1    Die Nikon Z 9 kennenlernen

1.1    Die Nikon Z 9 im Rundumblick

Da ist sie also, die Z 9, das Flaggschiff von Nikon im Bereich der spiegellosen Systemkameras, mit der foto- und videografisch kaum noch Wünsche offenbleiben. Ein stabil anmutendes, griffiges Gehäuse präsentiert sich Ihnen nach dem Auspacken der Kamera. Die Gehäuseform lässt gleich erahnen, dass die Z 9 sowohl für Quer- als auch für Hochformataufnahmen perfekt vorbereitet ist. Einige der Bedienungselemente sind vielleicht bereits bekannt oder fast schon selbsterklärend, andere nicht. Daher beginnen wir dieses Buch mit einem detaillierten Blick von allen Seiten auf das Kameragehäuse, bevor es ans Eingemachte geht. Die Informationen der folgenden Abschnitte können Sie sich jetzt zu Gemüte führen oder auch später nutzen, um sich die Funktion der Tasten und Räder erneut ins Gedächtnis zu rufen.

Abbildung 1.1     Die Nikon Z 9 im Einsatz. Für die Bildaufnahme setzt die Kamera auf einen CMOS-Sensor mit 45,7 bildgebenden Megapixeln und einer Größe von 35,9 × 23,9 mm.

1.1.1    Ein Blick auf die Vorderseite

Von vorn betrachtet wirkt das Gehäuse der Nikon Z 9 recht übersichtlich. Die Tour durch die Bedienungselemente beginnen wir links oben mit dem vorderen Einstellrad 1. Dieses werden Sie recht häufig zum Anpassen der Belichtung benötigen, denn darüber lässt sich zum Beispiel die Blende in den Modi A und M wählen. An ihrem eingebauten Vertikalgriff bietet die Z 9 zudem ein zweites vorderes Einstellrad 9 für die Bedienung bei Hochformataufnahmen. Die oben links angeordnete Lampe 2 dient als AF-Hilfslicht. Sie spendet dem Autofokus Licht für das Scharfstellen in dunkler Umgebung mit einer Reichweite von etwa 3 m. Darüber hinaus kann sie als Rote-Augen-Lampe vor der Fotoaufnahme ein Zusammenziehen der Pupillen bewirken, um rote Netzhautreflexionen beim Blitzen zu verringern. Sie visualisiert außerdem die verstreichende Selbstauslöser-Vorlaufzeit. In der Kameramitte stellt der Bildsensor 3 das dominierende Element dar (siehe dazu den Abschnitt 1.7.1, »Sensor und Verschluss«). Er wird umschlossen vom silbernen Z-Bajonett, das elf CPU-Kontakte 4 besitzt, um für die einwandfreie Kommunikation zwischen Kameragehäuse und Objektiv oder Adapter zu sorgen. Es trägt zudem eine Ansetzmarkierung 5, die benötigt wird, um das Objektiv oder einen Adapter an der richtigen Stelle anzusetzen. Es wird, bei Betrachtung der Z 9 von hinten, mit einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn am Gehäuse befestigt. Zum Lösen drücken Sie die Objektiventriegelung 6 und drehen das Objektiv oder den Adapter im Uhrzeigersinn.

Abbildung 1.2     Vorderseite der Nikon Z 9 ohne angesetztes Objektiv

Unter der Gummiabdeckung rechts oben finden Sie einen Blitzsynchronanschluss 7 (ISO 519), über den Blitzanlagen via Kabel mit der Z 9 verbunden werden. Heutzutage werden allerdings häufiger Funkfernauslösesysteme dafür verwendet, aber es ist gut, diese Anschlussmöglichkeit zu haben. Darunter befindet sich ein 10-poliger Anschluss 8, an dem zum Beispiel Kabelfernauslöser vom Typ Nikon MC-30A oder MC-36A oder Funkfernbedienungen (WR-R11a, WR-R10 mit Adapter WR-A10) angeschlossen werden können.

Weiter geht es auf der linken Seite des Bajonetts mit der Fn3-Taste j. Damit können standardmäßig alle Monitor- und Sucherinformationen ausgeblendet werden, um sich ganz auf das Motiv konzentrieren zu können. Die zugehörige Funktion heißt Live-View-Infoanzeige. Die Fn2-Taste k ist an ihrer konkaven Oberfläche gut von den anderen beiden Funktionstasten zu unterscheiden. Sie dient standardmäßig der Auswahl des Bildfeldes, das die verfügbare Sensoraufnahmefläche (Vollformat FX, APS-C-Format DX) oder das Seitenverhältnis (1:1 oder 16:9) bestimmt. Zu guter Letzt kann die Fn1-Taste l dazu verwendet werden, eine der vier Aufnahmekonfigurationen aufzurufen (SHOOT A, B, C oder D). Drücken Sie die Taste und drehen Sie gleichzeitig am hinteren Einstellrad.

1.1.2    Die Z 9 von oben betrachtet

Einige für die Belichtung wichtige Bedienungselemente befinden sich auf der Oberseite der Nikon Z 9. Das fängt links mit vier Tasten 1 für grundlegende Aufnahmeparameter an. Mit der BKT-Taste (Bracketing) können Sie automatische Belichtungsreihen aufrufen, um unterschiedlich helle Bilder eines Motivs zu erzeugen. Über die Blitztaste können der Blitzmodus (Aufhellblitz, Langzeitsynchronisierung etc.) und die Blitzbelichtungskorrektur eingestellt werden. Die Aufnahmeprogramme P, S, A oder M lassen sich über die MODE-Taste wählen, und die Taste für die Betriebsart  dient der Auswahl der Bildrate bei Serienaufnahmen oder der Vorlaufzeit des Selbstauslösers. Die beiden Öffnungen links und rechts des Nikon-Schriftzugs beherbergen das Stereomikrofon 2 für die Tonaufnahme beim Filmen. Um alle wichtigen Aufnahmeeinstellungen stets im Blick zu haben, besitzt die Z 9 zudem ein Display 3 auf der Kameraoberseite, oft auch als Schulter- oder Infodisplay bezeichnet. Zum Starten und Stoppen von Videoaufnahmen dient die Movie-Taste  4. Sie ist ergonomisch gut platziert, um Filme ohne größeres Kameragewackel starten und stoppen zu können.

Abbildung 1.4     Oberseite der Nikon Z 9

Mit dem Auslöser 5 sehen Sie weiter rechts eines der wichtigsten Bedienungselemente. Sie wissen es: Er wird zum Fokussieren bis auf den ersten Druckpunkt und für die Fotoaufnahme ganz heruntergedrückt. Umschlossen wird der Auslöser vom Netzschalter 6. Wenn Sie diesen im Uhrzeigersinn bis zum Glühlampensymbol drehen, wird die Beleuchtung des Displays und einiger Kameratasten aktiviert, die so lange anhält, bis die Z 9 in den Ruhemodus übergeht. Durch erneutes Bedienen des Schalters oder durch Antippen des Auslösers lässt sich diese vorzeitig wieder deaktivieren. Die Bildhelligkeit kann durch Drücken der Belichtungskorrekturtaste  7 und Drehen am vorderen oder hinteren Einstellrad reguliert werden. Um die ISO-Empfindlichkeit einzustellen, besitzt die Z 9 die ISO-Taste 8. Drücken Sie diese und drehen Sie gleichzeitig am hinteren Einstellrad, um den ISO-Wert zu wählen. Durch Drehen am vorderen Einstellrad lässt sich die ISO-Automatik ein- oder ausschalten.

Mit der Markierung der Bildebene 9 wird die Position des Sensors verdeutlicht. Anhand dieser können Sie zum Beispiel den Abstand zwischen Objekt und Sensor ausmessen. Damit Sie das Sucherbild auch ohne Brille detailliert erkennen können, ziehen Sie den Dioptrien-Einstellregler j nach rechts aus der arretierten Position heraus und drehen ihn in Richtung positiver oder negativer Werte (–4 bis +3 Dioptrien).

Ganz oben auf der Z 9 thront der Zubehörschuh k. Daran können Systemblitzgeräte oder andere Zubehörkomponenten wie Fernauslöser oder Mikrofone angeschlossen werden. An der linken Seite ist die Taste für den Monitormodus  l der Z 9 zu finden, mit der zwischen automatischer und ausschließlicher Sucher- oder Monitoranzeige gewechselt werden kann. Zu guter Letzt können Sie mit dem Betriebsart-Regler m zwischen Einzelbild , langsamer und schneller Serienaufnahme sowie dem Selbstauslöser wechseln. Um das Rad drehen zu können, muss gleichzeitig die Betriebsart-Entriegelungstaste n heruntergedrückt werden. Wenn Sie das Rad nach rechts auf die Position stellen, können Sie alle Betriebsarten durchschalten, indem Sie die obere Betriebsart-Taste drücken und gleichzeitig am hinteren Einstellrad drehen. Durch gleichzeitiges Drehen am vorderen...