Ein Muskelkater will auch gekrault werden (eBook)
192 Seiten
Gräfe und Unzer Autorenverlag, ein Imprint von GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH
978-3-8338-8638-6 (ISBN)
Die Humanmedizinerin Dr. med. Florence Randrianarisoa bemerkte bereits im Studium, dass Medizin nicht nur in die Klinik und Arztpraxis, sondern auch vor die Kamera gehört. Dorthin, wo diejenigen erreicht werden, die sich selbst im Sprechzimmer nicht trauen, offen zu reden. Deshalb ist sie nach mehreren Jahren in Krankenhäusern nun als Dr. Flojo bei YouTube unterwegs und arbeitet als Content Creator und Fernsehmoderatorin.
Die Humanmedizinerin Dr. med. Florence Randrianarisoa bemerkte bereits im Studium, dass Medizin nicht nur in die Klinik und Arztpraxis, sondern auch vor die Kamera gehört. Dorthin, wo diejenigen erreicht werden, die sich selbst im Sprechzimmer nicht trauen, offen zu reden. Deshalb ist sie nach mehreren Jahren in Krankenhäusern nun als Dr. Flojo bei YouTube unterwegs und arbeitet als Content Creator und Fernsehmoderatorin.
Hinweis zur Optimierung
Impressum
Wichtiger Hinweis
Medizin, die Spaß macht
Ein Wort zuvor
Dein Körper – ein Zuhause
Alltagssymptome – was dein Körper dir sagen will
Peinlich, peinlich – was der Körper einem so antut
Phänomene des Körpers – Überraschendes und Skurriles
Mythen der Medizin – wahr oder falsch?
Dein Zuhause – tu, was dir guttut
Bücher und Links
Die Autorin
Wenn der Schädel brummt
Ganz ehrlich: So großartig dein Körper auch ist – manchmal tanzt er aus der Reihe. Du fragst dich dann angestrengt, was du falsch gemacht hast, dass du plötzlich wie aus dem Nichts Kopfschmerzen bekommst. Oder Bauchweh. Du kannst doch gar nichts dafür, meinst du. Lass uns mal einen genaueren Blick darauf werfen, was uns alltägliche Leiden mitteilen wollen!
Sonntagnachmittag. Du bist entspannt in dein aktuelles Lieblingsbuch vertieft. Auf einmal ist etwas seltsam: Hier und da fehlen Buchstaben im Text. Stattdessen siehst du einen hellen Fleck mit einem gezackten Rand, ähnlich wie eine Sprechblase in einem Comic. Er wird von Minute zu Minute größer. Dich packt die Angst. Was ist das? Abwechselnd kneifst du die Augen zu und merkst, dass beide Augen dieses komische, flimmernde Ding sehen. Der Fleck wandert allmählich zur Seite, bis er irgendwann aus deinem Gesichtsfeld verschwunden ist und alles wieder normal aussieht. Erleichterung macht sich in dir breit … und dann setzen plötzlich Kopfschmerzen ein. Krasse Kopfschmerzen.
Was du da erlebst, ist ein Migräneanfall. Etwa jeder Zehnte leidet unter Migräne. Was hierbei im Gehirn schiefläuft, ist bisher nicht endgültig geklärt. Nach aktuellem Forschungsstand scheinen Nervenzellen in bestimmten Arealen überaktiv zu sein, sodass das Gehirn auf Reize überempfindlich reagiert. Außerdem spielt eine erbliche Veranlagung eine wichtige Rolle. Meist beginnen die Migräneanfälle während der Pubertät und häufen sich zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Es gibt verschiedene Faktoren, sogenannte Trigger, die einen Anfall auslösen können. Dazu gehören unter anderem Stress, zu viel oder zu wenig Schlaf, Hormonveränderungen (zum Beispiel während des Zyklus), Lärm, Reizüberflutung, Wetterumschwünge, das Auslassen von Mahlzeiten, aber auch bestimmte Nahrungsmittel wie Schokolade oder Alkohol.
Ein Migräneanfall durchläuft oft typische Phasen. Bereits am Vortag können sich Vorboten bemerkbar machen. Die Stimmung schwankt, Betroffene haben Heißhunger oder fühlen sich ungewöhnlich durstig oder sehr schläfrig. Kurz vor dem Beginn der eigentlichen Kopfschmerzen kann dann eine sogenannte Aura wie in unserem Beispiel auftreten. Sie zeichnet sich durch Sehstörungen mit Lichtblitzen oder flackernden Linien aus. Die Sprache kann so stark beeinträchtigt sein, dass Betroffene keine sinnvollen Worte hervorbringen. Vielleicht wird ihnen schwindelig, bei manchen tritt auch ein Kribbeln oder sogar ein Schwächegefühl auf. Die Symptome der Aura sind aber zum Glück nur temporär. Sie hinterlassen keinen dauerhaften Schaden.
Das kann bei einem Migräneanfall helfen
- Ziehe dich in einen ruhigen, abgedunkelten Raum zurück.
- Ruhe dich aus.
- Mach kühlende Kopfumschläge.
- Trinke ausreichend.
- Nimm frühzeitig (und natürlich nur nach Rücksprache mit deinem Arzt) Medikamente gegen Migräne ein.
Anschließend setzen meist starke pulsierende oder stechende Kopfschmerzen ein, die bis zu drei Tagen anhalten können. Die Patienten sind häufig sehr licht- und lärmempfindlich und leiden obendrein unter Übelkeit und Erbrechen. Nach einem Vergnügen klingt das wahrlich nicht. Zwar wird Migräne oft als trivial abgetan und der Begriff zudem inflationär für herkömmliche Kopfschmerzen gebraucht – mit einer echten Migräne geht es dir aber wirklich alles andere als gut.
Kopfschmerzen können also Symptom einer Migräne sein. Viel häufiger liegt der Auslöser aber ganz woanders. Dabei braucht es scheinbar nicht viel, damit der Schädel brummt. Du sitzt stundenlang konzentriert vorm Bildschirm – der Kopf schmerzt. Nach einem langen Arbeitstag kommst du nach Hause, setzt dich aufs Sofa und willst ein bisschen entspannen – der Kopf beginnt, wehzutun. Du liegst mit einer dicken Erkältung im Bett – am liebsten würdest du dein Haupt gar nicht bewegen.
Noch mal zur Erinnerung: Du weißt bereits, dass das Gehirn nicht wehtun kann. Der Schmerz kommt von den Hirnhäuten. Die melden, dass irgendetwas nicht stimmt. Oft sind es sehr einfache Faktoren, die wir selbst verändern können, um die Schmerzen wieder loszuwerden.
Ein sehr häufiger, leicht zu behebender Grund für Kopfweh ist Flüssigkeitsmangel, dicht gefolgt von Schlafmangel und Stress. Etwas weniger offensichtlich als Grund sind Verspannungen der Nackenmuskulatur – etwa durch zu viel Bildschirmarbeit. Die kleinen Muskeln, die den Hals mit dem Hinterkopf verbinden, verkrampfen und sorgen so für Schmerzen. Diese sogenannten Spannungskopfschmerzen können beidseitig auftreten, sich auf die Stirn oder auf den Hinterkopf konzentrieren und werden meist als dumpfdrückend beschrieben.
Wenn dein Schädel also wieder einmal schwer ist, muss nicht unbedingt sofort ein Schmerzmittel her. Checke stattdessen zuerst, ob einer der oben genannten Punkte der Übeltäter sein könnte. So kann bereits eine schnelle Erleichterung eintreten, wenn du deinen Flüssigkeitshaushalt mit genügend Wasser oder Tee wieder aufpäppelst und frische Luft schnappen gehst. Eine Mütze Schlaf genauso wie Entspannungsübungen für den Nacken können ebenfalls wahre Wunder wirken. All diese Maßnahmen sind zudem sehr gut dafür geeignet, Kopfschmerzen vorzubeugen. Achte also darauf, dass du im Laufe des Tages ausreichend trinkst und genügend Pausen machst, auch an der frischen Luft.
Was dir Bauchschmerzen bereitet
Bauchweh ist so eine Sache. Im Bauchraum ist sehr viel Platz für die unterschiedlichsten Organe, sodass der Auslöser für Schmerzen auf den ersten Blick so ziemlich überall liegen kann. Bauchschmerzen können Ausdruck vielerlei Erkrankungen sein.
Häufig liegt die Ursache bei den Organen des Verdauungstrakts, also dem Magen oder Darm. Du musst nur einmal etwas Schlechtes gegessen oder dir einen Magen-Darm-Virus eingefangen haben – und schon rumort es im Bauch. Auch zu große Portionen beim Essen können zu Beschwerden führen, da der Magen stark gedehnt wird. Aus dem gleichen Grund haben viele Menschen nach einer Fast-Food-Orgie Probleme, da fettiges Essen länger im Magen verweilt und unangenehm drückt. Gleichzeitig wird mehr Magensäure produziert, die die Schleimhaut reizt.
Andere Quellen für Bauchbeschwerden können die Eierstöcke, die Niere, der Harnleiter und die Harnblase sein. Auch die Gallenblase oder die Bauchspeicheldrüse können Schmerzen bereiten. Manchmal liegt die Ursache aber auch außerhalb des Bauchraumes. So können zum Beispiel das Herz, Erkrankungen der Lunge, Vergiftungen und selbst die Psyche der Ursprung für Bauchschmerzen sein. Bei Kindern lässt sich Bauchweh besonders schwer einschätzen, da sich auch eine Mandelentzündung oder Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Scharlach dahinter verbergen können. Hm, ganz schön unbefriedigend, oder?
Ein Arzt muss also regelrecht zum Detektiv werden, wenn sich ein Patient mit Bauchschmerzen vorstellt. Ein dahingemurmeltes »Beschreiben Sie bitte die Schmerzen!« und der Patient fragt sich verwundert, was er jetzt großartig zu seinem Problem erzählen soll. Bauchschmerzen sind halt Bauchschmerzen. Dass aber auch dieses herkömmliche Alltagssymptom mindestens zwei Seiten im Freundschaftsalbum füllen kann, ist vielen gar nicht bewusst. Der Arzt arbeitet also seinen Fragenkatalog ab und macht sich nebenbei Stichpunkte: »Seit wann bestehen die Beschwerden? Welchen Charakter haben die Schmerzen? Wie stark sind sie? Ist der Schmerz plötzlich aufgetreten? Wo hat er begonnen? Wo sind die Schmerzen jetzt lokalisiert? Strahlen sie in andere Körperregionen aus? Welche weiteren Symptome begleiten den Schmerz?« So viele Fragen, und das auch noch, wenn es dir ohnehin nicht so blendend geht – Überforderung pur! Damit du weißt, wie du die Situation mit links meisterst, findest du hier ein paar mögliche Antworten.
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Lokalisation: rechts oder links, Ober- oder Unterbauch, gesamter Bauch
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Charakter: dumpf, stechend, ziehend, krampfartig, scharf, kolikartig, Dauerschmerz
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Ausstrahlen: Schultern, Rücken, Leiste, Becken
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Begleitsymptome: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Fieber
Die Therapie hängt nun von der jeweiligen Ursache ab. Bei einer Magen-Darm-Infektion helfen Bettruhe und eine Wärmflasche. Darüber hinaus solltest du viel trinken, am besten leicht gesalzenen Tee oder Brühe. Wenn du Appetit hast, empfiehlt sich leichte Kost, zum Beispiel klare Suppen, Zwieback, zerdrückte Banane, Möhrenbrei oder gekochte Haferflocken. Schlinge das Essen nicht hinunter, sondern nimm verteilt über den Tag kleine Mengen zu dir, um zu sehen, wie dein Körper reagiert.
Wenn die Beschwerden trotz Behandlung allerdings nicht besser werden, wenn sie sehr plötzlich auftreten, sich rasch verschlimmern oder wenn heftige Rücken- oder Brustschmerzen hinzukommen, dann solltest du unbedingt einen Arzt verständigen. Weitere eindeutige Warnsignale sind ein brettharter Bauch, Erbrechen von Blut oder Kot (ja, das geht!), Blut im Stuhl oder im Urin sowie Bewusstseinsstörungen.
Kannst du auch etwas tun, um Bauchschmerzen vorzubeugen? Ja! Dein Bauch freut sich, wenn du dich ballaststoffreich, fettarm und abwechslungsreich ernährst. Auf übermäßigen Kaffeekonsum sowie Alkohol solltest du verzichten, um deine Verdauungsorgane zu schonen. Außerdem tut es dir gut, wenn du dir Zeit beim Essen lässt, genügend trinkst und dich regelmäßig bewegst.
Schnell gereizt – Sensibelchen Darm
Was aber tun, wenn dein...
Erscheint lt. Verlag | 3.9.2022 |
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Reihe/Serie | GU Gesundheit | GU Gesundheit |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie |
Schlagworte | € • Bauchschmerzen • Darm • dr. flojo • einfach erklärt • endlich beschwerde-frei • Ernährung • Gesund • Gesundheit • Herz • Humor • humorvoll • immun-system • immun-system stärken • Kopfschmerzen • Körper • Kur • Leber • Medizin • medizinisch fundiert • Muskelkater • Muskeln • Mythen • Pickel • Quarks • Ratgeber • Rücken • Schweiß • selbst-behandlung • Tabus • Therapie • Umstellung • Unterhaltsam • Verdauung • Wasseranwendungen • Wissenschaft • Wissenschaftlich • witzig • Zuhause |
ISBN-10 | 3-8338-8638-2 / 3833886382 |
ISBN-13 | 978-3-8338-8638-6 / 9783833886386 |
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