Die spirituelle Dimension des Heilens (eBook)
336 Seiten
Aquamarin Verlag
978-3-96861-293-5 (ISBN)
Dora Kunz galt im 20. Jahrhundert als eine der einflussreichsten Heilerinnen ihrer Zeit. Menschen, die eine Behandlung von ihr erleben durften, sprachen bewundernd und zutiefst dankbar von ihren einzigartigen „Schmetterlingsflügeln“, womit sie die sanfte, heilsame Berührung ihrer Hände bezeichneten.
Sie war allerdings nicht nur eine begnadete Heilerin, sondern, als langjährige Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft der USA, eine große Eingeweihte in die esoterischen Lehren. Zudem verfügte sie über eine außergewöhnliche Hellsichtigkeit, die sie immer wieder auch in Zusammenarbeit mit Ärzten einsetzte, um Krankheiten zu diagnostizieren und Menschen zu heilen.
Ihre tiefsten Einsichten in das Heilungsgeschehen werden in diesem Buch erstmals gesammelt veröffentlicht. Es dürfte kein zweites Werk geben, in dem praktische Heilungserfahrungen und eine tiefsinnige geistige Schau auf so beeindruckende Weise gemeinsam enthüllt werden.
Abschnitt I: Bewusstsein und Heilung
P
Zur Einführung
Da Therapeutic Touch® sowohl eine Heiltechnik, als auch für die TT-Therapeutin zugleich eine innere Reise darstellt, haben wir es mit dem Ziel entwickelt, es so zu unterrichten, dass die Therapeutin nicht nur die eher mechanischen Aspekte des Heilungsprozesses kennenlernt, also etwa die Positionierung der Hände, den Einsatz bestimmter Chakras und die Projektion bestimmter Gefühlszustände wie Liebe und so weiter, sondern auch versteht, warum diese Haltungen oder Bewusstseinszustände eingenommen werden.
Als Hintergrund für ein solches Verständnis weist Dora in diesem Abschnitt darauf hin, dass das Bewusstsein bei der Definition von uns als menschliche Wesen eine zentrale Rolle spielt und dass dieses Bewusstsein mehrere Aspekte oder Ebenen hat. Insbesondere weist sie uns darauf hin, dass diese Bewusstseinsebenen – damit sie in der eigenen Persönlichkeit vollständig zum Ausdruck kommen können – durch das Gehirn, das heißt in sensorischen und motorischen Funktionen, gefiltert und im täglichen Leben umgesetzt werden müssen. Für die TT-Therapeutin bedeutet dies, dass sie lernen muss, diese Bewusstseinsebenen in ihrer TT-Praxis einzusetzen.
Da diese Bewusstseinsebenen um einen zentralen Intelligenzkern herum angeordnet sind, um das innere Selbst oder die Seele des Menschen, muss sich die Therapeutin bei einer folgerichtigen TT-Praxis häufig nach innen und damit den tieferen Dimensionen des Selbst zuwenden. Bei dieser inneren Reise der TT-Therapeutin geht es im Grunde darum herauszufinden, wer sie selbst ist, sowohl als Individuum als auch als Heilerin, und sich dann mit Praktiken zu beschäftigen, die in beiden Sphären ein vertieftes persönliches Wachstum ermöglichen. Dies wird erreicht, indem sie lernt, bewusst Kontakt zum inneren Selbst herzustellen, um die notwendige Atmosphäre der Gelassenheit und Stille zu erzeugen, während sie als Instrument der Hilfe oder Heilung für einen Menschen in Not fungiert. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist die mitfühlende Anteilnahme für Menschen, die Schmerzen, Traumata, Krankheiten oder den endgültigen Übergang erleben, sowie der Wunsch, sich auf eine innere Arbeit einzulassen.
Wenn eine Therapeutin sich auf die innere Reise macht und Therapeutic Touch® erlernt, erkennt sie, dass die grundlegende Voraussetzung dafür in der Erkenntnis besteht, dass jedes Individuum für die Erschaffung seiner Realität selbst verantwortlich ist. Wenn Therapeutic Touch® überhaupt ein Glaubenssystem zugrunde liegt, dann dies, dass das Universum einen Hintergrund aus Ordnung und Intelligenz hat, mit dem man durch Meditation, anhaltende Zentrierung oder die Entwicklung eines Gefühls der Identität mit dem inneren Selbst in Kontakt kommen kann. Außerdem gibt es nicht nur eine, sondern viele Realitäten, die das menschliche Bewusstsein wahrnehmen kann.
Die Praxis der anhaltenden Zentrierung in Therapeutic Touch® bewirkt eine Veränderung der eigenen Bewusstseinsebene, denn sie bietet dem inneren Selbst die Möglichkeit, in die Alltagsaktivitäten einzufließen. Dies stärkt die Fähigkeit, sich anderen mit einem Gefühl der Einheit zuzuwenden, und verleiht dem Heilungsakt neue Energie. Indem die Therapeutin sich Menschen in Not mitfühlend zuwendet, erweitert sie ihr psychodynamisches Feld, was dazu beiträgt, ihre Sensibilität und ihr Bewusstsein für die Bedürfnisse der Heilungssuchenden deutlich zu erhöhen. Der TT-Prozess als solcher forciert also eine Transformation in der praktizierenden Therapeutin, da sie sensibler für das universelle Heilungsfeld und mitfühlender für Menschen wird, die Heilung brauchen. Diese Transformation kann auch zur Entwicklung der Fähigkeit führen, feine vitalenergetische Zustände sensibel wahrzunehmen.
Zwar haben alle Menschen das Potenzial zur vollständigen Wahrnehmung des gesamten Spektrums dieser Bewusstseinsebenen, doch nur wenige können diese Fülle in ihrem täglichen Leben oder in ihrer Praxis von Therapeutic Touch® wirklich umsetzen. Im Gegensatz zu uns, die wir feinstoffliche Energien während des TT-Prozesses meist in Form von nicht-taktilen Empfindungen oder Gefühlsnuancen wahrnehmen, hat Dora die feinen Energien, mit denen der TT-Prozess arbeitet, tatsächlich visualisiert. In diesem Anschnitt spricht Dora über ihre Fähigkeit „wahrhaft zu sehen“, der eigentlichen Bedeutung des Wortes „Hellsichtigkeit“. Dora erweitert unsere Erfahrung, indem sie, aus ihrer Sicht, die feinstofflichen Energiekomplexe beschreibt, die für Kraft, Vitalität und Lebendigkeit des Körpers verantwortlich sind. Damit vermittelt sie den Leserinnen und Lesern ein deutlicheres Gefühl für die ständigen Veränderungen in Rhythmus und Zeiteinteilung – Veränderungen, die man während der Arbeit im TT-Prozess fühlen, wenn auch nicht unbedingt „sehen“ kann. Außerdem beschreibt sie, wie die TT-Therapeutin Ungleichgewichte im Energiefluss registriert, wenn jemand krank ist, und wie sie diese Sensibilität weiterentwickeln kann. Diese Wissensgrundlage kann die Zuversicht, mit der Therapeutic Touch® praktiziert wird, erheblich stärken.
Bewusstseinsebenen
O P
Überblick
Bewusstsein ist ein sehr kompliziertes Thema, aber ohne es wären wir keine Menschen; außerdem ist Bewusstsein zentral für den Therapeutic Touch®-Prozess. Nur selten erkennen wir, dass es das Bewusstsein ist, das uns einander wahrnehmen lässt und uns die Fähigkeit verleiht, miteinander zu interagieren, zu denken, verschiedene Ereignisse zu erfassen, sie zu verstehen und sie auf unsere ganz eigene Weise zu interpretieren.
Ich habe bereits ein sehr langes Leben hinter mir und konnte mich mit vielen Menschen über das Bewusstsein austauschen, hatte also die Möglichkeit, tief über das menschliche Bewusstsein nachzudenken. In uns allen gibt es verschiedene Bewusstseinsebenen, in denen wir leben und unser Dasein haben. Insgesamt entwickeln sich diese verschiedenen Ebenen von Kindheit an und machen unsere individuelle Persönlichkeit aus. Die Bewusstseinsebenen sind: Das innere Selbst, das Bewusstsein im physischen Körper, das emotionale Energiefeld, das mentale Energiefeld, das intuitive Energiefeld und das einende oder inspirierende Bewusstsein. Sie sind voneinander getrennt, aber auch miteinander verflochten, und das innere Selbst hat Zugang zu allen. So wie ich sie wahrnehme, sind sie bei allen Menschen vorhanden, aber nur bei einem kleinen Prozentsatz voll funktionsfähig.
Wir müssen unbedingt erkennen, dass das menschliche Gehirn das Medium ist, durch das wir diese Bewusstseinsebenen interpretieren. Alle laufen über das Gehirn und beeinflussen es immer dann, wenn das Bewusstsein auf die physische Ebene übertragen wird. Das Gehirn ist ein sehr sensibles Instrument für das Spektrum menschlichen Ausdrucks. Ohne das Gehirn könnten wir nicht unterscheiden, uns nichts ausdenken und unsere Gedanken und Gefühle nicht deuten. Obwohl alle diese Bewusstseinsebenen in jedem Menschen vorhanden sind, bleiben Teile von ihnen in unserem Leben weitgehend ungenutzt. Allerdings können wir unsere Wahrnehmung für sie verbessern, indem wir häufig in diese Richtung denken und meditieren.
Die Idee vom inneren Selbst
Jeder Mensch hat ein inneres Selbst, ein Bewusstsein auf seiner höchsten oder tiefsten Ebene. Es ist die beständige Konstante, der kontinuierliche Hintergrund unseres gesamten Bewusstseins. Bei der Geburt hat (oder ist) das Baby ein inneres Selbst, das die zentrale Bildekraft des physischen Körpers darstellt. Das Bewusstsein ist das, was über den Tod des physischen Körpers hinausreicht und was oftmals als Seele bezeichnet wurde. Im Laufe der Zeit wurden dem Begriff „Seele“ jedoch so viele unterschiedliche Konzepte übergestülpt, dass ich mir dieses Bewusstsein gern als das innere Selbst denke – ein Begriff, der neutral ist.
Dieses innere Selbst – unser wahres Selbst – ist immer ein Zentrum des Friedens und der Ruhe. Wenn wir in kritischen Phasen unseres Lebens intuitive Eingebungen oder Erkenntnisse erhalten, kommen wir unserem inneren Selbst näher. In der Meditation aber kommen wir, mehr als bei jeder anderen menschlichen Tätigkeit, unserem wahren Selbst am nächsten.
Bewusstsein im physischen Körper
Der physische Körper ist der eher materielle Aspekt unseres inneren Selbst, verfügt aber über ein gewisses eigenes Maß an Bewusstsein. Außerdem besitzt er Vitalität, deren Bedeutung wir häufig erst dann erkennen, wenn wir völlig erschöpft sind. Diese Vitalität – die ich als Vitalkörper oder Vitalenergie-Feld bezeichne – ist ein Spiegelbild der Ordnung des physischen Körpers und des inneren Selbst. Wir alle kennen die verschiedenen Zeitabläufe und Rhythmen unseres physischen Körpers: Unser Herz schlägt in einem Rhythmus, unsere Lungen atmen in einem etwas anderen, so verhält es sich bei den verschiedenen Organfunktionen unseres Körpers. Der physische Körper wächst und entwickelt sich auch nach seinem eigenen Zeitplan. Er ist die komplexeste Zeitmaschine, die wir kennen, deren ausgeklügelte Komplexität uns häufig jedoch gar nicht klar ist.
Das Einzigartige an den verschiedenen Funktionen des physischen Körpers ist, dass sie zusammen ein wunderbares, geordnetes System bilden. Auch wenn die Organe in unterschiedlichen Rhythmen arbeiten, funktioniert der Körper insgesamt als Einheit; diese übergreifende Integration macht einen gesunden Körper aus. Die komplizierte Art und Weise, wie sich die verschiedenen Organe im gesunden Zustand...
Erscheint lt. Verlag | 21.8.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Medizin / Pharmazie ► Naturheilkunde | |
ISBN-10 | 3-96861-293-0 / 3968612930 |
ISBN-13 | 978-3-96861-293-5 / 9783968612935 |
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