Hilfe, unser Kind will Fussballspielen (eBook)

2. Der Start

Sie haben Ihren Verein gefunden, Ihr Kind wurde in eine Mannschaft eingeteilt und Sie haben Ihr Kind mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet. Nun geht es los.

2.1. Administrativ

Der Verein benötigt von Ihnen nun neben dem Geburtsdatum alle Standard-Personalien wie Vorname und Name des Kindes und der Eltern (der Erziehungsberechtigten), die Wohnadresse, Telefon-/Handy- Nummer und eine aktuelle E-Mail- Adresse.

Im Gegenzug sollten auch Sie die Handy- Nummer und die E- Mail- Adresse des zuständigen Trainers Ihres Kindes haben. So sollte die Kommunikation von Beginn weg funktionieren.

Ab einem gewissen Alter, in der Regel ab dem E- Juniorenalter, wird der Verein Ihnen Formulare für die Beantragung eines Spielerpasses abgeben, damit Ihr Kind am ordentlichen Spielbetrieb teilnehmen kann. Die Formulare müssen vollständig und wahrheitsgetreu ausgefüllt und dem Trainer zurückgegeben werden. Sollten Sie etwas nicht verstehen, fragen Sie den Trainer am besten nach dem nächsten Training und füllen die Formulare fertig aus. Verlieren Sie dabei möglichst keine Zeit, denn ohne gültigen Spielerpass darf der Verein Ihr Kind nicht in einem Spiel einsetzen. Denken Sie auch daran, dass der Verein die Anmeldung beim Fussball- Verband zur Bearbeitung einreichen muss und dies einige Zeit in Anspruch nimmt.

Je nach Verein kann es vorkommen, dass Sie gewisse, in der Regel einmalige, "Anmeldegebühren" für die Beantragung des Spielerpasses selber bezahlen müssen.

2.2. Praktisch auf dem Platz

Nun kann Ihr Kind auf dem Fussballplatz mit seinen Mannschaftskameraden mitspielen. Wie bereits beschrieben sind je nach Wetter neben der Standardausrüstung (Shirt, Hose, Schienbeinschoner, Stutzen/Stulpen und Fussballschuhe) auch Kälte- und /oder Regenschutz von Vorteil. So ausgerüstet, oder bei schönem heissem Wetter grosszügig mit Sonnencreme eingerieben, ist Ihr Kind bereit fürs Fussballspiel. An heissen Tagen sollte Ihr Kind fürs Training oder ein Spiel/Turnier genügend zum Trinken dabeihaben, am besten zuckerfreien Tee oder Wasser (0,5 Liter- Flasche oder mehr).

Von Trainingsbeginn bis zum Trainingsende sowie bei der Spielvorbereitung, dem Spiel und bis zur Verabschiedung der Spieler nach einem Spiel/Turnier ist es die Aufgabe des Trainers, nach bestem Wissen und Gewissen gut für seine Spieler zu sorgen Das heisst, Sie als Eltern können Ihr Kind "gesorgt geben".

Ja, es gibt Situationen, in welchen Kinder durch den oder die Trainer "unterversorgt" sind.

Besonders bei sehr jungen und noch unerfahrenen Trainern kommt dies schon mal vor. Die machen das aber nicht absichtlich oder böswillig.

In solchen Momenten können Sie als Eltern einen bedeutenden Beitrag leisten, indem Sie das Gespräch suchen und konkrete Lösungen anbieten. In dem Sie z.B. fragen, ob Sie mehr Getränke organisieren sollen, damit die Kinder hydratisiert bleiben, oder ob Sie zusätzlichen Schutz vor Kälte, Regen oder Sonne auftreiben sollen.

Als Trainer habe ich mich auch schon darüber gefreut, dass ein Vater bei sehr heissem und sonnigem Wetter Sonnenschirme für das Team organisiert und aufgestellt hat.

Indem Sie sich aktiv einbringen und mit den Trainern kommunizieren, können Sie gemeinsam mit diesen sicherstellen, dass möglichst alle Kinder die bestmögliche Betreuung erhalten. Denn letztendlich liegt es im gemeinsamen Interesse, dass für das Wohl und die Sicherheit unserer jungen Sportlerinnen und Sportler gesorgt ist.

Es ist sicher gut für Ihr Kind, wenn Sie nach Möglichkeit, zumindest am Anfang seiner "Fussballkarriere", beim Training und den Spielen zuschauen, vor allem, wenn Ihr Kind noch kleiner ist. Dabei halten Sie sich am besten ruhig und in einiger Entfernung des Geschehens auf. Damit geben Sie Ihrem Kind die notwendige Sicherheit durch Ihre Anwesenheit und vermeiden gleichzeitig, dass Ihr Kind durch Sie abgelenkt wird.

2.2.1. Der Trainingsbetrieb

Das Training ist die Vorbereitung für die Spiele. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich dabei um die Nationalmannschaft an einer Weltmeisterschaft oder die G-Junioren des Fussballvereins in "Hinternebenwil" handelt.

Selbstverständlich sind die Trainingsinhalte einer Nationalmannschaft nicht identisch mit denjenigen einer G- Juniorenmannschaft, das Ziel des Trainings ist aber dasselbe: Gut vorbereitet zu sein auf das nächste Spiel.

Generell lässt sich sagen, dass bei jüngeren Kindern mehr einzeln und in kleinen Gruppen, auf spielerische Art und Weise und hauptsächlich mit dem Ball Technik trainiert wird. Je älter die Kinder werden, umso mehr kommen konditionelle und taktische Elemente hinzu, sodass sich ein A- Juniorentraining inhaltlich nicht mehr gross von demjenigen der Nationalmannschaft unterscheidet.

Die nachfolgende Tabelle gibt Ihnen einen groben Überblick darüber, was aus meiner Sicht und Erfahrung in welcher Juniorenkategorie schwergewichtig ausgebildet werden sollte.

Wie gesagt handelt es sich dabei um meine Sicht, und man kann durchaus anderer Ansicht sein. Meine Auflistung ist lediglich dazu gedacht, dass Sie die Trainingsinhalte, welche Ihr Kind im Verein übt, besser verstehen können und Sie keine falschen Erwartungen diesbezüglich haben oder entwickeln. Denn ein Taktiktraining bereits bei den G- Junioren ist wirklich definitiv fehl am Platz.

Die Diplomtrainer in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden so ausgebildet, dass sie in der Lage sind, ein altersgerechtes Training durchzuführen. In der Regel werden im Juniorenalter im Breitenfussball ein bis zwei, maximal drei Trainings pro Woche durchgeführt. Im Spitzenfussball/Leistungsfussball sind drei und mehr Trainings pro Woche die Regel.

Während der Vor- und der Rückrunde (Begriffserklärung siehe unter 2.2.2. "Der Spielbetrieb") finden die Trainings draussen auf dem Platz statt. In der Zwischensaison (Herbst-Wintermonate) wird in der Regel in der Halle trainiert. Viele Mannschaften trainieren dann nur einmal pro Woche.

Die meisten Trainer geben Ihnen vor Beginn der Vor- und der Rückrunde einen Plan ab, wann und wo die Trainings und die Spiele/Turniere stattfinden. Ansonsten fragen Sie den Trainer am besten danach.

Je nach Verein und Trainer werden auch Trainingslager organisiert und angeboten. Diese sind für den Trainer und das Team eine gute Gelegenheit, um innerhalb kurzer Zeit viel zusammen zu arbeiten. Trainingslager eignen sich sehr gut für die gezielte Vorbereitung auf eine Vor- oder Rückrunde. Da das ganze Team 24 Stunden zusammenlebt, sind Trainingslager auch gut für den Teamzusammenhalt. Trainingslager eignen sich etwa ab dem D- Juniorenalter. Bei jüngeren Junioren ist der Betreuungsaufwand extrem viel höher und der Heimweh- Faktor viel grösser.

Als Alternativen zu einem Trainingslager sind bei einigen Vereinen auch sogenannte Trainingswochen hoch im Kurs, welche in der Regel von Vereinen selbst organisiert und durchgeführt werden. Im Gegensatz zu einem Trainingslager gehen die Spieler abends nach Hause und kommen am nächsten Morgen wieder zum Trainingsort. Die Vorteile davon sind neben geringeren Kosten, dass diese Trainingsform bereits mit den kleinsten Junioren durchgeführt werden kann. Bei Interesse fragen...