Der Tod trinkt seinen Kaffee schwarz (eBook)

Ein Bayernkrimi
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
200 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-1562-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Tod trinkt seinen Kaffee schwarz -  Susanne Hanika
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Es geht heiß her am Hirschgrund-See: Auf dem Campingplatz wird mitten in der größten Sommerhitze ein berühmtes Barista-TV-Duell ausgetragen. Und natürlich nimmt Evelyn höchstpersönlich daran teil. Und die Damen vom Hirschgrund schmelzen endgültig dahin, als klar wird, wer ihr erster Gegner ist: Leon de Ricci, der unglaublich gutaussehende Star-Barista. Nur Sofia hat andere Sorgen: Denn im Wald stolpert sie über den am Boden liegenden Kameramann - erschossen! Hat etwa Frauenschwarm Leon etwas damit zu tun? Schnell ist klar: Der Kampf um den besten Kaffee wird mit allen Mitteln ausgetragen. Allerdings hat der Mörder nicht mit Sofia und ihren Dauercampern gerechnet ...

'Der Tod trinkt seinen Kaffee schwarz ' ist der siebzehnte Teil der erfolgreichen Bayern-Krimi-Reihe 'Sofia und die Hirschgrund-Morde' von Susanne Hanika. Krimi trifft auf Humor, Nordlicht auf bayerische Dickschädel, Wieder-Single-Frau auf Jugendliebe und feschen Kommissar - dazu jede Menge Leichen, Mörder und Ganoven. Und all dies vor herrlich bayerischer Kulisse!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.</p> <p><br></p>

Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, lebt noch heute mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in ihrer Heimatstadt. Nach dem Studium der Biologie und Chemie promovierte sie in Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Die Autorin ist begeisterte Camperin und hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht.

Kapitel 1


Tief durchatmend trat ich vor die Tür der Rezeption. Obwohl es erst Vormittag war, knallte die Sonne bereits vom strahlend blauen Himmel, und es war unglaublich heiß! Vor der Schranke zu meinem Campingplatz stauten sich die Fahrzeuge, denn ein paar Kinder hatten ihre Fahrräder direkt auf den Weg geworfen, sodass kein Durchkommen mehr war, wenn man nicht Fahrräder zu Schrott fahren wollte. Der einzige Übeltäter, den ich erwischte, war ein zweijähriges Kind, dem die Windel oben aus der kurzen Hose spitzte. Ich trug die Fahrräder zur Seite und nahm den Kleinen an der Hand. Dann winkte ich die zwei Gespanne durch, die auf den Campingplatz rollten.

Die Luft schien über den Wohnwägen und Wohnmobilen zu flimmern. Schön aufgereiht standen sie auf ihren Plätzen, das regelmäßige Muster unterbrochen von dem einen oder anderen Zelt. Dazwischen fanden sich aufgespannte bunte Sonnenschirme, flatternde Badehandtücher an Wäscheleinen und Wäschespinnen, und manch einer hatte sich noch mit bunten Tüchern die Sonnensegel erweitert, um möglichst viel Schatten zu bekommen. Von hier aus sah es aus, als wäre der Campingplatz komplett überfüllt, aber tatsächlich gab es noch den einen oder anderen Platz. Selbst auf unserem Besucherparkplatz für Tagesgäste standen schon zwei Wohnmobile, die auf einen freien Seeplatz warteten. Der Strom der Gäste, die unbedingt einen Stellplatz auf meinem Campingplatz haben wollten, riss einfach nicht ab. Hinter mir klingelte schon wieder das Telefon in der Rezeption, und jetzt, da es nicht mehr gefährlich und die Schranke wieder geschlossen war, ließ ich die Hand des Kleinen los. Der erwachte aus der Schockstarre und rannte heulend von dannen. Ich beeilte mich, ans Telefon zu kommen.

Während ich der Frau am anderen Ende der Leitung zuhörte, kam Evelyn, meine liebste Dauercamperin, in den Raum gesegelt. Sie hatte rote Bäckchen, trug ein geblümtes Flatterkleid und drehte sich vor mir im Kreis, anscheinend um einen Kommentar zu ihrem Outfit zu bekommen. Ich schüttelte den Kopf und sprach ins Telefon: »Seeplätze haben wir dieses Wochenende nicht, ich hätte noch einen kleinen Platz …«

Die Frau stieß begeistert hervor: »Ja, wegen der Fernsehsendung!«

Bevor ich fragen konnte, wie das schon wieder nach draußen gesickert war und ob sie nur aus diesem Grund anreisen wollte, sagte sie schnell: »Ich nehme den Platz!«

Dann knallte sie grußlos den Hörer auf, und ich starrte etwas irritiert auf den Hörer. Nach ihrem Namen hatte ich nämlich nicht fragen können.

»Hier ist echt der Wurm drin!«, beklagte ich mich bei Evelyn, die meine Worte ebenso wenig beachtete wie die Frau am Telefon.

»Was sagst du zu dem Outfit?«, fragte Evelyn, etwas irritiert von meiner Miene.

»Ich weiß nicht«, antwortete ich. »So richtig baristamäßig ist das ja nicht.«

»Ich will mich ja auch von den anderen abheben«, erklärte sie mir, drehte sich aber doch wieder um, um hinauf in ihre Wohnung zu laufen. »Aber warte! Ich hab da noch eine Idee!«

»Ich lauf schon nicht weg«, murmelte ich, und da es schon wieder klingelte, griff ich seufzend zum Hörer.

Gleichzeitig riss die Schmidkunz – Dauercamperin auf meinem Platz – die Tür auf und stürmte herein. »Die Kammann ist gleich da!«, zischte sie mir zu, während ich ins Telefon sagte: »Campingplatz am Hirschgrund.«

»Ich hab Ihnen gar nicht meinen Namen gesagt«, flötete am anderen Ende der Leitung die Frau von eben, während die Schmidkunz sagte: »Du musst die Schranke aufmachen, sie wollen möglichst bis ganz zum See fahren …«

»Cornelia Schneider«, sagte die Frau am Telefon.

»Wo bleibt denn die Evelyn, die müsste sich jetzt schon mal um das Ganze kümmern!«, zischte die Schmidkunz weiter. »Ich habe doch mit der ganzen Filmgeschichte nichts zu tun.«

»Danke«, sagte ich automatisch zu der Frau am Telefon, und ich fragte mich wirklich, woher diese Frau von dem Kamerateam wusste. Außerdem spürte ich, wie sich bei mir ein mittelstarker Schweißausbruch anbahnte.

Dabei hatte ich schon geahnt, wie viel Stress die Fernsehgeschichte bringen würde: Ausgerechnet unsere quirlige Evelyn, Cafébesitzerin, Mittelpunkt unseres Campingplatzes und voller guter und auch einiger schlechter Ideen, hatte jetzt die Chance, beim »Barista-Duell« mitzumachen. Ein Wettbewerb zwischen »berühmt-berüchtigten Baristas«, wie der Fernsehsender es titulierte. Vor laufender Kamera brauten diese Baristas die perfekten Espressi, machten die wunderbarste Latte Art und die genialsten Signature Coffees. Was auch immer Letzteres sein mochte. Seitdem Evelyn wusste, dass sie am Barista-Duell teilnehmen würde, hatte sie auf ihrer Instagram-Seite ein neues Profilbild: das Portrait einer Evelyn, die mit grimmiger Miene in die Kamera blickte und den fiktiven Rauch von einer Pistolenmündung pustete. Ich hatte ihr glücklicherweise noch ausreden können, den Schriftzug »Es kann nur Eine geben« darunter zu schreiben. Stattdessen hatte sie den Schriftzug »Barista-Duell« verwendet, was meines Erachtens ausreichend martialisch war.

Noch während ich mir den Namen der Frau notierte, kam Evelyn wieder in die Rezeption gewirbelt, hochrot im Gesicht vom schnellen Laufen, und sagte: »Das gibt’s doch nicht, da hab ich mir dieses Ledermiederchen gekauft, und jetzt bekomm ich es nicht zu. Das wäre optimal für den heutigen Tag, und schau doch mal …«

Wir starrten Evelyn an. Sie hatte sich ein weißes Blüschen angezogen und darüber ein schwarzes Ledermieder, das ihr leider deutlich zu knapp war. Sie sah aus, als wäre sie nach einer heißen Nacht mit einem Latin Lover dem Bett entstiegen und hätte sich nur schnell etwas übergezogen, ohne sich um offene Reißverschlüsse zu scheren.

»Das ist dir zu eng«, stellte die Schmidkunz fest.

»Zieh doch mal ein wenig hier«, bat Evelyn und drehte mir den Rücken zu. »Das kriegst du schon zu. Ich hab doch nicht zugenommen.«

Es sah aber ganz so aus. Ich verkniff mir vorsichtshalber jeden Kommentar. So richtig verwunderlich war eine Gewichtszunahme auch gar nicht, denn nach ihrer letzten, sehr unglücklichen Liebesbeziehung hatte sie schließlich mehrere Wochen neben mir auf der Couch sitzend eine Familienpackung Walnusseis nach der anderen in sich hineingeschaufelt. Dass man davon nicht schlanker wurde, war zumindest mir klar. Aber ich wollte nicht so sein, stellte mich hinter sie und versuchte, den Reißverschluss zu schließen. Das Leder knarzte und stöhnte.

»Lass einfach das Mieder weg«, ächzte ich, während sie die Luft anhielt und den Bauch einzog.

»Wie sieht denn das aus«, antwortete sie gepresst, »die Bluse geht ja nur knapp bis unter den Busen.«

Wenn überhaupt! Von hinten sah es aus, als wäre das nur ein optimistischer Schätzwert.

»Zieh einfach deine schwarze Schürze drüber«, schlug ich vor.

»Zieh dich um«, konterte die Schmidkunz energisch. »Jule hat geschrieben, dass die Kammann in fünf Minuten da ist, und wenn du so …«

»Die Kammann!« Evelyns Flecken im Gesicht wurden noch röter. Die Kammann war nämlich die Moderatorin. »Sind die nicht erst … Himmel, wo ist mein Make-up?«

Soweit ich wusste, hatte sich das Filmteam erst in zwei Stunden angekündigt, und Evelyn hatte behauptet, dass die dann erst in vier Stunden kämen, weil doch jeder wusste, dass die vom Film grundsätzlich komplett unpünktlich waren. Da hatten wir uns wohl geirrt! Evelyn schob mich weg und stellte sich vor den kleinen Spiegel, den meine Nonna dort vor Jahren aufgehängt hatte. Evelyn hatte überall Make-up herumliegen, mit dem sie sich schnell schminken konnte. Das war jetzt auch dringend notwendig, so hochrot wie ihre Birne war. Energisch schmierte sie sich eine Menge Make-up ins Gesicht, die auch für mehrere Frauen ausreichend gewesen wäre. Das Mieder war noch immer nicht ganz geschlossen, und ich hatte ein wenig Angst, dass es im nächsten Moment aufplatzen und herunterrutschen könnte. Evelyn schien von solchen Ängsten nicht geplagt zu werden.

»Kannst du mal schnell zum Café laufen und sagen, ich bin gleich da«, ordnete sie an, während sich die Rezeptionstür schon wieder öffnete und ein neuer Gast sowie die Vroni hereinkamen.

»Nein«, sagte ich energisch. »Ich muss arbeiten.«

»Ich mach das schon«, erbot sich die Schmidkunz.

Evelyn rauschte wie von den Rachegöttinnen verfolgt hinauf in ihre Wohnung, die Schmidkunz eilte Richtung Café, und der neue Gast räusperte sich verlegen.

Nachdem ich dem Ankömmling einen Lageplan des Campingplatzes in die Hand gedrückt hatte, auf dem ich mit Kreuzchen die freien Plätze gekennzeichnet hatte – inzwischen waren es nur noch drei –, spazierte mein Jugendfreund Alex herein. Er hatte mir vor ein paar Tagen meinen neuen Empfangstresen aufgebaut, und heute wollte er sich noch einmal um die Lichtleiste kümmern, die um den Tresen herum verlief. Vermutlich aber wollte er gerne am Campingplatz sein, wenn seine Freundin Jule mit dem Fernsehteam anreiste. Sie war nämlich Bodyguard und arbeitete gerade für die Moderatorin Anna-Lena Kammann. Beim Barista-Duell war vor ein paar Tagen der Star-Barista Bruno Kracht abgesprungen, aus Krankheitsgründen, und Jule hatte dann, nicht ganz uneigennützig, Evelyn als Ersatz vorgeschlagen. Dann war das Kamerateam nämlich für ein paar Tage hier am Campingplatz, und Jule hatte die Chance, sich für die Essenspausen mit Alex zu verabreden!

»Es sieht ja jetzt schon so was von cool aus«, merkte ich an, während ich ihn von der Tür aus betrachtete. Der Tresen wirkte...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2022
Reihe/Serie Sofia und die Hirschgrund-Morde
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Sachbuch/Ratgeber Sport
Schlagworte Barista • Camping • Camping Buch • Campingkrimi • Camping-Krimi • Campingplatz • Erpressung • Glamping • Jessica Müller • Jörg Maurer • Kaffee • Krimis • Rita Falk • Zelten
ISBN-10 3-7517-1562-2 / 3751715622
ISBN-13 978-3-7517-1562-1 / 9783751715621
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