50 Jahre Basketball in Ronsdorf (eBook)

1964 - 2014 - Eine Chronik

(Autor)

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2022
210 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7568-4648-1 (ISBN)

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50 Jahre Basketball in Ronsdorf - Dirk Urspruch
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Chronik über 50 Jahre Basketball in Ronsdorf zwischen 1964 und 2014.

2. Die wilden Siebziger


2.1 Im Vogelsholz wird scharf geschossen


Nach fünf erfolgreichen Jahren gibt Dieter Schörken seine offiziellen Ämter in der Abteilung ab. Er findet dabei in Horst Räder (Abteilungsleiter) und Karl-Herbert Urspruch (Schriftführer) fähige Nachfolger. Aber auch räumlich verändert sich die Abteilung. Die Stadt Wuppertal errichtet 1966 auf einem Gelände an der Straße «Im Vogelsholz» einen Schulneubau für die Hauptschule Ronsdorf-Süd und die katholische Grundschule. Dazu gehört auch eine moderne Turnhalle mit zwei Korbanlagen. Die beantragten Trainings- und Spielzeiten werden vom Sportamt genehmigt, und so verläßt die Basketballabteilung die Halle an der Scheidtstraße und zieht um.

Im Vogelsholz finden die Basketballer eine holzvertäfelte Spielstätte mit modernem, blaugrünen Linoleumboden vor. Großzügige Fenster lassen viel Tageslicht ein, und die Hallendecke ist für Basketball hoch genug. Kabinen und Sanitäranlagen sind modern und ebenerdig zu erreichen. Einziges Manko ist auch hier das zu kleine Basketballfeld. Die Anforferungen der FIBA und des DBB für Spielfeldgrößen werden hier nicht erfüllt. Daher erwirkt man wie schon für die Halle Scheidtstraße eine Sondergehnemigung. Hier ist der Ball im «Aus», wenn er die Wand berührt oder der ballführende Spieler die Wand berührt. Vor einem Einwurf muss der Ball erst die Wand berühren. Das Kampfgericht wird wieder im Geräteraum platziert.

***

Diese enge, mitunter stickige Atmosphäre trägt dazu bei, dass sich die Halle Vogelsholz für die TSV Basketballer zu einer Art «Heimfestung» entwickelt. Die Gegner kommen nicht gerne hierher. Wer mit dem Platzmangel nicht klar kommt, liegt schnell im Hintertreffen. Eine gute Zonenverteidigung reicht oft schon zum Sieg, da die gegnerischen Schützen ja nicht nach Außen ausweichen können. Anfangs sind die Spielergebnisse daher auch nicht besonders hoch. So gewinnt z. B. die 2. Mannschaft am 10.12.1968 ihr Spiel der 2. Kreisliga gegen DJK Leichlingen nur mit 35:19.

Die 1. Mannschaft mischt nach der Kreisliga-Meisterschaft 1969 wieder in der Bezirksliga mit. Hier sieht man sich für einige Jahre mit dem «ewigen» Lokalrivalen Wuppertaler SV 2 und dem ambitionierten ATV Wuppertal konfrontiert, aber auch mit starken Teams aus dem Hagener Bereich. Der Kader des TSV ist ausgewogen. Neben den Routiniers Dieter Schörken, Karl-Herbert Urspruch, Horst Holtebrink, Reinhard Konietzko und Eberhardt Bilstein gesellen sich die Talente Klaus Kutscher, Wiffi Sohn, Lothar Andereya und Hans Günther Scheele hinzu. Meist sind es die jungen Spieler, die für die Punkte sorgen, während die Veteranen die Defensive organisieren.

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Abbildung 5: Zeitungsausschnitt aus März 1971. Der Redakteur irrte hier aber, da der TSV schon das zweite Jahr in der Bezirksliga nach dem Wiederaufstieg absolvierte. Quelle: Generalanzeiger, 1.3.1971

Abbildung 6: Diese Auswärtsniederlage ereignete sich auch in der Saison 1970/71. Quelle: Generalanzeiger, 8.3.1971

Abbildung 7: Schnappschuss der 1. Mannschaft nach dem Heimspiel gegen WSV 2, Saison 70/71. V. l. Trainer Kurt Lohmann, Eberhardt Bilstein, Hans-Günther Scheele, Michael Jungmann, Willi Schneider, Klaus Kutscher, Lothar Andereya, Karl-Herbert Urspruch, Wiffi Sohn. Nicht auf dem Foto sind Dieter Schörken, Reinhard Konietzko und Horst Holtebrink. Foto: Privat

Abbildung 8: Karl-Herbert Urspruch im Sprungballduell mit Heiko von Kathen im Spiel gegen den WSV 2 in der Saison 70/71. Von Kathen war zu dieser Zeit einer der besten Wuppertaler Spieler. Gelegentlich half er, so wie auf dem Bild, in der Reserve aus. Foto: Privat

Abbildung 9: Auch in der Saison 1971/72 schlägt der TSV den Wuppertaler SV 2, der sich wieder einmal mit Spielern seiner Landesligamannschaft verstärkt hatte. Quelle: Generalanzeiger, 20.3.1972

Abbildung 10: In der Saison 1971/72 stellt der TSV die stärkste Wuppertaler Bezirksliga-Mannschaft. Für den Aufstieg in die Landesliga reichte es aber nicht. Dennoch werden andere Vereine auf manchen Ronsdorfer Spieler aufmerksam. Quelle: Generalanzeiger, 27.3.1972

In den sportlich guten Jahren bis 1972 verpasst es der TSV, sich mit dem Aufstieg in die Landesliga zu belohnen. So kommt es dazu, dass die ambitionierten, jungen Spieler das Team verlassen, um höherklassigen Basketball zu spielen. Vor der Saison 1972/73 gehen Klaus, Wiffi und Hans-Günther zum Barmer TV und treten dort in der Oberliga an. Dieser Aderlass lässt sich in Ronsdorf nicht kurzfristig ersetzen, so dass man am Ende der Saison den bitteren Gang in die 1. Kreisliga antreten muss. Den sportlichen Mißerfolg komplettiert die 2. Mannschaft, die als Aufsteiger in die 1. Kreisliga startet, jedoch direkt wieder in die 2. Kreisliga absteigt.

Im Windschatten der Seniorenteams wird die Nachwuchsarbeit immer weiter vorangetrieben und bringt Protagonisten hervor, die die Geschicke der Basketballabteilung über Jahre und manchmal auch über Jahrzehnte mit bestimmen werden. Einer auf den dies maßgeblich zutrifft, ist Rudolf Walter «Rudi» Lux.

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Ich verabrede mich an einem Novembernachmittag 2021 mit Rudi und lasse mir von seinen Anfängen in der TSV-Basketballabteilung erzählen.

Rudi ist 14 Jahre alt, als er 1968 von seinem Nachhilfelehrer zum ersten Basketball-Training in die Turnhalle Vogelsholz mitgenommen wird. Den Basketballsport kennt er zunächst gar nicht, da er eigentlich vom Schwimmen kommt. Das Training bei Horst Holtebrink und Hans Caumanns macht Spaß und weckt Rudis Interesse an der Korbjagd. Gleich beim ersten Training lernt er Horst Meister und Eckhard Duhr kennen, die ebenfalls neu sind beim TSV-Basketball und später gute Freunde werden. Erste Jugendspiele werden absolviert, doch Rudi blickt früh über dieses Niveau hinaus. Ihn interessiert vor allem die 1. Mannschaft, die mit jungen Spielern gerade die Bezirksliga aufmischt. Zusammen mit Eckhard wird er zunächst zum Edelfan und begleitet das Team auf Auswärtsfahrten durch halb Nordrhein-Westfahlen. Die Mannschaft ist nun besser motorisiert als noch vor einigen Jahren. Oft sitzen Rudi und Eckhard bei Karl-Herbert Urspruch mit im Wagen. Blut und Wasser schwitzen sie dabei, wenn sich Karl-Herbert mit seinem Daimler wieder einmal «vereinsinterne» Wettfahrten mit Hans-Günther Scheele in seinem Opel GT liefert.

Bei den Spielen studiert Rudi aufmerksam die Taktiken der Teams, welche Spieler wo eingesetzt werden, oder wie das Coaching ist. Er stellt fest, dass die Trainertätigkeit ebenso seinen Interessen entspricht, wie selber hinter dem Ball herzujagen. So entschließt er sich 1972 als 17-jähriger, eine neue Jugendmannschaft für den TSV aufzubauen und diese als Trainer zu begleiten. Bei Horst Räder und Karl-Herbert rennt er damit offene Türen ein – braucht die Abteilung doch immer neue Talente. Also wird das Vorhaben in die Tat umgesetzt.

2.2 Die Junioren sind da


In den Siebzigerjahren schaffen es die Ronsdorfer Basketballer erstmals Jugendmannschaften aufzustellen, die auch überregional für Erfolge sorgen. Etwa alle drei Jahre werden Teams gebildet, deren Spieler auch noch Jahre später in den Seniorenmannschaften des TSV Akzente setzen werden. Den Anfang macht 1972 Trainer Rudi Lux mit seiner Mannschaft der Jahrgänge 1956 bis 1959.

Nachdem er anfänglich mit bis zu fünfzehn Spielern trainieren kann, reduziert sich der Kader nach und nach auf zehn Stammkräfte. Einige der Jugendlichen kommen aus der Hauptschule Vogelsholz, die meisten aber wieder aus dem Gymnasium an der Scheidtstraße, der Zweigstelle des Gymnasium Siegesstraße. Der dortige Sportlehrer ist begeisterter Basketballer. Er schickt seine Schützlinge nach und nach zum TSV.

Rudi arbeitet akribisch mit den Jungs, aber erst zur Saison 1973/74 meldet er sie auch zum Spielbetrieb an. Er hat eine lustige, gesellige Truppe beisammen, in der einige Akteure ihr volles Leistungspotential erst bei den Senioren entwickeln werden. So sind die sportlichen Ergebnisse erstmal nebensächlich. Es hagelt deftige Niederlagen, aber auch erste Siege können verbucht werden.

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Die freundschaftlichen Bande sind in der Mannschaft stark ausgeprägt. Gemeinsame Aktivitäten gehören zur Tagesordnung, und mit der «scheelen Ecke» und ihrem Wirt «Fritz von der Wupper» haben die Junioren sogar eine Stammkneipe. Es wird gemeinsam gesungen und gereimt. Die Aktivitäten der Mannschaft gehen sogar so weit, dass man im Januar 1976 eine TSV-Basketball-Zeitung herausbringt. Darin berichtet man über den sportlichen Werdegang der einzelnen TSV-Basketballteams und stellt sich selber der Leserschaft mit einer Bildergeschichte vor.

Abbildung 11: Die Titelseite der 1. Ausgabe der TSV-Basketballzeitung. Im Dezember 1976 gab es noch eine 2. Ausgabe, danach erschien aber keine weitere mehr. Quelle: Privat

Abbildung 12: Unter dem Punkt «Vergnügen» berichtet die Basketballzeitung von Fritz und der Scheelen Ecke. Quelle:...

Erscheint lt. Verlag 5.9.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sport Ballsport Basketball
Schlagworte Basketball • Sachbuch • Sportchronik • TSV + DT • Wuppertal
ISBN-10 3-7568-4648-2 / 3756846482
ISBN-13 978-3-7568-4648-1 / 9783756846481
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