Mondzeit -  Doris Ahlea Moser

Mondzeit (eBook)

Weiblicher Zyklus als Quelle der Heilung und Kraft
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2022 | 1. Auflage
myMorawa von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-000-8 (ISBN)
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Nicht immer wird die Menstruation als etwas Bereicherndes wahrgenommen. Doch wenn es gelingt, sich mit der Weisheit des zyklischen Seins zu verbinden, kann der weibliche Zyklus zu einem wertvollen Wegweiser und einer Quelle der Heilung und Kraft werden. Die Medizinanthropologin und Ritualleiterin Ahlea Moser nimmt die Leserin mit auf eine Reise durch das zyklische Sein der Frau. Die physiologischen Aspekte des weiblichen Zyklus werden ebenso beleuchtet wie dessen spirituelle Dimension. Vielfältige Ritualanleitungen - von der Menarche bis zur Menopause - geben wichtige Impulse, um tief in das weibliche Wissen rund um die Mondzeit eintauchen zu können und das darin verborgene Potenzial für jede Frau zugänglich zu machen.

Mag. Doris Ahlea Moser ist Medizinanthropologin, Autorin, Geburtsbegleiterin und Ritualleiterin. Sie ist zweifache Mutter und lebt mit ihrer Familie in Wien. Sie widmet sich vor allem der Aufklärung werdender Mütter und tritt aktiv für das Selbstbestimmungsrecht der Frau ein.

Mein Körper, mein Blut

Die Menstruation4 ist ein Thema, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Seit die erste Frau über diese Erde gewandelt ist, begleitet die monatliche Blutung unser Frausein. Sie ist alltägliche (monatliche) Realität für dich und mich und sie war es für unsere Mütter, Großmütter und Urgroßmütter. Sie war es für alle Frauen, die vor uns gelebt haben. Und trotzdem haben die meisten von uns kein Wissen über den uns bestimmenden Zyklus. Oder zumindest nicht sehr viel. Nun gut, der gebärfähige weibliche Teil der Bevölkerung blutet einmal im Monat. Doch warum? Was geht da im weiblichen Unterleib vor? Und was bitte hat das mit meiner Hirnanhangdrüse zu tun? Diesen und weiteren spannenden Fragen widmen wir uns auf den folgenden Seiten.

Wusstest du, dass die Menstruation eine Besonderheit der Natur ist?

In der Tat ist es so, dass wir Menschenfrauen zu den wenigen Säugetieren gehören, die eine Monatsblutung haben. Diese „Laune der Natur“ teilen wir nur mit einigen wenigen menschenähnlichen Affen und einer speziellen Fledermausart. Das liegt daran, dass unsere Gebärmutterschleimhaut sich jeden Monat auf eine potenzielle befruchtete Eizelle vorbereitet. Bei den nicht menstruierenden Tieren tut sie das nur, wenn tatsächlich eine befruchtete Eizelle in Reichweite ist.

Und hätten wir die physiologische Komponente dieses blutigen Themas einmal geklärt, bleibt immer noch die Frage nach der spirituellen Ebene. Doch dazu später mehr! Erst wollen wir uns mit den handfesten körperlichen Aspekten beschäftigen, die dazu führen, dass wir Frauen bluten ohne zu verbluten.

Farbe und Konsistenz des Blutes

Während einer Mondzeit verlieren wir durchschnittlich etwa 70ml Blut5. Dieses Blut ist im Idealfall von einer kräftig roten Farbe und hat eine flüssige Konsistenz. Es handelt sich allerdings nicht um reines Blut, wie wir es aus einer Wunde auf der Haut kennen, sondern es beinhaltet die abgestoßene Gebärmutterschleimhaut. Hin und wieder finden sich daher auch Schleimfäden in diesem Blut. Das ist normal und kein Grund zur Sorge. Ist das Blut allerdings sehr dunkel und dickflüssig, kann das ein Hinweis darauf sein, dass der Östrogenspiegel in deinem Körper zu hoch ist. Dann wird eine besonders dicke Schleimhaut in der Gebärmutter aufgebaut, die dann natürlich auch wieder abbluten muss. Sehr helles und sehr dünnes Blut sind ebenfalls ein Hinweis darauf, dass das Spiel der Hormone nicht ganz so funktioniert, wie es funktionieren sollte. Womöglich ist der Östrogenspiegel zu niedrig. Auch besonders klumpiges Blut kann darauf hinweisen, dass in deinem Körper etwas nicht ganz in Ordnung ist. Durch eine Fehlstellung der Gebärmutter kann es dazu kommen, dass nicht das ganze Blut sofort ausgeschieden werden kann und sich Blutklumpen in deiner Gebärmutter ansammeln, was natürlich nicht ideal ist. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass frisches Blut heller und eher dünnflüssiger ist. Ist das Blut dunkler (oder fast braun) und etwas dickflüssiger, kannst du davon ausgehen, dass es schon etwas „älter“ ist und etwas länger gebraucht hat, um ans Tageslicht (beziehungsweise in deine Binde) zu gelangen.

Grundsätzlich ist es von Frau zu Frau unterschiedlich wieviel Blut jeweils ausgeschieden wird und wie lange die Menstruation dauert. Solltest du allerdings beobachten, dass sich deine Menstruation auffällig verändert (indem du plötzlich unerwartet viel Blut verlierst oder dessen Farbe und Konsistenz sich plötzlich verändert), heißt es, besonders genau hinzuschauen und die Ursachen dafür ausfindig zu machen. Im Zweifelsfall lohnt sich der Gang zur Frauenärztin/Frauenarzt, um die Sache abklären zu lassen. Kleinere Gewebeteile in der Blutung zu finden, ist aber nicht weiter schlimm. Auch die Konsistenz der Blutung kann von dickflüssig und dunkelrot bis hin zu dünner und heller variieren. Meist folgt die Blutung einem bestimmten Schema: Am ersten Tag nur wenig Blut, dann nimmt die Stärke der Blutung zu um dann wieder von Tag zu Tag in abnehmender Intensität in Erscheinung zu treten. Andere Frauen bluten am ersten und zweiten Tag sehr stark und dann von Tag zu Tag weniger. Es ist übrigens ein gutes Zeichen, wenn die Blutung dann unmittelbar wieder aufhört. Tagelanges „Nachbluten“ oder bräunlicher Ausfluss sind nicht wünschenswert.

Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin ist die unauffällige Blutung frei von Klumpen und Schleim, aber nicht wässrig. Sie sollte geruchlos und schmerzfrei sein. Das Blut sollte zu Beginn leuchtend rot sein und im Verlauf der Blutung ein wenig dunkler werden. Ist der Zyklus gestört, gilt das als sicherer Hinweis darauf, dass die betroffene Frau von der Quelle ihrer Kraft abgeschnitten ist, denn in der chinesischen Medizin gilt das Menstruationsblut als die Wurzel der Frau.

Die Dauer der Blutung kann sehr variabel sein. Durchschnittlich dauert eine Blutungsphase zwischen drei und sechs Tagen. Die durchschnittliche Zykluslänge beträgt etwa 25 bis 35 Tage. Das bedeutet, dass zwischen dem ersten Tag der Blutung und dem darauffolgenden Einsetzen der nächsten Blutung ungefähr 25 bis 35 Tage vergehen. Wie du siehst, gibt es hier einen relativ großen Spielraum. Wenn dein Zyklus sich also nicht vorbildhaft am Verlauf des Mondes orientiert und deine Blutung nicht pünktlich alle 29 Tage einsetzt, ist das kein Grund zur Sorge. Du lebst in einem Organismus, der sich nicht an der Atomuhr orientiert, sondern sein Eigenleben hat. In den allermeisten Fällen wird sich dein Zyklus allerdings irgendwann einspielen und einem gewissen Rhythmus folgen. Und ganz rhythmisch und mit ziemlicher Sicherheit wird er von diesem Rhythmus auch wieder abweichen. Einige Tage auf oder ab spielen keine große Rolle und sollten dich nicht beunruhigen. Folgt dein Zyklus scheinbar einem Uhrwerk und du kannst dich eigentlich immer auf das punktgenaue Einsetzen deiner Blutung verlassen, ist ein Abweichen von diesem Rhythmus aber in jedem Fall etwas, das du im Auge behalten und gegebenenfalls abklären solltest.

Wir menstruieren etwa 500 Mal in unserem Leben. Bei einer Blutungsdauer von durchschnittlich fünf Tagen sind das immerhin 2500 Tage, also beinahe sieben Jahre unseres Lebens. Und bei einem durchschnittlichen Blutverlust pro Zyklusvon etwa 70ml sind das insgesamt 35 Liter Blut!

Soweit die harten Fakten zur durchschnittlichen Dauer und Intensität der Blutung. Solltest du dich in diesem Durchschnitt nicht wieder finden, sei deshalb nicht allzu betrübt. Jeder Körper funktioniert anders und nicht jedes Abweichen von einer willkürlich festlegten Norm ist ein Grund, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Wenn du deinen Zyklus aktiv und bewusst beobachtest und dich und deinen Körper gut kennenlernst, wirst du wahrnehmen können, dass sich das rhythmische Geschehen im Laufe der Zeit zwangsläufig verändern wird. Deine Blutung funktioniert nicht vom ersten bis zum letzten Mal gleichförmig und berechenbar. Als junges Mädchen wird dein Zyklus wahrscheinlich noch unregelmäßig verlaufen, sich mit der Zeit dann aber wohl einpendeln. Später beeinflussen vielleicht Schwangerschaften und Geburten dein zyklisches Wesen und mit zunehmendem Alter wird sich dein Körper langsam auf die Menopause und somit auf die letzte Blutung vorbereiten. Und auch dein Alltag mit all seinen Herausforderungen kann Einfluss auf deinen Zyklus nehmen. Es ist also ganz normal, dass sich Schwankungen ergeben, dass die Blutung mal stärker, mal weniger stark ausfällt. Wichtig ist, dass du dich und deinen Zyklus gut kennst. Dann wird es dir auch leicht fallen, auffällige Veränderungen, die womöglich einen Hinweis auf eine Funktionsstörung liefern, wahrzunehmen. Um als Frau gut auf sich achtgeben zu können, ist es wichtig, sich und seinen Körper gut zu kennen

Weiter hinten im Buch zeige ich dir eine ganz einfache Methode, die du spielerisch in deinen Alltag einbauen kannst, um das Bewusstsein für deinen Körper und die Vorgänge rund um deinen Zyklus zu erhöhen und sensibler für dich und deine Bedürfnisse zu werden: den Mondzeitkalender! Es ist Zeit, Schwester, den roten Faden aufzunehmen!

Vorerst bleiben wir aber bei den „hard facts“ und schauen uns an, welche Rolle die unterschiedlichen Hormone spielen, wenn es um unsere weiblichen Geschlechtsorgane und ihre Funktionen geht.

Tanz der Hormone

Hormone sind körpereigene Botenstoffe, die viele Vorgänge im Körper beeinflussen und regeln. Hormone sind es auch, die unseren Zyklus steuern. Schaltzentrale für die weiblichen Sexualhormone ist der Hypothalamus, ein Bereich im Zwischenhirn. Von dort wird durch das sogenannte Freisetzungshormon (Gonadotropin-Releasing Hormon GnRH) die Ausschüttung von zwei Hormonen aus der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gesteuert: Das dort freigesetzte Folikelstimulierende Hormon(FSH) fördert das Reifen der...

Erscheint lt. Verlag 4.5.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber
ISBN-10 3-99139-000-0 / 3991390000
ISBN-13 978-3-99139-000-8 / 9783991390008
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