Wenig Zeit und trotzdem Selbstversorger (eBook)

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BEETPLANUNG

Die Beetplanung umfasst einen Pflanzplan und ganz allgemein die Planung der Beetfläche in deinem Garten. Da beides zusammenspielt und nicht getrennt betrachtet werden kann, planst du dir dafür einen Aktionstag ein.

Wähle deine Gemüsesorten für das Jahr aus, plane entsprechend deiner Wünsche die Größe deiner Gemüsegartenfläche und puzzle dann deine Gemüse auf das Gemüsebeet – so entsteht heute dein Pflanzplan.

Erinnerst du dich noch an deinen Traum-Gemüsegarten? Schreibe jetzt die Gemüsearten auf, die du gerne aus deinem Garten ernten möchtest. Die Liste auf > ist ein guter Anhaltspunkt für die Ansprüche von Gemüsepflanzen.

AM BESTEN PFLEGELEICHT

Solltest du auf deiner Lieblingsgemüse-Liste Arten wie Luffa-Gurke, Spargel und Schwarzwurzel stehen haben, dann muss ich dich leider enttäuschen. Das sind zum Beginn des Gemüsegärtnerns keine Arten für das erste Gartenjahr. Sie wachsen zwar gut in unseren Breitengraden benötigen allerdings eine besondere Pflege und eine Menge Geduld!

Auch einige unserer Lieblingsgemüse wie Gurken sind wahre Diven im Garten, die zahlreiche Krankheiten entwickeln können. Die meisten Kohlsorten – Kohlrabi bilden die dankbare Ausnahme – gehören ebenso zu den komplizierteren Gemüsearten. Wie du diese Gemüse dennoch auch im ersten Gartenjahr im Garten anbauen kannst, erkläre ich dir in den folgenden Kapiteln.

Permaveggies

Mehrjährige Gemüse wie Meerrettich und Rhabarber sind dagegen für einen pflegeleichten Garten ideal und oft auch Bestandteil von Permakulturgärten. Besonders leicht im Anbau sind Winterheckenzwiebeln und auch der Ewige Kohl. Das Besondere daran: Du erntest nie alles, sondern lässt immer etwas stehen, damit neues Grün oder neue Wurzeln sich bilden können. Eine durchdachte Wahl des Standorts für mehrjährige Kulturen verhindert, dass du diese in den Folgejahren versetzen musst. Kennst du dein Gemüsebeet noch nicht gut, dann plane den Anbau von mehrjährigen Gemüsearten erst im Herbst oder im Folgejahr ein, wenn du einen guten Standort besser einschätzen kannst.

Was wächst am besten im eigenen Garten?

Es gibt Gemüsearten, über die jeder Gärtner sagt: „Ach das wächst ja wie Unkraut“, und bei dir wird dieses Gemüse nichts. Mach dir nichts draus – dieses Gemüse haben wir alle. Bei mir im Garten wachsen Kürbisse nicht gut, aber alle anderen Starkzehrer kommen hervorragend klar. Ich versuche es dennoch jedes Jahr aufs Neue. Welche Gemüse in deinem Garten gut wachsen, hängt von vielen Faktoren ab. Möchtest du experimentieren, dann greife dir ein bis zwei Diven aus der Liste und lerne den Anbau dieser kennen. Im nächsten Jahr stellst du dich den nächsten zweien, bis du beim Endgegner Spargel angekommen bist und dich einen wahren Gemüseprofi nennen darfst.

JETZT GEHT’S ANS EINTEILEN

Eine rechteckige Beetfläche, eingeteilt in einzelne Beete, ist die einfachste und effektivste Methode, dein Gartenbeet zu strukturieren. Abgerundete und geschwungene Beetformen können aber auch sehr schön sein. Beachte dabei aber, dass du mit dem Rasenmäher entspannt überall vorbeikommst. Rankgitter, die du für kletterndes Gemüse benötigst, sind oft auf gerade Flächen ausgerichtet und Beete und Flächen innerhalb der Beetfläche lassen sich bei einer rechteckigen Form viel einfacher einteilen.

Was traust du dir zu?

Im ersten Gartenjahr kannst du so groß starten, wie du es dir zutraust. Eine Fläche von 20 m2 halte ich für machbar, auch ohne irgendwelche Vorkenntnisse. Gleichzeitig ist diese Fläche groß genug, um mehrere Gemüsearten aus unterschiedlichen Pflanzenfamilien anzubauen und die verschiedenen Kulturtechniken kennenzulernen.

Sind deine Träume besonders groß ausgefallen oder du gärtnerst mit mehreren Personen zusammen, dann kannst du die Fläche auch beliebig vergrößern – trau dich! Möchtest du dich mit frischen Gemüsearten (ausgenommen Kartoffeln und Getreide) das gesamte Jahr über selbst versorgen und kein Gemüse mehr zukaufen, dann musst du mit etwa 60 m2 pro Person rechnen. Kartoffeln sind aus dieser Rechnung ausgeschlossen, da sie im Anbau sehr viel Platz wegnehmen bzw. mengenmäßig mehr verzehrt werden als andere Gemüse. Lege deinen Garten so an, dass du deine Beetfläche in den Folgejahren einfach erweitern kannst.

BEETFLÄCHE MARKIEREN

Auch wenn du das Umgraben und Anlegen deiner Beetfläche erst zu einem späteren Zeitpunkt planst, lohnt sich, die Fläche jetzt schon zu markieren und abzuspannen. So kannst du garantieren, dass in der Zwischenzeit die Fläche nicht betreten und der Boden dadurch weiter verdichtet wird. Sind es noch viele Wochen bis zu deiner Bodenbearbeitung, dann kannst du Mulchmaterialien auf die auserkorene Fläche kippen und den Boden ideal für deinen Gemüseanbau vorbereiten. Die Maße für dein Gemüsebeet ergeben sich aus der späteren Beeteinteilung und können sein:

• 3 x 7 m
• 2 x 10 m
• 4,5 x 4,5 m

So gehst du vor – Schritt für Schritt:

1. Setze einen Ast in die äußere und begrenzende Ecke deiner Beetfläche. Eine Ecke, die z.B. an einen Weg oder eine Hecke grenzt, ist hier gemeint.
2. Knote eine Schnur an den Ast und laufe mit dem Zollstock die kürzere Länge deines Beetes ab. Die gerade Linie schätzt du hier per Augenmaß ab.
3. Stecke auch hier einen Ast in den Boden und verknote deine Schnur. Diese erste Linie stellt die Grundlinie für dein rechteckiges Beet dar und nun kommt der Zeitpunkt, auf den du seit deinem Mathematikunterricht gewartet hast:
4. Du darfst den Satz des Pythagoras anwenden. Startpunkt sind jeweils deine beiden Äste. Miss von hier in Richtung der Schnur und somit in Richtung des zweiten Astes 60 cm aus und markiere diese. In die noch offene Richtung schätzt du einen rechten Winkel ab und markierst 80 cm. Nun knotest du ein weiteres Stück Schnur an deinen Ast und läufst die lange Seite des Beetes in Richtung der 80 cm ab. Eine Person hält dort die Schnur und die zweite Person verbindet mit dem Zollstock die 60- und 80-cm-Markierung. Der Abstand muss genau 100 cm betragen. Ist dies nicht der Fall, wird die Schnur so lange verschoben, bis sie auf der 80 cm liegt und gleichzeitig den Zollstock mit seiner 100-cm-Marke kreuzt.
5. Verbinde nun mit einer weiteren Schnur die beiden neuen Äste.

BEETFLÄCHE EINTEILEN

Auf dem Papier zeichnest du den Rahmen deiner Beetfläche ein und teilst diese in Wege und Anbauflächen ein. Die ideale Beetbreite beträgt 120 cm, da bei dieser Breite alle Gemüse auch in der Mitte des Beetes problemlos erreicht werden können. Wenn du mit Kindern gärtnerst und diese alles aktiv mitgestalten sollen, dann wähle eine Beetbreite von 80 cm. So können die kleinen Kinderarme auch in die Mitte des Beetes greifen, ohne die vordere Gemüsereihe zu zertrampeln. Plane für die Wege eine Breite von 40−50 cm ein.

PFLANZPLAN ERSTELLEN

Nachdem du deine Gemüsesorten ausgewählt und deine Beetfläche auf dem Papier in Beete eingeteilt...