Ragins Sport (eBook)

Geschichten und Geschichte der vielfältigen Möglichkeiten körperlicher Ertüchtigung
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
332 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-68347-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ragins Sport -  Reinhold Goldmann
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Der Autor hat viele Sportarten in seinem Leben getestet und auch längere Zeit, meist mit Begeisterung praktiziert. Manche Disziplinen faszinieren ihn noch heute, woraus sich das Bedürfnis entwickelte, die Vielfalt möglicher körperlicher Herausforderungen in einem Buch zusammenzufassen. Da sich ständig neue Sportarten etablieren, kann dieses Werk jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Aber die gängigen oder auch nur noch historisch interessanten sportlichen Betätigungen sind wohl der Erwähnung wert. Die Beschreibung, der in diesem Buch aufgeführten Sportarten ist bewusst kurz gehalten. Nur in einzelnen Fällen wird auf Details näher eingegangen. Nach langjähriger Erfahrung kann der Autor berichten, dass regelmäßige Kraftübungen auf jeden Fall möglichen Beschwerden des Skeletts und der Gelenke verhindern helfen. Ausdauertraining stärkt das Immunsystem und beugt Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck oder Übergewicht vor. Außerdem fördert regelmäßige Bewegung das körperliche und seelische Wohlbefinden. Alltägliche Anspannungen lassen sich leichter ertragen und Gedanken können während einer sportlichen Betätigung reifen. Während längeren sportlichen Betätigungen konnte der Autor neue Ideen entwickeln oder schwierige Denkaufgaben einer Lösung näher bringen.

Körperliche Betätigung in früheren Epochen

Steinzeit

Um in archaischen Zeiten zu überleben war es notwendig körperlich stark, schnell und ausdauernd zu sein. Das Leben war hart und entbehrungsreich. Daher war Sport in heutigen Sinne wohl nicht denkbar, aber Bewegung war lebensnotwendig.

Allerdings sind auf verschiedenen Höhlenmalereien auch Lauf- und Ringwettkämpfe dargestellt. Abbildungen in der französischen Höhle von Lascaux zeigen derartige Wettkämpfe, die demnach bereits vor über 15.000 Jahren stattgefunden haben müssten.

Noch in heutiger Zeit hat das Ringen in der Mongolei eine große Bedeutung. Auf etwa 7.000 Jahre alten Malereien, die in Höhlen der mongolischen Provinz Bayankhongor gefunden wurden, sind Ringkämpfer abgebildet, die offensichtlich von Zuschauern beobachtet werden.

In Japan wurden Höhlendarstellungen entdeckt, die Ähnlichkeit mit dem traditionellen Sumo aufweisen.

Buschmänner im südlichen Afrika spürten ihr Jagdwild auf und warteten dann, bis die Tiere fertig gefuttert hatten. Anschließen rannten die Jäger unermüdlich den Tieren hinterher. Wiederkäuer brauchen Ruhezeiten, um ihre Nahrung verdauen zu können. Sind keine Pausen möglich, so werden die Tiere müde und langsamer, weshalb die Jäger sie schließlich einholen und einfach erlegen konnten.

Noch heute wird diese Jagdmethode von südafrikanischen Buschmännern angewendet.

Archäologische Abbildungen zeigen Buschmänner mit Ledersandalen, deren schnabelförmige Spitzen nach unten weisen und dadurch im Erdreich Widerstand boten. Außerdem wurden Bastsandalen gefunden, die Dornen in der Sohle besaßen, welche wie moderne Rennschuhe wirkten.

Urmenschen kletterten auf Bäume, krochen durch Höhlen, sprangen über Hindernisse, rannten den Tieren hinterher oder mussten rasch flüchten. In der Steinzeit war es erforderlich körperlich überlegen zu sein, um Jagderfolg zu haben und um die Familie zu beschützen. Sport war zwangsläufig tägliche Aktivität und vermutlich nur selten Freizeitvergnügen. Aufgrund der alltäglichen natürlichen Bewegungszwänge hatten die Menschen der Steinzeit wohl eine sehr gute körperliche Verfassung.

Paläo-Sport

Diese körperliche Kondition der Urmenschen ist das Ziel des modernen Paläo-Sports. Dabei soll sich der Mensch natürlich und alltagskompatibel verhalten.

In den üblichen Tagesablauf werden kurze Sprints, Klimmzüge, Kniebeugen, Ausfallschritte, also alles was einer natürlichen Bewegung entspricht, eingebaut. Beim Paläo-Sport sollen sich Kraft, Ausdauer. Schnelligkeit und Koordination ganz nebenbei verbessern lassen. Während des Spazierengehens, auf dem Weg zur Arbeit oder beim Einkaufen können kurze Übungen eingebaut werden.

Mesopotamien

Das Gebiet zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris gilt als die Wiege der Zivilisation. Der Garten Eden und die Geburtsstätte Abrahams sollen sich dort befunden haben.

Eindrucksvolle Wandreliefs waren dazu bestimmt, um den Betrachtern die Fähigkeiten und die Durchsetzungskraft, der in dieser Region herrschenden Klasse zu verdeutlichen und mögliche Feinde abzuschrecken.

Sport diente in Mesopotamien vermutlich zur körperlichen Ertüchtigung der Soldaten, um diese auf kriegerische Einsätze vorzubereiten.

Die Sumerer

Auf Steinplatten, die in der Gegend des antiken Sumer in Mesopotamien gefunden wurden und die ein Alter von etwa 5.000 Jahren aufweisen, sind Ringkämpfe erkennbar.

Gilgamesch war ein König von Uruk, der zwischen 2800 und 2600 vor unserer Zeitrechnung gelebt haben soll. Das nach ihm benannte Gilgamesch-Epos gilt als ältester schriftlich überlieferter Mythos. Darin wird zum Beispiel die Entstehung der Welt, die Sintflut oder die Suche nach dem Paradies beschrieben. Aber auch ein Ringkampf von Gilgamesch mit seinem späteren Freund Enkidu wird in diesem Werk geschildert.

Auf in sumerischen Tempeln gefundenen Tontafeln, sind Boxkämpfer und Ringer abgebildet. Vermutlich wurde in den mesopotamischen Tempeln nicht nur gebetet, sondern auch geboxt und gerungen.

Im irakischen Nationalmuseum befindet sich eine Figur, die einen Ringkämpfer darstellt. Dieses Kunstwerk wird auf das Jahr 2600 v. Chr. datiert. Auch auf Siegeln, Reliefs und Stelen wurden Ring- und Faustkämpfer dargestellt.

Auf einer Keilschrifttafel rühmt König Schulgi von Ur seine eigenen körperlichen Fähigkeiten. Er regierte sein Reich von 2092 bis 2045 v. Chr. und starb wahrscheinlich im Alter von 70 Jahren.

Assyrien

Im antiken Assyrien war die Jagd auf Löwen ein Sport der Könige. Diese Jagden galten als Symbol für die Pflicht der Herrscher, ihre Untertanen zu schützen und für ihr Volk zu kämpfen. Eindrucksvolle Reliefs, die im Britischen Museum ausgestellt sind, illustrieren die kämpferischen Großtaten des letzten wichtigen assyrischen Königs Assurbanipal (668 - 631 v. Chr.).

Auf dem Relief eines Streitwagens sind vier Personen dargestellt. Der König zielt mit Pfeil und Bogen auf ein nicht dargestelltes Ziel. Neben ihm hält der Wagenlenker die Zügel fest im Griff. Hinter den Beiden sind zwei Männer zu erkennen, die einen angreifenden, bereits verwundeten Löwen mit Speeren abwehren. Unter den Hufen des Pferdes liegt eine vermutlich sterbende Löwin. Der unterlegene Feind, der vom Wagen des Siegers überrollt wird, ist ein beliebtes Motiv in der assyrischen Kunst. In blutigem Kampf unterwirft der König die

Kreatur. Wahrscheinlich sollte damit nicht nur eine Jagd, sondern vor allem Krieg und die Macht des Königs zur Schau gestellt werden.

Darstellungen derartiger Jagdsituationen wurden im Königspalast zu Ninive ausgestellt, das im heutigen nördlichen Irak liegt.

In prähistorischer Zeit jagten die Menschen, um zu überleben. Tierisches Fleisch bot hochwertige Nahrung. Fell und Knochen wurden zu Kleidung und Werkzeugen verarbeitet. Als die Menschen begannen Ackerbau und Viehzucht zu betreiben, hatten Wildtiere nicht mehr dieselbe Bedeutung. Das auf der Jagd erlegte Tier wurde weiterhin verspeist, aber wichtig war auch der Schutz von Haustieren und Feldern vor Raubtieren.

Historiker gehen davon aus, dass die Jagd als Sport, Vergnügen und Pflicht aufgefasst wurde. Die assyrischen Paläste waren voller Darstellungen von Jagdszenen, die erbittert geführte Kämpfe gegen angreifende Löwen darstellten. Vermutlich wurden Löwen auch als Symbol für alles Bedrohliche angesehen. Deshalb demonstrierte der König durch die Jagd auf wilde Tiere seine Fähigkeit, jede Bedrohung abwenden zu können. Wer sich in der Jagd bewährte, eignete sich auch als Feldherr. Um sich neben dem König auch im Kampfe zu behaupten, waren daher auch alle Mitstreiter gezwungen, körperlich stark zu sein und mussten deshalb regelmäßig ihre Körper stählen.

Antikes Ägypten

Darstellungen sportlicher Übungen sind in Ägypten recht häufig zu finden.

Auf ägyptischen Fresken sind meistens Ringkämpfe abgebildet, da dort in archaischen Zeiten jeder Soldat eine Ringerausbildung absolvieren musste.

Ein etwa 4.000 Jahre altes Relief zeigt zwei Ringer mit zahlreichen verschiedenen Griffen für Angriffs- und Verteidigungsstellungen. Eine wirklich erstaunlich frühe Formalisierung dieser Sportart.

Auf altägyptischen Malereien sind auch Fechtkämpfe dargestellt. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot beschreibt dieses Fechten als eine kultische Handlung der Ägypter.

Im Grab des Tutanchamun wurden Stöcke von etwa einem Meter Länge gefunden, die eventuell für Fechtwettkämpfe genutzt worden waren.

Bildquelle: tammazla

Abbildungen zeigen, dass sich die Fechter wohl vor dem Kampf in Richtung Zuschauer verneigten.

Bevor der Kampf begann, kreuzten die Gegner nochmals die Waffen. Die Kämpfer nutzten ein Schild zur Abwehr und Bänder, die Kinn und Stirn bedeckten.

Es gibt auch ägyptische Abbildungen, die Jugendliche beim Seilziehen sowie Hoch- und Weitsprung zeigen. Außerdem sind Schwimmer und Ruderer abgebildet.

Bei der Stufenpyramide des Pharao Djoser wurde eine Laufbahn mit zwei Wendemarken entdeckt. Auf einigen Reliefs sind unterschiedliche Laufarten zu sehen.

Auch im antiken Ägypten stellte der Pharao in der Großwildjagd den Beschützer der ihm anvertrauten Menschen dar. Der Kampf mit gefährlichen Tieren schrieb dem König Mut und Stärke zu. Für die Bewohner des Niltals stellten Krokodile, Flusspferde und andere Tiere stets auch eine große Gefahr dar, weshalb Ägypter ihrem Pharao vertrauen mussten.

Mit der Einführung des zweirädrigen Kampfwagens bot sich die Möglichkeit, auch schnelle Tiere zu verfolgen.

Wegen der Nähe und Bedeutung des Nils war es im antiken Ägypten wichtig, schwimmen zu können.

In einer...

Erscheint lt. Verlag 11.7.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Sport Allgemeines / Lexika
Schlagworte 000 • 200 • ART • Bedeutung • Bewegung • damals • Deutschland • Ende • finden • Frauen • Führte • Jahre • Jahren • König • Kopf • Körper • Kraft • Laufen • Männer • Menschen • möglichst • Recht • Seite • Spiel • Spielen • versucht • Wasser • Weitere • Zeit • Ziel
ISBN-10 3-347-68347-1 / 3347683471
ISBN-13 978-3-347-68347-1 / 9783347683471
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