen Mission ?Projekt Eden?, erhält Commander Davidé Pascal den Auftrag, Lebensmöglichkeiten auf Proxima Centauri b, unserem nächsten Exoplaneten, zu erkunden und dort einen menschlichen Vorposten zu errichten. Durch eine seltsame Katastrophe an Bord des Raumschiffs hat es zunächst den Anschein, als habe er seine gesamte Besatzung verloren, und er sieht sich einer furchterregenden Macht gegenüber: Jenseits unseres Sonnensystems gibt es ein tödliches Plasma, erdacht von einer überlegenen Intelligenz, die droht, alles organische Leben zu vernichten. In einer ersten Konfrontation erhält Davidé Einblick in ein Geschehen, das sein naturwissenschaftliches Weltbild komplett auf den Kopf stellt. Infolge einer unerwarteten Begegnung auf Proxima entdecken die Überlebenden den Schlüssel für ein geheimnisvolles Portal auf Venus - dem Zwillingsplaneten der Erde - das den Lauf menschlicher Geschichte für immer verändern könnte: Das Tor zu den Sternen ... Eine Reise durch Raum und Zeit beginnt, ihre Verstandesgrenzen sprengend: Nichts ist mehr, wie es war, und sogar die Realität selbst scheint zu verschwimmen, während sie die erstaunlichen Beziehungen zwischen Materie und Geist im Spannungsfeld von Relativitätstheorie und Quantenphysik entdecken.

DANIEL LEON ist von Beruf Pädagoge und begann schon in seiner Kindheit Texte verschiedenster Art zu verfassen, und sich seit seiner Jugend für Geschichte, Politik, und speziell den Nahostkonflikt in all seinen Facetten zu interessieren. Er liebt es zudem, hintergründige und spannende Romane von historisch bis Science-Fiction zu verfassen und lebt im wunderschönen Augsburg. DANIEL-LEON.COM

DANIEL LEON ist von Beruf Pädagoge und begann schon in seiner Kindheit Texte verschiedenster Art zu verfassen, und sich seit seiner Jugend für Geschichte, Politik, und speziell den Nahostkonflikt in all seinen Facetten zu interessieren. Er liebt es zudem, hintergründige und spannende Romane zu verfassen und lebt im wunderschönen Augsburg. Besuchen Sie ihn: www.himmelskrieger.com

DER ZORN DES DRACHEN


Doch auch er war erwacht, Leviathan, der sich Windende. Er, der Verbogene im Denken und Herzen.

Er, der Vernichter.

Die Menschen würden ihm später viele Namen geben.

Äonen hindurch hatte er im dunkelsten Winkel des Universums verharrt, in todesähnlicher Erstarrung, denn seine Rebellion gegen die weiße Macht war sein Fall gewesen.

Wie alle Wesen des Geistes hatte er Macht erhalten, sich in den zwei Formen des Seins zu bewegen. Im Geist oder in der Materie. Doch die Materie war schwach und begrenzt, und sie war anfällig für Täuschung, Betrug und Schmerz. Außerdem wurde er sichtbar und somit verletzlich. So wählte er meist den Geist für das Werk seiner Bosheit und das Spinnen seiner Intrigen. Sein Verstand war im Geist weit stärker und schärfer, er war eine heiße Flamme, die Vieles durchdringen konnte, und er konnte in dieser Form fast alle Grenzen überspringen, nicht nur die Grenzen von gewöhnlicher Materie, die er verachtete.

Deshalb hatte er Dunkelheit zu seinem Kleid gemacht, nachdem er mit seinen Geistwesen Krieg gegen seinen Ursprung geführt hatte. Ein Drittel der Sternensysteme wurde verbrannt, und seine Niederlage war voller Schmach und er wünschte, die Nacht würde ewig währen. Denn nichts hasste er so sehr wie das Licht, und doch musste er es mit seinen Sinnen wahrnehmen, um es bekämpfen zu können. Und so blickte er voller Abscheu und Hass auf das Sichtbare, das er nun schmerzend sah, und das seinen Geist und seine Augen blendete wie noch nie etwas zuvor.

Er erblickte Umrisse und Formen und Farben und es ekelte ihn. Er durchstreifte fremde Welten und Entsetzten bemächtigte sich seiner. Entsetzen, da etwas aus dem Schatten getreten war, weil er wusste, der Wille der weißen Macht hatte dessen Gedanken, dessen Worte zu Materie werden lassen, eine vergängliche und schwache Form des Seins, das dem Toten seines Herzens völlig widersprach. Doch er spürte seit seinem Erwachen auch den belebenden Hass, der durch sein schwarzes Herz rauschte wie dunkles Feuer, er spürte seine eigene Bosheit und er nährte sich von seiner Grausamkeit und war zufrieden mit sich selbst.

Das tiefe Loch in seinem Geist, den Neid auf die Auserwählten, über die er viele Gerüchte hörte, die aber noch nicht erschienen waren, der Neid auf die weiße Macht selbst, der alles Leben in ihm zerfressen hatte, diesen Abgrund in sich, hatte er tief abgespalten, so tief, dass es zu etwas Unwirklichem geworden war und Nichtigkeit und Zerstörung war die einzige Frucht die er jemals sah und jemals genießen könnte. Doch diese Wunde weckte in ihm nur ein wahnhaftes Verlangen, eine dunkle Leidenschaft, denn er würde auf immer derjenige sein, der als Einziger der weißen Macht getrotzt hatte, der sein eigener Herr war, er, der einzig Freie im jungen Universum.

Aber dann legte sich eine schwere Last und tiefe Benommenheit auf seinen Geist, und er spürte, es war die Gegenwart der Macht, die nun überall war, und die er nicht ertragen konnte. So fiel Leviathan abermals in eine tiefe Erstarrung und er wurde verbannt in einen namenlosen Abgrund.

 

***

 

Weitere Zeitalter vergingen und er öffnete seine Augen.

Wohin er blickte, sah er noch mehr Sterne und er sah noch mehr Galaxien und ihm wurde übel von der Flut an Licht, das ihn traf. Strahlung verschiedenster Art, Energie, die man sehen konnte, Energie, die man hören konnte, Energie, die Unsichtbares erhellte, Wellen, die jedes Leben töten konnten, weil ihre Kraft zu gewaltig war, Energie, die alles durchleuchten konnte. Und in seinem Hass auf das Licht vernichtete er Sterne und legte Galaxien in Asche.

Doch es gab Grenzen, die selbst er nicht überschreiten konnte, und das wusste er.

Nicht alles konnte er zerstören.

Dieses Wissen vermehrte seinen Hass, denn er, der Grenzenlose wurde begrenzt und das war eine unerhörte Demütigung für sein stolzes Wesen. Voller Zorn hob er so seine Augen und blickte in die lichtdurchflutete, glitzernde Weite vor ihm. Seine Augen brannten und tränten von dem schmerzenden Anblick, doch er hielt stand!

Seine Augen streiften ziellos umher, doch dann sah er eine Region am Rand eines silbernen Bandes, das wie verschüttete Milch aussah. Sie war sehr dunkel und seine schmerzenden Augen beruhigten und entspannten sich.

Am Rand seines Gesichtsfeldes nahm er ein leichtes Flackern wahr, einen unmerklichen Schimmer. Es wäre ihm nicht weiter aufgefallen, denn was sollte es in dieser dunklen Region geben, doch dann sah er, dass diesen Punkt eine blaue und hauchdünne Hülle aus Gas umkleidete. Er erblickte noch einen Punkt direkt daneben, der genau so aussah.

Ein Zwilling.

Der Anblick erinnerte ihn an blaue Saphirplatten, riesige Wasserflächen zwischen braun geschecktem Land. Wie die türkisfarbenen Edelsteine der jenseitigen Welten, über die er einst wandelte, und aus denen er verbannt wurde …

Sein lautes Brüllen stürzte die Milchstraße in Chaos.

Und in schnaubendem Zorn stürzte sich Leviathan auf diesen Planeten. Er war beseelt von einem Verlangen, einer einzigen Gier: Er würde zerstören, was die weiße Macht geschaffen hatte, er würde den Samen des Menschen verschlingen, träfe er ihn. Er würde diesen lächerlichen Planeten, dieses Staubkorn inmitten unendlicher Weiten zwischen seinen Gedanken zerquetschen wie eine Mikrobe und er würde sie mit sich in das namenlose Nichts reißen. Denn war er nicht der Glänzende? Diesen Glanz sollte niemand mit ihm teilen. Er war und blieb das Erste der geschaffenen Wesen! Doch ihm gebührte noch so viel mehr. 

Er hörte nichts, sah nur sich selbst, als er wie ein Komet und gleich einem der Göttersöhne auf diese erwachende Welt stürzte. Sterne und Planeten jagten an ihm vorüber, während die sonnennächste der beiden Kugeln größer und größer wurde.

Und sie strahlte blau im Dunkel der Nacht, und Leviathans Flamme wurde weiter geschürt und das Feuer seiner Rache war bereit, alles zu verzehren.

So erschien er wie der Drache, der das jungfräuliche Kleid der Venus, des Planeten der Liebe, wie sie später genannt werden sollte – oh, wie sehr hasste er dieses Wort – zerfetzte, oder wie ein Sturmwind, der ihre blauen Meere peitschte und das grüne Land überflutete …

 

***

 

Denn Jahrmillionen später, als Venus längst verwüstet war, und sich in die glühende Hölle von heute verwandelt hatte, erdachten die Menschen, die nun auf der Erde lebten, Lieder und Mythen über dieses unheimliche Wesen, von dem die Ahnen geraunt hatten, und das sie doch nur schauten in wirren Visionen und dunklen Albträumen …

Und Leviathan erblickte auf Venus den Ort, den die weiße Macht für die Menschenkinder bereitet hatte, den paradiesischen Bezirk, den er ihnen zum Besitz überließ. Einen Ort der Gemeinschaft mit ihm selbst, an dem er sie groß zog, sie vorbereitete und reif werden ließ, um sie zu befähigen für das große Werk, nicht nur Venus zu bewahren und sie zu kultivieren, sondern, wie er selbst, über weit mehr zu regieren.

Und der Drache erhob seine Augen, und erblickte zwei Bäume in der Mitte dieses verborgenen Ortes zwischen den Sternen:

Der erste Baum war groß und mächtig und seine dichte Krone reichte bis in das All hinein, und leuchtendes Grün war sein Kleid und das Feuer ewigen Lebens pulsierte in seinen Adern, und erhellte den halben Planeten. Es war ein betäubender Anblick und die Hitze, die von ihm ausging, war so groß, dass er nicht näher treten konnte. Die Flamme des Lebens loderte weit in den Äther hinein.

Der andere Baum war nicht minder mächtig, doch nicht so farbenfroh, aber unbedingte Macht und Autorität und Eiseskälte strahlten von ihm, und es wurde so kalt, dass er auch hier nicht näher treten konnte. Die zwiespältige Fähigkeit, zu scheiden, Gutes von Bösem, Richtig von Falsch, war tief eingegraben in seine dicken Wurzeln.

Und Leviathan erkannte, dass nur die weiße Macht selbst von den Früchten dieses Baumes kosten konnte, ohne durch vollkommenes Wissen, vollkommene Erkenntnis und vollkommene Macht verdorben zu werden. Jedes andere Leben hingegen würde dieses Wissen in den Wahn treiben. Plötzlich durchzuckte ein Gedanke voller Wonne und Bosheit sein Wesen und er zitterte vor Begierde:

Wenn es ihm gelänge, die Menschen zu verführen, um nur einmal, nur ein einziges Mal, von den kalten und betörenden Früchten zu kosten, ihre Süßigkeit und berauschende Macht in sich aufzunehmen, so war der Mensch verdorben für alle Zeiten und der Plan der weißen Macht, die Menschen als Erben einzusetzen, wäre zunichte, und Leviathan würde für seine Schlauheit anerkannt und gefürchtet werden von allen Wesen der jenseitigen Welten.

So verbarg er sich im Kleid einer Schlange und er lauerte und wartete im Dickicht des üppigen Waldes. Und er wartete tausende und Abertausende von Jahren. So hatte er genügend Zeit, seinen Verrat zu planen. Zu seiner Bosheit gesellte sich Verschlagenheit. Und im Dickicht des Waldes studierte er das naive Wesen des Menschen und er lernte gut.

So näherte er sich ihm manchmal in Gestalt eines Tieres, und der Mensch sah ihn neugierig an, doch voller Vertrauen, denn er kannte noch keine Furcht, und so lernte Leviathan die Schwachheit des Menschen kennen und für seine Zwecke zu nutzen, und er entschied sich, nun endlich seinen Meisterplan umzusetzen: Den Menschen, das Siegel und den Ruhm des Mächtigen, für immer zu verderben und ihn zu einem Feind der weißen Macht zu dressieren.

Und so erschien ihnen Leviathan am Ende:

Glänzend und...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Schlagworte Fantasy • Naturwissenschaft • Quantenphysik • Science-fiction • Thriller • Transhumanismus • Zeitreisen
ISBN-10 3-7565-2971-1 / 3756529711
ISBN-13 978-3-7565-2971-1 / 9783756529711
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