Unfuck den Liebeskummer (eBook)

Wirklich gute Tipps von einer, der das Herz herausgerissen wurde

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023
320 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-29433-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Unfuck den Liebeskummer - Rosie Green
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Als ihr Mann sich nach zwei gemeinsamen Jahrzehnten völlig überraschend von ihr trennt, zieht es Rosie Green den Boden unter den Füßen weg: Sie mag nicht mehr essen, schläft kaum, verliert jede Selbstachtung und ist sich sicher, über diesen fiesen Schmerz niemals hinwegzukommen ... Spoiler: Sie hat es doch geschafft und ist heute zufriedener denn je! Mit Unfuck den Liebeskummer hat sie nun genau den Ratgeber geschrieben, den sie sich selbst gewünscht hätte, als ihre Welt zusammenbrach. Sie führt offen, ehrlich und mit einer guten Portion schwarzen Humor durch die Phasen des Trennungsschmerzes, spricht mit Liebeskummerexperten verschiedener Disziplinen, und verrät, was ihr selbst am allermeisten geholfen hat, um aus dem Tal der Tränen zu klettern. Ein wunderbar unterhaltsames Mutmachbuch, das selbst den demoliertesten Herzen Erleichterung verschaffen wird.

Rosie Green ist eine britische Journalistin und Stylistin. Sie schreibt unter anderem für Elle, Vogue, The Times und The Telegraph. Auf www.lifesrosie.co.uk teilt sie Expertentipps rund ums Thema Beziehung und verrät, was ihr nach der schmerzhaften Trennung von ihrem Mann wirklich geholfen hat.

EINLEITUNG

Willkommen im Club der gebrochenen Herzen


So hat es angefangen. Das ist der Beginn dieser Geschichte und das Ende des Lebens, wie ich es bis dahin kannte.

Ich habe es nicht kommen sehen. Ich habe nicht gewusst, dass mein Mann unglücklich war. Ich hätte nie gedacht, dass er unser Familienleben aufs Spiel setzen würde.

Als wir uns kennengelernt haben, waren wir achtzehn Jahre alt. Mit neunzehn wurden wir ein Paar. Mittlerweile waren wir seit fünfzehn Jahren verheiratet. Er war die Konstante in meinem Leben, mein sicherer Hafen durch alle Stürme hinweg. Und nun stehe ich in unserem Garten und zittere am ganzen Körper, während mein Gehirn versucht, sich einen Reim auf all das zu machen, was ich gerade erfahren habe. Ich starre ihn an. Dieser Mann, den ich mein ganzes Erwachsenenleben lang kenne, ist mir plötzlich fremd. Ich spüre einen stechenden Schmerz in der Brust und fühle mich komplett überfahren. Jahrelange Sicherheit und Geborgenheit sind plötzlich verpufft, von einer Sekunde auf die nächste. Meine Gedanken rasen. Ich fühle mich dumm, schäme mich, bin wütend. Aber vor allem fühle ich mich verletzt. Und ich habe eine Scheißangst.

Dieser Tag markiert den Beginn einer langen, chaotischen Reise. Es gab keinen Knall-auf-Fall-Abgang à la Hollywood, begleitet von einer melodramatischen Filmmusik und Pyrotechnik.

Er ist erst Monate später ausgezogen. Trennungen sind nie so sauber, wie wir es uns vorstellen. Es wurde ein langsamer, quälender Abschied. Am Ende waren meine Grenzen aufgeweicht, mein Selbstwertgefühl zerstört und meine körperliche Integrität beschädigt. Als er schließlich gegangen war, war ich ein Wrack, das kaum noch in der Lage war zu essen oder zu schlafen. Ich war bereit gewesen, alles zu opfern, um meine Familie zusammenzuhalten.

Diese Geschichte mag dir bekannt vorkommen. Es ist eine bekannte Geschichte. Vielleicht ist es auch deine Geschichte. Aber auch wenn man denkt, man weiß darüber Bescheid, ist es verdammt schmerzhaft, wenn man es durchlebt.

Niemand möchte Mitglied im Club der gebrochenen Herzen werden. Neuzugänge werden in Wellen von Verzweiflung, Niedergeschlagenheit und hoffnungsloser Traurigkeit angespült. Das Willkommenspaket enthält den allmorgendlichen harten Schlag in die Magengrube. Die graue Wolke, die Tag für Tag über dir hängt, ist ein Hinweis darauf, dass nett gemeinte Gesten – ein vor der Haustür abgelegter Blumenstrauß, ein freundliches Lächeln oder auch einfach nur das Sonnenlicht – deine Seele nicht erreichen können.

Liebeskummer trifft Menschen täglich, aber es trifft dich nicht täglich. Wenn es dann einem selbst passiert, kommt einem der Schmerz maßlos vor. Deshalb ist er der Stoff, aus dem Tragödien gestrickt sind; er steckt hinter all den traurigen Filmen und Liedern (die im Moment direkt zu deinem Herzen sprechen).

Wenn du dem Club gerade erst beigetreten bist, weiß ich, dass du dich zurzeit im schwärzesten aller Löcher befindest. Du hast zu diesem Buch gegriffen, weil du jemanden brauchst, der versteht, was du gerade durchmachst. Du suchst nach Antworten, und vor allem brauchst du Hoffnung. Vielleicht hat dir auch eine Freundin dieses Buch gekauft, weil du weinend auf ihrem Küchenboden zusammengebrochen bist und ihr einen großen Schrecken eingejagt hast.

Ich hoffe, dass ich durch meine Geschichte, in der ich offen und ehrlich berichte, wie ich abserviert, zurückgewiesen und verlassen wurde, und wie ich mich wieder berappelt habe, zeigen kann, dass es einen Weg durch den Schmerz gibt. Einen Weg, der dich, ob du es glaubst oder nicht (und im Moment kannst du es selbstverständlich nicht glauben), stärker machen wird; du wirst widerstandsfähiger werden, und dein Selbstvertrauen wird wachsen. Ich möchte dir helfen zu verstehen, wie das menschliche Gehirn auf Liebeskummer reagiert, wie wir durch eine evolutionäre Fehlzündung so verdrahtet sind, dass wir alles noch schlimmer machen und unsere eigene Genesung behindern (du kannst also deinem Primaten-Ich die Schuld dafür geben, dass es eine ganze Flasche Weißwein hinunterkippt, nachdem es zum Abendessen lediglich Chips gegessen hat). Ich möchte dir auch zeigen, dass schon viele Menschen vor dir den Weg zur Heilung gegangen sind. Deshalb gibt es etliche Wegweiser, die dir weiterhelfen können, wenn du das Gefühl hast festzusitzen. Auch wenn du zunächst einmal glaubst, dass es dir nie wieder besser gehen wird, dass du nie wieder jemanden wollen wirst (und davon überzeugt bist, dass dich nie wieder jemand wollen wird), verspreche ich dir, dass du wieder glücklich werden kannst und es auch wirst.

Als ich in meiner damaligen Verzweiflung die Regale meines lokalen Buchladens nach erklärenden, tröstenden und wegweisenden Büchern durchstöberte, konnte ich nichts Passendes finden. Viele Bücher waren mir zu akademisch und nüchtern. Die vielen wissenschaftlichen Ratschläge konnten das Ausmaß des Mahlstroms, in dem ich mich befand, nicht wirklich erfassen. Sie waren von älteren Männern geschrieben worden, die im Turm der Psychowissenschaften saßen und mir rieten, mir auf die Brust aka die Thymusdrüse zu klopfen. Sie beschrieben den Liebeskummer so abstrakt, als würde er sich nicht so anfühlen, als ob einem die Eingeweide mit Stacheldraht aufgerissen werden, als würde er nicht jeden wachen Gedanken verschlingen. Dann gab es Beziehungscoaches mit exzentrischen T-Shirts und Papageiohrringen, die Rituale vorschlugen, wie Salbei zu verbrennen und Seile zu durchtrennen – aber ich hatte nichts von beidem zur Hand. Von Mittzwanzigern erfuhr ich von Wodka-Rennrodel- und Polyamorie-Ritualen als ultimative Heilmittel, jedoch hatten diese Tipps keinerlei Bezug zu meinem Leben als frischgebackene alleinerziehende Mutter von zwei Kindern mit Vollzeitjob und täglichem Mamataxidienst.

In der Zwischenzeit schrieb ich einen Artikel über meine Trennung für die Zeitschrift Red, für die ich ein Jahrzehnt lang eine heitere Kolumne über mein glückliches Familienleben verfasst hatte. Mir war ganz übel bei der Vorstellung, dabei nun allzu pathetisch oder traurig rüberzukommen, aber ich hatte schon immer schreibend festgehalten, was ich erlebte – im Guten wie im Schlechten. Es in gedruckter Form zu sehen – und der Öffentlichkeit vorzulegen –, war entblößend und erschreckend. Aber es hatte auch eine kathartische Wirkung auf mich – und die Resonanz war überwältigend.

Ich bekam Hunderte E-Mails, Postkarten und Nachrichten in anderer Form, dann wurden es Tausende. Mir schrieben Frauen (und einige Männer), die sich tief im Liebeskummerleid befanden oder es vor Kurzem überwunden hatten. Menschen, die in unglücklichen Ehen gefangen waren und Menschen, die in ihrer Kindheit unter der Trennung ihrer Eltern gelitten hatten. Sie schrieben mir, um mir mitzuteilen, dass der Artikel sie berührt und ihnen so sehr aus der Seele gesprochen habe wie kein anderer. Sie dankten mir für meine Ehrlichkeit, dafür, dass ich nichts beschönigt und keine Details verschleiert hatte, um mein Ego zu schützen. Sie identifizierten sich mit meinen Gefühlen. Dadurch fühlten sie sich als Teil einer Gemeinschaft, was mir wiederum zu verstehen half, dass ich in meiner tiefen Einsamkeit und meinem Schmerz nicht allein war, sondern mit Tausenden verbunden.

Ich bekam viele Nachrichten von Frauen, deren Männer sie auf schockierende Art verlassen oder die Affären hatten, die wütend und manchmal ausfallend wurden und oft gemein waren. Es waren Partner, die nicht mehr die Person zu sein schienen, die die Frauen zu kennen glaubten. Aber ich hörte auch von Frauen, die selbst die schwere Entscheidung getroffen hatten, eine unglückliche Ehe zu beenden. Und von Menschen, die gemeinsam mit dem Partner oder der Partnerin beschlossen hatten, ihre Beziehung zu beenden, da sie nicht mehr funktionierte, die aber immer noch mit der Einsamkeit und Ungewissheit nach der Trennung zu kämpfen hatten.

Welche Art von Liebeskummer du auch immer durchgemacht hast, ob du dich derzeit dem Wahnsinn nahe, sehr schlecht oder einfach nur tieftraurig fühlst (wahrscheinlich trifft alles zu) – du bist hier willkommen. Ich hoffe, du findest in diesem Buch Trost, Mitgefühl, Hoffnung und kannst an manchen Stellen auch herzlich lachen.

Indem ich mich entschieden habe, meine Trennungsgeschichte zu veröffentlichen, muss ich mich auf einen bestimmten Vorwurf gefasst machen, der mir oft gemacht wird. Es heißt: Seine schmutzige Wäsche wäscht man nicht in der Öffentlichkeit. Und: Über das Verhalten seines Mannes spricht man nicht – ob er nun fremdgeht, einen nicht mehr liebt oder »einfach nur« verlässt –, um der Kinder willen. Oder weil es einen traurig und verbittert macht, und dann will einen niemand mehr haben.

Das ist alles ziemlicher Unfug.

Elizabeth Day, die Autorin des Buches How to Fail. Warum wir erst durch Scheitern richtig stark werden, fordert, dass wir endlich aufhören sollten zu denken, Unsichtbarkeit sei etwas Edles. Das kann ich nur unterstreichen. Wenn wir unsere Gefühle verbergen und alles beschönigen, dann eitert der Splitter, den wir uns eingefangen haben, und wir werden ewig mit den Folgen zu kämpfen haben. Können nicht heilen. Und wir lernen nicht dazu, denn wir sind nicht offen für neue Perspektiven, können die Wärme, Liebe, Unterstützung oder den Rat der anderen kaum spüren und empfangen. Stattdessen wird unser Schmerz zu einem beschämenden und einsam machenden Geheimnis.

In diesem Buch geht es mir nicht darum, gegen meinen Ex zu wettern. Ich hege keinen Groll und habe keine Rachegelüste. Ich werde keine Geschichten erzählen, die durch ihre Schauerlichkeit unterhalten (obwohl...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2023
Übersetzer Nadine Lipp
Sprache deutsch
Original-Titel How to Heal A broken Heart
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Partnerschaft / Sexualität
Schlagworte 2023 • Betrogen werden • Beziehung • Beziehungsratgeber • Broken-Heart-Syndrom • Depression • eBooks • Gesundheit • Herzschmerz • Memoir • Narzissmus • Neuanfang • Neuerscheinung • Persönlichkeitsentwicklung • Ratgeber • Scheidung • Scheidung Geschenke Frauen • Trennung • Trennung überwinden • Unglücklich • Valentinstag • Verlassen werden
ISBN-10 3-641-29433-9 / 3641294339
ISBN-13 978-3-641-29433-5 / 9783641294335
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