Schweizer Naturapotheke -  Ruth Jahn

Schweizer Naturapotheke (eBook)

Sanft heilen mit bewährten Hausmitteln

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 4. Auflage
336 Seiten
Beobachter-Edition (Verlag)
978-3-03875-407-7 (ISBN)
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Ergänzend zur Schulmedizin erfreuen sich Behandlungsmethoden und Naturheilmittel aus der traditionellen Schweizer Volks- und der Komplementärmedizin grosser Beliebtheit. Wie man mit Essigsocken Fieber senkt oder welche Kräutertees Halsweh lindern: Dieses Handbuch hilft, die eigene Gesundheit zu stärken, sich selbst zu kurieren und zu erkennen, wann eine ergänzende schulmedizinische Behandlung notwendig ist. Mit dem umfassenden Beschwerde Register lässt sich das jeweilige Leiden leicht und verlässlich zuordnen, einer Erkrankung kann vorgebeugt oder ein Symptom gelindert werden. Dieses Buch zeigt, wie welche Mittel wirken und wie man die benötigten Zutaten bereithält und zur Anwendung bringt - ob ein Frauen oder Männerleiden auftritt oder ein Kind krank wird. Entstanden ist das Buch in Zusammenarbeit mit den Fachspezialistinnen für Komplementärmedizin der St.-Peter-Apotheke Zürich.

Warme Bäder


Ein warmes Bad entspannt nach einem langen Arbeitstag, tut wohl, wenn eine Erkältung naht, befreit von Osteoporoseschmerzen, lindert Periodeschmerzen. Besonders bei Hautkrankheiten oder Krämpfen können pflanzliche Zusätze aus einem gewöhnlichen Bad auch eine wirksame Medizinalbehandlung machen.

Nicht anwenden: bei hochakuten Entzündungszuständen (Arthrose, Arthritis, Gicht), Fieberabfall mit Schwitzen oder warmen Extremitäten, Krampfadern, niedrigem Blutdruck, Sensibilitätsstörungen. Bei Herzkrankheiten fragen Sie vorher Ihre Ärztin.

So funktionierts

Messen Sie die Wassertemperatur mit einem Badethermometer: Sie sollte bei warmen Voll- oder Teilbädern um 37, 38 Grad betragen (bei Neurodermitis oder Ekzemen nicht zu heiss!). Geben Sie eine rückfettende Bademilch ins Wasser (Apotheke / Drogerie).

Badedauer: 10 bis 20 Minuten. Ruhen Sie sich danach eine halbe Stunde im warmen Bett aus. Maximale Häufigkeit: in der Regel zweimal pro Woche.

Zusätze

  • Tee (Aufguss oder Absud): Ackerschachtelhalm, Eichenrinde, Hamamelis, Kamille, Stiefmütterchen, Thymian, Schwarztee u. a. (siehe Grundrezept für die äusserliche Anwendung, >)

  • Ätherisches Öl: Lavendel, Rosmarin (1 – 5 Tropfen in 1 – 2 EL Rahm geben). Oder Fertigbadezusätze verwenden

Ansteigende Bäder


Bei beginnenden Erkältungen eignet sich ein ansteigendes Vollbad. Es regt die Schweissbildung und den Stoffwechsel an und kann dem Körper helfen, Fieber zu entwickeln (mehr dazu unter Fieber, >). Ansteigende Fussbäder regen die Ausscheidungen an, wirken entkrampfend und schmerzlindernd. Ansteigende Armbäder entspannen Körper und Psyche.

Ansteigende Bäder nicht anwenden: bei Fieber mit heissem Kopf oder Schwitzen, Krampfadern, beim akuten Asthmaanfall, bei schweren Formen von Arteriosklerose.

So funktionierts

Sie benötigen ein Badethermometer aus Drogerie / Apotheke.

Ansteigendes Vollbad: Setzen Sie sich bis zum Hals ins Wasser, Haare nicht nass machen. Geben Sie eine rückfettende Bademilch ins Wasser (Apotheke / Drogerie). Beginnen Sie mit einer Badetemperatur von 36 Grad. Giessen Sie innert 15 Minuten nach und nach heisses Wasser zu, bis die Temperatur 37 bis 38 Grad beträgt.

Badedauer: 20 bis 30 Minuten. Maximal dreimal wöchentlich.

Ansteigendes Armbad: Für dieses Bad eignet sich das Waschbecken. Tauchen Sie beide Arme bis zur Mitte des Oberarms in das etwa 35 Grad kalte Wasser, giessen Sie dann nach und nach heisses Wasser dazu, bis die Wassertemperatur rund 39 Grad beträgt.

Badedauer: rund 10 Minuten. Einmal täglich oder je nach Bedarf.

Ansteigendes Fussbad: Dieses Bad können Sie in einem hohen Zuber oder einer speziellen Fussbadewanne (erhältlich in Drogerie, Sanitätsfachgeschäft, Apotheke) machen. Beim Fussbad sollte der Pegel bis unter das Knie reichen. Tauchen Sie beide Beine in 35 Grad warmes Wasser, giessen Sie dann nach und nach heisses Wasser dazu, bis die Wassertemperatur etwa 39 Grad beträgt. Halten Sie den restlichen Körper während des Fussbads warm!

Badedauer: rund 15 Minuten. Einmal täglich oder je nach Bedarf.

Nach einem ansteigenden Bad sollten Sie sich jeweils gut abtrocknen und für mindestens eine halbe Stunde warm zugedeckt nachruhen.

Wechselwarmes Fussbad


Der Wechsel von kalt und warm trainiert die Blutgefässe, wirkt kreislauf- und stoffwechselanregend und stärkt bei regelmässiger Anwendung die Abwehrkräfte. Das Wechselfussbad soll zudem auch zu einem besseren Schlaf verhelfen.

Nicht anwenden: bei Krampfadern, Sensibilitätsstörungen. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur nach Absprache mit der Ärztin!

So funktionierts

Sie benötigen ein Badethermometer und zwei Eimer oder zwei spezielle Fussbadewannen (in Drogerien, Apotheken oder Sanitätsfachgeschäften erhältlich). Der Wasserpegel sollte möglichst bis unters Knie reichen. Der erste Zuber enthält kaltes Wasser (in der Regel 12 – 18 Grad). Das Wasser im zweiten Behälter ist 38 Grad warm – bei Bedarf heisses Wasser nachfüllen. Tauchen Sie jeweils beide Beine zuerst für 5 Minuten ins warme Wasser, dann bis zu 20 Sekunden lang ins kalte. Wiederholen Sie die Prozedur ein Mal. Halten Sie den Körper während des Fussbads warm! Trocknen Sie nach dem Baden die Beine gut ab und gehen Sie anschliessend mit Strümpfen umher oder legen Sie sich für eine halbe Stunde ins warme Bett.

Einmal täglich.

Fussbad mit Senf oder Ingwer


Das Senfmehlfussbad ist ein Klassiker der Naturheilkunde. Aber nichts für Dünnhäutige: Denn es ist eine Reiztherapie, bei der sich die Haut stark rötet und zu brennen beginnt. Sie hilft etwa bei Kopfschmerzen, Schnupfen, Blasenentzündungen und Verstopfung. Die exotische Alternative mit Ingwer reizt die Haut weniger.

Nicht anwenden: bei hohem Blutdruck, empfindlicher Haut, Krampfadern, nicht intakter Haut, Sensibilitätsstörungen. Auch nicht bei Kindern oder desorientierten Personen.

So funktionierts

Sie brauchen ein Badethermometer, einen Eimer, der breit genug für Ihre Füsse ist, oder eine Fussbadewanne (aus Sanitätsfachgeschäft, Drogerie, Apotheke). Verrühren Sie 20 g schwarzes Senfmehl aus der Apotheke oder Ingwerpulver in mindestens 6 Litern etwa 38 Grad warmem Wasser. Füllen Sie den Badezuber so hoch mit Wasser, dass sich beide Füsse und die Unterschenkel möglichst bis unters Knie im Wasser befinden.

Nach dem Bad spülen Sie die Beine mit Wasser gut ab, trocknen sie ab und cremen oder ölen sie ein. Ruhen Sie sich dann für eine halbe Stunde zugedeckt im Bett aus. Führen Sie insbesondere Senfmehlfussbäder höchstens zwei- oder dreimal pro Woche während einiger Wochen durch.

Die Badezeit darf höchstens 15 Minuten betragen (Vorsicht, nicht einschlafen!).

Achtung: Senf kann auf Textilien Flecken machen.

Beachten Sie: Senf und Ingwer enthalten hautreizende Substanzen. Beachten Sie die Sicherheitshinweise im Kasten auf >!

Kalte Bäder und Güsse


Für Warmduscherinnen und Warmbader gewöhnungsbedürftig: kalte Kneippanwendungen. Nichtsdestotrotz einen Versuch wert – springen Sie ins kalte Wasser! So profitieren Sie: Kalte Wasserreize kurbeln die körperliche Wärmeproduktion an. Sie erfrischen und wecken müde Lebensgeister – das kalte Armbad etwa wird nicht umsonst als «die Tasse Kaffee der Naturheilkunde» bezeichnet.

Kalte Bäder und Güsse nicht anwenden: bei akuten Harnwegsinfekten, Asthma, Neigung zu Wadenkrämpfen, Sensibilitätsstörungen, während der Periode. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen nur nach Absprache mit dem Arzt!

So funktionierts

Kalte Güsse: Hierfür benötigen Sie einen Gummischlauch von etwa 2 cm Durchmesser oder ein Giessrohr (aus dem Sanitätsfachgeschäft), die Sie an Duschkopf oder Wasserhahn montieren können. Auch ein entsprechend verstellbarer Duschkopf eignet sich. Die Wassertemperatur bei kalten Güssen beträgt in der Regel unter 18, 20 Grad. Sie dürfen den Wasserhahn aber auch auf wärmer einstellen. Die Gussführung verläuft von den Händen respektive Füssen herzwärts.

Die Beine begiessen Sie vom Fuss her aussen bis zur Leiste und dann an den Schenkel innenseiten wieder zurück zum Fuss.

Die Arme begiessen Sie von der Hand her über die Armaussenseite zur Achsel und innen wieder zurück zur Hand.

Kalte Güsse dürfen Sie nur anwenden, wenn Sie warme Füsse haben. Am besten stellen Sie sich während des Gusses auf einen Rost, damit die Füsse nicht auskühlen.

Nach dem Guss trocknen sich hartgesottene Kneipperinnen und Kneipper nicht ab, sondern streifen das Wasser nur ab. Anschliessend gut aufwärmen!

Kalte Güsse dürfen täglich, aber jeweils nicht länger als zwei Minuten durchgeführt werden.

Kaltes Armbad: Dieses Bad können Sie im Waschbecken nehmen. Füllen Sie kaltes Wasser (18, 20 Grad oder kälter) ein. Tauchen Sie beide Arme für maximal 30 Sekunden bis zur Mitte des Oberarms ins Wasser. Dabei verspüren Sie wahrscheinlich einen Kälteschmerz. Danach schwenken Sie die Arme, bis sie trocken sind, und sorgen dafür, dass sie warm sind.

Ein kaltes Armbad dürfen Sie nur machen, wenn Ihre Hände warm sind. Maximal einmal täglich.

Kaltes Fussbad: Hierfür benötigen Sie ein hohes Gefäss oder eine Fussbadewanne. Füllen Sie kaltes Wasser (18, 20 Grad oder kälter) ein. Tauchen Sie beide Beine möglichst bis unters Knie ins Wasser – für maximal eine Minute, bis Sie einen leichten Schmerz spüren. Gehen Sie dann umher, bis die Füsse trocken sind, und sorgen Sie dafür, dass die Füsse warm sind. Ein kaltes Fussbad dürfen Sie nur machen, wenn Ihre Füsse warm sind.

Maximal einmal täglich.

Bürstenmassage


Kneipp für Wasserscheue: Das Trockenbürsten fördert die Durchblutung der Haut, wirkt blutdruckregulierend, fördert den Venen- und den Lymphfluss, macht müde Geister munter und stärkt die Wahrnehmung – ganz ohne dass Sie dabei nass werden. Bei regelmässiger Anwendung ist die Bürstenmassage auch ein probates Mittel, um Erkältungen und anderen Infekten vorzubeugen.

Nicht anwenden: bei Akne, entzündlichen Hauterkrankungen, Neurodermitis, starken Krampfadern.

So funktionierts

Benutzen Sie einen Massagehandschuh oder eine Massagebürste.

Massieren Sie den Körper in kleinen kreisenden Bewegungen: Vom rechten Fuss über die Beinaussen- und -innenseiten zum Knie, zum Oberschenkel aussen, dann innen bis zur Hüfte. Danach dasselbe vom linken Fuss bis zur linken Hüfte. Anschliessend massieren Sie das...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
ISBN-10 3-03875-407-2 / 3038754072
ISBN-13 978-3-03875-407-7 / 9783038754077
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