INTIMITÄT ist mehr als Sex -  Heike Führ

INTIMITÄT ist mehr als Sex (eBook)

Tipps und Infos - auch für chronisch Kranke

(Autor)

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2022 | 1. Auflage
184 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-5178-0 (ISBN)
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Die routinierte und sehr erfahrene Bloggerin und Autorin Heike Führ widmet sich nun zum zweiten Mal dem Tabu-Thema "Sexualität"! Viele Menschen, ob mit oder ohne einer chronischen Erkrankung, haben im Laufe ihres Lebens Probleme mit der Sexualität. INTIMITÄT ist mehr als Sex - darum geht es in diesem Buch: Wie kann man sich wieder annähern? Wie kommt Intimität auf? Und wie funktioniert Erotik? All das, eventuell kombiniert mit einer chronischen Erkrankung oder Behinderung! Heike Führ räumt auf mit Tabus! Denn bei allen chronisch Kranken, besonders aber bei jungen Erwachsenen, sind sexuelle Störungen von erheblicher sozial-medizinischer Bedeutung. Denn sie haben nicht nur große Auswirkungen auf die körperliche Symptomatik und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen, sondern auch auf psycho-soziale Faktoren.

Heike Führ lebt in Mainz, ist verwitwet und hat zwei erwachsene Kinder - seit fast neun Jahren lebt Seelenhund Smiley bei ihr. Sie ist seit 1994 an Multiple Sklerose erkrankt und kennt deshalb die Sicht als Betroffene sehr gut und arbeitet seit über 10 Jahren als sehr erfolgreiche MS-Bloggerin und Autorin. Sie hat engen Kontakt zu anderen chronisch Kranken und kennt sich deshalb auch besonders gut aus. Zur Information darüber führt sie eine Webseite, sowie die gleichnamige sehr lebendig laufende Facebook-Seite. Sie ist mittlerweile eine sehr erfahrene und routinierte Bloggerin und arbeitet für mehrere Projekte. Heike Führ ist Pädagogin und hat bereits 18 MS-Begleitbücher, 2 Kinderbücher, pädagogische Bücher, sowie Kochbücher zur entzündungshemmenden Ernährungs-form "Low Carb" geschrieben. Des Weiteren informiert die aktive Bloggerin über CBD/Hanf und dessen Wirksamkeit. http://multiple-arts.com/

Intimität ist mehr als Sex

Das Nervensystem spielt eine wichtige Rolle bei der Sexualität. Erotische Sinneseindrücke (zum Beispiel Berührungen, visuelle Reize und Gerüche) werden an das Gehirn übermittelt und dort in Signale an die Geschlechtsorgane umgesetzt.

Es ist daher unmittelbar einsichtig, dass eine Beeinträchtigung der Nervenleitung, wie bei MS-Erkrankten, deshalb auch eine direkte Auswirkung auf die Sexualität haben kann.

SEXUALITÄT- was ist das?

Sexualität: ein gewohntes Wort und doch auch immer noch ein teilweise tabubehaftetes Wort.

Warum ist das so? Fangen wir vorne an: „Sexualität“ leitet sich aus dem spätlateinischen Wort „sexus“ ab, das grob einfach nur „Geschlechtlichkeit“ bedeutet.

Sexualität bedeutet in der biologischen Bedeutung die Gegebenheit von zwei Lebewesen derselben Art, die nur jeweils zusammen mit dem anderen Geschlecht zur Fortpflanzung fähig sind.

Im soziologischen Bereich geht es um das geschlechtliche Verhalten zwischen Geschlechtspartnern und auch um deren Sozialgefüge.

Außerdem bezeichnet Sexualität die Zusammengehörigkeit, oder auch das Resultat, von (in unserem Fall) menschlichen Verhaltensweisen, Empfindungen und Interaktionen.

Zwischenmenschliche Sexualität wird überall auf der Welt als Zuneigung und bestenfalls als Liebe zwischen den Sexualpartnern angesehen und gepriesen. Sicherlich ist heute Sex auch ohne Liebe möglich und für Viele auch der einzige Weg, aber in bestehenden Beziehungen gehört sexuelle Aktivität auch immer als Verbindungsmittel dazu, um Nähe und Intimität zu schaffen und zu halten.

In diesem Buch geht es mir darum, dass sich der Leser, vor allem auch mit seinem Partner, das Thema Sexualität (auch in Bezug auf die eine chronische Erkrankung) vertrauter macht und sich des Themas überhaupt annimmt. Und vielleicht können beide Partner so auch mehr Verständnis füreinander aufbringen. Außerdem könnte es helfen neue Einsichten zu gewinnen, die dem jeweiligen Paar in ihrer jeweiligen Situation deren weitere Sexualität erleichtern können.

Im besten Fall existiert zwischen den Sexual-Partnern ein vertrauensvolles und offenes Verhältnis, gepaart mit Liebe und Geborgenheit. Unter diesen Umständen, gewürzt mit einer Prise Humor und Verständnis, kann sich eine wundervolle Sexualität entfalten. Geborgenheit spielt hierbei die Hauptrolle und Respekt und Anerkennung sind die Basis einer solchen Beziehung. Durch diese Voraussetzungen kann dann auch eine auf Dauer angelegte Beziehung wachsen.

Viele Menschen wünschen sich aber keine feste Partnerschaft, sondern möchten zwischen wechselnden Sexual-Partnern auswählen können. Wobei natürlich selbst bei einem One-Night-Stand eine kleine Menge an Vertrauen nicht schadet.

Egal, wie sich jemand entscheidet, er wünscht sich vermutlich eine erfüllende Sexualität. Was für den jeweiligen Menschen erfüllend ist, wird persönlich sehr unterschiedlich sein.

Ob der jeweilige Sexual-Partner diese Wünsche erfüllen kann, erfüllen möchte und rein praktisch gesehen erfüllt, ist sicherlich sehr individuell. Oft ergibt es sich im Laufe der Partnerschaften automatisch, dass man einen guten gemeinsamen Weg findet. In anderen Beziehungen wird offen über die Wünsche und Erwartungen gesprochen und wiederum noch andere Beziehungen scheitern, weil die Sexualität der beiden Partner sich nicht anzunähern vermag.

Jeder Leser, der nun diese Zeilen liest, wird in diesem Bereich seine eigenen Erfahrungen gemacht haben. Es werden nicht nur gute Erlebnisse, sondern auch schlechte und traurige Erfahrungen dabei sein.

Die Gratwanderung zwischen Wünsche-Äußern, Zurückstecken und Missbrauch ist heikel und in vielen Partnerschaften ein Balanceakt.

Glücklich kann man sich schätzen, wenn man eine gesunde Sexualität erleben durfte und darf und vor allem niemals zu irgendwelchen Praktiken gezwungen wurde.

Ich selbst bin seit 1994 an Multipler Sklerose (MS), auch „Encephalomyelitis disseminata“ (ED) bezeichnet, erkrankt. Dies ist eine chronische entzündliche Entmarkungs-Erkrankung des zentralen Nervensystems“, deren Ursache trotz großer Forschungsanstrengungen leider immer noch nicht geklärt ist. MS ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen, die statistisch gesehen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren auftritt. In Deutschland leiden zirka 200.000 Menschen unter MS.

Bei allen Betroffenen, besonders aber bei jungen Erwachsenen, ist diese Erkrankung von erheblicher sozial-medizinischer Bedeutung. Sie hat nämlich nicht nur große Auswirkungen auf die körperliche Symptomatik und die daraus resultierenden Beeinträchtigungen, sondern auch auf psycho-soziale Faktoren. Dies sind beispielsweise MS-bedingte Verluste des Freundeskreises, des Partners und des Jobs. Oft spielen diese Faktoren sogar eine verhältnismäßig größere Rolle und müssen deutlich mehr Beachtung in unserer Gesellschaft finden.

Ich habe lange recherchiert, habe durch meine zahlreichen Blogger-Kontakte viele Interviews führen können und stelle hier nun alles zusammen, was mir für das Thema Sexualität und „chronische Krankheit“ wichtig erscheint, beziehungsweise was mir meine Interviewpartner so vermittelt haben. Mit diesem Buch beziehe ich mich nicht auf eigene Erlebnisse.

Deshalb kann es gut sein, dass Sie als Leser noch andere Symptome kennen, sowie auch noch andere und besserer Ratschläge haben. Ich wollte mich aber noch einmal diesem Thema widmen, da es seltener als andere Bereiche der MS Anerkennung findet. Sexualität ist leider immer noch ein Tabu-Thema und vielleicht kann ich dem einen oder anderen mit meinen Recherchen zumindest insoweit helfen, dass er mit seinem Partner zu einem offeneren Austausch findet, oder sich professionelle Hilfe sucht. Das würde ich mir wünschen – damit wäre ein Teil meines Anliegens schon erreicht.

Eine provokante Überlegung:

Würde man in einem Spielfilm, in dem es auch um Liebe und Sex geht, die „attraktive gesunde“ Hauptdarstellerin durch eine Darstellerin im Rollstuhl austauschen – wäre das für den normalen Fernsehzuschauer noch genauso attraktiv?

Wohl eher selten, denn eine gewisse Befremdlichkeit wäre da – ob man will oder nicht.

Manch ein Zuschauer würde sich schämen (vor was eigentlich?), andere würden es abstoßend finden und eine Minderheit würde sich daran „aufgeilen“! Aber ob es die Mehrheit einfach so „hinnehmen“ würde und einfach über die Behinderung hinwegsehen könnte? Sicherlich leider nicht.

Denn oft verbindet man mit seinen Helden und Protagonisten ja auch ein großes Selbstbewusstsein, eine große Selbstbestimmtheit und Überlegenheit. Die meisten Menschen würden diese Eigenschaften wohl den meisten behinderten Menschen absprechen. Wie schade, traurig und unnötig!!!

„Kann ein Behinderter erotisch sein? Ist es möglich, dass ein attraktiver Nicht-Behinderter sich zu einem Behinderten so stark hingezogen fühlt, dass er Sex mit ihm haben möchte?“. All das sind Fragen, die sicherlich unweigerlich bei dem beschriebenen Szenario aufkämen.

Leider ist das „Schämen“ das allgemeine und verbreitete Bild von „Sex und Behinderungen“ in der Gesellschaft.

Man kann nun lange spekulieren, wie es um solch eine Protagonistin tatsächlich gestellt wäre …. Ob es Männer gäbe, die sich gerade zu einer behinderten Frau hingezogen fühlen, dass es behinderte Frauen gibt, die es wiederum darauf anlegen und so weiter…

Fakt ist jedoch, dass die rein hormonelle Entwicklung in den seltensten Fällen durch eine körperliche Behinderung beeinträchtigt sein muss.

Bei MS gibt es verschiedene Faktoren, die tatsächlich zu einem Libido-Verlust führen können. Darauf gehe ich noch gesondert ein. Aber ein körperlich behinderter Mensch, ob Mann oder Frau, hat grundsätzlich erst einmal die gleichen Bedürfnisse und auch Wünsche.

Sexualität und Körperbehinderung

Hierfür müssen wir erst einmal das Wort „Körperbehinderung“ klären: laut Wikipedia ist Körperbehinderung „eine individuelle körperliche Behinderung eines Menschen, ein physiologisches Defizit oder Handicap (Christoph Leyendecker). Es wird eine Person als körperbehindert bezeichnet, die infolge einer Schädigung des Stütz- und Bewegungsapparates, einer anderen organischen Schädigung, oder einer chronischen Krankheit so in ihren Verhaltensmöglichkeiten beeinträchtigt ist, dass die Selbstverwirklichung in sozialer Interaktion erschwert ist (vgl. Leyendecker 2005).“

(https://de.wikipedia.org/wiki/Körperbehinderung)

Es gibt also den körperlichen Aspekt einer Behinderung, die wie oben beschrieben einen Auslöser durch eine körperliche Schädigung hat, oder auch den sozialen Aspekt.

Allerdings erklären...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-7562-5178-0 / 3756251780
ISBN-13 978-3-7562-5178-0 / 9783756251780
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