Quit Like a Millionaire (eBook)

100% Bull***t-frei Vermögen vermehren, früh in Rente gehen und nach den eigenen Vorstellungen leben
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2022 | 1. Auflage
384 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-98609-071-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Quit Like a Millionaire -  Kristy Shen,  Bryce Leung
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Kristy Shen ging im Alter von 31 Jahren mit einer Million Dollar in den Ruhestand - und das, ohne einen Home Run an der Börse zu landen, das nächste Snapchat in ihrer Garage zu starten oder in Immobilien zu investieren. Aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen bereist sie heute die Welt. In diesem Buch erzählt sie, wie ihr das gelang und wie auch Sie den Ausstieg schaffen. Sie zeigt in ihrem internationalen Bestseller: wie jeder seine Ausgaben einschränken kann (ohne seine Lebensqualität zu mindern). Wie sich ein erfolgreiches Portfolio aufbauen lässt, das auch Durststrecken an der Börse überlebt, und wie jeder für immer aus dem Hamsterrad aussteigen kann. Nicht jeder kann oder will ein Unternehmer oder ein Immobilienbaron werden; für alle anderen ist Shens mathematisch bewiesener Ansatz, um Jahrzehnte vor dem eigentlichen Rentenbeginn in den Ruhestand zu gehen der einfachste und solideste Weg zum Wohlstand.

Kristy Shen wuchs in ärmlichen Verhältnissen in China auf und immigrierte als siebenjährige nach Kanada. Mit gerade einmal 31 Jahren hängte sie ihren Job an den Nagel und ist seither gemeinsam mit ihrem Mann eine weltreisende Frührentnerin. Über ihre Geschichte wurde in Medien auf der ganzen Welt berichtet, darunter in der New York Times, CBC, CNBC, Women's Health Magazine Australia, Handelsblatt, GQ Russia und Independent. Sie und ihr Mann verbringen ihre Zeit damit, Menschen bei ihren Finanzen zu helfen und ihre Reiseträume auf www.millennial-revolution.com zu verwirklichen.

Kristy Shen wuchs in ärmlichen Verhältnissen in China auf und immigrierte als siebenjährige nach Kanada. Mit gerade einmal 31 Jahren hängte sie ihren Job an den Nagel und ist seither gemeinsam mit ihrem Mann eine weltreisende Frührentnerin. Über ihre Geschichte wurde in Medien auf der ganzen Welt berichtet, darunter in der New York Times, CBC, CNBC, Women's Health Magazine Australia, Handelsblatt, GQ Russia und Independent. Sie und ihr Mann verbringen ihre Zeit damit, Menschen bei ihren Finanzen zu helfen und ihre Reiseträume auf www.millennial-revolution.com zu verwirklichen.

KAPITEL 1


BLUTGELD


Eine meiner schönsten Kindheitserinnerungen besteht darin, wie ich gemeinsam mit meinen Freunden einen Müllhaufen mit medizinischem Abfall auf dem Land in China durchwühlt habe. Als wir die Haufen mit Latexhandschuhen, schmutzigen Kitteln und gebrauchten Spritzen durchsahen, sagte mir eine leise Stimme in meinem fünf Jahre alten Kopf, dass dies vielleicht doch keine so tolle Idee sei. Aber diese Stimme wurde von einer viel lauteren, hoffnungsvolleren Stimme übertönt, die sagte: »Welche Schätze werde ich wohl heute finden?«

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich habe nicht auf dem Müllhaufen gelebt – ich bin kein Troll. Aber mir hat es dort gefallen, weil ich mir alles, was ich gesehen habe und haben wollte, einfach nehmen konnte – ganz anders als in einem richtigen Geschäft. Denn sonst sahen meine Erfahrungen meist so aus:

»Mama«, sagte ich und presste mein Gesicht an eine Ladenscheibe, »ich weiß, dass wir arm sind und dass wir kein Geld haben. Aber eines Tages, wenn ich groß bin und selbst Geld verdiene, kann ich dann diese Puppe haben?«

Und manchmal lautete die Antwort trotzdem: »Nein«.

Das ist der Grund, weshalb ich mich mit meinen Freunden an jenem Tag hinter dem Krankenhaus herumtrieb. Ich dachte, wenn ich kein Spielzeug kaufen könnte, dann könnte ich mir vielleicht eines machen. Und tatsächlich, ob Sie es glauben oder nicht, fand ich etwas in einem riesigen Haufen mit Gummibändern. Wir banden die einzelnen Gummis zu einer Kette zusammen und machten aus dieser Kette dann ein chinesisches Springseil. Und das Beste daran war, dass wir unser Springseil, jedes Mal, wenn es riss, einfach reparieren konnten, indem wir das kaputte Gummiband durch ein neues ersetzten.

Heutzutage wäre dies alles Grund genug, das Jugendamt einzuschalten, aber damals war das Leben so. Wir waren bitterarm. Und wenn man bitterarm ist, dann hat man nicht die Wahl zwischen einer Barbie-Puppe und My Little Pony, sondern man muss sich entscheiden zwischen Lebensmitteln, Heizung und Medizin – und zwar in dieser Reihenfolge. Spielzeug wurde niemals auch nur in Betracht gezogen.

Nach Angaben des US Census Bureau betrug der jährliche Durchschnittslohn 1987 in den Vereinigten Staaten 18.426,51 Dollar pro Person.1 In China betrug er 1.459 Yuan oder 327 Dollar pro Person.2 Das bedeutet, dass der durchschnittliche amerikanische Arbeiter weniger als eine Woche hätte arbeiten müssen, um sich eine Nintendo-Spielkonsole in der Deluxe-Ausführung kaufen zu können, deren Einzelhandelspreis damals 179 Dollar betrug. Und der durchschnittliche chinesische Arbeiter? Mehr als ein halbes Jahr.

Außerdem bezogen sich die genannten 327 Dollar auf den durchschnittlichen Arbeiter. In diese Berechnung gingen also auch alle Arbeiter in den großen Städten ein. Wir lebten in Taiping, einem Dorf auf dem Land mit nur 3.000 Einwohnern, und dort waren die Löhne noch niedriger – und zwar um ungefähr zwei Drittel.3 Es gab eine Zeit, da betrug unser gesamtes Familieneinkommen 600 Yuan oder 161 Dollar im Jahr oder 44 Cent pro Tag. Mein Vater, meine Mutter und ich mussten mit weniger als 1 Prozent des täglichen Lohns von einem Durchschnittsamerikaner auskommen.

Ich erzähle Ihnen dieses ganze Zeug über meine Kindheit nicht, damit Sie Mitleid mit mir haben. Im Gegenteil, ich bin ziemlich froh, dass ich so aufgewachsen bin. Denn dadurch entwickelte ich einen Charakterzug, den ich die Mangelmentalität nenne und der eine große Rolle dabei gespielt hat, dass ich das geworden bin, was ich heute bin.

Was ist die Mangelmentalität?


Lassen Sie uns einen Ausflug in die Vergangenheit unternehmen, um die Mangelmentalität zu verstehen.

Im Jahr 1945 marschierte die Sowjetarmee am 27. Januar in Auschwitz ein und befreite siebentausend Männer, Frauen und Kinder aus dem größten Vernichtungslager, das die Nazis gebaut hatten. Natürlich war es der erste Impuls der Soldaten, ihre Verpflegungsrationen zu nehmen und zu den Lagerinsassen zu sagen: »Hier, nehmt alles, was da ist.«

Es stellte sich aber heraus, dass das falsch war. Die Gefangenen stopften sich mit Essen voll und wurden furchtbar krank. Einige starben sogar. Was die Soldaten damals nicht wussten war, dass der Blutzuckerspiegel einer ausgehungerten Person, wenn man ihr zu viel zu Essen gibt, in die Höhe schießt, was wiederum zu einem gefährlichen Abfall des Elektrolytspiegels führt. Dieses Krankheitsbild wurde später unter der Bezeichnung »Refeeding-Syndrom« bekannt.

Gegen Kriegsende führten Wissenschaftler an der Universität von Minnesota eine Studie durch, um herauszufinden, wie man am besten verhungernde Menschen behandeln sollte.4 36 Männer waren bereit, sich in einem Wohnheim einsperren, aushungern (natürlich nicht bis zum Tod) und dabei beobachten zu lassen.

Das Sitzen wurde zur Qual. Die Freiwilligen mussten sich Kissen unterlegen, weil sie so viel Fett verloren hatten, dass ihnen das Sitzen auf bloßen Stühlen Schmerzen bereitete. Sie schwollen an wie Kugelfische, die sich aufblasen. Überschüssige Flüssigkeit sammelte sich unter ihrer Haut – ein Symptom, das man als Ödem bezeichnet – und führte, wenn irgendetwas auf ihre Körper drückte, zu Dellen, die sich nur langsam zurückbildeten. Sie waren so schwach, dass sie sich nicht einmal mehr duschen konnten; sie hatten einfach keine Energie mehr.

Aber am schockierendsten war, was in ihrem Gehirn vorging. Wenn man an einem dauernden Nahrungsentzug leidet, gehen seltsame Dinge mit der Psyche vor. Alle ihre Gedanken drehten sich um das Essen. Wenn jemand Rosenkohl hasste? Das war gleichgültig. Jede Art von Essen, die man den Versuchspersonen vorsetzte, wurde von ihnen verschlungen. Sie leckten sogar die Teller sauber ab. Einige von ihnen besorgten sich Kochbücher und die Speisekarten von Restaurants in der Umgebung und lasen sie immer und immer wieder. Sie brüteten über Zeitungen, lernten die Preise von Tomaten oder Eiern auswendig und verglichen sie miteinander. Selbst ihre Eindrücke beim Anschauen eines Films änderten sich auf eine seltsame Weise. Die Freiwilligen konnten sich nicht an die Handlung oder die Charaktere erinnern, aber sie merkten sich alle Gelegenheiten, bei denen jemand aß, bis ins kleinste Detail.

Bei einer späteren Studie, die in einem Labor durchgeführt wurde, wurden die Versuchspersonen in zwei Gruppen aufgeteilt: diejenigen, die zu Mittag gegessen hatten und diejenigen, die nicht zu Mittag gegessen hatten. Als man ihnen auf einem Bildschirm für die Dauer von jeweils einer Dreißigstelsekunde Wörter wie »Boot«, »Bote« und »Brot« zeigte, konnten diejenigen, die davor nicht gegessen hatten, die Wörter, die mit Essen zu tun hatten, wesentlich öfter korrekt identifizieren, als diejenigen in der Kontrollgruppe.5

Wenn man von irgendetwas nicht genug hat, wird es zur wichtigsten Sache in seinem Leben. Alles andere ist nachrangig. Das Experiment veränderte die Versuchspersonen nicht nur körperlich, sondern auch mental. Das ist die Mangelmentalität.

Wenn eine Person hungert, dann ignoriert ihr Gehirn fast alles andere – mit Ausnahme der einen Sache, die ihr fehlt.

Meine Mangelmentalität


1958 begann der Führer der Kommunistischen Partei Chinas, der Vorsitzende Mao, mit einer Kampagne, die unter dem Namen »der Große Sprung nach vorn« bekannt wurde. Sie war der Versuch, die bisher überwiegend agrarisch strukturierte chinesische Wirtschaft schnell zu industrialisieren, um sie gegenüber dem Westen wettbewerbsfähig zu machen. Allerdings wurde sie von jemandem erdacht, der das ökonomische Wissen eines Kleinkindes hatte. Bauerndörfer mussten Quoten für die Stahlproduktion erfüllen, obwohl der durchschnittliche Bauer keinerlei Ahnung davon hatte, wie Stahl hergestellt wurde. Die Bauern gaben ihre Landwirtschaft auf und bauten sich Hochöfen hinter ihren Häusern. Sie schmolzen ihre Töpfe und Pfannen ein, um die Quoten zu erfüllen.

Dadurch kam es zur großen chinesischen Hungersnot, die drei Jahre lang im ländlichen China wütete. Währenddessen exportierte die Regierung, trotz der gravierenden Nahrungsmittelknappheit im Inland, Getreide in den Westen, nach Kuba und Afrika, um zu demonstrieren, wie gut der Plan von Mao funktionierte. Die Menschen starben wie die Fliegen, aber Hilfe aus dem Ausland wurde zurückgewiesen. Privater Landbesitz war verboten und sich selbst Nahrung anzubauen galt als »konterrevolutionär« und wurde mit dem Tod bestraft – immer vorausgesetzt, man war noch nicht an Hunger gestorben.

Nachdem jeder Grashalm, jedes Blatt und sogar die Insekten weggeputzt waren, begannen die Menschen, Lehm zu essen. Dieser Lehm wurde »Guan Yin« genannt, nach der Göttin der Gnade – eine feenhafte Göttin in einem weißen Gewand, die wegen ihres Mitgefühls und ihrer Güte verehrt wurde. Da diese Art von Lehm weiß war, dachten die Menschen, die Göttin der Gnade hätte ihn gesegnet, um sie zu retten. Aber der Lehm rettete sie natürlich nicht und viele Menschen starben qualvoll an Darmverschluss. Trotzdem aßen ihn die Menschen weiter, nur um ihren quälenden Hunger etwas zu mildern.

Auf dem Weg zur Schule hörte mein Vater oft einen dumpfen Schlag. Wenn er sich danach umsah, war es ein Schulkamerad, der zusammengebrochen war. Seine Gefühle in dieser Zeit fasste er mit den Worten zusammen: »Mein einziger Wunsch war, satt zu sein.«

Während des schlimmsten Monats der Hungersnot rettete der beste Freund meines Vaters, Wenxiang, ihm das Leben. Er ließ ihn von einer halbverfaulten Süßkartoffel beißen, die er auf dem Feld eines Bauern gefunden hatte. Sie war liegen gelassen worden, als die Regierung die Ernte beschlagnahmte,...

Erscheint lt. Verlag 14.8.2022
Übersetzer Fritz Söllner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Schlagworte Berufsausstieg • Finanzielle Freiheit • FIRE-Bewegung • früh in Rente • Leben ohne zu arbeiten • passives Einkommen • Unabhängig leben • vanlife • vorzeitiger Ruhestand • Weltenbummler • Weltreise
ISBN-10 3-98609-071-1 / 3986090711
ISBN-13 978-3-98609-071-5 / 9783986090715
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